Späneabsaugung im Eigenbau

RockinHorse

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...Die professionellen Schalldämmatten (recht teuer), welche ich in Kompressoreinhausungen gesehen habe (Elektriker sind ja immer sehr neugierig) sind mit irgend was bitumenähnlichem beschichtet oder gar getränkt und sehr schwer. Wobei der Aufbau jedoch recht ähnlich ist.

"sehr schwer" ist ohnehin das Zauberwort, das die gängige These unterstützt, dass man besonders mit Masse eine wirksame Schalldämpfung betreiben kann.

"mit irgend was bitumenähnlichem beschichtet" kenne ich als "Cladding" bzw. als "Coating".

Man müsste herausfinden, wo solche Spezialisten ihre Materialien beziehen, aber so kleine Mengen? Ich hab' jetzt noch 10 Platten von meinem Einkauf im Baumarkt übrig :mad:

Wenigstens sind meine Befürchtungen mit der hohen Drehzahl und Fliehkräften/Unwucht nicht aufgetreten.

Die Fliehkräfte kann man rechnen. Wenn man dabei von dem ungünstigsten Fall ausgeht, sieht es nicht so aus, als wenn man diese Probleme fürchten muss.

Ich frage mich, ob die Geräusche bei einer Auslegung mit einem 1500 1/min Motor und dementsprechend größerem Lüfter geringer wären. (Die Luftmenge ist ja wieder die gleiche) Die Lüfter in der Zementindustrie haben meist Motoren mit ~ 1500 1/min.

1500 Upm waren früher eine gängige Forderung der Industrie. Aber da hat ein Wandel stattgefunden. Und selbst bei meinem Ventilator mit 3000 Upm tritt keine große Geräuschentwicklung auf, so dass man Ohrenschützer tragen sollte. Aber ich bin scharf auf den Bereich bei etwa 3900 bis 4000 Upm. Da hat der Ventilator den richtigen Biss und eine geringe Stromaufnahme.
 

Jonamu

ww-birke
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Bei einem Druckseitigen Schaldämpfer könnte man auch einen Kulissen Schalldämpfer bauen.
Dort werden im Luftstrom Schaumstoffkulissen eingesetzt, die zum einen die Strömungsgeschwindigkeit herabsetzten und zum anderen den Schall absorbieren.
Die Luft bewegt sich allerdings daran vorbei. Wie auch bei folgendem.
Oder du baust dir ein Rohr auf die Druckseite, welches innen mit dem Lochblech ausgekleidet ist welches dann von außen mit Schaumstoff oder Mineralwolle verdecket ist. So wie hier

Du könntest natürlich auch deinen ganzen Zyklon Einhausen inkl. Motor (auf Wärme abfuhr achten)
Das hätte den Vorteil, dass die beim Späteren Einbau des Kompressors diesen auch gleich gedämmt hättest.

Wichtig ist auch eine nicht zu hohe Strömungsgeschwindigkeit in der Ansaugrohrleitung. Bei Materialtransport wie in deinem Fall nimm man grob 20m/s Luftgeschwindigkeit an.
 

Snekker

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Hallo Hubert!
So wie ich das sehe, hast du kaum eine Chance den Schall wirklich zu unterdrücken.
Du kannst ihn mindern, aber das Problem liegt doch in der Tatsache, das sich der Schall über die Rohre verteilt.
Da wirst du kaum etwas dran machen können.
Was du bis jetzt gemacht hast, war wohl richtig und logisch.
Ich würde erst mal das Gehäuse fertig bauen und auch dass von innen Schallisolieren.
Das wird weitere Reduzierung einbringen.
Du könntest das Fass auf eine Gummimatte stellen dann kann sich der Schall dort nicht fortpflanzen.
Den Zyklon habe ich im Verdacht das er wie ein Lautsprecher den Schall verteilt.
Wenn der mit eingekapselt werden würde, gibt das bestimmt noch mal eine Reduzierung.
Gegen die Schallfortpflanzung in den Rohren kannst du ja gar nichts unternehmen,
wenn du die Strömungseigenschaften nicht verändern willst.
Ich habe nicht viel über Schallschutz gelernt.
Nur dass er auf zwei arten bekämpft werden kann.
Einmal durch Masse und durch die Unterbrechung der Ausbreitungswege
 

moto4631

ww-robinie
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Der Zyklon wirkt wenn überhaupt als umgekehrter Lautsprecher da die Energie ja von der breiten zur schmalen Seite läuft und nicht umgekehrt.

