Stumpfen Schalungsplatte​n stark HM-Blätter?

Mathis

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Moin moin,

wir haben gestern festgestellt, dass zwei HM-Sägeblätter, die ab Anfang Januar frisch geschärft zum Einsatz kamen, sehr schnell extrem stumpf geworden sind.
Diese Blätter waren sonst oft monatelang im Einstz, wir schneiden ausschließlich Hartholz, nie irgendwelche Plattenwerkstoffe.

Bisher haben diese Sägeblätter wirklich Monatelang geschnitten, bevor sie geschärft werden mussten, deswegen waren wir so baff, dass diese zwei Blätter nun nach nicht mal 4 Wochen völlig stumpf sind. Unter einem Mikroskop sieht man heftige Abnutzung an den Zahnspitzen, die waren teils richtig abgerundet.

Bei der Überlegung, was die Ursache für diese extreme Abnutzung verursacht haben könnte, sind wir auf Schalungsplatte​n gekommen, davon haben wir im Januar einige wenige geschnitten, aber auch nicht viele. Diese Schalungsplatte​n sehen erst mal aus wie eher schlechte Multiplexplatten und haben beidseitig einen hauchdünnen dunkelbraunen Film, ähnlich Siebdruckplatten.

Können diese Schalungsplatte​n die Ursache sein? Hat jemand ähnliche Erfahrungen machen müssen? Ich habe keine Ahnung von Plattenwerkstoffen, muss diese glücklicherweise nie bearbeiten und bin darum wirklich ahnungslos über deren Zusammensetzung.

Tatsache ist, dass wir wie sonst immer Massivholz geschnitten haben und uns nun fragen, ob diese wenigen Meter Schalungsplatte​n unser Sägeblatt so ruiniert haben können?
 

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Schalungsbretter wie der Name schon sagt,werden zum Betonieren genommen.
Sind also nicht aus Spanplatte sonden immer ais Sperrholz.
 

uli2003

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Die Schalungsplatten sind sehr werkzeughungrig. Wir haben schon sehr viele geschnitten, die Säge hat keine sonderlich lange Standzeit.

Könnte also gut schon ein Grund sein.

Grüße
Uli
 

magmog

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Schalungsbretter wie der Name schon sagt,werden zum Betonieren genommen.
Sind also nicht aus Spanplatte sonden immer ais Sperrholz.

tach auch,

quatsch, es gibt jede menge an spanplattentypen zum schalungsbau. (siehe z.b. Produkte Westag Getalit)

holzwerkstoffe verkürzen den standweg von HW werkzeugen duchaus um den faktor 4 bis 10 gegenüber vollholz.
die FU-schalungsplatten bestehen im kern meistens aus den bekannten rotholz- bzw. lauanfurnierplatten, phenolharzverleimt, selten auch birke- oder buchefurnierplatten.
darauf befindet sich ein phenolharzfilm, der je nach verwendetem pressblech glatt oder mit einer sieboberfläche erscheint.
die harze wirken sehr abrassiv, es sollten deshalb andere sägeblätter als die für vollholz eingesetzt werden.

gut holz! justus.
 

fritz-rs

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Betoplan, (wie Siebdruckplatte) war einmal.
An den letzten Baustellen habe ich immer mehr braun beschichtete Spanplatten gesehen. Die wurden auch nicht mehr gepflegt, sondern meist als 1 x Wegwerfschalung für Sichtbeton eingesetzt.
Ich könnte mir vorstellen, daß da der letzte Dreck verpreßt wurde - -?

Gruß Fritz
 

eurostar

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Hallo,

ich gebe Justus Recht!

Glatter, nicht strukturierter Sichtbeton wird nach wie vor mit Betoplan oder Magnoplan hergestellt!
Das sind allerdings Herstellernamen.

Im Handel läuft das ganze unter Vorsatzschalung.

Die Standzeit der Bearbeitungswerkzeuge ist durch die Beschichtung wesentlich geringer, genau wie bei mit Melaminharz beschichteten Platten.
 

Mathis

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Diese Schalungsplatte​n sehen erst mal aus wie eher schlechte Multiplexplatten und haben beidseitig einen hauchdünnen dunkelbraunen Film, ähnlich Siebdruckplatten.

Jetzt sind wir schön weit ab von der ursprünglichen Frage, ich habe doch klar gesagt, dass es Platten ähnlich wie Multiplex sind, nur schlechter verleimt und gröber, die einzelnen Lagen sind ca. 1,5-2 mm dick. Die Lagen sind hell, es könnte Birke, Pappel oder ähnliches Holz sein, wohl nix exotisches. Hier ein Bild:
attachment.php

Wie ein Zahn des Sägeblattes aussieht, sieht man hier:
attachment.php

Könnt ihr euch vorstellen, dass ein solcher Verschleiß von den Platten herrührt? Ich habe so etwas in 30 Jahren Erfahrung mit Massivholz, und zwar sehr harten Sorten wie Ebenholz, Grenadill und Palisander noch nie gehabt.

