Steckdosen in Holzummantelung

elmgi

in Memoriam † 23.03.2025
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Hallo miteinander,

da sich im Forum ja einige Mitglieder tummeln, die in Sachen Elektrik und dbzgl. Vorschriften bewandert
sind, hierzu einige Fragen:

Ich möchte einen drehwüchsigen Stützbalken (Wohnbereich), der zudem etliche Risse aufweist, mit einer Ummantelung aus Esche verkleiden. In die Esche-Ummantelung möchte ich mehrere Steckdosen einbauen.
Nach meinem bisherigen Kenntnisstand würde ich 47 mm tiefe Hohlwanddosen in die Holzverkleidung einpassen
und die Steckdosen mit NYM 3x1,5 verdrahten.

- Ist die Verwendung einer winddichten Ausführung der Hohlwanddosen sinnvoll, da die Membranen als Zugentlastung dienen können?

- Bieten auch kürzere Ausführungen der Hohlwanddosen (z.B. 35 mm) noch ausreichend Platz für eine problemlose Verdrahtung?

- Muss man Steckdosen ohne Krallen verwenden oder sind beide Varianten einsetzbar?

Für eine sachkundige Antwort wäre ich dankbar.
 

Hondo6566

ww-robinie
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Hallo,
Zugentlastungen brauchst du bei Festverdratung nicht.
Diese Hohlwanddosen sind in Ordnung. Nimm aber die tieferen um sauber zu verdraten zu können. Die Krallen sind ja zur Befestigung da, kannst du verwenden. Aufpassen dass keine Drähte aufgespießt werden. Die zusammensteckbaren Dosen kannst du nicht befestigen, ich würde sie nicht verwenden. Und 35mm sind definitiv zu wenig.
Wenn du weißt was du machst ist das für mich OK, aber ansonsten lass einen Elektriker ran!
Gruß Andreas
 

mostbluza

ww-kiefer
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Tiefe Dosen - mehr Platz für Kabel/Adern und Klemmen für die Weiterverdrahtung.

Du kannst die Krallen verwenden, leichter ist es aber die Steckdosen mit Schrauben an den Hohlwanddosen zu montieren. Die meisten Dosen haben haben vier dafür vorgesehene Ausbuchtungen. Zwei Schrauben eindrehen, die Steckdose kannst du dann einklinken und in aller Ruhe ausrichten. Wenn die Steckdose richtig sitzt die Schrauben festziehen.

Die Krallen nehme ich nur im Notfall, wenn z.B die Dose zu weit drinnen sitzt. Da ist es aber mehr Fummelei, da die Dose ausgerichtet werden muss und gleichzeitig die Krallen angezogen werden müssen.

Mit den Krallen hab ich es schon geschafft das ich eine Ader eingeklemmt habe und dass ist dann gar nicht gut.
 

ZeroM

ww-kastanie
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in Hohlwanddosen auf keinen Fall die Krallen verwenden! Die Krallen verbiegen bzw. zerstören die Dose. Außer evtl die Dose ist in entsprechend dickes Massivholz eingebaut.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Das Erste was ich mache, wenn ich ne neue Steckdose auspacke ist das Abschrauben und Wegwerfen der Spreizkrallen. Mit denen bin ich, auch während meiner aktiven Zeit als Elektroinstallateur noch nie klargekommen. Ich frage mich, wozu es die Dinger überhaupt gibt.
  • Jede Dose, egal ob Unterputz oder Hohlwand, hat je nach Einbaulage entweder waagerecht oder senkrecht ein Paar Dosenschrauben (oder zumindest die Löcher dafür), mit denen das wandbündige und waagereche Ausrichten des Einbaugerätes viel besser gelingt als mit Spreizkrallen. Jede Steckdose hat entsprechend vier "Lang"-Löcher: auf 3 Uhr, 6 Uhr, 9 Uhr und 12 Uhr.
  • Für zu tief sitzende Unterputzdosen gibt es so rote Putzausgleichringe oder zumindest verlängerte Dosenschrauben. Die Dosenschrauben kann man einzeln in verschiedenen Längen kaufen. Das Material ist (zumindest bei Kaiser) so weich, dass man die Schraube mit einem gewöhnlichen Seitenschdeider auf die passende Länge abzwicken kann.
  • Bei Spreizkrallen besteht die Gefahr, dass man eine oder mehrere Ader kaputtmacht oder die Isolierung beschädigt.
  • Das Prinzip beruht ja darauf, dass die Kralle sich an der Doseninnenwand verhakt. Wie soll das bei inder Luft hängenden Hohlwanddosen dauerhaft funktionieren? Gerade die billigen aus dem Baumarkt reißen oft ein und gehen kaputt.
Mach Dir das Leben leicht und nutze die Dosenschrauben. Eine Zugentlastung brauchst Du bei Festinstallation nicht, es reichen ganz normale Hohlwanddosen. Wenn nur eine ankommende Leitung angeklemmt werden muss, tut es eine flache Dose. Sobalt Du eine weitere Leitung durchklemmen musst, sind tiefere Dosen besser.
 

