Tür lässt sich leicht schließen, springt aber wieder auf.

[MJCV]

Hallo zusammen,

Folgendes Problem: Ich bin gerade bei den Eltern und man hat hier ein Problem mit der Küchentür. Diese lässt sich eigentlich ohne Probleme schließen aber sie springt sofort wieder auf. Der Riegel der Tür schnappt hörbar ins Schloss, hält die Tür dann aber nicht geschlossen. Offenbar tritt dieses Problem im Winter und Sommer aber nicht im Frühjahr und Herbst auf oder aber wenn man irgendwaie falsch lüftet (die Meinungen gehen hier auseinander). Ich nehme daher an, dass das Holz sich ungleich ausdehnt.
Wie kann rausfinden was / an welcher Stelle die Tür immer wieder rausfedert? Ich hab Fotos angehängt aber ich war mir nicht sicher, worauf ich achten sollte. Meine Hoffnung wäre, dass ich heute die Problemstelle identifizieren kann um dann das nächste Mal Werkzeug mitbringe um das Problem zu lösen.
Vielen Dank für alle Tipps.

 

[Mitglied 92456]

Als erstes mal gucken, ob die Falle von der Höhe her in das Loch vom Schließblech geht. Ansonsten Fitschringe unter die Bänder. Wenn es von der Höhe passt, Schließblech nachfeilen.

 

[uli2003]

Wenn ich mir so die Abnutzungsstellen an der Falle und am Schließblech ansehe, würde ich sagen der Türflügel hängt zu tief.
Entweder einen Fitschenring unterlegen, oder das Schließblech am oberen Teil unten etwas nachfeilen.

 

[KaiX0]

Versuche herauszufinden, wie tief der Schnapper (das keilförmige Metallelement auf den Bildern 1 und 2) in das Schließblech im Gegenstück eintaucht. Ich vermute, der Abstand ist zu groß. Kann es am Handy nicht richtig erkennen, aber das Schließblech sieht irgendwie 'mitgenommen' aus.
Gruß
Tom

 

[Mitglied 92456]

Zwei Doofe ein Gedanke.

 

[KaiX0]

Aeh, ich bin also doof? Jo, kann schon sein

 

[Mitglied 92456]

Ich meinte Uli

 

[KaiX0]

Alles klar...

 

[MJCV]

Die Höhe des Türflügels müsste eigentlich passen, glaube ich. Der Schnapper hat ca. 5 mm Luft nach unten und 15 mm nach oben. Die abgeplazte Farbe ist ziemlich genau die untere Grenze, der Schnapper geht aber etwas weiter rauf als die abgeplazte Farbe.

@KaiX0
Wie kann man das rausfinden? Ich hab noch mal ein Detailbild vom Schnapper gemacht. Meine Vermutung ist, er taucht ungefähr so tief ein wie Farbe ab ist. An und für sich sitzt die Tür gut im Rahmen und da ist kaum ein Spalt.

 

[uli2003]

Wenn die Höhen passen, dann feil dennoch mal die Farbe innen ab, dort wo die Falle einrastet.
Was auch des Öfteren passiert, ist das die Falle nicht herauskommt wenn die Tür geschlossen wird, sprich wenn von irgendwo Druck auf dem Schloss lastet.
Etwas WD40 o.ä. sorgt meist für Abhilfe.

 

[MJCV]

Das hatte beides keine Wirkung. Wenn man die Tür zudrückt, hört man auch wie der Schnapper auslöst. Wenn man die Türklinke verwendet spürt man wie der Schnapper ins Gegenstück taucht. Wenn man beides ordentlich macht, verharrt die Tür eine halbe bis vielleicht zwei Sekunden und springt dann federn auf. Kraft muss man dabei keine aufwenden, nur wirklich soweit schließen wie es geht.

 

[Herr_Hobelix]

Zuerst einmal sollte an den ganzen Metallteilen eigentlich keine Farbe sein. Das macht die ganze Mechanik nicht gerade leichtgängiger und alles etwas unpassend, da zu dick wegen Farbe.
Ziehe die Türe zu, bis der Schnapper am Schließblech ansteht und schaue nach wie weit der Schnapper überhaupt in das Blech eintauchen würde. Wenn dieser nicht weit genug hinein steht und der Schnapper auch schon mit den Jahren abgenutzt und verrundet ist, kann dieser oft wieder herausrutschen. Manchmal hilft es die Türbänder eine Drehung herauszudrehen damit das ganze Blatt Richtung Schließblech wandert und der Schnapper wieder weiter eintauchen kann.

 

[uli2003]

Wenn man die Tür zudrückt, hört man auch wie der Schnapper auslöst. Wenn man die Türklinke verwendet spürt man wie der Schnapper ins Gegenstück taucht.

Das ist durch die Unterstützungsfeder des Drückers ein Trugschluss. Die Falle rastet nicht vollständig ein. Die Gründe wurden ja bereits genannt.

 

[MJCV]

@Herr_Hobelix
Ich würde sagen der Schnapper hätte so 9 mm zum Eintauchen. Würde das normalerweise reichen?

Außerdem hab ich mal ein Papierchen über das Blech gelegt und das wird vom Schnapper ins Gegenstück gedrückt. Ich hoffe man kann beides auf den Fotos erkennen.

Ist es umständlich den Schnapper zu tauschen? Es müssten in den anderen Türen hier ja die gleichen Schnapper verbaut sein.

 

[carsten]

Hallo

hätte zwar eher das Gegenteil (Tür zu schmal) vermutet aber hier ist irgendwas in dem Raum in den die Falle einrasten soll der das behindert. Sieht eigentlich nach Stahlzarge aus. Da könnte man vermuten das das Putz oder Mörtel ist. Rauskratzen / stemmen dann sollte das eigentlich funktionieren.

