Stromspeicher

Time_to_wonder

ww-robinie
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Zweimal im Leben durfte ich den großen Aufwand für "richtige" Netzersatzanlagen selbst sehen. Anfang der Neunziger im Objekt 17/5001, der im Volksmund Honneckerbunker genannten Ausweichführungsstelle des Nationalen Verteidigungsrates. Da standen fünf fette Schiffsdiesel, die in aktiven Zeiten des Bunkers rund um die Uhr vorgewärmt wurden, um jederzeit anlaufen zu können. Nach dem Wegfall der Netzversorgung hätten dann fünf Minuten ausreichen müssen, die Dinger hochzufahren und zu synchronisieren, denn nur so lange hätte die Batteriepufferung durchgehalten, die wohl rund um die Uhr einen Gleichstrommotor im Leerlauf betrieb, an dem wiederum der Generator zur Überbrückung im Ernstfall hing.

Noch einmal einen deutlich größeren Aufwand - weil auch mit ungleich größerer Anschlussleistung - durfte ich mir viele Jahre später einmal in einem Rechenzentrum von allinkl.com erklären lassen. Weder Standort noch Details sollen weitergegeben werden, nur so viel: Die Anschlußleistung des Komplexes reicht für eine nicht so kleine Kleinstadt. Der betriebene Aufwand war sehr sehr hoch.
Sowas ist mein beruflicher Alltag. Vor zwei Jahren hab ich irgendwo in Thüringen QS bei einen Rechenzentrum gemacht, in dem zwei NEAs mit jeweils 2,2 MVA stehen. Wenn die laufen, geht die Post ab.
 

fahe

ww-robinie
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Jede moderne Netzersatzanlage macht die Rückschaltung unterbrechungsfrei. Dies setzt aber einen Synchronisierungsvorgang, die sogenannte Übergabesynchronisation vorraus. Hier ist ein kurzzeitiger Netzparallelbetrieb der NEA üblich.
...die habe ich in meinem "Prosa-Zusatz" angedeutet.
Das dürfte aber kaum der Zielstellung in diesem Umfeld entsprechen, in dem es um Umschaltung in Hausinstallationen geht.

Meine TAB sagt übrigens:
(2) In der Anschlussnutzeranlage fest (ortsfest / stationär) angeschlossene Notstromaggregate sind beim Netzbetreiber anzumelden. Hierbei sind dem Netzbetreiber Angaben zur Betriebsweise (Inselbetrieb, Probebetrieb, Kurzzeitparallelbetrieb) zu machen.
 

Mues_Lee

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Dort halt
Kurze Zwischenfrage eines Ahnungslosen:

brauche ich zum Einspeisen nicht eine separate Leitung? Die Stromzähler in Deutschland laufen ja (noch nicht) rückwärts. Oder bin ich da jetzt komplett falsch?
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Kurze Zwischenfrage eines Ahnungslosen:

brauche ich zum Einspeisen nicht eine separate Leitung? Die Stromzähler in Deutschland laufen ja (noch nicht) rückwärts. Oder bin ich da jetzt komplett falsch?
Wer ne PV anmeldet, bekommt bei Inbetriebnahme durch die Stadtwerke einen neuen Zweirichtungszähler. Der erfasst Energiefluss reinwärts und rauswärts separat und zeigt das auch an.
 

uli2003

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Sowohl bei automatischen als auch bei manuellen Umschaltungen sind die Spielregeln imho ohnehin nicht geeignet, von Bastellösungen umgesetzt zu werden.
Um den technischen Hintergrund geht es doch gar nicht, und ob 2, 3 oder 10 polig geschaltet werden muss ist dafür auch egal.

Fakt ist doch - es muss eine saubere Netztrennung her, wenn auf Insellösung umgeschaltet wird. Das einzig manuelle daran kann nur sein, ob man umschalten möchte oder nicht. Die Trennung funktioniert dann natürlich nach entsprechenden technischen Regeln automatisch und nicht über einen manuellen Schalter den ich je nach Gusto umlege oder nicht, oder auch mal vergesse.
 

fahe

ww-robinie
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Die Trennung funktioniert dann natürlich nach entsprechenden technischen Regeln automatisch und nicht über einen manuellen Schalter den ich je nach Gusto umlege oder nicht, oder auch mal vergesse.
...ich habe doch Kraus und Naimer in #149 verlinkt.

Ansonsten... schnell einmal Google befragt.
https://enwitec.eu/wp-content/uploa...16426_Fronius-Umschaltung-Manuell_V1.1_DE.pdf

Ansonstenansonsten: Die Menschheit ist verrückt. Also Teile der Menschheit. In manchen Teilen der Welt.

