Türen anpassen

Delgado

ww-ulme
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Hallo,

habe wieder mal eine Frage an die Experten unter uns.

Folgendes, ich habe ein Schränkchen mit zwei aufliegenden Türen gebaut (siehe Foto unten). Ziel ist es, den Spalt zwischen den Türen so minimal wie möglich zu gestalten. Da ich noch Anfänger bin, und mir nicht sicher war, wie breit ich beide Türen zuschneiden lassen soll, habe ich diese mit etwas Übermass anfertigen lassen (max. 3-5 mm gesamt).

Jetzt ist die Frage, wie nehme ich am einfachsten und genauesten das wenige Material ab? Ich habe mir gedacht, das ich mit 1 mm auf der Längsseite (Griffseite) jeder Tür beginne, um mich dann sukzessive heranzuarbeiten. Nur, wie mache ich das am besten?

Ist die Oberfräse dafür geeignet? Allerdings habe ich keine Führungsschiene und wenn ich evtl. nur wenige zehntel mm abtragen will, wird das bestimmt schwierig, oder?

Was ist mit einem Handhobel? Ich habe zwar noch keinen, würde mir dann aber schon einen kaufen. Kann ich z.B. mit einen Handhobel über eine Länge von ca. 800mm einen Span von 1mm gleichmässig abtragen? Wenn ja, welcher Hobel wäre denn dafür geeignet?

Oder doch lieber schleifen? Wobei ich fast glaube, das diese Methode ausscheidet, aufgrund der geforderten Genauigkeit.

Für hilfreiche Informationen wäre ich euch sehr dankbar.

Grüsse
Dirk

 

Sven V.

ww-nussbaum
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Hast Du Buche Leimholz verwendet? Dann warte einfach ein wenig, die Spaltmaße werden sich, genau wie die Verwerfungen, demnächst von selbst einstellen.
Ansonsten hobeln, sägen, fräsen oder schleifen....
 

gleiter

ww-robinie
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Servus!

Den maximalen Verstellbereich der Scharniere hast Du sicher schon ausgelotet, vermute ich mal.

Falls Du zu Deiner Oberfräse einen Bündigfräser besitzt, dazu noch ein gerades Brett , ideal etwas länger als das Türblatt und so breit dass die Fräse ungehindert geführt werden kann, sowie zwei Schraubzwingen ist die Sache im Handumdrehen erledigt. Brett von unten im benötigten Abstand anzwingen und schon soll's los gehen. Aber unbedingt langsam heran arbeiten - bei einer Abnahme von mehr als einem mm, noch dazu, wenn der Fräskopf nicht wirklich ein sehr Guter ist kann es leicht passieren dass Dir Späne rausgerissen werden wo Du es sicher nicht haben willst. Gerade bei Buche kann da schnell mal ein größerer Span raus gerissen werden.

Dieses Risiko läßt sich deutlich minimieren wenn die Oberfräse entgegen der üblichen Laufrichtung bewegt wird, das erfordert allerdings einen guten Umgang mit der Maschine, hier kann es dann nämlich leicht passieren dass Dir die Maschine davon läuft. Also so was unbedingt mit ein paar Abfallstücken testen um ein Gefühl dafür zu bekommen. Und auch hier - ganz geringe Spanabnahme und die Maschine ordentlich fest halten.

Falls Du keinen Bündigfräser hast geht das auch andersrum, also das Brett mit dem benötigten Abstand zur Kante montieren und als Anschlag verwenden. In diesem Fall sollte das Brett aber deutlich länger als das Türblatt sein um eine ausreichende Führung der Fräse zu haben.

Danach noch glatt schleifen.

Vorher die Griffe abnehmen wäre auch ganz praktisch. :emoji_wink:

Gruß, André.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Bei stumpfem Einschlag kann ich nur davor warnen, schon jetzt das Sollmaß zu hobeln.
Ich habe vor mehreren Jahren eine Küchenrückwand mit Buche-Leimholz-Arbeitsplatte, 27 mm, verkleidet.
Der Anschlußbereich zeigt inzwischen bei 60 cm Höhe ein Fugenmaß von ca 10 mm. Die zuerst nicht vorhandene Deckleiste muß jetzt wieder erneuert und verbreitert werden.
Seitdem verarbeite ich Leimholz allenfalls noch zu Rahmen mit Füllungen. Aber dann kann ich ja auch gleich Holz in originaler Form nehmen.
Wenn Leimholz so verarbeitet wird, dann nur mit mit Falzanschlag!!!

