Splintholz Eiche beim Fachwerk ein Mangel

Fritz92

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Hallo,
Bin seit Jahren stiller Leser hier und habe mich auch schon für einige Projekte wie z.B. Tische aus Nussbaum und Eiche hier insspirieren lassen.
Brauche mal einen Rat von Holzprofis, es geht um die Frage wie Ihr das mit dem Splintholz bei Eiche macht z.b. beim Fachwerk.
Habe schon einige Fachwerkbauten gemacht und das Splintholz immer mitverwendet, da dies auch der Fall ist in dem 200 Jahre alten Fachwerkhaus in dem ich wohne.
Konkret habe ich einige trockene Eichenbalken in 16x16cm übrig gehabt und diese an einen Interessenten verkauft, die geraden vollkantigen ohne Splint für 1000€/m³ und einige die der Interessent unbedingt haben wollte mit relativ viel Splint für unter 300€/m³. Im örtlichen Preisvergleich kostet frisches Eichenschnittholz 1570€/m³.

Der Interessent war mir von Anfang an total unsympatisch und hat die ganze Zeit versucht mich im Preis zu drücken.
Jetzt hat dieser besagte Interessent sich wiedergemeldet mir gedroht und sich beschwert, dass bei den Eichenbalken für 300€/m³ teils Holzwurm im Splint wäre
und ich Ihn betrogen hätte. Sein Zimmermann war natürlich net sonderlich begeistert von den 300€/m³ Balken, aber der Interessent wollte die unbedingt haben
als er vor Ort war und das mit dem Holzwurm im Splint war auch offentsichtlich.

Meine Frage jetzt ist das wirklich so ein krasses Problem mit dem Splintholz bei der Eiche oder wie handelt Ihr das ? In das gesunde Kernholz ist es doch eingentlich unmöglich das der Wurm reingeht wegen der Gerbsäure im Eichenholz oder ? Wenn für die Statik genug gesundes Eichenkernholz verhonden ist kann man den Splint einfach dranlasssen oder muss man den entfernen ?

Gruß der Fritz
 

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Mitglied 59145

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Was steht im Kaufvertrag, bzw wie und an wem und von wem wurde gekauft?
Fachwerk sollte in der Sichtseite|Bundseite ohne Splint sein.
Als Verkäufer bist du aber nicht verantwortlich ob das Holz für den Zweck verwendbar ist.

Gruss
Ben
 
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Fritz92

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Also war ein mündlicher Kaufvertrag von privat an Privat der Mangel mit dem Splint war offensichtlich beim verladen und daher kam auch der preisabschlag.
Habe Ihm mitgeteilt er soll den Zimmermann mitbringen, kenne das nämlich auch nur so mit der Sichseite/Bundseite beim Fachwerk.
Nur mit dem Holzwurm war mir das nicht klar geworden, vielleicht war die Sichtseite nicht 100% aus Kernholz aber sollte das hat man ja gesehen beim verladen und kann man ja auch nicht wissen wie rustikal oder nicht jeder das haben möchte
 

U.Tho

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Wenn ich mich nicht irre, kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten - also das Holz wieder zurückgeben, Geld erstatten lassen.
 

Fritz92

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Rechtlich habe ich das schon durchexerziert, ist ein handfester Kaufvertrag nach 433 BGB und Rücktritt geht nur bei Sachmangel oder im gewerblichen Online-Handel für 14 Tage vorher wäre zudem Nachlieferung möglich... trifft aber alles nicht auf mich zu und der Mangel Holzwurm im Splintholz war ja offentsichtlich und Bestandteil des Kaufvertrags, geht auch nur um 200€.
Mich wundert es nur das sich der Zimmermann so an der Verwendung vom Splintholz stört und das bemängelt, obwohl man es sowieso im Fachwerk nicht sieht... vielleicht liegt es an der massigen Verwendung von genormten KVH heute, da können die Eichenbalken aus niedersächsichen Heide nicht mithalten
 

Mitglied 59145

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Privat an Privat und von Hand aufgeladen? Würde die Nummer blockieren nachdem ich meinen Standpunkt klar gemacht habe. Einmal deutlich sagen das er dir was anbieten soll und sonst den Kontakt abbrechen. Zum Beispiel für die Hälfte des Geldes zurück nehmen. Man hat ja auch etwas Zeit investiert.

