Steinfensterbänke mit Massivholz verkleiden

PrimaNoctis

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Hallo zusammen,

ich soll fünf Steinfensterbänke (Marmor) im Innenbereich mit Massivholz (angedacht ist Rüster) verschwinden lassen / erstmal anbieten. Das Blöde ist, dass alles frisch gemacht ist, nur eben nicht die Fensterbänke. Die herausreißen ist keine Option. Das Holz soll die Vorderkante natürlich auch überdecken. Damit es nicht den halben Fensterrahmen noch abdeckt, würde ich die Fläche oben gern recht dünn (~10-15mm) machen und den vordersten Riegel dicker. Der bekommt dann eine Ausfräsung. Dabei Luft lassen ist logisch.

Die meisten Marmorbänke sind ca 20cm tief, nur eine Abdeckung soll deutlich breiter werden.

Fragen:
  1. Ist es eine blöde Idee, den Stein mit dünnem Leimholz zu belegen wg. Werfen?
  2. Habt ihr einen vorschlag, wie ich das am besten fixiere? Auf den fensterseitigen 10cm einfach mit Montagekleber (MS Polymer) oder gibt es Kleber, die das Holz langfristig noch (halbwegs) arbeiten lassen?
  3. Eine 30cm breite Marmorabdeckung (kein Fenster, kein Heizkörper drunter) soll analog eine ca. 56cm breite Holzabdeckung bekommen. Auf der einen Seite steht sie ca. 3cm, auf der anderen 23cm über (nur hier mit Schweizer Kante). Da mache ich mir am meisten Sorgen, dass das krumm wird, insbesondere wenn dünn. Hat jemand eine Idee, wie man das geschickter lösen kann als mit einem schriftlichen Hinweis auf das Risiko?
Ich freue mich über jede hilfreiche Idee oder Erfahrung.
 

Maho68

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Hi,
Kannst du nicht Sperrholz /MPX nehmen und mit Rüster furnieren(Sägefurnier 2-3 mm) +Anleimer massiv, drunter ne lage Fussbodendämmung (die man für laminatboden nimmt) dann sollte die Kältebrücke berücksichtig sein.
diese Fussbodendämmung käselochartig ausstanzen um die Abdeckung mit der marmorplatte mittels silikon transparentklecksartig zu kleben
 

Mitglied 24010 keks

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Frag doch einfach den Michael @Altersrentner der ist jetzt Experte in dem Bereich. :emoji_grin:
Müssen die Fensterbänke wieder abgelöst werden können? Wenn nein wäre Parkettkleber meine erste Wahl. Das ist genau dem sein Job... Ein wenig Quellen und Schwinden zulassen. Man bekommt das Holz dann aber nicht mehr ohne große Verluste ab.
Also:
1. Nein. Bei richtiger Kleberwahl kein Problem aus meiner Sicht.
2. MS Polymer geht sicher, ich würde aber eher wie geschrieben Parkettkleber nehmen. Wenn das jemals wieder runter soll ohne den Marmor zu beschädigen würde ich eher Silikon in schlangenförmig aufgetragen nehmen. Aber auch damit ist abbekommen kein Spaß.
3. Verstehe ich nicht ganz. Ist die bestehende Marmorabdeckung schräg? So dass du jetzt unterschiedliche Überstände bekommst? Oder soll ein schräges Holz auf eine gerade Marmorplatte? 23cm Überstand sind heftig wenn es nur an einer 1,5cm Platte dranhängt und der Überstand frei tragen soll. Da würde ich mir eher Sorgen bzgl abknicken machen. Ist da vielleicht eine Wand wo du Stirnseitig den Überstand fixieren kannst?

Gruß Daniel
 

PrimaNoctis

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@Maho68 Nein, das kann ich leider nicht mangels Presse, Aufwand und generell ist das auch keine Option.

