Stelzenhaus/ Spielturm Fichte richtig schützen (Grundierung/ Lasur)

Yosh76

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Hallo Zusammen,

vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen :emoji_wink:
Vor kurzem haben wir ein Stelzenhaus/ Spielturm (9x9 Bohlen, 1,50m Höhe, deutscher Hersteller) gekauft. Beim Holz war Douglasie leider nicht bezahlbar - so ist es Fichte unbehandelt geworden um die KDI zu vermeiden.
Trotz mittlerweile sehr langer Recherche hier im Forum, Netz und auch Wikidorf :emoji_wink: bin ich absolut unschlüssig, wie ich das unbehandelte Holz richtig schützen soll.
Hintergrund:
Das Gerüst kommt in einen Garten mitten auf dem Land mit sehr vielen Insekten/ Witterungseinflüssen.
Anderes verbautes Holz (Schuppen, Stall, Zäune usw.) auf den Weiden hinter dem Haus wird fachmännisch von Ameisen, Würmern und co. zerlegt. und ich komme kaum nach mit dem schleifen/ streichen/ ersetzen.
Nun bin ich hin- und hergerissen. Grundieren mit Biozid und dannach lasieren (um die Kinder und Insekten so wenig wie möglich zu gefährden - aber eben zu verhindern, dass der Spielturm nach ein paar Jahren zerlegt/ gefressen wird?) oder anders behandeln? Wenn ja - habt Ihr eine gute Idee, wie?
Zudem laufen bei uns im Garten auch noch Hühner frei herum...
Mein bisheriger Favorit war eben Grundieren mit Osmo Imprägnierung WR und dann mehrfach lasieren. Was meint Ihr?
Danke schonmal
VG
Yosh76
 

khkb

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Moin Yosh,

Du solltest die Stelzen mindestens 15 cm vom Boden weghalten, d.h. in einem H-Anker oder Ähnlichem befestigen. Mit Mitteln gegen Blauschimmel kann man das einstreichen und auch lasieren. Wichtig ist, dass Du die Hirnholzseiten der Stelzen möglichst mehrmals SATT mit Farbe einstreichst, um zu verhindern, dass Dir Wasser von unten kapillar nach oben in's Holz zieht. Ansonsten dafür sorgen, dass Du möglichst wenig Erdkontakt zulässt und Wasser so schnell wie möglich abfließen kann.
 

WinfriedM

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Bei öffentlichen Spielplätzen ist die Behandlung mit irgendwelchen Bioziden verboten, nicht ohne Grund. Ich würde dringend empfehlen, bei Kinderspielzeug keinerlei Biozide einzusetzen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind völlig unzureichend erforscht, du gehst also das Risiko chronischer Erkrankungen ein.

Wenn das Haus gut konstruiert ist und allseits gut abtrocknen kann, ist das schonmal viel wert. Hier evtl. noch Maßnahmen ergreifen und die Konstruktion verbessern. Hirnholz in Richtung Himmel ist besonders gefährdet, muss gut geschützt sein. Insekten sind bei trockenem Holz eigenlich selten ein Thema. Da gibts zwar z.B. Wespen, die gerne am Holz rumknabbern, das ist aber nur oberflächlich und zerstört nicht wirklich was.

Ich würde nur mit einer tief einziehenden ölbasierten Lasur arbeiten. Gute Erfahrungen habe ich mit Natural Lasur gemacht. Alternativ sind die Osmo Produkte auch eine gute Wahl, z.B. Osmo Landhausfarbe, Osmo Einmallasur. Die Osmo Öl-Lasur nicht verwenden, die enthält auch Biozide. Die Terrassenöle von Osmo hingegen würden auch gehen. Trotzdem immer im Datenblatt schauen, ob Biozide enthalten sind.
 

uli2003

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Bei öffentlichen Spielplätzen ist die Behandlung mit irgendwelchen Bioziden verboten, nicht ohne Grund.
Seit wann das denn? Die DIBt listet noch eine ganze Reihe auch für Spielgeräte
zugelassene Holzschutzmittel. 'Irgendwas' darf man natürlich in der Öffentlichkeit nicht verwenden.

https://www.dibt.de/de/zv/NAT_n/zv_referat_I5/SVA_58.htm

Der sinnigste Schutz ist der konstruktive - so habe ich das auch gehalten. Wenn da was weggefault ist, kann das Spielhaus in der Regel sowieso weg. Dann sind die Kinder aus dem Alter raus.

