Stützbalken von Holztor versteifen?

Infosucher

ww-pappel
Registriert
24. Juli 2018
Beiträge
7
Ort
Bremen
Hallo zusammen,

ich habe ein zweiflügeliges Holztor gebaut. Jeder Flügel wiegt 39 kg und ist jeweils an einem 12 x 12 cm KVH Pfosten befestigt. Die Pfosten sind mit H-Pfostenankern einbetoniert.

Nun ist mir beim Einhängen der Flügel aufgefallen, dass die senkrechten Stützpfosten sich einige Millimeter nach innen Richtung Tor gebogen haben. Im Laufe des Tages wurde der obere Spalt zwischen den beiden Flügeln immer schmaler. Das bedeutet, die Pfosten halten dem Gewicht der Flügel nicht komplett stand. Nun habe ich mir überlegt, die beiden senkrechten Pfosten mit einer Art Brücke (Pfosten waagerecht) miteinander zu verbinden, um ein einknicken in Richtung der Tore zu verhindern. Jetzt stellt sich die Frage, welche Dimension sollte der waagerecht Pfosten haben? Ich dachte da an 6 x 12 cm. Das würde optisch auch vernünftig aussehen. Die Länge beträgt 2,45 m. Ich möchte natürlich ein Durchhängen des waagerechten Pfostens dauerhaft vermeiden! Ich glaube das ein 12 x 12 in der Länge waagerecht irgendwann durchbiegen würde... Allerdings bin ich auch nicht der Holzspezialist!

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß
Infosucher
 

tobsucht

ww-ulme
Registriert
22. September 2008
Beiträge
167
Ort
Düsseldorf
Hi,

ein waagerechter Balken zwischen/auf den beiden Pfosten wirkt als Druckstab, wird also auf Spannung gehalten. Ich bezweifle aber, dass sich ein 12x12cm, 2,45m langer Balken durchbiegen wird...

Gibt es denn keine andere Möglichkeit, die beiden Pfosten auseinander zu halten? ein angrenzender Zaun rechts und links? Abspannmöglichkeiten?

Grüße,
Tobias
 

Infosucher

ww-pappel
Registriert
24. Juli 2018
Beiträge
7
Ort
Bremen
Hallo,

erstmal danke für die Antwort. Klingt auch logisch!

Leider gibt es keine andere Möglichkeit der Befestigung und Abspannung der Balken. Alternativ wäre noch eine Laufrollen unter jedem Torflügel.
Wollte ich aber ehrlich gesagt nicht machen, da sich das Tor an einem leichten Hang befindet und nach innen öffnet. Somit verliert es deutlich an Abstand zum Boden wenn es geöffnet wird.

Ist denn eine Verbindung mit dem genannten und gewünschten 6 x 12 cm Balken kontraproduktiv? 12 x 12 cm wollte ich nur im Notfall nehmen. Da er doch recht klobig wirkt. Ich habe gehofft das ein 6 x 12 cm Balken dem ganzen Stand hält und ebenfalls die Funktion erfüllt. Besonders als Druckstab, wo sich die Kräfte vermutlich deutlich in Grenzen halten werden, sollte er doch reichen oder?

Danke.

Gruß
Infosucher
 

tobsucht

ww-ulme
Registriert
22. September 2008
Beiträge
167
Ort
Düsseldorf
Hallo,

6x12cm wird auch funktionieren, da die 12cm statisch wirksam sind. 12x12 hätte gefühlt von der Optik her besser gepasst...

Eine andere Sache ist aber viel wichtiger. Was passiert denn, wenn beide Torflügel offen sind? dann sollte sich die ganze Konstruktion in Öffnungsrichtung neigen. Deswegen auch meine Frage, wie die Torpfosten denn sonst noch befestigt sind.
 

Infosucher

ww-pappel
Registriert
24. Juli 2018
Beiträge
7
Ort
Bremen
Ok, danke nochmal. Bei der Optik bin ich jetzt noch hin un her gerissen. Da mache ich mir nochmal gedanken drüber. Beim Öffnen des Tores ist dies nicht der Fall, da hier das Tor dann zum H-Pfostenanger zeigt und somit der Stützpfosten etwas verstärkt wird. Man merkt das in dieser Richtung der Balken steifer ist. Das Fundament bewegt sich definitiv nicht! Ich habe aber bewusst die H-Pfostenanker so gesetzt, da auf dem großen Tor der volle Winddruck herscht. Das Tor steht ca. 4 m hinter einem Carport, welches an der seitlichen Hauswand befestigt ist. Das war damals einfach der Grundgedanke. Wir haben im Norden doch öfters mal stürmige Tage und da ist der Winddruck vermutlich nicht zu unterschätzen.

Gruß
Infosucher
 

mscholz1978

ww-buche
Registriert
20. Juli 2012
Beiträge
282
Ort
Südniedersachsen
Hallo, ich würd sagen ohne abstützung wird das irgendwann umfallen - wenn keine Abstützung gewünscht würde ich persönlich nen Stahl Vierkantrohr 120x120 - 1m Tief einbetoniert - anstatt der Balken - das wird halten -diese Pfostenträger sind zu flexibel ohne Abstützung nach meiner Meinung!
 