@keks010982 Die letzten Bewegungen von Michaels Fleißarbeit habe ich nicht mehr gelesen, schaue bei Gelegenheit mal rein.
Auf Parkettkleber bin ich nicht gekommen, weil ich von Fußböden nicht viel verstehe. Danke für den Tipp. :emoji_thumbsup::emoji_thumbsup:
Ich habe die Freigabe, den Marmor permanent zu versauen, das wäre kein Problem. Also anrauhen mit Rotex und P40? Zum Glück ist's Marmor und kein Granit. Wie hast du das gemacht, Christian? @Holz-Christian

Zu 3.
Das ist eine 1,5m lange Art "Durchreiche" zwischen zwei Räumen. Auf der Mauer ist unten eine Marmorabdeckung mit 30cm Breite. Die soll aber in die eine Richtung verlängert werden und mit einem Regalsystem optisch integiert werden, daher die 23cm. Dann fluchten die Vorderkanten. Der Überstand wäre dann ca. 30mm dick - pssend zu den Regalen.

Genau an dieser Stelle wäre es aber auch theoretisch möglich, oben drauf dickeres Holz zu verwenden, weil kein Fensterrahmen da ist, wo es seltsam ausschaut. Ich denke aber, das wäre gar nicht nötig. Die Verbindung von "dünn auf dick" könnte ich auch mit einem langen Domino verstärken, dann bricht da nix. Optisch ist das aber keine gute Idee.

Warum möchte ich die Steinplatten eher dünn belegen? Der Marmor hat 20mm. Hat man da drauf 20mm Holz kommen nochmal mind. 20mm Überstand dazu, dass die Kante verschwindet. -> Optik einer Arbeitsplatte. Daher meine 10mm.


Bzgl Parkettkleber kann ich dann einfach zum Bodengroßhandel stiefeln, die sagen mir sicher alles weitere. Muss ich noch was beachten oder einfach vollflächig drauf und gut ist? Die Unterseite wird dann sicher nicht geölt und nur gehobelt verklebt. Einteilig wird wohl mangels entsprechender Schnittware nicht gehen, also wird verleimt. spricht was gegen breite Lamellen bzw. 2-teilige Verkleidungen?
 

Holz-Christian

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Ich hatte die Steinstufen mit einem Diamantfräser für den Winkelschleifer aufgeraut.
Staubt halt ziemlich.
Es waren allerdings polierte Granitstufen, möglicherweise reicht bei Marmor der Rotex.

Den Kleber solltest Du mit einer Zahnspachtel gemäß Herstellerangaben auftragen.
 

PrimaNoctis

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Ich hatte die Steinstufen mit einem Diamantfräser für den Winkelschleifer aufgeraut.
Staubt halt ziemlich.
Es waren allerdings polierte Granitstufen, möglicherweise reicht bei Marmor der Rotex.

Den Kleber solltest Du mit einer Zahnspachtel gemäß Herstellerangaben auftragen.
Ich glaube, wenn ich mit der Flex rummache, reißen sie die Bänke raus und steinigen mich damit. :emoji_sweat_smile: Ich denke auch, dass man den weichen Mamor mit normalen Papier geschliffen kriegt. Bei Granit würde ich das auch nicht versuchen.

@eanneser
Hallo E.
Danke für den Link, das habe ich über die Suche entweder nicht gefunden oder übersehen. Um auf der sicheren Seite zu sein, werde ich das dann mit Parkettkleber machen.
Die Marmorbänke sind leicht in die Laibungen eingelassen, also muss ich im Gegensatz zu dir leider mit einer Fräsung arbeiten, damit man es seitlich nicht sieht. Ist aber auch halb so schlimm. Wie dick hast du dein Holz letztlich gewählt und womit verklebt?
Optisch übrigens schönes Holz, nur schade, dass die Stirnseite abweicht.
 

bugger

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Sowas habe ich auch schon gemacht und meine Lösung ist seit ~20 Jahren in Benutzung.