Mein Zyklon ist so leise das die Schleifgeräusche des abgesaugten Materials schon am präsentesten sind.

Beim Rest stimme ich Dir zu, Masse ist durch nichts zu ersetzen ausser durch noch mehr Masse. :emoji_grin:
 

RockinHorse

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Hallo Jonamu.

Bei einem Druckseitigen Schaldämpfer könnte man auch einen Kulissen Schalldämpfer bauen.
Dort werden im Luftstrom Schaumstoffkulissen eingesetzt, die zum einen die Strömungsgeschwindigkeit herabsetzten und zum anderen den Schall absorbieren.

Kulissen-Schalldämpfer, wie Du richtig bemerkt hast, sind ein erprobtes Mittel. Aber die Strömungsgeschwindigkeit ist bei mir nicht das Problem. Vom Öffnungsverhältnis her ist keine Geräuschentwicklung vorhanden, die auf eine hohe Strömungsgeschwindigkeit zurück zuführen wäre, da ist eher nur noch ein "laues Lüftchen" vorhanden. Das hatte ich auch schon bei der Konstruktion entsprechend angestrebt. Was bleibt, ist aber die Weiterleitung der Schwingungsenergie, die im Innern des Ventilators entsteht. Und diese Energie gilt es noch zu absorbieren. Den ersten Schritt habe ich schon getan, den gilt es noch zu verbessern.

Du könntest natürlich auch deinen ganzen Zyklon Einhausen inkl. Motor (auf Wärme abfuhr achten)
Das hätte den Vorteil, dass die beim Späteren Einbau des Kompressors diesen auch gleich gedämmt hättest.

Wichtig ist auch eine nicht zu hohe Strömungsgeschwindigkeit in der Ansaugrohrleitung. Bei Materialtransport wie in deinem Fall nimm man grob 20m/s Luftgeschwindigkeit an.

Im Zyklon sind so kleine Geschwindigkeiten, die fallen bei der Schallerzeugung nur nachrangig ins Gewicht, ein Beispiel: Die Austrittsöffnung des Zyklons liegt bei 200 mm im Durchmesser, der Durchmesser beim Ansaugstutzen des Ventilators liegt bei 110 mm, das ergibt ein Flächenverhältnis von 3,63 zu 1. Das ist auch gleichzeitig das Verhältnis der Strömungsgeschwindigkeiten. Was will man mehr?

20m/s ist eigentlich harmlos. Bei technischen Gasen geht man sogar bis 32 m/s, aber dabei sollte man die Machzahl Ma nicht vernachlässigen, denn mittels dieser Zahl lassen sich kritische Strömungsverhältnisse aufspüren. Tatsache ist zum Beispiel, dass das Ansauggeräusch bei meiner Kappsäge sogar noch die Geräuschentwicklung des Ventilators übersteigt, da werd' ich noch was unternehmen.
 

beppob

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grüß euch,

ich würde das mit dem Schallschutz gar nicht zu stark bewerten, das lauteste ist wohl die Maschine, die abgesaugt wird und wenn die läuft hat man sowieso einen gehöhrschutz auf :emoji_wink:

die Folie sehe ich auch so, daß dein zweck (Luftstrom in und durch die dämmwolle) nachvollziehbar ist, den schall aber eher reflektiert
 

RockinHorse

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Moin Jens.

So wie ich das sehe, hast du kaum eine Chance den Schall wirklich zu unterdrücken.

Doch, ist ja bereits geschehen.

Du kannst ihn mindern, aber das Problem liegt doch in der Tatsache, das sich der Schall über die Rohre verteilt. Da wirst du kaum etwas dran machen können.