Gruss
Ben
 

PurplePony

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Ich würde da gar nich drauf eingehen.
Man stelle sich mal vor, ich kaufe als Laie irgendetwas Gebrauches von Privat für wenig Geld und ein befreundeter Fachmann, sagt mir dann, dass ich Idiot Mist gekauft habe.
Ist es dann das Problem des Verkäufers, dass ich als planloser Laie losgegangen bin und nicht in der Lage war zu bewerten was ich da kaufe?
Das der Zimmermann meckert ist klar. Der hat sich schon bevor er das Holz gesehen hat geärgert, dass der Käufer es nicht über ihn beziehen wird. Der Typ will im Nachhinein den Preis drücken.
 

Fritz92

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Ja danke für die Antworten! Ja PurplePony das mit der Bemerkung dass der Zimmermann sich schon geärgert hat, bevor der Typ bei mir das Holz geholt, hat hat mir nochmal die Augen geöffnet danke! Werd persönlich mich weiterhin am Splintholz bei der Eiche wenn ich mal was baue nicht stören :emoji_grin:
 

haass

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Bitte mal googeln, es gibt eine Norm, die für die Verwendung von eichenholz fünf Klassen festlegt. Darin ist die Beschaffenheit des eichenholzes genau definiert. Also auch mit oder ohne Splint.
Ich hatte das vor 2 Jahren bei eichenholzpfählrn im Wasser, die splintholz hatten und faulten. Das ist klasse fünf und geht gar nicht. In der o.g. Norm müsste auch etwas zu Fachwerkbauten stehen.
Viel Erfolg.
 

Mitglied 59145

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@haass bitte mal ein Link.

Google wirft bei sowas eine Menge raus, da wäre es doch schön wenn du das direkt verlinkst.

Gruss
Ben
 

werists

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Also war ein mündlicher Kaufvertrag von privat an Privat der Mangel mit dem Splint war offensichtlich beim verladen und daher kam auch der preisabschlag.
Meines Erachtens gilt hier "Gekauft wie gesehen" und tschuüüß
Die geplante Verwendung kann Dir als privater Verkäufer vollkommen egal sein.
 

predatorklein

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Moin

trifft aber alles nicht auf mich zu und der Mangel Holzwurm im Splintholz war ja offentsichtlich und Bestandteil des Kaufvertrags, geht auch nur um 200€.

Frage ist nicht , wie du das siehst ?
Oder ein anderes Forenmitglied , egal ob Laie oder Profi ?

Frage ist , wie ein Gericht in diesem Fall entscheiden würde ?

Und ich kann aus Erfahrung sagen , dass Gerichte da einfach gern dem privaten Käufer einen Vorteil einräumen .

Wenn es um 200 € geht , würde ich dem Jung seine Kohle wiedergegeben .

Und beim nächsten Verkauf würde ich alles auf Papier bringen , da kommt man dann nicht in Beweisnot :emoji_wink:

Gruß
 

brubu

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Hallo
Ohne die Vorschriften zu kennen sage ich Splint gehört nicht verbaut. Das kenne ich aus Erfahrung im eigenen Holzlager, bereits da gibt es immer
wieder Käferbefall. Allein aus diesem Grund gehört Splintholz von Eiche nicht an Bauwerke.
Gruss brubu
 

PurplePony

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Moin



Frage ist nicht , wie du das siehst ?
Oder ein anderes Forenmitglied , egal ob Laie oder Profi ?

Frage ist , wie ein Gericht in diesem Fall entscheiden würde ?

Und ich kann aus Erfahrung sagen , dass Gerichte da einfach gern dem privaten Käufer einen Vorteil einräumen .

Wenn es um 200 € geht , würde ich dem Jung seine Kohle wiedergegeben .

Und beim nächsten Verkauf würde ich alles auf Papier bringen , da kommt man dann nicht in Beweisnot :emoji_wink:

Gruß
Für 200 Euro wird niemand ein Gericht bemühen bzw. kein Gericht wird sich in dem Fall bemühen.
 