Ossei

ww-eiche
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Hallo,

ergänzend zu den Vorrednern:
Die Dosen hinten nicht abschneiden / kürzen, sondern immer die ganzen Dosen nehmen! Lieber den Stützbalken etwas ausstemmen.

Es gibt auch spezielle Dosen für den Einbau in Massivholz (z. B. Kaiser 9066-12).
Deren Luftdichtigkeit ist gedacht für Holzhäuser, um die Dampfsperre durch eine 'löchrige' undichte Dose nicht zu schwächen - bei dir wohl nicht relevant. Die Dosen sind halt darauf ausgelegt, um sie im ganzen Holzhaus nutzen zu können.

Gruß,
Matthias
 

elmgi

in Memoriam † 23.03.2025
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Erst einmal ein Dankeschön für die Antworten.

Dann bleibe ich bei 47 mm Dosen, werde auf die
Spreizkrallen verzichten und eine Schraubbefestigung
wählen.

Das Prinzip beruht ja darauf, dass die Kralle sich an der Doseninnenwand verhakt. Wie soll das bei inder Luft hängenden Hohlwanddosen dauerhaft funktionieren? Gerade die billigen aus dem Baumarkt reißen oft ein und gehen kaputt.

Genau das ist auch meine Befürchtung, da die Dosen nur am Rand befestigt sind.

Die Dosen hinten nicht abschneiden / kürzen, sondern immer die ganzen Dosen nehmen! Lieber den Stützbalken etwas ausstemmen.

Wer käme denn auf solch eine Idee? Keine Bange, ich passe die Verkleidung (von den Maßen her) dementsprechend an. Auch der Stützbalken
bleibt unversehrt.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Bei mir sind in Rigips-Wänden ca. 25 Hohlwanddosen eingebaut in die ich Steckdosen uns Schalter mit Krallen eingebaut habe. Hält seit fast 25 Jahren und Dosen sind auch noch keine kaputt gegangen.

Und nein, ich werde Dir jetzt keine VDE-Vorschrift liefern, in der steht, das Spreizkrallen in Hohlwanddosen nicht verwendet werden dürfen.
Ich verweise einfach auf die Definition der Elektrofachkraft.

Als Elektrofachkraft gilt, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann.

Eine Fachkraft darf also durch das Genannte und den GMV von selbst darauf kommen, dass Spreizkrallen in Hohlwanddosen Mist sind.
 

elmgi

in Memoriam † 23.03.2025
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Gerade komme ich mit dem Elektromaterial nach Hause.

Ein Testversuch ergab, dass beide Varianten problemlos funktionieren, d.h. die Montage mit oder ohne Verwendung
der Spreizkrallen der Steckdoseneinsätze.
Man muss lediglich darauf achten, dass die Spreizkrallen nicht die Kabelisolierung beschädigen (wie auch erwähnt wurde), sollte man
diese Befestigungsart wählen.

Jetzt kann die eigentliche Arbeit in Angriff genommen werden. :emoji_slight_smile:

Ups, habe gerade den vorherigen Beitrag gelesen. Also werde ich die Steckdosenmontage ohne Verwendung der Spreizkrallen vornehmen, was ohnehin sinnvoller ist, da sich die Einsätze (ohne Krallenverwendung) leichter ausrichten lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zahltag

ww-robinie
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also man muss es nicht, aber es ist sinnvoll, die kralle zu entfernen. außer halt bei (alten) unterputzdosen, die keine schraubmöglichkeiten bieten.

am ende hängt das auch etwas davon ab, ob/wie/wieoft usw... jemand an der dose rumzieht und wie gut die unterputzdose festsitzt (im bezug zur holzgeschichte hier). nicht selten kommt gerade in alten installationen die ganze dose endgegen, wenn man nicht vernünftig das kabel rauszieht. der klassiker ist zb das staubsaugerkabel, was man 3m entfernt am kabel zieht...
 