Das mag bei ruhenden Gasen wohl der Fall sein, ist hier aber nicht zuftreffend.

Du könntest das Fass auf eine Gummimatte stellen dann kann sich der Schall dort nicht fortpflanzen.

Das Fass "steht" bereits auf einer Gummimatte - sofern man sich der Vorstellung nähert, die Anordnung als auf den Kopf gestellt zu betrachten.

Den Zyklon habe ich im Verdacht das er wie ein Lautsprecher den Schall verteilt.

Das ist eindeutig nicht der Fall.

Gegen die Schallfortpflanzung in den Rohren kannst du ja gar nichts unternehmen,

Da ist ja keine Schallfortpflanzung in der Art, gegen die man machtlos ist, siehe oben.

Ein Motor hat einen Wirkungsgrad. Eine Maschine hat einen Wirkungsgrad. Warum sollte also ein Ventilator nicht auch einen Wirkungsgrad haben? Die Leistung, die ein E-Motor an der Welle zur Verfügung stellt, wird von einem Ventilator nicht zu 100% in die Leistung zur Förderung des Mediums umgesetzt. Für meinen Ventilaor habe ich einen Wert von 0,812 ermittelt (theoretisch). Die Zahl könnte aber noch schlechter ausfallen. Also rund 19% der Wirkleistung, die der E-Motor zur Verfügung stellt, werden nicht zur Förderung der Luft aufgewendet, d.h. ein großer Anteil wird aufgewendet, um Schall zu erzeugen, was bei Ventilatoren unvermeidbar ist.
 

RockinHorse

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Grüß Dich, Beppo.

...die Folie sehe ich auch so, daß dein zweck (Luftstrom in und durch die Dämmwolle) nachvollziehbar ist, den Schall aber eher reflektiert

Sehe ich auch so! Aber was ist besser? Mundschutz oder Gehörschutz? Ich habe der Folie eindeutig den Vorzug gegeben, denn die durch die Absaugung verursachte Geräuschbelästigung kann man schneller abstellen als die mit Mineralwolle verseuchte Raumluft zu beseitigen wäre!
 

moto4631

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Probier doch mal Filtervlies von den Dunstabzugshauben. Kostet nicht viel, ist gross und so verschachtelt das es einen Versuch wert wäre.

Oder Moltonstoff, der ist sehr dicht und sehr dick.
 

Jonamu

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Wie sieht das bei dir mit der Schwingungsisolation aus?
So etwas wie Kompensatoren hast du ja gebaut. Aber wie hast du den Rest aufgestellt.
Den Ventilator könntest du ja mit Gummipuffern auf das Gestell stellen.

Das die Strömungsgeschwindigkeiten im Zyklon sehr gering sind ist mir bekannt. Der Wert von ca. 20m/s in den Rohrleitungen gilt auch ehr für Material als für Gase. Da hast du also schon mal alles richtig gemacht.

Ansonsten wie gesagt, dass Komplette Werk einhausen und du solltest den besten Effekt haben.

Ach ja. Ansonsten schönes Projekt!!
 

tract

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für Kleinmengen z.B. im Autozubehör schauen:
Produktsuche -

Es gibt eine recht gute Infoschrift von Teroson, welche u.a. die Produkte für Industrie und Handwerk aufführt, bzw. ein wenig erklärt. Keine Ahnung ob die irgendwo in neuer Auflage zum Download angeboten wird, das was ich hier in gedruckter Form habe, ist sicher bereits zwei Jahrzehnte alt (da gibt es inzwischen sicher mehr und andere Produkte)
So muß man unterscheiden zwischen Körperschallabsorbtion (-dämpfung), Körperschallisolation (-dämmung), Luftschallabsorbtion (-dämpfung) und Luftschallisolation (-dämmung).
Oft werden Kombinationen verwendet.
Um z.B. Körper- und Luftschall zu absorbieren, Terodem- oder Terosorb-Produkte.
Das ist eine Bitumen-Wollfilzkombination, je nachdem noch mit einer Schicht PUR-Schaum
Bei beiden Materialien werden die Schwingungen in Wärme umgewandelt (wegen der absorbierenden Fasern hört man unter der Bettdecke z.B. auch wenig - da sind es die weichen Federn/Daunen die absorbieren)
So als Beispiel:
REIFF Technische Produkte - Shop: Substitut Terosorb B2