Grüße
Uli
 

ChristophW

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so ist es Fichte unbehandelt geworden um die KDI zu vermeiden
Mal eine Frage, wo hast du das her? Ich hab leider bisher vergeblich nach Fichte unbehandelt gesucht, wenn dann immer KDI... allerdings wenn du jetzt wieder Gift draufpinseln willst hättest du doch gleich KDI nehmen können?
Beim Holz war Douglasie leider nicht bezahlbar
Ich hab mir für ein Ähnliches Projekt Lärche direkt vom Sägewerk gehobelt besorgt das was dann auch kaum teurer.
 

Mr.Ditschy

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Denke mal unten und oben das Holz entsprechend zu schützen sollte klar sein. Ich sprühe außen wie immer alles mit Dünnschichtlasur ein, Problem ist, muss alle zwei/drei Jahre kurz nachgesprüht werden.
 

magmog

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Guuden,

konsequentes Durchsetzen des konstruktiven Holzschutzes,
und das Gerät wird so alt wie die unbehandelten Heuschober aus Fichte.
Holz wird fachmännisch von Ameisen, Würmern und Co. erst zerlegt,
wenn Pilze die Vorarbeit geleistet haben.
Außer Du hast Termiten.
 

uli2003

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Naja, Fichte hat nun einmal nicht die höchste Witterungsbeständigkeit :emoji_slight_smile:

Wenn die die Bretter bei mir am Schuppengiebel betrachte, oder die Handläufe oben auf dem Spänebunker, da muss ich dringend mal bei - statisch geht da nix mehr. Und da sind keine Pilze drin. Einfach nur 'weggewittert'.
Die Eichebretter am alten Hausgiebel von 1780 etwa sind schwarz und fest - natürlich auch schon ordentlich verwittert, aber nicht in 20 Jahren weg wie die Fichte.

Konstruktiv alles herauszuholen ist für ein Spielhaus fast immer zu teuer. So ein Teil überlebt 'zusammengespaxt' die nötige Zeitspanne, und kann danach in den Kamin :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Yosh76

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Hallo Zusammen,
vielen Dank für die vielen Rückmeldungen:emoji_slight_smile:


Moin Yosh,

Du solltest die Stelzen mindestens 15 cm vom Boden weghalten, d.h. in einem H-Anker oder Ähnlichem befestigen. Mit Mitteln gegen Blauschimmel kann man das einstreichen und auch lasieren. Wichtig ist, dass Du die Hirnholzseiten der Stelzen möglichst mehrmals SATT mit Farbe einstreichst, um zu verhindern, dass Dir Wasser von unten kapillar nach oben in's Holz zieht. Ansonsten dafür sorgen, dass Du möglichst wenig Erdkontakt zulässt und Wasser so schnell wie möglich abfließen kann.
Super - genauso habe ich es auch geplant.Erdanker mit Punktfundament und entsprechendem Abstand. Blauschimmel wäre dann aber wieder Biozid, Richtig?

Ich würde nur mit einer tief einziehenden ölbasierten Lasur arbeiten. Gute Erfahrungen habe ich mit Natural Lasur gemacht. Alternativ sind die Osmo Produkte auch eine gute Wahl, z.B. Osmo Landhausfarbe, Osmo Einmallasur. Die Osmo Öl-Lasur nicht verwenden, die enthält auch Biozide. Die Terrassenöle von Osmo hingegen würden auch gehen. Trotzdem immer im Datenblatt schauen, ob Biozide enthalten sind.
Wenn ich es richtig auf Deiner HP gelesen habe, zieht das Öl dann ein und ersetzt quasi die Imprägnierung (bis auf Bläue und Biozide). Richtig? Wie oft müsste ich das Holz dann mit der Öl-Lasur behandeln? Dannach 2x Dünnschichtlasur?
Mal eine Frage, wo hast du das her? Ich hab leider bisher vergeblich nach Fichte unbehandelt gesucht, wenn dann immer KDI... allerdings wenn du jetzt wieder Gift draufpinseln willst hättest du doch gleich KDI nehmen können?

