Sperrholz - Radien beidseitig splitterfrei schneiden

Innuendo

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Wie geht man vor um ein optimales Ergebnis zu erzielen?
Bis jetzt hab ich folgendes versucht um wenigstens halbwegs was zu bewerkstelligen:

- Neues dünnes Radien Sägeblatt
- Pendelhub auf 0 und mässiger Vorschub + mittlere Drehzahl (Dewalt DW331K)

Bring das Abkleben mit transparentem Klebeband auf der Schnittseite was?
Ausgangsmaterial ist 8mm Birkensperrholz aus dem Baumarkt. Oder würdet ihr generell für das Vorhaben was anderes empfehlen oder gibt es "bessere" Sperrholzarten? Stabilität/Gewicht dürfen drunter nicht leiden.

Soll eine Regenbogenwippe werden. Benötige 2 Stück und will beim nächsten Versuch eben optimieren....
 

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raziausdud

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Hallo,

hat die Säge einen Splitterschutz? Ist der eingeschoben? Der stützt die Fasern oben ab, es gibt weniger Ausrisse.

Oder so einen selber machen. Ein Stück Plexiglas unter den Fuß schrauben/klemmen/kleben, leicht einsägen. Bei Bedarf mach ich Dir gern ein Foto von meinem Selbstbau.

Klebeband hilft idR auch: mach doch eine kleinen Versuch.

Und möglichst immer mit der Faser der oberen Lage sägen, d.h. beim Kreis zb jeweils ein Viertel "so herum", das nächste "anders herum" usw.. Ich hab es kurz skizziert.
Sägen mit der Faser.jpg
Grüße
Rainer
 
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Helmut60

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Ich hab sowas immer 4 in 1 Durchgang gesägt . = 4 Lagen übereinander nah an der Schnittkante außen zusammengeschraubt, und mit feinem schmalen Sägeblatt ohne Ph ausgesägt. Die inneren Lagen absolut splitterfrei, dir Äußeren je nach Geduld und Vorschub mehr oder weniger.

:emoji_slight_smile:. Helmut
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo Daniboy,

Versteh ich nicht, was soll sich durch die Viertelkreisschnitte ändern?
Ehrlich gesagt, ich hatte das bisher kritiklos (aber erfolgreich) übernommen: beim Hobeln (per Hand), Abstechen, Schnitzen und Sägen wenn möglich immer mit der Faser arbeiten, "so herum" sind die Ausrisse geringer. Daher auch das Sägen eines Kreises in vier Etappen.

Eine Erklärung dafür hatte ich bisher nicht. Ich hab durch Suchen dazu auch nichts gefunden. Also hab ich mal eine eigene mögliche Erklärung versucht - und skizziert, abgebildet sind drei stark vergrößerte Holzfasern, schräg zum Schnitt angeordnet.

Schneide/Säge/Hobele ich ein Stück Holz von links (gegen die Faser, a), so wird die Faser 1 eingeklemmt, sie wird ehr herausgerissen/herausgehebelt, bevor die Schneide wirksam wird. Liegen die Fasern noch schräger und/oder ist die Schneide steiler so wird der Effekt noch stärker. Eventuell wird die benachbarte Faser gleich mit beschädigt.

Beim Schnitt von rechts (mit der Faser, b) kann die Faser 2 sauber geschnitten werden und dabei frei entweichen, auch bei noch flacherer Lage der Fasern oder steilerer Schneide. Und auch die Nachbarfaser wird dabei nicht beeinflusst.

Einleuchtend? Hat jemand eine andere/bessere Erklärung?

Schrägschnitt 2.jpg

Grüße
Rainer
 
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Macchia

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Einleuchtend? Hat jemand eine andere/bessere Erklärung?

äh, nee, ist auch schon spät...

wenn keine OF vorhanden und es trotzdem wichtig wäre, würde ich im Sandwich sägen.
Quasi ein Opferholz (MDF?) oben und unten mit einer Zwinge befestigen.
Doch eins ist klar, mit einer Stichsäge wird's nie richtig präzise, da ist wie Mark schon schrieb, die OF
das richtige Werkzeug. (Fräszirkel...nicht ganz durch fräsen, den Rest am Außendurchmesser* mit der Stichsäge und dann mit Bündigfräser...
hatte so relativ gute Ergebnisse bei dünnen Tischplatten die mir auch Probleme machten - Schablone ist bei dem kleinen Dm natürlich genauso gut.)
Hatte allerdings auch schon Sperrholzplatten, die sind beim hingucken schon ausgerissen...
Kleinere Ausrisse verschwinden dann mit dem Abrund -1/4 Kreis Fräser.