In Fahrzeugen findet man häufig auch diese Kombination: Bitumenplatten (s. Link ganz oben) und dann Filzplatten.
Für letzteres kann man gut das Putzvlies verwenden, was in großen Massen in der Industrie verwendet wird (das sind diese 'blöden' Lappen, die kein Wasser aufnehmen :emoji_wink: )
Beispiel:
Putzvlies Maschinenputztücher dunkel im 10 kg - Beutel | eBay
Sowas fusselt auch so gut wie nicht, ist schwer und läßt sich gut (locker/mehrschichtig miteinander) verkleben.

Um 'Strömungsgeräusche' zu dämmen sind, wie Jonamu bereits geschrieben hat, Kanäle gut geeignet.
Vor zig' Jahren, als Festplatten noch laut waren, hatte ich mir dafür mal ein spezielles Gehäuse aus MDF (auch faseriger Werkstoff) gebaut (was man eben alles so für Blödinn angestellt hat :emoji_wink: , ist inzwischen schon lange entsorgt)

.
 

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Snekker

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Hallo Hubert!
Ich bin bei der Wirkungsweise des Zyklons davon ausgegangen,
das dort die Luft in eine Drehbewegung versetzt wird wodurch
die schwereren Teile nach Außen bewegt werden
und dann durch die Wände der Gehäuses abgebremst werden
und nach unten in die Tonne befördert werden.
Meine weitere Überlegung war das durch diesen intensiven Kontakt
auch die Schallwellen teilweise in das Zyklongehäuse gelangen.
Was den Wirkungsgrad des Motors und des Ventilators betrifft
so sehe ich keine Chance den zu erhöhen.
Das erfordert mit Sicherheit mehr Präzision als wir in der Lage sind zu bringen.
Ich habe mir deshalb erlaubt meinen Zweifel anzubringen,
was die Schallbekämpfung auf der Aktiven Seite betrifft.
Natürlich ist die beste Art den Schall zu bekämpfen ihn gar nicht erst entstehen zu lassen.
Du hast es geschafft einen Holzventilator mit erstaunlich hohem Wirkungsgrad zu bauen.
Ich zweifele daran das es dir gelingt diesen noch wesentlich zu erhöhen.
Ich könnte mir aber vorstellen das eine intelligente Steuerung
der Drehgeschwindigkeit vielleicht etwas bringen könnte.
Dazu müsste man feststellen wie schnell oder wie langsam
die Luftströmung tatsächlich sein muss um zu funktionieren.
Das dürfte bei jeder Anlage anders sein.
Die grundsätzlichen Werte sind natürlich bekannt.
Ich gehe aber davon aus das es Durchschnittswerte sind.
Wenn du also die Drehgeschwindigkeit des Ventilators reduzieren kannst,
dann reduzierst du auch den entstehenden Schall.
Ich hoffe du nimmst mir meine Laienhaften Kommentare nicht übel.
Mir geht es in erster Linie darum zu verstehen was passiert.
Ohne Neugierige Fragen kommt man nicht weiter.
 

RockinHorse

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Nachlese & Erfahrungsbericht