- im Baumarkt beim Laminat herumgeguckt und von dem was mit gefallen hat ein Musterbrett mitgenommen
- aus Karton eine Schablone gemacht, die genau eingepaßt ist
- Vorderseite mit der OF besäumt
- mittels Schablone und OF auf Maß gebracht, Ecken nachgearbeitet
- mit Montagekleber eine 3x3 Plastikwinkelleiste von unten an die Vorderkante geklebt
- Vorderseite mit 2k-Autospachtel gespachtelt und geschliffen
- Front mit weißer Wandfarbe gestrichen

Das Ganze liegt einfach nur auf der Fensterbank und ist ringsum mit Silikon verfugt. Bisher habe ich da ein- oder zweimal nachgestrichen; aber nur weil ich eh Farbe gerollert hatte.
 

PrimaNoctis

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@Holzrad09 Guter Tipp. Ich werde es am Stück lassen, dann sieht man seitlich Hirnholz. Ist auch recht einfach zu machen in meinem Fall, da beidseitig immer eingeschlossen von der Laibung. Den "Vorteil" hatte @eanneser halt nicht.

@bugger Ich konnte der Beschreibung nicht immer 100% folgen, aber wie oben geschrieben ist Massivholz gewünscht. Laminat und Spachteln kommt nicht in Frage. Ich möchte schon liefern, was gewünscht wird, nur eben war mir nicht klar, wie man das optimal macht / verklebt. Jetzt hab ich einen Plan und kann es verbindlich anbieten.
 

bugger

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@PrimaNoctis
Falls was unklar ist, darfst Du gerne nachfragen :emoji_slight_smile:

Laminat habe ich genommen, weil ich mir bei Massivholz nicht sicher war ob das auf Dauer in Ordnung bleibt, wegen Wärme/Kälte und evtl Tropfwasser vom Fenster.
 

PrimaNoctis

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Eine Fensterbank ist im Saunaraum und führt auf den Balkon. Da kann es schon mal bisschen runterlaufen. Soviel wird aus der (vermutlich) Kabine nicht kommen und wenn dann nicht im Raum bleiben. Und es ist halt Holz, eine Holztreppe, eine Arbeitsplatte oder ein Esstisch brauchen halt auch ein Minimum an Pflege oder die Optik passt sich an. Gehört halt dazu.

@bugger Mir ist klar, warum du Laminat genommen hast. Aber hier geht's ja explizit um Massivholz, sonst hätte ich nicht gefragt. :emoji_wink:
 

schrauber-at-work

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Das geht auch mit Doppelglasfenstern im Schlafzimmer. Also Tropfwasser.
Dann stimmt aber irgend etwas anderes nicht.
Die innere Scheibe sollte nie Kondenswasser bilden. Da würde ich mir, grad in nem Holzhaus, sorgen machen zwecks Schimmel!

Hatte ich genau an einem Fenster, da war aber das Vakuum nicht mehr vorhanden (Ok, nach 40 Jahren darf auch mal was aufgeben).
Seit hier die Wirus verbaut sind alles top.

Gruß SAW
 

KalterBach

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Dann stimmt aber irgend etwas anderes nicht.
Die innere Scheibe sollte nie Kondenswasser bilden. Da würde ich mir, grad in nem Holzhaus, sorgen machen zwecks Schimmel!

Ist nicht bei uns hier, da sind die Fenster 3-fach. Das war in der fachmännisch vom Meisterbetrieb umgebauten alten Scheune, in der wir vorher wohnten. Wenn ich da so manche „Lösung“ gesehen haben, dann weiß ich nicht, ob das kreativ oder nur dumm war. Dem Marder hat es auf jeden Fall gefallen.
 

bugger

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Dann stimmt aber irgend etwas anderes nicht.
Die innere Scheibe sollte nie Kondenswasser bilden. Da würde ich mir, grad in nem Holzhaus, sorgen machen zwecks Schimmel!

