Stand-/Säulenbohrmaschine (JET, Teknatool etc.)

Dietrich

ww-robinie
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Hallo Dat Ei,

in einigen Videos wird die genannte Maschine ja wärmstens empfohlen, oft ist die Rede von "Industrial Drill Press", ich kenne einige Maschinen auf die diese Bezeichnung uneingeschränkt zutrifft und die unterscheiden sich in folgenden Dingen :
Als erstes wird die Bohrleistung in Stahl angegeben.
Die Bohrtische sind als Wanne ausgeführt und haben T-Nuten.
Sie nutzen eine Untersetzung per Riemen oder Regel-Getriebe oder Getriebe um in niedrigen Drehzahlen ein vielfaches an Motordrehmoment zur Verfügung zu stellen. Ein Direktantrieb ähnlich wie bei einigen Elektronik-TBMs führt zu geringem Drehmoment im untersten Drehzahlbereich, normalerweise wird dann das Drehzahlband begrenzt und die Bohrleistung bleibt bei 13-15mm in Stahl aber nicht darüber hinaus.
Ein gespaltenes Gehäuse im Bereich der Bohrspindel wird mit Nachstellbarkeit und langer Spielfreiheit beworben...
Weder Altmetall noch Flott noch Arboga oder sonstige Anbieter von aktuellen Maschinen brauchen dies und bieten Jahrzehnte Spielfreiheit.
350 amerikanische Pfund also etwa 160kg sind nicht mal so schlecht, allerdings wackelt die Maschine in einigen Videos bei jeder Berührung.
Der Bohrhub von 6" also um 150mm kann sich tatsächlich sehen lassen.
Man bekommt einige Elektronik-Tricks mitgeliefert, sinnvoll oder nicht, kosten tut das den Hersteller wenig, ich sehe für den Preis keine besondere Empfehlung.

Gruß Dietrich
 

Georg L.

ww-robinie
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den wenig belastbaren Maschinentisch/Bohrtisch empfinde ich einschränkend.
Woher weißt du eigentlich, dass andere Maschinen hier besser sind? Weder bei Flott noch bei Kräku finde ich dazu Angaben, zumindest nicht bei Maschinen in der Leistungsklasse der Jet. Außerdem verfügt die Jet über 80mm Bohrhub, im Gegensatz zur vergleichbaren Flott (70mm) oder Kräku (65mm) eine Eigenschaft die ich als Holzwerker eher benötige als Werkstückgewichte über 30 kg.
 

Dat Ei

ww-robinie
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Moin Georg,

... eine Eigenschaft die ich als Holzwerker eher benötige als Werkstückgewichte über 30 kg.

es geht nicht um ein Werkstückgewicht von über 30kg, sondern es geht um die Summe der Kräfte, die aus dem Gewicht des Werkstücks, möglicherweise dem Gewicht von Spannelementen und oder einem Schraubstock und dem Bohrdruck herrühren. Und wenn ich Dietrich richtig verstanden habe, kann dieses Maximum nicht nur durch den Tisch, sondern auch durch die Bohrsäule gegeben sein. Denn bei einem hohen Bohrdruck und einer schwachen Bohrsäule wäre es denkbar, dass sich die Bohrmaschine aufbäumt und damit die Winkelgenauigkeit und die Bohrgenauigkeit leidet.


Dat Ei
 

--hias--

ww-birnbaum
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Moin Georg,



es geht nicht um ein Werkstückgewicht von über 30kg, sondern es geht um die Summe der Kräfte, die aus dem Gewicht des Werkstücks, möglicherweise dem Gewicht von Spannelementen und oder einem Schraubstock und dem Bohrdruck herrühren. Und wenn ich Dietrich richtig verstanden habe, kann dieses Maximum nicht nur durch den Tisch, sondern auch durch die Bohrsäule gegeben sein. Denn bei einem hohen Bohrdruck und einer schwachen Bohrsäule wäre es denkbar, dass sich die Bohrmaschine aufbäumt und damit die Winkelgenauigkeit und die Bohrgenauigkeit leidet.


Dat Ei
Dir ist aber schon klar das die bohrsäule den ständigen Druck des bohrkopfes aushalten muss und der wiegt mit Sicherheit mehr als 30 KG. Ich denke das es um die Befestigung des bohrtisches geht weil das aus Guss ist und das teil zwecks Hebelwirkung und Belastung von bohrtisch (Bsp 30kg und bohr Druck 30kg) brechen könnte.

Wenn ich das auf die bohrsäule beziehe müsste die bei der Länge schon sehr dünnwandig sein das sich die verwindet beim bohren. Meine Meinung.
Leider sieht man auf den bilder von @hennerich nicht wie dickwandig die Säule ist
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo Georg,

es lässt ihm keine Ruhe...ganz einfach weil eine derartige Einschränkung vom Hersteller angegeben werden müsste.
Zudem zeigt die Bauart des recht großflächigen Jet-Bohrtisches keine übliche umlaufende Verstärkung, also diesen dickwandigen umlaufenden Rand, so etwas ist dann sehr belastbar.
Erfahrungsgemäß vertragen Bohrmaschinen das mehrfache ihres Eigengewichtes auf dem Bohrtisch, man denke an den Bohrdruck...die Untersetzung.
Ich kenne da einige Bohrsäulen, vermutlich aus den 60igern die haben klaglos alle Versuche von Generationen Azubis überstanden diesen ernsthaft zu schaden und haben im Werkstattalltag abenteuerliche Aufspannungen ertragen müssen und Bohrvorschübe jenseits von dem was man zeigt. Und dennoch ist es eine Freude an diesen Maschinen einen 30mm Bohrer einzusetzen, 60 Umdrehungen einzustellen und bei Berührung der Werkstückoberfläche den Bohrvorschubhebel einzulegen und dem Bohrer zu zu schauen wie er den Stahl heraus schält.

Gruß Dietrich
 

hennerich

ww-ulme
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Hallo Rainer,
danke für deine Frage und ich bin sehr zufrieden. Allerdings habe ich sie auch nicht "extrem" beansprucht. Und damit meine ich Löcher mit großen Forstnerbohrern oder die Nutzung der Lochkreissäge. Hatte bisher immer meinen Lochschneider im Einsatz und da lief alles super. Bin aber wie gesagt kein Profi sondern nur Heimwerker mit mäßigem Bedarf.
 

r4heim

ww-ahorn
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Hallo,
vielen Dank für die prompte Antwort. Ich konnte jetzt eine gebrauchte Auslegermaschine ersteigern. Den Kreisschneider nutze ich auch, so dass mein Nutzerprofil recht ähnlich sein sollte.

Gruß
Rainer.
 
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