Vor mehr als 1 Jahr habe ich meine Eigenbau-Absaugung in Betrieb genommen. Hauptsächlich um die von meiner Formatsäge produzierten Sägespäne abzusaugen. Das Kernstück der Anlage ist ein Zyklon, den ich nach technischen Gesichtspunkten eines bekannten amerikanischen Herstellers konzipiert habe. Ziel war es, den höchst möglichen Abscheidungsgrad zu erzielen, ohne dabei den Geldbeutel über alle Maßen zu strapazieren. Generell kann ich die Aussage treffen, dass ich seither meinen Werkstattsauger nicht mehr benutze. Vorbei sind die Zeiten, dass ich den Faltenfilter des Werkstattsaugers mühsam reinigen musste, selbst wenn das maximale Spänevolumen noch nicht erreicht war. Das war meist eine schweinische Arbeit, denn Schleifstaub oder sonstiger aufgesaugter Staub hatte sich vorzugsweise direkt auf dem Filter abgesetzt, so dass auch die Saugkraft zu wünschen übrig blieb. Auch die Geräuschbelästigung durch die Turbine des Werkstattsaugers, die mit ca. 22000 U/min unangenehm hohe Töne erzeugt, gehört seit einem Jahr der Vergangenheit an. Stattdessen schnurrt mein Ventilator mit etwa 4500 (75 Hz) wesentlich leiser vor sich hin, die damals nachträglich gebaute Schallschutzhaube hat ihre Wirkung nicht verfehlt, bei laufender Absaugung ist ein Gespräch zwischen zwei Personen in normaler Lautstärke möglich.

Vor einem Jahr gab es eine hartnäckige Diskussion um die Luftführung im Ventilator und vieles andere mehr. Heute hat mich also der Zustand der Filter interessiert, von denen ich 4 Stück am Luftaustritt des Ventilators verbaut habe.

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Links ein neuer unbenutzter Filter, rechts der Filter nach 1-jähriger Betriebszeit. Nur feinste Partikel auf der Oberfläche. Der Berechnung meines Zyklon, der dem Stairmand-Prinzip entspricht, liegt eine Partikelgröße von 3 µm zugrunde. Alles was größer ist, soll im Zyklon abgeschieden werden, den Rest müssen die Filter besorgen. Nachdem ich mir alle 4 Filter angesehen habe, komme ich zu dem Schluss, dass ich mit der Effizienz des Zyklons sehr zufrieden sein kann. Auch bei der Luftführung am Austritt des Ventilators komme ich zu dem positiven Schluss, dass die Beaufschlagung der Filter sehr gleichmäßig erfolgt, also anders und besser als in früheren Diskussionen geunkt wurde.

Übrigens, die meisten der industriell hergestellten Zyklone basieren auf dem Stairmand-Prinzip.
 

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Komihaxu

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Glückwunsch, dass es so gut funktioniert!

Stairmand-Prinzip, gutes Stichwort. Das führte mich zum Buch Wilhelm Batel - Entstaubungstechnik: Grundlagen Verfahren Meßwesen.

Und jetzt weiß ich auch, warum der Dyson Staubsauger so viele kleine Zyklone hat: :emoji_wink:
"Die Tatsache, daß Zyklone mit kleinem Tauchrohrdurchmesser eine bessere Abscheidegüte haben, hat zur Entwicklung von Kleinzyklonen geführt. Der Ausgleich der damit verbundenen Verringerung des Luftdurchsatzes wird durch Parallelschaltung mehrerer Apparate erreicht."
 

tract

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schön das es gut funktioniert - Du solltest allerdings anmerken, wie viele Säcke Späne (d.h. wie viel Spanvolumen) Du in der angegebenen 1-jährigen Betriebszeit gefüllt hast. Sonst kann man nicht vergleichen.
 

RockinHorse

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schön das es gut funktioniert - Du solltest allerdings anmerken, wie viele Säcke Späne (d.h. wie viel Spanvolumen) Du in der angegebenen 1-jährigen Betriebszeit gefüllt hast. Sonst kann man nicht vergleichen.

Hallo tract.

Du sollst ja auch keinen Vergleich anstellen, weil es einen Vergleich in dieser Form nicht geben kann.

Alle Partikel werden in einem bestimmten Grenzbereich (Größe und Masse) betrachtet, alles was gleich, größer oder schwerer ist, wird ohnehin ausgeschieden, ohne Ausnahme. Es stellt sich zum Schluss nur noch die Frage, wieviel von den Partikeln unterhalb des Grenzbereiches nicht ausgeschieden werden. Darüber würde man sich streiten, wenn man mit einer Zyklonlösung in den Wettbewerb treten würde.