Infosucher

ww-pappel
Registriert
24. Juli 2018
Beiträge
7
Ort
Bremen
Umfallen ist glaube ich etwas übertrieben, aber ich denke das das Tor irgendwann zu nah zusammen steht und auch weiter in die Richtung will. Ich werde es erstmal mit dem waagerechten Balken versuchen. Es biegt sich definitv der Holzbalken und nicht der H-Pfostenträger bzw. es bewegt sich nicht das Fundament. Diese H-Pfostenträger werden ja für sämtliche Aufbauten überall verwendet. Und ich habe extra 6 mm starke und 800 mm lange verwendet!

Gruß
Infosucher
 

JoergW

ww-eiche
Registriert
21. Mai 2018
Beiträge
376
Ort
Uelzen
Moin Infosucher,

warum machst Du keine Stütze unter dem Tor, wenn es geschlossen ist?
So sind die Tore entlastet und zieht nicht mehr zusammen.

Gruß Jörg
 

hemmi1953

ww-robinie
Registriert
10. Juni 2006
Beiträge
1.659
Ort
Lüneburg
Meiner Meinung nach sind die H-Träger in der falschen Ausrichtung eingebaut. Die Tore ziehen nun am Pfosten, und die Schrauben werden in den vorgebohrten Löchern der H-Träger etwas Spiel haben. So kommt es zum Absacken des geöffneten Tores.
Eine Lösung könnte sein, weitere Schrauben in die Pfosten zu setzen, dabei aber so knapp wie möglich die Träger vorzubohren.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.471
Täusche ich mich, oder ist da hinter dem linken Pfosten auch Mauerwerk zu erkennen? Dann wärs naheliegend, ihn daran zu befestigen
 

MaHa76

ww-nussbaum
Registriert
12. Dezember 2017
Beiträge
75
Ort
Hessen
Wenn Du die Scharniere so anbringst, dass die Drehachse im rechten Winkel zur Fläche steht, dann kannst du auch mit dem "Stützrad" am Torflügel arbeiten- sollte der Boden nicht ganz eben sein, kann man das Rad ja auch etwas federnd lagern...
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.058
Ort
Ebstorf
Hallo,

Wenn du an Stelle der unteren Schraube deutlich tiefer, so drei cm über der Unterkante des Pfostens ein neues Loch in den H Anker bohrst, die Pfosten dabei etwas nach außen drücken, dann ist der Hebelarm zwischen den beiden Schrauben größer und somit die wirkenden Kräfte auf den Pfosten geringer. Durch den leichten Versatz des Pfostens beim Bohren nach außen wird das Spiel zwischen Bolzen und Bohrung ausgeglichen.
So sollte der Pfosten senkrecht stehen bleiben. Durch verstellbare Langbänder kann auch später noch mal nachjustiert werden.

https://www.castinfo.de/produkte/scharniere/beschlage/ladenbander/verstellbare-ladenbander.html

Gruß

Ingo
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.366
Ort
heidelberg
Hallo

Bei dem Hebel bleibt das auf Dauer auf keinen Fall gerade .
Sieht so aus , als seien die Bänder verstellbar , gute Sache .
So kann man nachjustieren .

Allerdings wird man dann sehen , daß die Fugen eben nicht mehr gleich groß sind .

Gruß
 

andama

ww-robinie
Registriert
13. Dezember 2007
Beiträge
3.641
Ort
Leipzig
Die Befestigung der beiden Pfosten ist meiner Meinung nach ungeeignet.
Die Kraft, welche über den langen Hebel auf die Befestigung wirkt ist einfach zu groß.
Um 90 Grad gedrehte H-Anker verbessern die Lage sicherlich.
Besser Rohre einbetonieren und dann die Tore entsprechend anschlagen.
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.263
Ort
Sauerland
Hi,
die Lösung, die Ingo vorgeschlagen hat, ist definitv sehr sinnvoll.
Wenn dann die Höhe zwischen den Pfosten reicht, einen 6/12 Balken hochkant dazwischen zu "klemmen", wird es das Problem deutlich entschärfen, wahrscheinlich lösen.
Auf den waagerechten Balken würde ich ein Blech anbringen, sodass kein Wasser auf dem Holz stehen bleiben kann.
Gruß Reimund
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.565
Alter
57
Ort
Wadersloh
Völlig egal wie herum du die Anker einbaust, nur der Beton muss richtig ausgehärtet sein.
Der Pfosten wird sich nimmer im Anker bewegen, wenn die Schrauben richtig fest angezogen sind.
Die 120/120 könnten bei höherem Türgewicht etwas knapp sein, sodass die sich etwas biegen.

Grüße
Uli
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.058
Ort
Ebstorf
Hallo,

mir wäre auch mit einbetonierten Vierkantrohren als Pfosten wohler, aber nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und ich habe einen gangbaren Weg aufgezeigt, das Ganze mit wenig Aufwand noch zu retten.