:emoji_joy:
 

qnc42

ww-nussbaum
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Ups, wusste ja nicht, dass ich so viele Diskussionen lostrete, war kurz nicht on :emoji_slight_smile:

Mein Hybridwandler mit Ersatzstromschaltung ist kein BKW. Ich habe 14.7kwp auf dem Hauptdach, am Wandler sind DC-seitig 14.4kwh Batterien angeschlossen. Die Batterien erlauben mit derzeitiger Einstellung 8kw Lade-/Entladeleistung. Wenn nicht grad beim Stromausfall die Sauna läuft oder das Auto lädt, sollte das Umschalten also klappen. Beim Umschalten schaut er aber, ob er die Last treiben kann und schaltet, falls nicht, zurück aufs externe Netz.

Der Umschalter kann automatisch oder manuell betrieben werden. Es passiert in beiden Fällen das exakt gleiche, nur dass man manuell halt den Schalter drehen muss. Auch hier springt er zurück, wenn der Wandler die Last nicht treiben kann.

Mein Installateur hat mir erklärt, dass die Abschaltung des externen Netzes über 2 in Reihe geschaltete Relais funktioniert, falls mal eins klebt.

Dass viele PV-Anlagen bei Stromausfall ein Gebiet am Laufen halten kann denke ich nicht passieren - es gibt ja keiner mehr den Takt an. Jede Einspeisung findet ja nur statt, wenn die 50 Hz zum Aufmodulieren vorhanden sind. Erst wenn das Netz nach außen getrennt ist, erzeugt der Wandler die 3x50 Hz selbst. Der Wandler hat auch unterschiedliche Ausgänge, 3 Phasen für Standardbetrieb (die sind immer angeschlossen), und 3 Phasen für Ersatzbetrieb, die aufgeschaltet werden.

Mein BKW mit 2 Zellen habe ich inzwischen auf 10 Zellen aufgebohrt, einen größeren Wandler (der macht auf dem Garagendach jetzt 3.7 kwp) angeschlossen und angemeldet. Das ist kein Hexenwerk. Wenn ich von BKWs mit über 2kwp Zellen lese kriege ich immer die Krise - ähnlich wie bei BKWs mit 2k€ Batterie. Sowas macht mE als BKW keinen Sinn mehr...

VG, Alex
 
Zuletzt bearbeitet:

brubu

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Wer ne PV anmeldet, bekommt bei Inbetriebnahme durch die Stadtwerke einen neuen Zweirichtungszähler. Der erfasst Energiefluss reinwärts und rauswärts separat und zeigt das auch an.
Hallo zusammen
Wir haben keine PV Anlage aber neue Stromzähler. Heute wird sogar der Bremsstrom von Maschinen als Einspeisung vom Zähler erfasst, ob und wie abgerechnet wird sehen wir dann.
Gruss brubu
 

fahe

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Mein Installateur hat mir erklärt, dass die Abschaltung des externen Netzes über 2 in Reihe geschaltete Relais funktioniert, falls mal eins klebt.
Mit Kleben der Schützkontakte hat das meiner Erinnerung vordergründig nichts zu tun. Würde der Kontaktsatz des einen Schützes kleben, würde das ja erst einmal niemand merken... bis auch die Kontakte des zweiten Schützes kleben.

Mir hat der Elektromeister mal erklärt, es gehe um die Vergrößerung des Kontaktabstands. Ich hab' das aber damals nicht hinterfragt und die Logik dahinter erschließt sich mir heute, Monate später, ehrlich gesagt auch nicht. :emoji_wink: Vielleicht kann das Detail ja @Time_to_wonder aufklären.
 

Time_to_wonder

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Mit Kleben der Schützkontakte hat das meiner Erinnerung vordergründig nichts zu tun. Würde der Kontaktsatz des einen Schützes kleben, würde das ja erst einmal niemand merken... bis auch die Kontakte des zweiten Schützes kleben.

Mir hat der Elektromeister mal erklärt, es gehe um die Vergrößerung des Kontaktabstands. Ich hab' das aber damals nicht hinterfragt und die Logik dahinter erschließt sich mir heute, Monate später, ehrlich gesagt auch nicht. :emoji_wink: Vielleicht kann das Detail ja @Time_to_wonder aufklären.
Nö! :emoji_slight_smile:
 

Time_to_wonder

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Hallo zusammen
Wir haben keine PV Anlage aber neue Stromzähler. Heute wird sogar der Bremsstrom von Maschinen als Einspeisung vom Zähler erfasst, ob und wie abgerechnet wird sehen wir dann.
Gruss brubu
Bei mir hatte man den Ferraris-Zähler routinemäßig rausgebaut und so ein elektronisches Dingens montiert. Der war aber nur One-Way. Als die PV kam, flog das Wunderteil also wieder raus und das Zwei-Richtungs-Exemplar kam. Tolle Wurst.
 

fahe

ww-robinie
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...man hört davon, dass die noch einmal ausgetauscht werden, wenn die PV später größer wird oder noch eine fette Lademöglichkeit dazu kommt, so dass man die Zählerverdrahtung auf 16 mm² ändert/ändern lässt.

