Türen aufarbeiten, schleifen, streichen

Wolf82

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Hi, ich heiße Marius, bin neu hier (Hallo in die Runde), bin im Holzwerken aber nicht so Neu. Hab schon einiges an Regalen, Betten, Türen, Zargen usw. gebaut, behandelt, geschliffen und ausgebessert. Zuletzt mehrere Gartenmöbel gebaut.

Ich bin jetzt dabei meine Zimmertüren aufzuarbeiten. Als ich die übernommen habe, sahen die schon ziemlich bescheiden aus, durch die Lagerung im Unterstand scheint der Lack aber nochmal etwas gelitten zu haben. Siehe Fotos.

Ich habe diese dicke Lackschicht mit der Heißluftpistole angewärmt und mit Spachteln abgezogen. Geht ganz gut, aber der Rand ist aufwendiger.

Jedenfalls ist die Fläche schon ganz gut geworden. Gerne würde ich die Tür dann jetzt anschleifen und anschließend mit einem passenden Lack farbig (weiß) streichen, aber beim schleifen setzt sich das Schleifpapier sofort mit angeschmolzenen Lackresten zu. Gröber als 180 wollte ich eigentlich nicht gehen, damit die Oberfläche nicht angegriffen wird, ist wohl nur dünnes Furnier. Auch an Stellen, wo keine offensichtlichen Lackreste mehr sind (ich habe ziemlich sauber abgezogen) kommt beim schleifen nicht wirklich Material runter und viel drücken will ich eigentlich nicht.

Muss man die Flächen vorher eventuell nochmal behandeln / abbeizen um mehr von dem Lack zu entfernen? Weiß jemand, was für ein Lack das ist/war? Türen sind wohl von 1957, eventuell 1980 nochmal Lackiert, glaube ich aber nicht.

Was für ein farbiger Lack könnte zu dem alten Lack passen, so dass es keine Lösungsmittelreaktionen gibt? Oder könnte ein wasserbasierter Lack doch halten?



Auf dem ersten Foto erkennt man gut den alten Lack, der sich irgendwie angelöst hat und ein Muster erzeugt hat, wie Lehmboden in der Wüste. Der Lack ist richtig Dick (ca. 0,5mm, teilweise dicker) und hart. Vor dem Ausbau waren die Türen schon dunkler, ich glaube aber nicht, dass der Lack gefärbt ist. Hatte an der Tür das Abziehen ausprobiert, daher ist da eine Ecke schon angefangen.

Auf dem zweiten Foto erkennt man das Zwischenstadium einer anderen Tür, ab hier habe ich nochmal alles etwas glatter abgezogen. Das Foto verstärkt auch den Eindruck, die Oberfläche ist fast Lackfrei, man kann teilweise komplett die Maserung fühlen. Diesen Zustand würde ich durch schleifen noch etwas glatter bringen wollen...
 

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Holzsinn

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Den Lack bekommt man mit Ziehklingen bestimmt noch besser weg. Anschließend mit Schleifgitter statt Schleifpapier schleifen, das setzt sich nicht so schnell zu. Auch wenn das Furnier nicht dick, kann man trotzdem mit Körnung 100 beginnen (gilt auch für das Schleifgitter) und dann feiner werden.
Farbige Lacke müssten eigentlich alle auf den gut gereinigten und geschliffenen Flächen halten.
Melanie
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bello

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Mit einem Excenter schleifen, wenn sich das Papier zusätzt weiter drauf halten. So zieht sich die Pampe aufs Papier.

Lackalternativen CWS Malervorlack und CWS Satilux oder Jansen Rapid Türenlack.
 

Jowe

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Wie Melanie schon schrieb, mit der Ziehklinge erstmal den groben Mist runterholen. Dann Schleifgitter wie sie weiter schreibt. Bin ganz bei ihr. Es gibt auch die Möglichkeit chemisch dranzugehen, das ist aber nicht mein Ding (grüne Socke).