...
schöne Werkstatt sehe ich gerade, da müßte es doch eine OF geben?

Viel Erfolg


Nachtrag:
* beim Innenkreis natürlich andersrum...
 
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Macchia

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noch ein Nachtrag:

auch wenn es blöd klingt:
Laubsäge? geht schneller als man denkt...
 

Daniboy

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..."so herum" sind die Ausrisse geringer. Daher auch das Sägen eines Kreises in vier Etappen...
Hallo Rainer, ist das Viertelkreissägen, dann nicht genau falsch herum? Müsste man nicht 2 Halbkreise jeweils in Faserverlaufrichtung sägen? Deine erste Skizze zeigt doch genau, dass die Hälfte der Viertelkreise gegen den Faserverlauf sägen, oder nicht?
 

raziausdud

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Ich denke, ich denke richtig ...:emoji_wink:

dazu mal der Kreis "in eckig":

Problem bei der Betrachtung möglicherweise und das hatte ich selbst bei der ersten Zeichnung nicht bedacht und deutlich darauf hingewiesen, dass ein "Loch", ein Innenkreis wie im vorgestellten Projekt gesägt werden soll: Ja, das Innenteil wird gegen die Faser geschnitten. Das Außenteil aber, um das es geht und das möglichst sauber stehen bleiben soll, wird so mit der Faser geschnitten.

Schrägschnitt 3.jpg Schrägschnitt 4.jpg

Ein Außenkreis wäre demnach mMn komplett jeweils anders herum besser.
 
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Daniboy

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Hallo Rainer, jetzt versteh ich dich überhaupt nicht mehr :emoji_slight_smile:
Deine Skizze zeigt doch offenbar den Faserverlauf als waagrechte Linien.
Man kann also durch das Brett Längsschnitte (rip cut) und Querschnitte (cross cut) machen.
Bei den Längsschnitten habe ich dich so verstanden, dass diese *mit* dem Faserverlauf (wie beim Hobeln) besser werden.

Bei einem Kreis ist aber durch den Schnittverlauf ein stetiger Übergang von Querschnitt zu Längsschnitt.
Die relevanten Längschnittbereiche sind also oben von ca 11Uhr bis 1Uhr und unten von ca 5 Uhr bis 7Uhr.
Speziell diese Bereiche müssten doch dann in der Faserrichtung zB immer von links nach rechts mit der Säge durchfahren werden.
Also zB Start bei 9Uhr Uhr und Halbkreis obenherum nach 3Uhr,
dann zweiter Halbkreis Start bei 9Uhr untenherum nach 3Uhr.

Du machst es aber nun genau so, dass du in diesen Bereichen die Schnittrichtung wechselst, daher verstehe ich gar nicht wie deine Vorgehensweise zu deiner Theorie passen soll.

Weiters verstehe ich deine Ausführungen mit Innen- und Außenkreis nicht.
Eine Stichsäge sägt doch links und rechts symetrisch den gleichen Schnitt.
Oben und unten ist natürlich unterschiedlich.
 

Innuendo

ww-nussbaum
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OF hab ich natürlich aber dachte das es noch mehr aussreisst. Fräszirkel/Schablone für die Radien müsst ich halt bauen aber ist wieder Aufwand für Einzelstücke und dann erst nicht ganz durch fräsen?
Mit dem Opferholz aber ne gute Idee. Dachte mitm Klebeband erreich ich ähnliches. Ich werd mal mit den Resten spielen und schaun was es bringt.
Vielleicht säg ich grob und 5mm vorm Mass. Hab nen groben Industriebandschleifer und könnt dort schnell dann hinschleifen...
 

raziausdud

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Erst einmal zu der unterschiedlichen Ausrichtung beim selben Schnitt. Nehmen wir an (siehe Skizze links) mit der Stichsäge wird ein Brett schräg durchtrennt, von links unten nach rechts oben. Also die Pfeile zeigen die Bewegung der Säge an (NICHT die Bewegungsrichtung des Bretts !!!). Beim linken Teil des Werkstücks ist das mit der Faser, beim rechten Teil gegen die Faser. Beim Schnitt von rechts oben nach links unten wird das linke Teil gegen die Faser, das rechte mit der Faser geschnitten. Man muss also schaun, welches das gute Stück sein soll und entsprechend sägen. Nehmen wir hier an, der linke Teil soll sauber geschnitten werden, dann muss ich von links unten nach rechts oben sägen.