Die hier in der Region verteilten Zähler neigen den Gerüchten nach wohl zum Schmoren an den Klemmen. Wenn man dagegen 60 Jahre alte abenteuerliche Installationen sieht, die "immer funktioniert" haben, will man das gar nicht glauben.
 

Time_to_wonder

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...man hört davon, dass die noch einmal ausgetauscht werden, wenn die PV später größer wird oder noch eine fette Lademöglichkeit dazu kommt, so dass man die Zählerverdrahtung auf 16 mm² ändert/ändern lässt.

Die hier in der Region verteilten Zähler neigen den Gerüchten nach wohl zum Schmoren an den Klemmen. Wenn man dagegen 60 Jahre alte abenteuerliche Installationen sieht, die "immer funktioniert" haben, will man das gar nicht glauben.
Ich hab ne 11kW-Wallbox. Hoffe, das bei mir alles passt.
 

fahe

ww-robinie
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...musst ja nicht Laden, wenn die Gans über Stunden im Rohr ist und das fette Induktionsfeld sich in kurzen Takten seine 7 kW genehmigt. :emoji_wink:
 

Time_to_wonder

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Mit wem hier kann ich mich eigentlich über Überschussladen unterhalten? Gesteuert über das Hausautomationstool IO-Broker, das auf einem Raspberry Pi 4 läuft, per Modbus von einem Janitza-Gerät die Daten bekommt und dann in der Mennekes-Wallbox die Ladung steuert?

Nein nächstes Projekt, neben neuen Küchenfronten. Der Winter ist lang…
 

qnc42

ww-nussbaum
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Überschussladen mache ich (Jahreszeitbedingt grad nicht´), läuft perfekt. Betreibe seit vielen Jahren OpenHab auf meiner NAS, hab aber was fertiges genommen, nämlich EVCC. Mit den ganzen Problemen die es da geben kann ist das ganz schön wenn sich wer anders kümmert.

EVCC läuft super, macht genau was es soll und ist auch gut zu konfigurieren, wie zB erst PKW laden wenn Hausbatterie auf 80% ist. Selbst 1p/3p Umschaltung macht der automatisch bei meiner Easee.

Für meine bessere Hälfte hab ich einen Schalter neben der WB installiert, zur Umschaltung zwischen „schnell“ und „billig“, also auf jeden Fall 11kw, zur Not aus dem Netz, oder nur vom Dach.
 

haass

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hallo,
nochmal zum Thema zurück.
auf meinem Grundstück stehen zwei Gebäude, abstand ca. 20 m
PV funktioniert wg. Nordseite und schatten nur auf einem Gebäude.
kann ich zwei Balkonanlagen an ein gebäude montieren und dann
den ström von einem Wechselrichter über 20 m Erdkabel zum anderen
gebäude leiten?
oder gibt es techn. Probleme, Spannungsabfall o.ä.?
danke euch für hinweise.
 

inselino

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Ja und Ja.
Ja man kann das durchaus über 20m zum Wechselrichter schicken und ja es gibt einen Spannungsabfall (ist ja kein Supraleiter). Allerdings ist das bei korrekt gewähltem Querschnitt soweit zu vernachlässigen, dass es nicht schlimm ist.
Solarpanelle sind DC seitig mit 6mm² an den Wechselrichter angeschlossen bei Balkonkraftwerken wird meist sicher weniger querschnitt verwendet. Was man auf die Leitungslänge jetzt genau braucht kann ich dir leider nicht sagen.
 

haass

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danke das ist schon mal gut. aber den Wechselrichter kann ich direkt hinter die
module bauen. aber vom wechslrichter dann ca. 20 m ins andere haus.
geht das auch?
Erdkabel 3x 1,5 qmm?
 

IngoS

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Hallo,

ich würde die Wechselrichter an den Modulen belassen und mit 3 x 2,5 Quadrat Erdkabel zum anderen Gebäude rüber gehen, wenn da bis jetzt noch keine 230V Verbindung besteht.
Wenn das Nebengebäude frostfrei ist, kannst du auch die Wechselrichter weglassen, dafür Laderegler installieren und ein Akku laden, welcher dann bedarfsgerecht über einen Wechselrichter ins Hausnetz einspeist.

Gruß Ingo
 
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