Ich möchte nur kurz die "Wirtschaftlichkeit" einer solchen Aktion anmerken. Prinzipiell ist es ja zu begrüßen wenn Dinge erhalten bleiben aber die Türen sehen mir jetzt nicht nach etwas besonders erhaltenswertem aus..... Also z.B. Kassettentüren aus dem vorletzten Jahrhundert.
Eher nach ganz normalen Zimmertüren wie man sie von den 50ern bis 70ern hatte. Oder täuschen mich da die Fotos? So eine Tür kostet neu nicht viel und es ist die Frage ob die alten den Aufwand wert sind? Schleifmittel, Pinsel/Rollen (Sprühpistole hast Du nehme ich an nicht) kosten ja auch Geld und da bist DU schon fast bei einer neuen Tür. Vom zeitlichen Aufwand ganz zu schweigen.

Und bitte eine gute Maske tragen. Das alte Zeug beim schleifen einzuatmen ist garantiert nicht gut.
 
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pedder

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Wie Melanie schon schrieb, mit der Ziehklinge erstmal den groben Mist runterholen. Dann Schleifgitter wie sie weiter schreibt. Bin ganz bei ihr. Es gibt auch die Möglichkeit chemisch dranzugehen, das ist aber nicht mein Ding (grüne Socke).


Eher nach ganz normalen Zimmertüren wie man sie von den 50ern bis 70ern hatte. Oder täuschen mich da die Fotos? So eine Tür kostet neu nicht viel und es ist die Frage ob die alten den Aufwand wert sind? Schleifmittel, Pinsel/Rollen (Sprühpistole hast Du nehme ich an nicht) kosten ja auch Geld und da bist DU schon fast bei einer neuen Tür. Vom zeitlichen Aufwand ganz zu schweigen.
Diese Türen aus den 1960ern haben halt oft keine Standardmaße. In meinem Haus aus 1966 (85m² Wohnfläche) gibt es 14 Türen (frag nicht) keine hat auch nur einen Zwilling. Dann tauscht man nicht nur das Blatt, sondern auch den Rahmen und das ist schon aufwändiger.

In meinem Arsenal gibt es extra einen Furnierschabhobel für sowas, mit dem kannman nochmal deutlich besser große Flächen bearbeiten als mit der Ziehklinge allein. Dann schleifen.
 

Wolf82

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Hi, danke für die hilfreichen Antworten. Ich habe Schleifgitter und Zieheisen besorgt, und zumindest das Eisen schon mal ausprobiert. Ich habe sicher noch tausend Fragen, aber das hat auch schon einmal gut geholfen.

Die Türen sind vielleicht nicht mehr viel Wert, aber, jetzt wo ich 2 abgelackt habe und sie so sehe, ist es garnicht so viel Arbeit gewesen. Wenn der neue Lack gut hält bin ich zufrieden. Die neuen Türen sind meinem Geschmack nach nichts, viel zu dünn, leicht und billig. Die alten Türen sind wenigstens Massiv und schwer. Neue der gleichen Qualität wären sicher wesentlich zu teuer. Und, Wirtschaftlichkeit steht beim DIY doch sowieso nicht an erster Stelle. Und tatsächlich, die Maße sind natürlich nicht Standard. Und das Material (Pinsel, div. Schleifpapiere/Maschinen, Platz usw.) hab ich tatsächlich schon von anderen Projekten. Ich überlege die beiden alten Kinderbetten/kombiniertes Hochbett direkt auch nochmal anzuschleifen und zu lackieren.

Beim Heißluftentlacken trage ich eine passende Atemschutzmaske mit VOC Filtern, keine Sorge. Hab nochmal extra neue Filter eingesetzt. Für das Schleifen kommen die dann auch zum Einsatz, weil meine Adapter für die FFP2 Einsätze irgendwo verschollen sind.

Hätte das Projekt diese Woche gerne schon abgeschlossen, aber statt der 3 Tage frei musste ich kurzfristig wieder alle arbeiten (Selbstständig), so kommt man zu nichts. Wenn ich's schaffe mache ich Fotos vom Endergebnis.
 
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