Somit ist es von Bedeutung, ob ich einen Innenkreis (ein Loch) aussäge oder einen Außenkreis. Vielleicht wird die Betrachtung einfacher, wenn man sich vorstellt, das Grobe ist schon herausgesägt, jetzt kommt der genaue Schnitt am Riss. Somit ist das Abfallteil schon "weg":

Für mich beginnt bei der Zeichnung des Innenkreisschneidens (Loch, also Innenkreis, nicht Innenteil) ab 9 Uhr der Schnitt im Uhrzeigersinn quer zur Faser, wird sagen wir ab 9:30 Uhr schräg, aber mit der Faser, dann immer flacher mit der Faser, bei 12 Uhr parallel zur Faser. Würde ich jetzt weitersägen, käme ich in den Bereich gegen die Faser, zuerst sehr flach, dann steiler. Also muss ich ab 3 Uhr zurück also gegen den Uhrzeigesinn schneiden, zuerst quer zur Faser und dann wird es allmählich immer flacher mit der Faser, bis 12 Uhr.
Schrägschnitt5.jpg Schrägschnitt 4.jpg
Die ganze Betrachtung ist rein schriftlich und rein theoretisch wirklich schwer zu vermitteln. Dazu die Worwahl, Innenkreis oder Innenteil. Ich habe zweimal korrigieren müssen, weil etwas falsch beschrieben war. Und würde dadurch noch komplizierter, wenn man zwischen Bewegung der Säge und der Bewegung des Schnittguts (zb auf der Tischkreissäge oder der Bandsäge) unterscheiden würde (dann müssten die Pfeile jeweils andersherum zeigen). Deshalb habe ich oben bewusst das Beispiel mit der handgeführten Stichsäge bei festliegendem Werkstück gewählt.

Ich hatte mir bisher einfach gemerkt: immer bergab sägen/schneiden, also die Fasern von hinten erwischen. Damit kann ich mir alles (Sägen, Schneiden, Fräsen, Schnitzen, sowohl bei bewegtem Werkzeug als auch beim bewegten Werkstück) erklären.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht ... was mir aber durchaus auch Spaß macht :emoji_wink:

Grüße
Rainer
 
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FredT

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Wenn du mit der OF und dem Fräszirkel bis in die Opferplatte gehst (im Zentrum) kannst du getrost ganz durch fräsen. Ist kein Problem

Grüße
Fred
 

Macchia

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Wenn du mit der OF und dem Fräszirkel bis in die Opferplatte gehst (im Zentrum) kannst du getrost ganz durch fräsen. Ist kein Problem

stimmt,
und bau dir gleich einen verstellbaren Fräszirkel.
Ist sehr hilfreich und relativ schnell zu bauen.
Kostet dich ein Stück Restholz und 2, 3 Schrauben...
 

joh.t.

ww-robinie
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Echt jetzt, muss man den Thread ins Lächerliche ziehen?
Wenn ja, mache ich das wenn du mal was postest. Halt doch
mal die finger still.......
Das war durchaus ernst gemeint. Im Hintergrund des Fotos steht eine Kreissäge. Wenn man eine Hilfsplatte nimmt, die parallel zum Sägeblatt verläuft , bohrt man einen Dübel in der Entfernung des Radius zwischen Sägeblatt und Mitte Dübelloch. Nun bohrt man in den Rohling ein Loch und setzt es auf den Dübel der Hilfsplatte. Die Platte kann nun frei um den Dübel rotieren. Man sägt dann zuerst ein Vieleck aus der Platte und dann wird die Platte irgendwann rund. Nach unten gibt es keine Ausrisse, weil die Hilfsplatte immer unter dem Rohling liegt.

Statt Dübel kann man auch eine Schraube nehmen.

Bloß nicht jeder kennt die Methode...
 
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