Spanplatte/Flachpressplatte Versiegeln

sparklinggracey

ww-pappel
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Hallo Zusammen,

zuerst einmal Danke dass ihr Uns immer wieder mit euren Ratschlägen und Diskussionen schon seit geraumer Zeit inspiriert habt in unserem wirken. Wir können (und werden) diese Plattform gerne weiterempfehlen!

Nun habe ich selbst eine Frage und würde mich über einen regen Erfahrungsaustausch und Tipps sehr freuen. Wir werden künftig auch selbst immer wieder aktiv mitwirken:

Ich suche eine hochwertige und kostengünstige (Preis/Leistungsverhältnis hat Priorität) möglichkeit Spanplatten dauerhaft abzudichten, zu Versiegeln/"Konservieren".

Hauptaugenmerk ist vor allem auf die Stoßkanten gelegt, welche bekanntlich die größte Austrittsfläche für etwaige Ausdünstungen darstellen (Fomaldehyd/Pentachlorphenol). Materialgüte ist unbekannt, dürfte aber Aufgrund der Erwerbsquelle P1 sein.

Ziel ist eine nicht atmungsaktive Versiegelung zu schaffen so dass das Material keine oder nicht relevante Ausdünstungen freigibt.

Die Flächen sollten mit einem - im idealfall Spielzeuggeeigneten - Klarlack und Hilfe des Wagners Sprühsystem eingelassen werden können. Die Stoßkanten zuvor mit einem (Flex?)spachtel vorbehandelt, geschliffen und abschließend ebenfalls lackiert werden.

Was habt Ihr bereits für Erfahrungen in dem Bereich?
Welche Materialien werden Empfohlen?
Welche Verarbeitungshinweise sind wichtig?

Flachpressplatten sind ja stark Saugfähig, ist eine Gruzndierung evtl. Sinnvoll etc.?

Über konstruktive Antworten würde ich mich sehr freuen!


Herzliche Grüße zum Mittag
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
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Für eine Küche mit rohen Pressplatten (Kanten mit Buchenholzleistchen umleimt) habe ich einmal Zweikomponenten-Bootslack verwendet und anschliessend den starken Glanz mit feiner Stahlwolle leicht gebrochen...

Wegen "kostengünstig" kommt wohl folgendes nicht in Frage: eine hochwertige und hochgradig inerte Lackierung ist die Farbe NEXTEL. Ist aber teuer und komplex in der Verarbeitung...
 

WinfriedM

ww-robinie
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Durch viele Lacke diffundieren dir die Schadstoffe hindurch. So weit mir bekannt, dürften Produkte auf Epoxydharzbasis recht gut absperren.

Es könnte aber sein, dass der ganze Ansatz unsinnig ist, weil man viel zu viel Geld investieren muss, um billige Spanplatten hinreichend gut abzusperren. Dann doch lieber gleich ein ökologisch sinnvolleres Material verwenden.
 

gbr68

ww-birke
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Hallo,
hier vielleicht mal ein etwas anderer Ansatz,

(hier bei uns im Berliner Raum nennt man diese Möbel aus roher Spanplatte auch „massiv-Kreuzberger-Eiche-Möbel“) :emoji_wink:

Aber wenn schon im Feuchtbereich, Schadstoffarm usw., warum dann doch wieder mit weiteren Schadstoffen zukleistern? Meine Empfehlung wäre da diese zementgebundene Spanplatte, die gibt es auf Bestellung in allen RAL-Farbtönen, sind von sich aus schon Feuchtigkeitsresistent und haben (meines Wissens) kein Formaldehyd oder ähnliche Schadstoffe im Bindemittel. Lediglich die Verarbeitung ist etwas aufwändiger, d.h. mit Hartmetall bestückten Werkzeugen arbeiten, gut absaugen, da hohe Staubentwicklung, Schraubenlöcher vorbohren … (Verarbeitungshinweise des Herstellers beachten halt).

… … …

Nur mal so als Idee,

Gruß Gunther
 

sparklinggracey

ww-pappel
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Guten Abend Zusammen,

besten Dank für die bereits zahlreichen konstruktiven Antworten. Toll! Auf das einzelne Zitieren jeder Antwort vezrichte ich. Stattdessen ein paar komprimierte Antworten die gleichermaßen für alle gelten:

Üblicherweise bin ich ein Freund von möglichst naturbelassenen Ausgangsmaterialien. Diese Spanplatten sind jedoch ein größerer Lagerbestand der endlich mal sinnvoll verbaut werden will. Ich komme also nicht drum herum diese zu verwenden.