Holzfummler

ww-robinie
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so ein Schmarn...

was wird denn zuerst in Rauch aufgehen? Die Steckdose, die Hohlwanddose, die Gipswand oder was...?

Natürlich wird sich das Feuer zuerst seinen Weg über eine ggf, beschädigte Hohlwanddose suchen....

Gruß
Thomas
 

odul

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Die Krallen haben noch eine andere Daseinsberechtigung:

Oft sitzen Dosen etwas schief. Mit den Krallen kann man dann etwas ausgleichen um in den Senkel zu kommen.

Der andere Grund Altbau wurde ja schon erwähnt.

Ansonsten ist das für und wider zu den Krallen auch etwas von persönlicher Meinung getrieben. Ich hatte mal eine Diskussion, wonach ein Stromer so argumentiert hat:
Mit den Krallen kann man die Steckdosen fester setzen. Die Schrauben reißen schon mal raus, wenn zu fest am Stecker zieht. Ob das stimmt, will ich gar nicht diskutieren. Das meine ich mit persönlicher Meinung.

Last but not least, geht es bei Mehrfachhohlwanddosen in der einen Montagerichtung eh nur mit Schrauben.
 

Hondo6566

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Hallo,
während meiner Ausbildung zum Elektriker gab es diese Hohlwanddosen (die orangenen od. Grünen) noch nicht. Es gab da nur die Schwarzen die man zusammenstecken konnte und eingegipst wurden. Die Schalter/Steckdosen wurden alle mit den Krallen befestigt, mangels anderer Möglichkeit. Ich denke diese Krallen gibts heute deswegen noch weil es immer noch diese Unterputzdosen gibt.
Gruß Andreas
 

Holz-Fritze

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Die Krallen haben noch eine andere Daseinsberechtigung:

Oft sitzen Dosen etwas schief. Mit den Krallen kann man dann etwas ausgleichen um in den Senkel zu kommen.
Mit den Krallen kann man die Steckdosen fester setzen. Die Schrauben reißen schon mal raus, wenn zu fest am Stecker zieht. Ob das stimmt, will

Auch mit den Schrauben hat man die Möglichkeit noch etwas auszugleichen.
Das Steckdosen mit Krallen fester sitzen halte ich für ein Gerücht. Ich habe schon viele lose Steckdosen gesehen die gekrallt waren, aber nicht eine welche geschraubt war.
 

Time_to_wonder

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Die Krallen haben noch eine andere Daseinsberechtigung:

Oft sitzen Dosen etwas schief. Mit den Krallen kann man dann etwas ausgleichen um in den Senkel zu kommen.
Das sehe ich nicht so. Ich schrieb ja schon, dass die Löcher in den Geräten quasi Langlöcher sind, da können Dosen ruhig auch mal verdreht sein.

Der andere Grund Altbau wurde ja schon erwähnt.
Das sind dann wohl eh Anlagen mit Sanierungsbedarf.

Ansonsten ist das für und wider zu den Krallen auch etwas von persönlicher Meinung getrieben. Ich hatte mal eine Diskussion, wonach ein Stromer so argumentiert hat: Mit den Krallen kann man die Steckdosen fester setzen. Die Schrauben reißen schon mal raus, wenn zu fest am Stecker zieht. Ob das stimmt, will ich gar nicht diskutieren.
Ich schon. Ich habe das bei geschraubten Geräten noch nie gesehen. Bei gekrallten Geräten hingegen kommt das ab und an vor.

Das meine ich mit persönlicher Meinung.
Nach meiner Ansicht gilt hier eher die o.a. VDE als die persönliche Meinung.

Last but not least, geht es bei Mehrfachhohlwanddosen in der einen Montagerichtung eh nur mit Schrauben.
 

WinfriedM

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Ich verbaue lieber verkrallt. Natürlich nicht in Hohlwanddosen. Aber bei eingegipsten Dosen in einem 30 Jahre alten Gebäude erinnere ich mich daran, dass jede zweite Schraube durchdrehte. Ist halt billigstes Plastikmaterial, in das die Schraube schneidet und was schnell ausgenudelt ist. Solche Probleme hat man bei Krallen nicht.
 
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