Terrassendiele Robinie - Gefahr für Fische im Gartenteich?

Konze

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Hi,

Kunden haben angefragt, ob wir eine Robinie-Terrasse direkt an einem Gartenteich bauen können. Der Teich ist so angelegt, dass das Wasser von der Terrasse (bzw. von den Pflastersteinen unter der Holzterrasse) direkt in den Teich läuft.

Jetzt habe ich irgendwie die Befürchtung, dass die Auswaschungen aus der Robinie den Goldfischen im Teich nicht so gut bekommen.

Was meint ihr dazu?

Danke und Grüße,
Konze
 

Mitglied 59145

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Auf jeden Fall kannst du ordentlich braune Flecken kriegen. Welche Konzentration dann schädlich für die Tierchen ist, weiß ich aber auch nicht.

Gruss
Ben
 

seschmi

ww-robinie
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Schwierige Frage - ich habe mal gegoogelt, es findet sich einiges zu Vergiftungen von Pferden durch Robinie (Laub, Einstreu), aber ich habe nichts zu Fischen gefunden. Es scheint also schonmal kein häufiges Problem zu sein, es stehen ja vermutlich auch sonst mal Robinien neben Fischteichen. Auch einen LD50-Wert oder ähnliches habe ich zu Fischen nicht gefunden. Da geht es immer um Säugetiere.

Das Gift der Robinie ist ja ein Lectin, wie in Bohnen. Die Lectine sind nicht sehr temperaturstabil - Bohnen kann man ja gekocht auch gut essen, nur roh sind sie giftig. Daher zerfällt vermutlich das meiste bei der Trocknung, wenn es kammergetrocknetes Holz ist. Als sichere Denaturierungstemperatur wird meist 65 Grad angegeben, das erreicht eine Trockenkammer doch, oder? Da würde ich das Risiko für eher klein halten.

Garantieren kann Dir natürlich niemand nichts, speziell wenn es sich um wertvolle Fische (Kois) handelt. Weder ist bekannt, wie groß der Teich ist, noch gibt es Daten zur Toxizität auf Fische, das könnte man eigentlich nur ausprobieren. Auch ist bei solchen Naturstoffen der Gehalt von Baum zu Baum verschieden, man kann sich also auf nichts verlassen. Man weiß auch nicht, ob und wieviel Lectin sich löst, und wieviel davon in den Teich gelangt. Und wenn nach dem Terrassenbau einige Fische aus anderem Grund eingehen (kann ja auch so passieren), ist es kaum zu beweisen, dass es nicht die Robinie war. Beim eigenen Teich würde ich es riskieren (habe aber keinen), aber bei Kunden?

Warum nicht einfach Lärche? Die Terrasse ist ja nicht im Wasser, denke ich. Einheimische Lärche ist bewährt, und im Gegensatz zu Robinie überall einfach und günstig zu kriegen.
 

Mitglied 59145

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Wenn das eine Terasseist, dann geht es, denke ich jedenfalls, mehr um die ausgewaschene Gerbsäure.
War jedenfalls meine Vermutung, aber wirklich damit beschäftigt habe ich mich auch nicht.

Gruss
Ben
 

Konze

ww-eiche
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Warum nicht einfach Lärche? Die Terrasse ist ja nicht im Wasser, denke ich. Einheimische Lärche ist bewährt, und im Gegensatz zu Robinie überall einfach und günstig zu kriegen.

Erstmal danke für deine Ausführungen.

Warum nicht Lärche? Weil Robinie deutlich dauerhafter ist als Lärche und bei der selben Pflege und den selben Bedingungen 10-15 Jahre länger halten sollte.

Du hast Recht, Lärche ist einfacher zu bekommen. Aber wir haben einen guten Produzenten und Händler aufgetan, der sich auskennt und nicht zu weit weg ist von uns.

Wir verbauen auch Lärche, aber nur bei explizitem Kundenwunsch oder wenn die Terrasse überdacht ist. Ansonsten haben wir Kastanie im Angebot für das eher kleinere Budget, dann (keilgezinkte) Robinie für den Wunsch nach längerer Haltbarkeit und/oder härterem Holz.

Ansonsten finde ich noch Kebony sehr interessant, das haben wir aber noch nicht verbaut. Mit denen will ich demnächst mal Kontakt aufnehmen.
 

blueball

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Ist es in der Verantwortung des Erbauers nach der Tauglichkeit zu schauen, wenn der Kunde sich eine Robinienterrasse wünscht? Sollte sich da nicht der Kunde schlau machen, bevor er den Wunsch äußert? Wer bezahlt die Zeit der Sucherei nach Infos bzw wer zahlt dann, falls Widererwarten doch etwas passiert, obwohl man nichts finden konnte?
Das wollte ich so nicht auf mich nehmen...
Und falls Kunde soetwas mich fragen würde, ich würde die Schultern zucken und sagen, das weiß ich nicht. Nachher sagt Kunde du hast aber gesagt...ne ne ne
 

WoodyAlan

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Eiche und Robinie wird doch gerne und schon sehr lange für Stege etc verwendet, auch in kleinen Tümpeln mit Fischen drin. Ich pers. hätte da null bedenken, zumal a) ein Goldfisch sehr robust ist und beim grundeln abgesetzte Schadstoffe in noch ganz anderen Mengen aufnehmen wird und b) welche Mengen an Giften sollte denn von ner Terrasse ausgewaschen werden?

Die Gerbsäure senkt lediglich den ph wert und hilft vor allem gegen Algen. Eicheblättern oder Rinde werden in der Aquaristik daher gern verwendet!

Das was sich AUF den Dielen mit der Zeit so alles absetzt und ausgewaschen wird, dürfte da wesentlich gravierender sein (fett vom Essen wenn mal was runterfällt, Spritzer von der Sonnencreme und und und)
 

teluke

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Soweit ich weis ist es in erster Linie die Rinde welche bei der Robinie giftig ist.
 
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