Die Verwendung von Epoxydharz ist mir sehr geläufig und gängige Praxis im Hause. Auch sind Harze im Einsatz welche nach Aushärtung lebensmitteltauglich sind. Es sind die höchstertigsten Werkstoffe dieser Art und finden Anwendung im Trinkwassersanierungs Bereich bei alten oder maroden Wasserleitungen. Dies könnte also angewendet werden. Das große Manko besteht in der Auftragungspraxis. Es wird niemals eine so homogene Oberfläche werden wie mit einem Wagner Sprühsystem. Dies gelte es, Gesetz der fall, irgendwie zu kompensieren ohne größeren Zusatzaufwand. Ein Sprühen ist bei keinem Harz möglich das mir bekannt ist.

Nextel ist mir aus früheren Tagen ein Begriff. Es waren damals "samtige" Oberflächenfinishings. Sehr exklusiv. Ich schätze daher das wäre zu "oversized".

Was mir am frühen Abend noch in den Sinn kam waren Werkstoffe der Fa. PCI. Das Produkt lastogum auf Latexbasis etwa. Das große Fragezeichen hierbei ist - die permanente Haftung auf Spanplatten? Ferner ist es (zu)sehr elastisch was auch nachteilig ist. Kennt dieses Produkt (eigentlich aus dem Baugewerbe) jemand bereits?

Gibt es weitere Produkte renommierter Hersteller die ähnliches im Programm führen und eine offizielle Freigabe für Spanplatten, respektive Holzoberflächen vorliegt?

Ich hoffe noch immer dass sich ein sprühbarer Klarlack auf Wassserbasis finden lässt welcher das Diffundieren etwaiger Schadstoffe verlässlich verhindert.

Was mir zusätzlich bis dato noch fehlt ist eine Antwort auf das Thema "Holzkit"/Flexspachtel an den Stoßkanten? Bekanntermaßen sollte dies ein vergleichsweise flexibles Material sein, extrem gute Haftfähigkeit besitzen, Schleifbar sein und dem widrigen Untergrund (wohl nie ganz Staub- und Partikelfrei zu bekommen) trotzen bzw. sich anwenden lassen. Ebenso muss es überlackierbar sein. Für das Oberflächenfinishing ist dann die Anwendung der letztlichen Sperre wie an den Flächen vorgesehen.

Die Fa. Jansen werde ich parallel dazu bereits einmal anschreiben und meine Problemstellung schildern. Danke für den Tipp!


Einen schönen Abend und herzliche Grüße an alle aktiven
 

SimonS

ww-birnbaum
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Hallo,
die Kanten können anstatt mit einem Spachtel oder ähnlichem mit einer ABS-Kante versehen werden. Dann alles anschleifen und überlackieren.
Ist zum Einen schnell passiert und zum Anderen gleichzeitig strapazierfähig.
Grüße
Simon
 

magmog

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guude,

das diffundieren von gasen können fast auschließlich metallische oder keramische überzüge verhindern. dehalb sind z.b. vacuumvepackte lebensmittel in metallbedampfter folie eingeschweißt.

gut holz! justus.
 

sparklinggracey

ww-pappel
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Hallo Simon,

hast Du mir ein Bild oder ein Link zu einer Veranschaulichung des ganzen? ich arbeitete bis dato lediglich mit U-profilen und kann mir nicht vorstellen wie das nachher "aus einem Guss" wirken und dicht sein soll.


Danke und liebe Grüße
Thilo



Hallo Justus,

auf welcher Grundlage basiert deine Aussage? Mir ist das neu, ich lerne aber gerne dazu und bin ernsthaft daran interessiert deinen Hintergrund zu erfahren.

Danke auch dir und liebe Grüße
Thilo
 

SimonS

ww-birnbaum
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Hallo,
ich weiß nicht wo die Spanplatten verarbeitet werden sollen (wofür ehemals geplant) und in welchem Bereich du arbeitest. Aber ich würde mal behaupten, dass in den meisten Schreinereien, die auch selbst lackieren, die Kanten meistens mit ABS-Kanten versehen werden und dann überlackiert werden. Ausgangsmaterial ist dann aber auch oft Span- oder MDF mit Grundierfolie, um sich einfach die ganze Grundier- und Füllerarbeit zu erleichtern. Wichtig ist natürlich auch, welche Oberflächengüte angestrebt wird. Normaler Lack (farbig?), matt / seidenmatt / glänzend / hochglänzend oder womöglich hochglänzend+geschwabbelt?
Soweit
Grüße
Simon
 
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