PurplePony

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Hallo
Ohne die Vorschriften zu kennen sage ich Splint gehört nicht verbaut. Das kenne ich aus Erfahrung im eigenen Holzlager, bereits da gibt es immer
wieder Käferbefall. Allein aus diesem Grund gehört Splintholz von Eiche nicht an Bauwerke.
Gruss brubu
Was der Zimmermann ja dann sortieren kann. Dem Verkäufer kann egal sein, ob der Käufer daraus Zahnstocher oder die Arche Noas baut. Darauf hat er keinen Einfluss.
Kann ich ein Auto zurück geben wenn es in den Bergen bei Schnee schlecht zu fahren ist, obwohl ich dem Verkäufer gesagt habe, dass ich in drn Bergen wohne?
Der Verkäufer muss doch wissen, dass er mir ein Auto mit Allrad hätte verkaufen müssen :emoji_wink:

Keinen Cent würde ich dem Holzkäufer geben.
 

Mitglied 59145

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Das ist dann aber neu. Habe hier mehrere Hundert cbm Ei Balken mit Splint Die waren alle verbaut. Wurde also Jahrhunderte so gemacht.
Fachwerk Ständer sind am besten als Viertelholz. Ich würde da auf ganz andere Sachen als den Splint achten.

Gruss
Ben
 

predatorklein

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Hallo

Für 200 Euro wird niemand ein Gericht bemühen bzw. kein Gericht wird sich in dem Fall bemühen.

Da kenn ich einige Fälle .
Und da hat sogar die Rechtsschutzversicherung mitgespielt .

Einer meiner Bekannten ist Anwalt und betreibt eine kleine Kanzlei .
Da sind genug Leute dabei , die wegen deutlich weniger Kohle klagen .

Und seinen Erzählungen nach sind auch oft Leute dabei , denen es egal ist , was sie das dann kostet .

Die können es sich leisten und wollen es oft nur mal jemandem " so richtig zeigen " .

Gruß
 

U.Tho

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haass

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Die Norm ist die DIN EN 350-2 , Holzschutz, dort sind 5 Gebrauchsklassen.
auch mal bei wikipedia unter - Holzschutz - sehen.
 

Mitglied 59145

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Das ist alles bekannt, das klang als käme da irgendwas neues.
Über Fachwerk sehe ich da nichts. Das Splint wenig dauerhaft ist, ist ja klar. Trotzdem ist das beste, was man als Außenfachwerk nehmen kann, ein Viertelholz. Das hat halt meistens Splint, dieser hat in der Sicht-/Bundseite aber nichts zu suchen. In der Wand ist das egal, die Nachweise liegen hier zu hunderten.
Das wird auch von den meisten Zimmereien in der Sanierung so gehandhabt.

Hat aber auch alles nichts mit dem hier geschilderten Fall zu tun. Ich denke nicht, dass hier irgendeine Sortierklasse vereinbart war.

Gruss
Ben
 

VolkerDK

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Was wird denn hier von Normen, Gerichten usw. geredet?
Er kommt persoenlich vorbei, kauft Balken und laedt die auf?
Fertig ist der Fall.

Welches "Gericht" soll denn da irgendwas "einraeumen" ?
Blockier die Nummer, wenn er persoenlich bei dir aufschlaegt gib ihm Hausverbot. Wenn er das nicht begreift zeig ihn an, oder hol einen Nachbarn dazu und gib ihm Raps.
 

brubu

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Hallo
Bei uns gilt theoretisch im Massivholzhandel übernommen wie besichtigt. Ist das bei euch nicht ähnlich?
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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ja, ausser du gibst halt eine bestimmte Sortierung oder bestimmte Eigenschaften an. Wir, als Händler, sind aber mit Umtausch auch nicht zimperlich. Immer nach Lösungen suchen. Wenn mir aber jemand Betrug vorwirft, wird es immer sehr unterhaltsam.
Meist geht es bei uns um die Transportkosten. Blöde ist, wenn man etwas anfertigt und das dann nicht passt. Bisschen Holz durch die Gegend schicken ist jetzt nicht so ein Drama.

Gruss
Ben
 
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