Stuhlrestaurierung

Akim

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Moinsen,
ich möchte einen Stuhl restaurieren der als Rückenlehne im
Ursprung ein Rattangeflecht hatte. Die Rückseite des Rahmens
ist furniert. Dieses furnier ist nun abgelöst und man sieht eine Art
Gips.
Meine Frage weiß jemand was da verwendet wurde?

IMG_2925.JPG
 

welaloba

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Das dürfte Spachtelmasse sein und ja, vielleicht auch Gips. Das ist nach Fotos schlecht zu bestimmen. Das Geflecht war ja wohl auf der anderen Seite des Rahmens. Wie genau soll denn das Ergebnis aussehen?
Grüsse Werner
 

Akim

ww-kiefer
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Ich möchte wieder Rattan einflechten frage mich aber was ich dann als Spachtelmasse verwende.
 

welaloba

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ist wahrscheinlich einigermaßen egal,was du da nimmst. Solltest evtl. abwarten, ob sich gerhard meldet, er ist der Fachmann für Geflechte.
 

derdad

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Na dann fragen wir @derdad, mal direkt.
Einen schönen Abend!
Es scheint ein Historismus Stuhl zu sein. Also aus der Zeit um die 1900 Wende. Da hatte jeder Tischler seine eigene, geheime Mischung, glaub ich. Der Überbegriff war "Holzcement". Thonet hat es "Sciffarin" genannt. In einem Buch über Thonet-Sessel steht, "eine Holzpaste aus Sägemehl und anderen Substanzen, gebunden mit Leim".
Meiner Meinung nach dürfte sehr viel Kreide oder Gips dabei gewesen sein.
Wenn du es historisch korrekt machen möchtest, mix dir einen "Baaz" (oberösterreichisch für Paste) aus Sägemehl und Fischleim oder Hautleim zusammen. Oder du nimmst einfach einen der vielen angebotenen Produkte wie "Grilith Holzkitt" oder "Clou Holzspachtel".
Ich weiß nicht ob du wie gehabt durchflechtest und dann die Hinterseite zumachst, oder ob du den Sessel fertig machst und dann "französisch", also mit Sacklöchern, flechtest. Beim durchflechten evtl die Nut noch etwas tiefer machen, damit die Rattanfäden genug Platz haben.
Falls noch Fragen zum Flechten sind, einfach melden.
Jetzt noch angenehme Nachtruhe
Gerhard
 

flüsterholz

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Einen schönen Abend!
Es scheint ein Historismus Stuhl zu sein. Also aus der Zeit um die 1900 Wende. Da hatte jeder Tischler seine eigene, geheime Mischung, glaub ich. Der Überbegriff war "Holzcement". Thonet hat es "Sciffarin" genannt. In einem Buch über Thonet-Sessel steht, "eine Holzpaste aus Sägemehl und anderen Substanzen, gebunden mit Leim".
Meiner Meinung nach dürfte sehr viel Kreide oder Gips dabei gewesen sein.
Wenn du es historisch korrekt machen möchtest, mix dir einen "Baaz" (oberösterreichisch für Paste) aus Sägemehl und Fischleim oder Hautleim zusammen. Oder du nimmst einfach einen der vielen angebotenen Produkte wie "Grilith Holzkitt" oder "Clou Holzspachtel".
Ich weiß nicht ob du wie gehabt durchflechtest und dann die Hinterseite zumachst, oder ob du den Sessel fertig machst und dann "französisch", also mit Sacklöchern, flechtest. Beim durchflechten evtl die Nut noch etwas tiefer machen, damit die Rattanfäden genug Platz haben.
Falls noch Fragen zum Flechten sind, einfach melden.
Jetzt noch angenehme Nachtruhe
Gerhard
Tschuldigung, wenn ich mich hier kurz einklinke. Kurze Zwischenfrage. Stosse immer wieder in Shops auf den Artikel "rotband splintpeddig konisch". Wofür genau benutzt man das?
Danke Michael
 

derdad

Moderator
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Wenn du Fertiggeflecht in die Nut eingepresst hast kommt anschließend Leim in die Nut und dann wird mit dem Splintpeddig das Geflecht verkeilt und gleichzeitig die Nut verschlossen. Rotband ist die Qualitätsbezeichnung. Die Peddig- oder Rattanbündel werden mit verschiedenfarbigen Bändern zusammengebunden und markiert. Qualität aufsteigend: Rotband, Blauband, und in letzter Zeit immer öfter Blauband gold oder auch Blauband superior.
Noch was zu Peddig/Rattan: Die Planze ist die Rattanpalme (Calamus rotang). Diese hat eine sehr harte zähe Schale/Haut und einen weichen Kern. Stuhlflechtmaterial ist die abgeschälte Schale, und dieses ist als Rattan im Handel. Ebenso wird alles MIT Schale als Rattan gehandelt. Der weiche, innere Kern ist als Peddig im Handel. Das ist dann das klassische Korbflechtmaterial.
LG Gerhard
 

miwa

Gäste
Nimm pufas füllspachtel. Klebe vorher die Nut ringsum 2 mal mit Krepp ab und zieh die Spachtelmasse in der dann gefüllten Nut mit dem Spachtel ab.Die Schwindung der Spachtelmasse ist so gering, daß du nach dem Entfernen des Krepp(vor dem abbinden der Masse) keine Nacharbeit hast. Ordentliche Vorbereitung vorausgesetzt und die Spachtelmasse nicht zu dünn, eher kneten eingebracht.Gruß miwa und hoch dem Handwerk
 
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