Gruß Fritz
 

Delgado

ww-ulme
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Servus!

Den maximalen Verstellbereich der Scharniere hast Du sicher schon ausgelotet, vermute ich mal.

Hi Andre,

Ja, habe ich :emoji_wink:.

Falls Du keinen Bündigfräser hast geht das auch andersrum, also das Brett mit dem benötigten Abstand zur Kante montieren und als Anschlag verwenden. In diesem Fall sollte das Brett aber deutlich länger als das Türblatt sein um eine ausreichende Führung der Fräse zu haben.

Danach noch glatt schleifen.

Einen Bündigfräser habe ich (noch) nicht. Mit einem Nutfräser wäre es doch auch ok, oder? Und, wenn ich ein Brett als Führung für die Fräse nehme, geht das auf zehntel mm genau? Stell ich mir erstmal schwierig vor. Was ist denn mit einem Hobel? Lässt sich dort nicht die Spandicke sehr exakt einstellen?

Kann ich eigentlich, wenn ich 1mm abtragen will, gleich die gesamte Tiefe (19mm Buche) fräsen? oder auch in zwei Fräsvorgängen?

Vorher die Griffe abnehmen wäre auch ganz praktisch. :emoji_wink:
Gruß, André.

Auf jeden Fall :emoji_grin:

Grüsse
Dirk
 

gleiter

ww-robinie
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Einen Bündigfräser habe ich (noch) nicht. Mit einem Nutfräser wäre es doch auch ok, oder? Und, wenn ich ein Brett als Führung für die Fräse nehme, geht das auf zehntel mm genau? Stell ich mir erstmal schwierig vor. Was ist denn mit einem Hobel? Lässt sich dort nicht die Spandicke sehr exakt einstellen?

Kann ich eigentlich, wenn ich 1mm abtragen will, gleich die gesamte Tiefe (19mm Buche) fräsen? oder auch in zwei Fräsvorgängen?


Sicher geht das auch mit dem Nutfräser. Auch auf den Zehntel genau, ist halt immer eine Frage des Anzeichnens und Ausrichtens.

Vorteil ist dass Du ja nicht die ganze Tiefe auf Einmal fräsen mußt, da geht schon der eine mm - immer davon ausgehend dass Deine Fräsköpfe auch "gut" sind.

Auch eine Möglichkeit: Du baust Dir auf die Schnelle eine Frässchablone: Ein Stück Sperrholzplatte 4 mm leimst Du mit Überstand unter das Führungsholz, mit Deinem gewählten Nutfräser fräst Du danach die Sperrholzplatte zurecht. Schön auf einer Unterlage aus Holz damit keine Splitter aus der Sperrholzplatte ausreissen. Somit hast Du auch gleich den ganz genauen Anriss für Dein Türblatt, einfach nur nach der Schnittkante ausrichten...

...solche Schablonen habe ich übrigens zu all' meinen Nutfräsern gefertigt, für das schnelle und genaue Fräsen kenne ich nichts Besseres.

Ohne Übung im Umgang mit einem Handhobel würde ich Dir vom Gebrauch desselben eher mal abraten - wär' doch schon blöde wenn Du fest stellen mußt dass Du Dir einen Bogen in die Kante gehobelt hast.

Gruß, André.

P.S.: Noch ein kleiner Tip aus eigener Leidvoller Erfahrung: Solltest Du solch eine Frässchablone herstellen, kennzeichne sie sofort nach der Herstellung deutlich und gut leserlich, nichts ist ärgerlicher als z.B. einen 7mm Fräser auf einer 8mm Schablone zum Einsatz zu bringen.
 

Delgado

ww-ulme
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Ok, danke,

dann werde ich es mit der OF machen, obwohl ich mir das mit der Einstellung noch schwierig vorstelle.

Grüsse
Dirk
 

gepi

ww-esche
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obwohl ich mir das mit der Einstellung noch schwierig vorstelle.

Hallo,

deswegen ja der Bündigfräser. Damit muss nichts eingestellt werden, sondern die Anschlagsleiste wird auf genau der Position fixiert an der der "Schnitt" vorgenommen werden soll. Mit dem Bündigfräser wird dann an dieser Leiste entlanggefahren.
 
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