Für mich war es wichtig, keine der sonst bei Werkstattsaugern üblichen Partikel wieder vom Filter entfernen zu müssen. Ob ich nun meine Sammeltonne 10, 20 oder 50 mal hätte entleeren müssen, spielt dabei keine Rolle, wenn auch nur EIN Sägespan auf einem der Filter hätte gefunden werden können.

Bei den üblichen Werkstattsaugern werden mehr oder weniger alle Partikel durch den Filter zurückgehalten, bis dieser sich zur Gänze zugesetzt hat. Wie willst du damit einen Vergleich zwischen Werkstattsauger und Zyklon-Absaugung erstellen? Äpfel mit Birnen....
 

Berti_2

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Hallo RockinHorse,
ich denke es geht weniger um den Vergleich, sondern um einen Anhaltspunkt, wie lange man sich das Filter ausblasen/austauschen spart, wenn man einen ordentlich konzipierten Zyklopen vor die Absaugung baut. Also bezogen auf die Arbeitsleistung und nicht auf die Zeit.
 

RockinHorse

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Hallo RockinHorse,
ich denke es geht weniger um den Vergleich, sondern um einen Anhaltspunkt, wie lange man sich das Filter ausblasen/austauschen spart, wenn man einen ordentlich konzipierten Zyklopen vor die Absaugung baut. Also bezogen auf die Arbeitsleistung und nicht auf die Zeit.

Hallo Berti.

Eigentlich würde ein Verweis auf meine Antwort zu deinem Vorredner genügen. Aber ich möchte noch einmal auf den grundsätzliche Unterschied beider Systeme verweisen, so profan er auch ist. Beim Staubsaugen werden (fast) alle Schwebeteilchen durch den Filtern zurückgehalten. Bei einem Zyklon wird ein bestimmter Anteil der Schwebeteilchen durch Fliehkraft (vereinfacht) aus dem Luftstrom ausgeschieden.

Wenn ich früher viel geschliffen habe, dann war der Filter des Staubsaugers in kürzester Zeit dicht, der Saugbehälter hatte dagegen nur eine marginale Befüllung. Bei anderen Arbeiten z.B. Hobeln war der Saugbehälter in kürzester Zeit gefüllt, während der Filter kaum mit feinem Staub belastet war.

Jetzt hab' ich dem einen Jahr mehrmals den Spänebehälter entleert, wie oft kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Fest steht aber, dass ich bei meiner gestrigen Kontrolle der Filter keine der Partikel gefunden habe, wie es früher bei meinem Staubsauger üblich war, schon gar keinen Schichtaufbau, der nur durch eine mühsame mechanische Reinigung zu entfernen war.

Ich hatte seinerzeit für den Betrieb meiner Absaugung 2 Filtersätze zu je 4 Stück bestellt. Ich schätze, dass ich den zweiten Filtersatz für mindestens die nächsten 5 bis 10 Jahre nicht verwenden werde.

Ob man mit einem Staubsauger einen vorgeschalteten Zyklon (z.B. Dust Deputy) sinnvoll betreiben kann, kann nur im Einzelfalle betrachtet werden. Ich habe verschiedene Selbstbauprojekte gesehen, die ich teilweise sehr gelungen finde, andere dagegen kann man in die Tonne treten, die bei diesen Projekten benutzt werden. Wenn man sich für den eigenen Staubsauger einen vorgeschalteten Abscheider selbst bauen möchte, so empfehle ich vorher den Begriff "Thien Baffle" zu googeln.
 

Komihaxu

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Ob man mit einem Staubsauger einen vorgeschalteten Zyklon (z.B. Dust Deputy) sinnvoll betreiben kann, kann nur im Einzelfalle betrachtet werden. Ich habe verschiedene Selbstbauprojekte gesehen, die ich teilweise sehr gelungen finde, andere dagegen kann man in die Tonne treten, die bei diesen Projekten benutzt werden. Wenn man sich für den eigenen Staubsauger einen vorgeschalteten Abscheider selbst bauen möchte, so empfehle ich vorher den Begriff "Thien Baffle" zu googeln.
Da möchte ich kurz anmerken, dass selbst die mieseste Abscheiderkonstruktion für einen schlechten Werkstattsauger (billige Kärcher, Starmix) äußerst hilfreich sein kann.