 

[Herr_Hobelix]

Ich denke es ist eine Holzzarge mit ca. 30 Jahren an Farbschichten in einem Altbau. Die Türe und Zarge sieht exakt genau so aus wie die neben mir im Zimmer, sogar mit dem Glas @MJCV Kannst du uns bitte noch mitteilen ob Holz- oder Metallzarge? Danke.

Dachte auch die Türe ist zu schmal aber die geht ja wirklich sehr knapp am Türstock hinein.

Den Schnapper alleine kann man so nicht tauschen. Das ist vermutlich ein genormtes Einsteckschloss, was man unter den ganzen Farben soweit erkennt. Diese könnte man ganz einfach komplett heraus ziehen und wechseln.

 

[uli2003]

Nimm noch bitte nochmal Papier, aber drück das nicht vorher in das Schließblech. Wenn die Falle eingerastet ist, zieh mal etwas kräftiger an der Tür. Dann mach bitte nochmals ein Foto.

Den Schnapper alleine kann man so nicht tauschen.

Natürlich kann man den tauschen. Schloss aufschrauben und wechseln. Aber das ist nicht nötig denke ich.
(Zudem reißt du dir beim Ausbau des Schlosses mit den ganzen Lackschichten den Falz kaputt).

 

[MJCV]

Die Zarge ist aus Holz und mit ca. 80 Jahren Farbschichten. Allesamt ziemlich sicher unprofessionell aufgetragen.
Aber ausstemmen wäre eigentlich kein Problem. Dann nehme ich nächstes Mal die Eisen mit.
Wie behandelt man das dann am besten nach? Lack kommt mir ja nicht so ideal vor. Tungöl vielleicht?

 

[joh.t.]

Die Zarge ist aus Holz und mit ca. 80 Jahren Farbschichten. Allesamt ziemlich sicher unprofessionell aufgetragen.
Aber ausstemmen wäre eigentlich kein Problem. Dann nehme ich nächstes Mal die Eisen mit.
Wie behandelt man das dann am besten nach? Lack kommt mir ja nicht so ideal vor. Tungöl vielleicht?

Ballistol

 

[MJCV]

Nimm noch bitte nochmal Papier, aber drück das nicht vorher in das Schließblech. Wenn die Falle eingerastet ist, zieh mal etwas kräftiger an der Tür. Dann mach bitte nochmals ein Foto.

Sorry, da hatte ich mich nicht genau genug ausgedrückt aber das Papier war über die Falle gelegt, nicht rein gedrückt. Vorne mit Tesa befestigt und dann hab ich die Tür von außen zugezogen.

 

[Herr_Hobelix]

Natürlich kann man den tauschen. Schloss aufschrauben und wechseln. Aber das ist nicht nötig denke ich.
(Zudem reißt du dir beim Ausbau des Schlosses mit den ganzen Lackschichten den Falz kaputt).

Ja nur wenn es ein normales Einsteckschloss ist, welches neu 10 € kostet, macht es keinen Sinn. Theoretisch sehe ich den Ausbau nicht so problematisch. Hatte bei mir die Steckschlösser alle getauscht und es sah auch genauso aus mit dem Lack. Ich hatte mit einem Cuttermesser rundherum gut eingeschnitten und dann konnte ich sehr leicht alles sauber herausziehen.

Ich würde auch einmal versuchen den Schnapper und das Schließblech innen an der Kannte von der Farbe zu befreien. Hat der Schnapper vielleicht zu viel spiel nach rechts und links, also wackelt er sehr, wenn man ihn mit der Hand bewegt?

 

[uli2003]

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Falle von allein aus dem Schließblech wandert. Wie stark ist die Federunterstützung, wenn du die Falle händisch eindrückst?

Ich sehe gerade am PC - du hast ja schon Schlösser mit abgerundetem Stulp. Dann könnte der Fallentausch doch unmöglich sein, wenn die Gehäuse vernietet sind.

 

[IngoS]

Hallo,

mir sieht es auf den letzten Bildern so aus, als ob Schnäpper und Schließblech an den entscheidenden Stellen nicht gerade, sondern durch Verschleiß schräg geworden sind.
Dort kann man nachfeilen. Außerdem geht der Schnäpper nicht weit genug ins Schließblech. Da sollte an den Scharnieren gearbeitet werden, damit die Tür weiter vor kommt.
Zusätzlich kann auch die Feder schwach sein.


Gruß Ingo

 

[K2H]

Die Großaufnahme (IMG_20220109_182327.jpg) zeigt ziemlich dicke Lackreste auf der flachen Seite der Falle. Der Lack ist an der Fallenspitze weg gekratzt. Kann es sein dass die Falle nicht richtig einrastet, weil diese Lackreste an der Kante des Schließblechs mehr oder weniger hängen bleiben? Kratzte sie probehalber erst mal weg, bevor du das Schloß oder die Falle austauschst.

Gruß,
KH

 

[MJCV]

Vielen Dank für alle Hinweise, Leute. Ich bin jetzt am Heimweg aber werde nächste Mal Werkzeug mitbringen und sowohl Schnapper als auch Bleche nacharbeiten. Das Schloss ist eingeschraubt und die anderen Türen im Haus haben die Gleichen. Alle mit ähnlichen viel Farbe. Muss ich wahrscheinlich erstmal raus schneiden aber dann kann ich auf jeden Fall testen, falls alles andere nichts bringt. Sollte das der Fall sein würde ich mich wahrscheinlich auch noch mal hier melden.

@IngoS
Vielen Dank für die Mühe mit der Zeichnung. Bzgl. der Scharniere, im Moment passt die Tür sehr gut in den Rahmen mit kaum Spalt, würde man das nicht riskieren, wenn man die Scharniere verstellt?