Statik Unterkonstruktion Holzfassade

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Hallo liebe Woodworker,

ich bin neu hier und hoffentlich thematisch bei Euch richtig angesiedelt.

Zu meinem Projekt :
Ich würde gerne die Fassade meines Hauses sanieren und von einer Putzfassade zu einer hinterlüfteten Holzfassade wechseln. Im gleichen Schritt soll die Fassade gedämmt werden. Dazu würde ich folgenden Aufbau wählen :

1664950349946.png

Auf das vorhandene Mauerwerk (in der Skizze schwarz dargestellt, Material Hochlochziegel aus den 60er Jahren) sollen Holzbalken gesetzt werden (braun). Die Balken besitzen eine Stärke von 20cm X ~15cm (zweite Angabe noch nicht fix) und sollen per Anker mit dem Mauerwerk verbunden werden.
Auf diese Balken soll die Unterkonstruktion (blau, Material offen : Holz, WPC, Metall) befestigt werden, die später die Fassade halten soll (horizontale Verlegung). Die Unterkonstruktion selbst soll eine Dicke von ca 3-4 cm haben.

Hier nun meine Frage :
In meinem bisherigen Aufbau würde der Abstand der dicken Holzbalken ungefähr 2 Meter betragen. Hält eine Unterkonstruktion aus Holz, die nur an effektiv 2 Stellen befestigt wird, diesen Abstand aus wenn sie eine Fassade tragen soll?
Falls nein, wie stehen meine Chancen mit WPC oder Metall?
Bestehen weitere Bedenken die gegen den von mir geplanten Aufbau sprechen?

Im voraus vielen lieben Dank für Eure Antwort und Ratschläge.
 

benben

ww-robinie
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Ich kenne es eigentlich immer mit Konterlattung, das wird ein ganz schönes "gefummel".
 
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Ich kenne es eigentlich immer mit Konterlattung, das wird ein ganz schönes "gefummel".

Mit einer Konterlatung würde ich nach meinem Verständnis von horizontaler Verlegung zu vertikaler wechseln. Zusätzlich glaube ich, dass es das Problem nur verlagern würde.

Hält nicht. Ich habe zahlreiche Bedenken. 60 cm sind eher angesagt als 2 m. Wie soll da Dämmung zwischen und was? Hier ein paar Grundlagen: www.fragdenarchitekt.de/holzfassade.aspx

Die Dämmung in Form von Holzfaserplatten kommt in 20 cm Stärke zwischen die eingezeichneten 20 cm Balken.
Die Unterkonstruktion würde also neben den Tellerdübeln zur zusätzlichen Stablität der Platten beitragen. Da die Dämmschicht aber nicht tragend ist, habe ich sie nicht weiter mit einbezogen.
Danke für den Link zu den Grundlagen, die sind mir größtenteils bekannt gewesen.
Natürlich könnte man weitere 20 cm balken auf dem Mauerwerk befestigen, das würde aber einerseits den Preis nach oben treiben und andererseits die Dämmwirkung verschlechtern.
Deshalb meine Überlegung ob es statisch ausreichen würde, mit einem entsprechenden Material (dickes Holz oder Aluminium) die 2 Meter zu überbrücken.

Welche bedenken sind Ihnen denn konkret gekommen?
 

keks010982

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Bitte nicht schon wieder... :emoji_grin:
Haben wir nicht in den letzten 2 oder 3 Monaten gefühlte 100 Seiten zu dem Thema gefüllt?

Deine Balken mit 20x15 sind viel viel zu dick.
Wenn du wirklich auf 20cm Dämmstärke kommen willst würde ich dir eine Kreuzlattung mit 6/10 empfehlen. Erste Lage senkrecht Abstand so, dass deine Dämmung stressfrei dazschischen passt, zweite Lage waagerecht Abstand = 1. Lage, Unterspannbahn, 2.4/4.8 (oder dicker je nach Fassadenhöhe) Konterlattung für Hinterlüftung senkrecht, 4/6er waagerecht, Schalung senkrecht.


Gruß Daniel
 

keks010982

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OK Dämmstärke 20cm.
Also Balken mit 6/20 (Abstand nach Dämmplatte) mit Winkeln senkrecht an die Wand und ausdämmen, Unterspannbahn, Konterlattung senkrecht, Traglattung waagerecht, Schalung senkrecht.
Ohne Hinterlüftung ist Murks. Je nach Dämmung kannst dir die Unterspannbahn sparen.
Gruß Daniel
 
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Hallo Daniel,

OK Dämmstärke 20cm.
Also Balken mit 6/20 (Abstand nach Dämmplatte) mit Winkeln senkrecht an die Wand und ausdämmen, Unterspannbahn, Konterlattung senkrecht, Traglattung waagerecht, Schalung senkrecht.
Ohne Hinterlüftung ist Murks. Je nach Dämmung kannst dir die Unterspannbahn sparen.
Gruß Daniel

Danke für deinen Beitrag. Diese Art der Ausführung kenne ich, wird so von diversen Herstellern (Gutex, Steico, ...) umgesetzt. Falls mein Aufbau nicht realisierbar sein sollte, werde ich es auch genau so machen.

Die primäre Frage ist aber immer noch : kann eine 4 cm Holzlatte bzw. ein 3 cm Aluminiumprofil die Last von 60 cm breite und 2 m hohe Holzfassade tragen oder nicht. Aber ich schätze ich sollte das in ein Statik-Forum verlegen :emoji_grin:
 

carsten

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Hallo

nee das hält nicht, dazu braucht es keine Statik. Nimm mal so eine 4 cm Latte und leg die 2m entfernt auf zwei Steine, Stuhl oder.. und schau mal wie die sich bewegt, wenn du sie belastest. Einfach mal mit einer Hand drücken, dann mit zwei, drauf stützen, usw. da bekommt man eine Ahnung was geht und was nicht.
 

keks010982

ww-robinie
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Diese Art der Ausführung kenne ich, wird so von diversen Herstellern (Gutex, Steico, ...) umgesetzt.
Und da sollte man sich auch tunlichst dran halten. Das was du planst ist Kacke!