So habe ich die Idee aufgegriffen, die HIER zu sehen ist. Eigentlich hielt ich davon gar nix, aber es war ein entsprechendes HT-Rohr und ein paar Stunden Langeweile da. Ich habe keinerlei Maß berechnet oder überlegt, sondern wirklich nur Abfallstücke zusammengekloppt. Selbst dieses völlig frei Schnauze gebaute "Verbrechen" scheidet ganz gut ab und erhöhte das Reinigungsintervall des Starmix Faltenfilters von 0,5 gefüllten Eimern auf etwa 4. Vielleicht hab ichs auch nur glücklich getroffen.

Diese Beobachtung ließ mich umso mehr verwundert zurück, warum es nicht mehr kommerzielle Produkte mit Zyklon gibt. Das Prinzip des "Windsichters" ist ja nun schon mehrere hundert Jahre alt.
 

RockinHorse

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Da möchte ich kurz anmerken, dass selbst die mieseste Abscheiderkonstruktion für einen schlechten Werkstattsauger (billige Kärcher, Starmix) äußerst hilfreich sein kann.

Das ist wohl wahr. Schaut man sich das Innenleben der billigen Kärcher an, da hat's innen gerade mal eine angedeutete Ablenkung bei der es auch nur die größeren Brocken schaffen, aus dem Luftstrom abgeschieden zu werden. Das leichte Material fliegt auf direktem Wege vom Einlassstutzen bis zum Filter, um sich dort mit zunehmender Schichtdicke niederzulassen. Nicht nur die Schichtdicke nimmt zu, sondern auch die Lautstärke, während die Saugleistung langsam aber sicher auf der Strecke bleibt. Kommt noch ein wenig Feuchtigkeit hinzu, sind die Filter bald hin, man kann sie zwar etwas reinigen aber nach mehrmaligem Reinigen ist auch die ursprüngliche Performance nicht mehr zu erreichen. Bei den Druckern ist das ähnlich, billige Drucker - teuere Farbe, bei Kärcher sind's dann die schweinisch teuren Filter, die einem die gute Laune verderben. Gelegentlich findet man im Internet einen Filter für 1/4 des regulären Kärcherpreises.

Jede simple Maßnahme, die eine vorübergehende Absenkung der Luft-Strömungsgeschwindigkeit bewirkt, unterbindet bei bestimmten Festkörpern deren Schwebefähigkeit - das passiert immer dann, wenn z.B. bei einer Tonne der Eintritt und Austritt der Saugluft weit entfernt auseinander liegen. Hat man im Saugschlauch vor der Tonne eine Strömungsgeschwindigkeit von z.B. 20 m/s so bricht die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Tonne auf Bruchteile zusammen. Das ist also die Ausgangslage, die man erreichen kann, wenn man mit simplen Mitteln das Reinigungsintervall vergrößern möchte.

So habe ich die Idee aufgegriffen, die HIER zu sehen ist. Eigentlich hielt ich davon gar nix, aber es war ein entsprechendes HT-Rohr und ein paar Stunden Langeweile da. Ich habe keinerlei Maß berechnet oder überlegt, sondern wirklich nur Abfallstücke zusammengekloppt. Selbst dieses völlig frei Schnauze gebaute "Verbrechen" scheidet ganz gut ab und erhöhte das Reinigungsintervall des Starmix Faltenfilters von 0,5 gefüllten Eimern auf etwa 4. Vielleicht hab ichs auch nur glücklich getroffen.

Der Abscheider von Cosel baut auf dem Thien Baffle auf. Cosel räumt im Video aber ein, dass er den feinsten Staub nicht erwischt, in welchem Verhältnis das steht, ist eigentlich nebensächlich, weil er mit seinem Abscheider die Bedingungen in seiner Werkstatt schon wesentlich verbessert hat.

