Spielgerät - Welches Holz?

bwanaralph

ww-pappel
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Liebe Wissende,
ich plane ein Spielgerät für unseren 5 jährigen Sohn zu bauen.
Es soll ein Spielhaus in Form eines Piratenschiffes werden.
Der Bauplan ist gemacht, das Model aus Lego gebaut :cool:

Nun frage ich mich aber, welches Holz ich nehmen soll.
Auf Holzschutzmittel, bzw. Imprägnierung möchte ich verzichten.
Douglasie oder Lärche sind meine Favoriten.
Ich dachte an Douglasia, nun hat mir aber der Säger um die Ecke Lärche
nahegelegt.

Könnt ihr was empfehlen?

Danke vorab,
Ralph
 

Mitglied 24010 keks

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Dein Sohn ist jetzt 5... das heißt das Spielgerät muss so 7 Jahre halten. Danach ist spätestens das Interesse weg. (Es sei denn es sind noch Nachfolger geplant) :emoji_slight_smile: Lärche oder auch Douglasie sollten solange leicht halten. Beachte aber bitte, dass nur das Kernholz "dauerhaft" ist. Bodenkontakt solltes du vermeiden. Solltest du für die Ewigkeit bauen wollen wäre Robinie das Holz der Wahl...
Wenn du deinen Sohn lieb hast empfehle ich dir dringend die Lektüre der DIN/EN 1176. (Dazu gibt es auch ganz gute Bücher die nicht ganz so teuer sind.) Zumindest die Maße für Kopffangstellen etc. solltest du umbedingt berücksichtigen.
Diesen Hinweis gebe ich nur weil ich schon viele sehr grauenhafte Eigenbauten (ja sogar in Kindergärten) gesehen habe. Und da geht das mal auf gar keinen Fall.

Viel Erfolg bei deinem Projekt.

Gruß Daniel
 

seschmi

ww-robinie
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Douglasie ist etwas einfacher zu verarbeiten als Lärche, weil es weniger arbeitet, weniger harzt und oft weniger Äste hat. Meiner Erfahrung nach bekommt man große Formate auch eher in Douglasie.

Lärche geht aber auch gut, Haltbarkeit ist gleich, bzw. hängt mehr von der konkreten Qualität ab.

Allerdings bieten viele Holzhändler sowieso nur "Douglasie/Lärche" als Holzart an und liefern dann, was gerade da ist. Beides ist auch schwer zu unterscheiden.

Aufpassen solltest Du mit sibirischer Lärche, die auch oft angeboten wird, weil billig, aber nicht unbedingt haltbarer ist und um die halbe Welt befördert wurde. Außerdem stammt sie oft aus Raubbau.

Wenn Du auf den konstruktiven Holzschutz achtest, sollte auch Kiefer oder sogar Fichte gehen. Das hängt von der Konstruktion ab. Sieben Jahre mit Erdberührung wird auch in Lärche langsam kritisch, wenn das Holz rundum gut belüftet ist, wird auch Fichte sieben Jahre durchhalten. Also ist die Konstruktion wichtiger als die Holzart.
 

HansOhr

ww-ahorn
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Hallo Ralph,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: Ob nun Lärche oder Douglasie, da tut sich nicht viel.
Allerdings würde ich das fertige Schiff auf jeden Fall ölen.
Das ist ökologisch und gesundheitlich völlig unbedenklich und verlängert die Haltbarkeit von eurer kleinen Titanic ganz gehörig.
 

bwanaralph

ww-pappel
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Hallo zusammen,
danke für Eure Ratschläge.
Der Hinweis mit der Norm hat mir besonders zu denken gegeben, und ich habe mich schlau gemacht. In Sachen Kopffangstellen und Höhe bin ich safe.
Die Qual der Holzwahl ist noch nicht durchgestanden. Ich gehe nun aber davon aus,
dass ich weder mit Douglasie noch mit Lärche was falsch mache.
Ich werde mich nun also mit meiner Holzliste zum Säger begeben, und harre der Dinge die da kommen.
Haltet ihr es für wichtig, dass das Holz gehobelt und getrocknet ist?

Gruß
Ralph
 

Mitglied 24010 keks

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Haltet ihr es für wichtig, dass das Holz gehobelt und getrocknet ist?
Gehobelt ist schon schön. Wenn du für Pfosten Rundstämme (entsplintet und geschliffen) nimmt und für Brettware auf getrennte Stammware nimmt wird das richtig cool.
Schau mal hier:
robinienspielplatzgeraete | Herstellung von Spielplatzgeräten aus Robinienholz

Ist zwar meist Robinie aber das lässt sich übertragen. Richtig trocken muss das nicht unbedingt sein aber auch nicht grade frisch aus dem Wald.

Gruß Daniel
 

bwanaralph

ww-pappel
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Hallo zusammen,
nun melde ich mich nochmal.
Ich bin mir nicht sicher, wie wichtig es ist, ob das Holz getrocknet ist.
Macht das große Unterschiede?

Danke für euern Rat
Ralph
 

seschmi

ww-robinie
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Das Holz sollte nicht "frisch aus dem Wald" sein. Dann schimmelt es recht schnell, auch die Verarbeitung ist schwieriger, da es noch stark arbeitet. Es wird auch stark reißen, da die Trocknung im verbauten Zustand nicht gleichmäßig abläuft. Kammertrocken ist aber nicht unbedingt nötig, es kommt ja sowieso ins Freie und wird da wieder feucht.

Du solltest den Holzhändler fragen, was er verfügbar hat. Falls es nur sägefrisch oder kammertrocken gibt, würde ich kammergetrocknet vorziehen. Wenn er etwas hat, was schon eine Weile abgelagert ist, geht das auch. Das ist natürlich auch eine Preisfrage. Ich habe schon Bohlen verarbeitet, die ein Jahr draußen lagen (also nicht durchgetrocknet), das ging für draußen gut, aber ganz frisch würde ich nicht verwenden.
 
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