Wir haben uns den Kopf über die Ursache dieser extreme Abstumpfung zerbrochen, und das einzige was von unserer Routinearbeit abwich in den letzten Wochen, waren diese Platten.

Gibt es dafür eine Erklärung?
 

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Thomes

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Platte

Hoi Hoi Hoi,

ich schließe mich den Vorrednern und Uli an.

Multiplex oder "ähnlich" ist schon sehr zahnhungrig.

Wenn ich den ganzen Tag über schneide (Multiplex oder ähnlich), hält bei mir ein Blatt ca. eine halbe Woche.

Das Bild des Zahnes sieht für mich so aus, als ob mit Sand oder Erd- "Staub" verschmutzte Platten geschnitten wurden.

Der Bediener der Säge müsste vll. etwas genaueres dazu sagen können.
Da ihm eigentlich durch Geräuschveränderung, Lärmpegel, Rauch beim schneiden ihm die Sache auffallen müsste..... hätte müssen.... können.


Grüße, Thomes
 

Mathis

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Hallo Thomes,

das verrückte ist, dass es neue, saubere, vor 4 Wochen angelieferte Schalungs-Platten waren, die fertig zugeschnitten geliefert wurden. Vor ein paar Tagen haben wir Reste davon besäumt, aber keine 10 Minuten Maschinenzeit gesägt. Meinem Mitarbeiter ist nichts aufgefallen, aber als wir jetzt wieder Massivholz schneiden wollten, merkten wir am hohen Kraftaufwand beim Vorschub, wie stumpf das Blatt war.

Montag gehen alle Blätter zum Schärfdienst, und ab dann werden wir peinlich drauf achten, keinerlei Plattenwerkstoffe mehr mit guten Blättern zu schneiden. Wenn es denn unbedingt sein muss, dann wird in Zukunft ein olles Blatt dafür genommen.

Ansonsten halten unsere Sägen oft Monate, wir sägen zwar extrem hartes Holz, aber vlt. 20-40 Minuten am Tag, und dann halten die Blätter monatelang.

Einmal mehr weiß ich zu schätzen, wie glücklich wir sein können, nichts mit diesen modernen Müll-Plattenwerkstoffen zu tun zu haben, bei uns heißen die ohnehin nur verächtlich Hundekuchenplatten, da sie aus genauso undefinierbaren Abfällen hergestellt werden wie Hundekuchen. Wir genießen noch die Arbeit mit echten edlen Hölzern...
 

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Platten

Hallo Mathis,

ich habe Dich jetzt verstanden was Sache ist!

Schmunzel... das ist ja fast kriminell!

Also solche Extreme Abnutzungserscheinungen bei neuen Platten hatte ich
selbst noch nie. (Außer bei versandeten oder stark verschmutzten alten Siff - Platten).

Ich selbst benutze auch immer alte Blätter für solche Arbeiten. Die jedoch
frisch geschärft sind.

Aber Dein Fall ist wirklich " sehr Abenteuerlich" und außergewöhnlich.

Danke für Deine Rückaufklärung.

Beste Grüße, Thomes
 

schorsch

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Hallo,
Einmal mehr weiß ich zu schätzen, wie glücklich wir sein können, nichts mit diesen modernen Müll-Plattenwerkstoffen zu tun zu haben, bei uns heißen die ohnehin nur verächtlich Hundekuchenplatten, da sie aus genauso undefinierbaren Abfällen hergestellt werden wie Hundekuchen. Wir genießen noch die Arbeit mit echten edlen Hölzern...
Da kann ich nur sagen, ihr glücklichen. Wenn ihr solche abrassiven Plattenmaterialien nicht einmal kennt und nur mit edlen Hölzern arbieten würde mich schon interessieren was ihr macht und für wen.
Gruß Georg
 

ZEITGEIST

ww-pappel
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tach auch,

quatsch, es gibt jede menge an spanplattentypen zum schalungsbau. (siehe z.b. Produkte Westag Getalit)

holzwerkstoffe verkürzen den standweg von HW werkzeugen duchaus um den faktor 4 bis 10 gegenüber vollholz.
die FU-schalungsplatten bestehen im kern meistens aus den bekannten rotholz- bzw. lauanfurnierplatten, phenolharzverleimt, selten auch birke- oder buchefurnierplatten.
darauf befindet sich ein phenolharzfilm, der je nach verwendetem pressblech glatt oder mit einer sieboberfläche erscheint.
die harze wirken sehr abrassiv, es sollten deshalb andere sägeblätter als die für vollholz eingesetzt werden.

...entlich mal jemand der weiß von was er spricht und das vor allem mit anständigen Fachbegriffen zum Ausdruck bringt, ansonsten wird in diesem Forum oft ein Müll gepostet das es einen schaudert, allein der Begriff "Standzeit", wann wird's der Schreiner entlich begreifen, dass der Zustand einer Schneide nicht von der Zeit sondern vom Schnitt- oder Vorschubweg abhängt...
 

Georg L.