Hatte ich genau an einem Fenster, da war aber das Vakuum nicht mehr vorhanden (Ok, nach 40 Jahren darf auch mal was aufgeben).
Seit hier die Wirus verbaut sind alles top.

Gruß SAW
Der Raum wurde bis vor ein paar Jahren tatsächlich als Schlafzimmer benutzt. Wenn ich mich richtig erinnere, verliert man über Nacht bis zu 1,5 Liter durch Schwitzen und Atmung pro Person. Da war nicht nur am Seitenfenster Schwitzwasser, sondern auch an der Fensterfront; auch schon als diese frisch eingebaut war.
Ich kann zwar tagsüber immer wieder Stoßlüften, aber nachts schläft man eben und steht dafür nicht auf. Entgegen aller Ratschläge hat allerdings ein minimalst gekipptes Fenster geholfen.
Seitdem ich in einem anderen, größeren Raum schlafe ist das allerdings kein Thema mehr.
 

elchimore

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Ist nicht bei uns hier, da sind die Fenster 3-fach. Das war in der fachmännisch vom Meisterbetrieb umgebauten alten Scheune, in der wir vorher wohnten. Wenn ich da so manche „Lösung“ gesehen haben, dann weiß ich nicht, ob das kreativ oder nur dumm war. Dem Marder hat es auf jeden Fall gefallen.
Das mit dem Tauwasser schaffen wir in dem Holzhaus in dem wir wohnen auch. Gehört dem Inhaber der benachbarten Schreinerei (Meister). Da ist "alles" in Ordnung.......
Grüssle Micha
 

SteffenH

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Schon öfter gemacht, anfangs zugegebenermaßen mit leichten Bauchschmerzen. Bis jetzt alles tiptop. Habe die Fensterbänke einfach mit Silikon aufgeklebt. Weit auskragende Bretter könnten problematisch werden.
 

PrimaNoctis

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Schon öfter gemacht, anfangs zugegebenermaßen mit leichten Bauchschmerzen. Bis jetzt alles tiptop. Habe die Fensterbänke einfach mit Silikon aufgeklebt. Weit auskragende Bretter könnten problematisch werden.
Danke für den Post. Du kannst gerne ein bisschen mehr erzählen, les ich dann gerne. Hast du das bei Kunden gemacht, gab es Werfungen oder Spalte (zum Fenster hinten), irgendwelche Unzufriedenheiten?
 

SteffenH

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Danke für den Post. Du kannst gerne ein bisschen mehr erzählen, les ich dann gerne. Hast du das bei Kunden gemacht, gab es Werfungen oder Spalte (zum Fenster hinten), irgendwelche Unzufriedenheiten?
Die Situation war meistens die, dass ich Bretter aus relativ schmalen Streifen verleimt habe mit dickem vorderen Anleimer, der die Steinkante verdeckt. Das Ganze in derselben Breite wie die Steinbänke, bzw. um Anleimerstärke und etwas Luft breiter. Die Bretter waren so 15-20mm stark, lackiert. Einmal mussten Stirnseiten auch umfasst werden, da habe ich einen Streifen Hirnholz vom Ende abgesägt und umgeklappt angeleimt. Neulich konnte ich auf einer Baustelle nach 5 Jahren feststellen, dass die belegte Fensterbank noch aussah wie neu. Kein Schüsseln, auch praktisch null Schwund vom Fenster weg. Leute happy. Ein Restrisiko bleibt natürlich, abhängig von Holzfeuchte, Heizverhalten, etc. große Bedenken habe ich jedoch nicht (mehr). Dreichschichtplatte könnte eine noch bessere/sicherere Lösung sein, aber bisher hat's auch so funktioniert.
 

netsupervisor

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Statt aufzurauen kannst du auch Fliesengrund nehmen.
Also die Vorbehandlung um glatte Fliesen zu überfliesen. PCI Gisogrund Haftgrund wäre sowas. Übrig bleibt eine klebende Oberfläche. So habe ich zB einen Lichtschacht mit Granit beklebt.
 
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