Gruß

Ingo
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.565
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ingo - der Pfosten bewegt sich niemals im Anker, wenn die Schrauben fest sind.
Da nützt eine weitere Schraube - gar nix.
Der biegt sich halt.
 

Infosucher

ww-pappel
Registriert
24. Juli 2018
Beiträge
7
Ort
Bremen
Erstmal vielen Dank an alle.

Die Richtung des H-Pfostenankers ist definitiv entscheidend. Denn wenn das Tor geöffnet ist, biegt der Pfosten nicht. Aber ich hatte mich bewusst für diese Richtung entschieden, da wir hier im Norden sehr oft Stürme haben und der Winddruck sicherlich nicht zu unterschätzen ist. Das war mal der Grundgedanke. Kann natürlich auch falsch gewesen sein, klar aber in erster Linie dachte ich an die herrschenden Kräfte durch den Wind.

Der Pfosten hat ganz sicher kein Spiel im H-Pfostenanker. Das kann man auch deutlich erkennen. Ich habe übrigens 12.9er Durchgangsschauben vernwendet und diese entsprechend angezogen. Folgender Versuch zeigt deutlich das sich der Pfosten im H-Anker nicht bewegt und auch das Fundament still steht: 2 m Wasserwaage mit einer Schraubzwinge am untersten Punkt des senkrechten Balkens befestigt und eine zweite Person hat den Flügel nach unten gedrückt. Man sah mehr als deutlich das sich der Pfosten in Richtung Tormitte biegt, denn es entstand ein deutlicher Spalt im oberen Bereich zwischen Wasserwaage und Pfosten, der bei abgestütztem Tor nicht vorhanden ist. Da die Biegung erst ab Anfang 2/3 der Länge nach beim Pfosten beginnt, wird ein zusätzliches Loch im H-Pfostenanker keine Besserung bringen! Die Aussage von uli2003 ist also korrekt.

Am rechten Pfosten ist ein Mauerwerk erkennbar. Das ist unser Haus. An der Hauswand soll definitiv nichts befestigt werden. Zumal es auch nur das Problem für einen Pfosten behebt.

Auf den Stützradgedanken bin ich ebenfalls gekommen, allerdings nicht wirklich glücklich über diese Idee.

Jetzt alles wieder rausreißen und neu einbetonieren mit Vierkantrohr oder allgemein Rohr ist für mich erstmal keine Option, wenn man es nicht auch anders lösen kann.

Gruß
Infosucher
 

MaHa76

ww-nussbaum
Registriert
12. Dezember 2017
Beiträge
75
Ort
Hessen
Wäre es eine Option an den einbetonierten Anker ein Stahlrohr anzuschweißen und die Pfosten hohl auszuführen und dann drüber zu setzen, damit die Optik paßt?

Ich habe an Möbeln schon hohle Beine angefertigt (aufsägen, ausfräsen, zusammenleimen), um Kabel und/oder Elektronik für Beleuchtung zu verstecken.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.058
Ort
Ebstorf
Erstmal vielen Dank an alle.
Der Pfosten hat ganz sicher kein Spiel im H-Pfostenanker. Das kann man auch deutlich erkennen. Ich habe übrigens 12.9er Durchgangsschauben vernwendet und diese entsprechend angezogen. Folgender Versuch zeigt deutlich das sich der Pfosten im H-Anker nicht bewegt und auch das Fundament still steht: 2 m Wasserwaage mit einer Schraubzwinge am untersten Punkt des senkrechten Balkens befestigt und eine zweite Person hat den Flügel nach unten gedrückt. Man sah mehr als deutlich das sich der Pfosten in Richtung Tormitte biegt, denn es entstand ein deutlicher Spalt im oberen Bereich zwischen Wasserwaage und Pfosten, der bei abgestütztem Tor nicht vorhanden ist. Da die Biegung erst ab Anfang 2/3 der Länge nach beim Pfosten beginnt, wird ein zusätzliches Loch im H-Pfostenanker keine Besserung bringen! Die Aussage von uli2003 ist also korrekt.
Gruß
Infosucher

Hallo,

scheinbar habt ihr meinen Beitrag nicht richtig gelesen, oder ich habe es nicht gut genug erklärt. Es geht nicht um eine zusätzliche Schraube, die natürlich nichts bringen kann, sondern darum, den Pfosten durch die neue versetzte Bohrung so weit oben nach außen zu bekommen, dass die von dir festgestellte Biegung ausgeglichen wird. Der Pfosten steht dann unter Belastung senkrecht und nicht im unbelasteten Zustand.

Gruß

Ingo
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.565
Alter
57
Ort
Wadersloh
Ah, du möchtest mit Vorspannung montieren. Das geht natürlich, aber auch schon mit den vorhandenen Bohrungen.

@TE
Sollte, wenn du sagst die Einbaurichtung ist entscheidend, das Anpressen der beiden Flachstähle die Durchbiegung mindern, dann schraub doch in Richtung des Tores auch beidseitig 1m lange verzinkte Flacheisen an.
Durch dieses Sandwich erhöhst du das Biegemoment (oder tausch die Pfosten gegen BSH).

Grüße
Uli
 
Oben Unten