Die primäre Frage ist aber immer noch : kann eine 4 cm Holzlatte bzw. ein 3 cm Aluminiumprofil die Last von 60 cm breite und 2 m hohe Holzfassade tragen oder nicht.
Tragen müsste ich nachrechnen... Aber das könnte schon hinhauen. Nur dann kommt der Windsog und dann passt das definitiv nicht mehr.

Ich versteh auch den Sinn deiner Konstruktion nicht. Wenn du deine geplanten 15/20er aufteilst in 6/20er bist doch beim Holz nicht so dramatisch anders....

Gruß Daniel
 
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Und da sollte man sich auch tunlichst dran halten. Das was du planst ist Kacke!


Tragen müsste ich nachrechnen... Aber das könnte schon hinhauen. Nur dann kommt der Windsog und dann passt das definitiv nicht mehr.

Ich versteh auch den Sinn deiner Konstruktion nicht. Wenn du deine geplanten 15/20er aufteilst in 6/20er bist doch beim Holz nicht so dramatisch anders....

Gruß Daniel

Der Sinn bestand darin, die Balken genau dort zu verankern wo die Fußböden meines Hauses verlaufen und dazwischen eine homogene Fläche zu haben mit den geringst möglichen Wärmebrücken.
Da es meiner Meinung nach nichts schlimmeres gibt als beratungsresistente Leute, nehme ich Eure Hinweise an dass es so nicht funktioniert und verwende die Standard-Konstruktion.

Vielen Dank für Euer Feedback!
 
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Hallo,

ich mache hier mein altes Thema wieder auf, da es im Grunde immer noch um die selbe Thematik geht.
Bitte nicht schon wieder... :emoji_grin:
Haben wir nicht in den letzten 2 oder 3 Monaten gefühlte 100 Seiten zu dem Thema gefüllt?

Deine Balken mit 20x15 sind viel viel zu dick.
Wenn du wirklich auf 20cm Dämmstärke kommen willst würde ich dir eine Kreuzlattung mit 6/10 empfehlen. Erste Lage senkrecht Abstand so, dass deine Dämmung stressfrei dazschischen passt, zweite Lage waagerecht Abstand = 1. Lage, Unterspannbahn, 2.4/4.8 (oder dicker je nach Fassadenhöhe) Konterlattung für Hinterlüftung senkrecht, 4/6er waagerecht, Schalung senkrecht.


Gruß Daniel

Ich würde gerne diesen Vorschlag in etwas abgeänderter Form umsetzen :

Horizontale Balken (6x10cm) entweder per Anker/Dübel in die Wand (nach Anfrage bei Fischer wurden folgende empfohlen : SXRL 10 oder SXRL 14). Die Balken haben wunschweise einen Abstand von 120 cm zueinander, so dass eine Holzfasermatte längs dazwischen passt.

Nächste Schicht vertikale Balken 6x10cm im Abstand von 60 cm. Bei diesen Balken weiß ich nicht wie man sie am besten befestigt. Plausible Lösungen habe ich folgende gefunden (siehe Bild) :
Option A - Holzbauschrauben mit Vollgewinde im Winkel von 45° überkreuzt. Wird so bei Carports verwendet, allerdings sind da die Lasten anders verteilt und ich bin mir deshalb nicht sicher ob das hält.
Option B - Ein Winkel (eventuell mit Steg) oberhalb des Balkens. Der gedanke ist, dass Metall auf Zug belastet aus meiner Sicht die stabilste Verbindung darstellt.
Option C - Ein Winkel von unten. Allternativ das ganze als Dreieck aus Holz.
Option X - Offen für Vorschläge/Ideen

Abschließend Konterlattung für Hinterlüftung + 2cm starke Putzträgerplatten.

Jetzt meine Fragen :
Seht ihr in den Aufbau noch prinzipielle Probleme?
Welche von den Optionen A/B/C/X würdet ihr verwenden?
Was ist momentan der typische Preis pro lfm für 10x6 cm starkes Holz? Beim Baummarkt habe ich verleimte Balken für ~9.40€ gesehen, ist das z.B. beim Holzhändler in der selben Größenordung?


Im voraus schon vielen Dank für Euer Feedback!
 

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joh.t.

ww-robinie
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Ich habe bei mir die Rückwand meines Hauses so gedämmt, aber dafür vor den alten Sockel einen neuen gesetzt. Darauf dann Uk etc.
 

wildsau11

ww-nussbaum
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Option X: 6x16 KVH senkrecht, befestigt mit 8er Spax und Dübeln. Zwischenraum ausdämmen. 6cm Holzweichfaserplatte Nut+Feder vollflächig als Putzträger drauf. Da benötigst Du keine Hinterlüftung. Für den unteren Meter am Sockel musst Du einen Materialwechsel vornehmen, zwecks Kapillarwirkung. Habe ich so ähnlich bei mir ausgeführt. Bei hohen Giebeln kann es ratsam sein, zum besseren Ausrichten alle 2,50m ein Zwischenrähm zu setzen, ist natürlich auch abhängig davon, wie arg im Senkel deine Fassade ist. Bei dieser Methode geben Dir deine bestehenden Fenster die Lage der senkrechten Hölzer vor.
 
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