Das Haus stammt von Isidor.de (Modell Antario mit Turmanbau und Kletterrampe). Das Holz von diesem Modell ist Fichte aus Skandinavien.
Das war genau der Punkt - KDI wollte ich wegen der Schadstoffe nicht. Bin aber jetzt unschlüssig, ob eine ÖL-Lasur ausreichend ist. Die Konstruktion vom Haus ist sicherlich nicht ausreichend, um gegen die Verwitterung ausreichend Schutz zu geben. Ich denke jetzt (nachdem ich das alles hier so lese) schon darüber nach Dachpappe zu schweissen (noch mehr Sondermüll :emoji_thinking:) und ein Dach mit größerem Überstand aufzubauen...

Holz wird fachmännisch von Ameisen, Würmern und Co. erst zerlegt,
wenn Pilze die Vorarbeit geleistet haben.
Außer Du hast Termiten.
Termiten eher nicht :emoji_laughing: - bei den Weiden ist an vielen Stellen Pilzbefall im Holz teilweise dann mit Ameisen, etc. besetzt. Da die Stämme wohl in so einer Art "Pech" getränkt waren (stinkt fürchterlich, wenn es warm wird, quillt auch zum Teil raus - ich möchte gar nicht wissen, was der Vorbesitzer da angestellt hat :emoji_astonished:) und trotzdem weggammeln, steht bald der Austausch gegen Verwitterungsfestes PVC Rohr aus... Daher kommt aber meine Sorge, dass der Spielturm in ein paar Jahren weggegammelt ist.

Naja, Fichte hat nun einmal nicht die höchste Witterungsbeständigkeit :emoji_slight_smile:
Konstruktiv alles herauszuholen ist für ein Spielhaus fast immer zu teuer. So ein Teil überlebt 'zusammengespaxt' die nötige Zeitspanne, und kann danach in den Kamin :emoji_slight_smile:
Leider ja - das ganze Teil kostet jetzt mit Erdankern, Beton, sonstigem Kram schon >1500 Euro. Ist ein Spielhaus/ Kletterturm. Wenn es 15 Jahre hält, wäre es Top und hätte sich gerechnet. Eigenbau kam nicht in Frage - dazu habe ich hier einfach noch zuviele andere Projekte in Arbeit...




VG,
Yosh
 
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WinfriedM

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Wie oft müsste ich das Holz dann mit der Öl-Lasur behandeln? Dannach 2x Dünnschichtlasur?

Nee, eine Öllasur ist eine Alleinbehandlung und mit einer Dünnschichtlasur zu vergleichen. Bei der Natural Lasur würde ich zweimal streichen. Nach Einziehzeit die Überstände zumindest ganz dünn verteilen (mit fast trockenem Pinsel).
 

WinfriedM

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Seit wann das denn? Die DIBt listet noch eine ganze Reihe auch für Spielgeräte
zugelassene Holzschutzmittel. 'Irgendwas' darf man natürlich in der Öffentlichkeit nicht verwenden.

Ist mein letzter Informationsstand vor ungefähr 5 Jahren. Quellen hab ich gerade keine zur Hand.
 

crusi

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Hallo Zusammen,
Das Haus stammt von Isidor.de (Modell Antario mit Turmanbau und Kletterrampe). Das Holz von diesem Modell ist Fichte aus Skandinavien.
Das war genau der Punkt - KDI wollte ich wegen der Schadstoffe nicht. Bin aber jetzt unschlüssig, ob eine ÖL-Lasur ausreichend ist. Die Konstruktion vom Haus ist sicherlich nicht ausreichend, um gegen die Verwitterung ausreichend Schutz zu geben. Ich denke jetzt (nachdem ich das alles hier so lese) schon darüber nach Dachpappe zu schweissen (noch mehr Sondermüll :emoji_thinking:) und ein Dach mit größerem Überstand aufzubauen...

Hallo Yosh,

ich habe jetzt auch was von Isidor bestellt. Ein Spielturm. Was hast Du denn letztendlich genommen um dein Holz zu behandeln? Hast Du wirklich das Dach nochmal überdeckt? Ich tendiere jetzt auch zu einer Öl-Lasur bin mir aber noch unschlüssig.

Für Die Pfosten hast Du H-Anker verwendet und diese einfach bisschen über der Erde rausschauen lassen?

Viele Grüße
Stefan
 
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