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Ich habe auch scho die Erfahrung gemacht, daß nachgeschärfte Blätter eine geringere Standzeit haben als neue. Im Extremfall nur etwa die Hälfte.
Woran das allerdings liegt habe ich noch nicht herausgefunden.
 

schorsch

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Hallo,
Ich habe auch scho die Erfahrung gemacht, daß nachgeschärfte Blätter eine geringere Standzeit haben als neue. Im Extremfall nur etwa die Hälfte.
Woran das allerdings liegt habe ich noch nicht herausgefunden.

hab ich auch schon gehört. Mit den Erfahrungen ist es immer so eine Sache. Wie will man feststellen, ob nun das Blatt oder der Schliff schlechter war oder ob man diesmal nur schlechtere Ware im Sinne von abrassiver verarbeitet hat.
Wenn dem aber so wäre ,könnte es meiner Ansicht nach nur daran liegen, dass der Schneidwerkstoff (HM) nicht homogen ist oder beim Nachschleifen die Zahngeometrie verändert oder schlicht zu grob geschliffen wird. Das Thema schleifen von Kreissägeblättern wäre sowieso ein Thema für sich.
Gruß Georg
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Das mit der schlechteren Standzeit von nachgeschärften Blättern stimmt nur, wenn der Schärfdienst nicht ordentlich gearbeitet hat.
Wenn meine Blätter vom Hersteller nachgeschliffen wurden, waren sie wie neu.
Der Schärfdienst schleift u.U. mal eben über den Kopf. Dann fühlt sich das Blatt zwar scharf an, wenn aber die Zahnbrust nicht voll mitgeschliffen wurde, passieren solche Brennflächen, weil die runden Zahnbrustseiten die Späne einklemmen.

Gruß Fritz
 

wolgos

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Hi,
wie oben schon erwähnt, werden in solchen Platten alles mögliche an Industriemüll verarbeitet. Was ist in der Beschichtung der Platten enthalten? Ich hatte Schwierigkeiten mit Laminat. Da ist es im Grunde das Selbe. Damit die Oberfläche Abriebfest wird, aber trotzdem billig ist, wird eine billige Beschichtung genommen. Um die Abriebfestigkeit zu erzielen, wird Glasmehl eingearbeitet und das ist der Werkzeugkiller Schlechthin.
Ich kann mir vorstellen, das ist bei den Schalplatten ähnlich.
Ansonsten könnte es an den nachgeschärften Blättern liegen. HM ist sehr empfindlich bei Temperatursprüngen. Versucht mal einen Steinbohrer nachzuschleifen. Der kann ziemlich heiß werden, ohne Schaden zu nehmen. Wenn man ihn aber dann in Wasser abschreckt, bekommt er unter umständen Risse. Wenn also beim Schleifen im Naßverfahren der Kühlmittelstrahl nicht auf die Schneide geht, sondern knapp daneben und beim der Zahn Weiterschalten auf den nächsten Zahn durch den Strahl läuft, bekommt dieser die Risse. Das kann man dann selbst unter dem Mikroskop kaum erkennen.
Gruß Wolfgang
 

Mathis

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Übrigens kann ich doch noch etwas zur Erklärung des extremen Verschleiss' beitragen:

Heute habe ich in der Abfallkiste etliche Streifen von dem Drecksholz gesehen, die mein Kollege hochkant aufgetrennt hat- da schneidet man natürlich immer garantiert durch eine oder auch zwei komplette Leimflächen, und das würde die hohe Stumpfung dann auch erklären.....
Habe ihm dann heute erst mal erklärt, dass das wohl die Ursache gewesen sein dürfte. OK, er ist kein Tischler, und hat sich keine Gedanken über dieses "Holz" gemacht, bis heute jedenfalls nicht.
Ab jetzt gibt's ein striktes Verbot, solche Platten mit einem der guten Blätter zu schneiden. Wenn es denn unbedingt sein muss, werden Platten nur noch mit einem ollen Schrottblatt gesägt.
 

Unregistriert

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Allso wir verarbeiten in der Firma leider zu 80-90% eures sogenanten Sondermülls (bauen aber durch aus sehr sehr teure möbel Ich sach nur mal Jachteninnenausbau für Scheich und Co) und ja es stimmt vorallem die Multiplex platten sind wahre Werkzeugschneiden Killer selbst HM Blätter sind da relativ schnell runter wir verwende dazu eigentlich ganz normal Wechselzahn Blätter je nach beschichtung und Säge auch mit Vorritzer (für Vollholzer: kleines sägeblatt was vor dem Hauptsägeblatt angebracht ist und im Gleichlauf die Beschichtung ansägt verhindert zum größten teil ausrisse aber is mal des Sägeblatt mal stumpf Hilft auch dieser nicht) Derletzt waren 400 HPL beschichtet Platten auf Mass zu bringen mit der liegenden Plattensäge nach Zirka der hälft musste en neues Blatt rein nur mal zur verdeutlichung wie schnell so ne Schneide abstumpft aber so im durchschnitt brauchen wir so alle 5-8 wochen en Frisch geschärftes Sägeblatt bei uns kommt so circa jede zweite Woche der Schärfedinst

MFG Flo
 
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