Diese Beobachtung ließ mich umso mehr verwundert zurück, warum es nicht mehr kommerzielle Produkte mit Zyklon gibt. Das Prinzip des "Windsichters" ist ja nun schon mehrere hundert Jahre alt.

Das ist nicht richtig, schau mal hier Zyklon - Rippert Anlagentechnik
 

Komihaxu

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Das ist nicht richtig, schau mal hier Zyklon - Rippert Anlagentechnik
In der Industrie sind die weit verbreitet, klar. Ich meinte oben mit Bezug auf typische Werkstattsauger. Also halbwegs kompakte Aggregate wie eben Dust Commander und Co.
Es gibt entweder das Modell kleiner Werkstattsauger oder gleich dicker Mobilentstauber mit 100er Rohr. Dazwischen habe ich noch nix gefunden, was noch einigermaßen bezahlbar wäre und noch gut an eine kleine Kreissäge in die Hobbywerkstatt passt.
 

RockinHorse

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In der Industrie sind die weit verbreitet, klar. Ich meinte oben mit Bezug auf typische Werkstattsauger. Also halbwegs kompakte Aggregate wie eben Dust Commander und Co.
Es gibt entweder das Modell kleiner Werkstattsauger oder gleich dicker Mobilentstauber mit 100er Rohr. Dazwischen habe ich noch nix gefunden, was noch einigermaßen bezahlbar wäre und noch gut an eine kleine Kreissäge in die Hobbywerkstatt passt.

Es gab oder gibt einiges für den Hausgebrauch. Das, was ich mal leihweise in der Hand hatte, ist schlecht zu entleeren bei anschließend nervtötender Reinigung.

Meinen Zyklon hab' ich mir maßgeschneidert, einschließlich Ventilator. Heute bin ich auf die Idee gekommen, die bestehende Verrohrung noch zu erweitern, u.a. zwecks komfortabler Reinigungsmöglichkeit des Werkstattbodens. Da hab' ich bisher noch immer viel gefegt und mit der Kehrschaufel gearbeitet, aber seit der gestrigen Beobachtung will ich mir da keine Beschränkungen mehr auferlegen - was auf dem Boden liegt wird in Zukunft mit der Anlage aufgesaugt.
 

Frank73

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Hallo Hubert,
vielen Dank für Deine ausführlichen Projektberichte, und für den Erfahrungsbericht.
Ich gehöre ja zu denen, die Bei Deinen Projekten (vor allem mit den Berechnungen), nicht so den Durchblick haben.
Trotzdem kann man sich dann aber auch diese Sachen nachbauen, da Du hier jedesmal eine sehr detaillierte Baubeschreibung incl. Bildern einstellst.
Viel Spass weiterhin mit Deiner Absaugung und Erfolg bei Deinen anderen Projekten.
 

RockinHorse

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Hallo Hubert,
wo geht die Luft bei aufgesetzter Schalldämmung hin?

Gruß, Georg

Hallo Georg,

Soweit es geht, habe ich mich an gewerbliche Vorschriften angelehnt, obwohl ich für den privaten Bereich nicht verpflichtet bin, adäquate Vorschriften einzuhalten. So habe ich versucht, Absaugemengen einzuhalten bzw. statische Aufladung durch konstruktive Maßnahmen erst gar nicht entstehen zu lassen.

Bei einem gewerblichen Betrieb darf die Abluft einer stationären Anlage NICHT zurückgeführt werden. Bei meiner Anlage verbleibt die Abluft im Werkstattraum, eben nicht anders als bei einem gewöhnlichen Werkstattsauger. Daher ist der Einsatz von Filtern für mich schon sehr wichtig, um die eigenen Gesundheit nicht zu strapazieren. Seit dem ich die Anlage betreibe, hat sich die vorher zu beobachtende Ablage feinster Stäube deutlich verringert. Ich musste sonst fast wöchentlich den Staub mit dem Werkstattsauger bekämpfen, dass ist seit einem Jahr nicht mehr der Fall.
 
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