So ein Mist... Leimfuge geht auf...

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai mittanand,

der Grund für die Härterzumischung war einfach, dass ich den Tisch perfekt machen wollte. Das ist eigentlich immer mein Ziel...nur erfülle ich es eher selten. Irgendwas geht immer schief....
Es ist so.. wir haben seit letztem Sommer einen Holzbackofen im Garten stehen. Dieser steht am Freisitz.....eine Art Überdachung zum Party machen. Der Tisch dient nun als Backtisch. Sprich... zum Brotteig ausformen, oder Pizza machen.
In 99% aller Fälle kommt an den Tisch kein Wasser/Regen ran, aber er steht halt im Freien unter Dach.
Darum habe ich sicherheitshalber den D4 genommen.

Anders bei den Leimbindern für die Kellerüberdachung. Zwischen den Sparren werden Glasscheiben montiert...da sollte auch kein Wasser hinkommen. Allerdings sind die Pfetten länger und stehen über das Dach hinaus. Dies hat den Grund, dass ich über den Winter mit mobilen Stegplatten dann komplett zumachen möchte, um nicht den Schnee in der Treppe unten zu haben. Also war D4 meiner Meinung nach unumgänglich..?!? Oder liege ich da falsch?

Dankeschön und Grüße
Oli
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai Uli,

oh ja klar.... Endfestigkeit wird nach 7 Tagen erreicht...sorry, ich hatte da irgendwie 24h im Kopf.
Klar.. die Zwingen sind nicht mehr notwendig... schon lange nicht mehr. Nur hat es auch nichts gekostet, diese über Nacht noch dran zu lassen.

Ich geh jetzt mal runter und probiere mal....

Dankeschön und Grüße
Oli
 

Boshu

Gäste
Buche bei aussenluftfeuchtigkeit wird Dir keinen Gefallen tun.Da darfst du offene Fugen erwarten. Selbst mit D4. Was aber eigentlich auch nicht schlimm ist, es soll ja auch einen Arbeitstischcharakter haben als Backtisch.
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai mittanand,

jau...das war klar, dass die Buche fleissig weiter schaffen wird. Ist halt für mich die schönere Oberfläche...:--))
Damit kann ich auch leben. Was mich halt beschäftigt, warum bei jedem Projekt irgend eine Leimfuge aufgegangen ist....eben auch im Zusammenhang mit dem D4 Härter.

Also...jetzt habe ich den Bruchtest gemacht.
Ergebnis: D3 Leimung hält...habe ich mit der Zwinge nicht zum brechen gebracht.
D4 Leimung ist gebrochen. Allerdings sind Holzteile ausgebrochen.....die Leimung hat also gehalten. Nicht so wie bei meiner Balkenverlängerung...bei der ist wirklich keine einzige Faser ausgebrochen, sondern lediglich der Leim aufgegangen.

Ich befürchte.... wir werden nie dahinter kommen, was schief gelaufen ist. Muss ich wohl als Erfahrung abhaken...

Dankeschön und Grüße
Oli
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.015
Ort
Hopfgarten
Ich hab nur einmal Weissleim mit Härter vermischt, danach nie wieder. Ich verwende jetzt schon seit Jahren den Kleiberit 303
und bin voll zufrieden damit. Für aussen Ponal wasserfest, hält auch bombenfest.
Hab ich richtig verstanden dass der Balken an der Stirnfläche verleimt wurde?
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai mittanand,

tja, genau den Härter hatte ich eben unter Vollverdacht. Leider hat mein Verleim/Bruchtest von gestern ergeben, dass der Leim D4 nicht aufgegangen ist, sondern wirklich das Holz gerissen ist. Ich werde trotzdem morgen mal nochmal mit Kleiberit telefonieren..

Der Balken wurde so bearbeitet, dass ich eine "Isuka Tsugi" Verbindung habe. DIese ist in einer Ebene selbststabilisierend, in der anderen Ebene leider nicht. Da mir der ganze Balken beim Lasieren von den schrägen Böcken gerutscht ist - ich wohne in den Bergen.....da ist fast nix eben - ist er mit einem Ende auf der Wiese aufgeschlagen. Vermutlich lag er auch noch so, dass die instabile eben belastet wurde. Daher brach er auseinander. Das ist nicht wegzudiskutieren. Nur... was mich dran stört, ist, dass eben keine Holzfasern ausgerissen wurden, sondern wirklich nur die Leimfläche sich gelöst hat. Und das verstehe ich einfach nicht. Beim jetzigen Test wurden eben Fasern ausgelöst....

Kann es in Euren Augen auch noch sein, dass die direkte Sonne da einen EInfluss hatte? Immerhin war das Wetter die letzten Tage wunderbar.
Wenn direkte Sonne auf eine gut 24h ausgehärtete Leimstelle kommt....schwächt die das dann?

Dankeschön und Grüße
Oli
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.436
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Servus, selbst wenn der Härter kaputt ist hat der Leim immer noch D3.
D4 ist ja nicht stabiler als D3, nur resistenter gegen Witterungseinflüsse.
Ich denke eher das ich Verbindung nicht ausreichend exakt war für sauber verpresste Leimflächen.
Weißleim kann ja keine Spalten stabil überbrücken.
Da ist PU Leim toleranter.
 

Boshu

Gäste
Der Isuka Tsuki ist ja schon recht Hirnholzlastig. Und sicher nicht auf einen Stoß aufs Kopfende ausgelegt. Verleimen die Japaner sowas überhaupt? Denke, die stabilisieren das nötigenfalls mit einem Holzdübel. Aber geile Verbindung, Du hast echt was drauf, wenn Du die so hinbekommen hast. Könnt ich nicht sauber freihand.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.056
Ort
am hessischen Main, 63500
Moin,

nach 4 Stdn ist bei 1K-Leim die Fuge fest wenn die Parameter stimmen.
Wir haben noch keine bessere Feuchtfestigkeit beim 303 mit Härter feststellen können.
Wenn von richtig harten Außeneinsätzen auszugehen ist, oder bei hohen thermischen Beanspruchungen, PU-Leim.
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai Magmog,

ok, werde ich mir in den Hinterkopf schreiben. In Zukunft kein Härter mehr....sondern gleich Pu-Leim.
Wenn ich ehrlich bin, wollte ich blos vermeiden, dass ich mir die ganze Verleimpresse versaue.....
Denn ich geh mal davon aus, dass selbst mit Trennmitte der Pu-Leim einfach überall haftet...
Aber da fehlt mir die Erfahrung noch mehr als bei anderen Dingen...:--))

Dankeschön und Grüße
Oli
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai Boshu,

das war kein Thema, ich hab das auf der FKS gemacht. Einmal Winkel und Blatthöhe sauber eingestellt, dann gehts ohne Aufwand.
Anschliessend halt noch etwas sauberputzen mit dem Stemmeisen und gut is. Die Verbindungen haben echt optisch sehr gut geschlossen.
Ich gehe auch davon aus, dass die Japaner mit Holznägel stabilisieren. Wie gesagt...in die eine RIchtung hält das von selber die Balken , nur sobal man den Balken um 90° dreht, dann wars das mit der Stabilität.
Dass es mir aus dem Hirnholz Fasern rausreist beim Brechen ist eher unwahrscheinlich, aber die Längsholzflanken wären da schon viel mehr dazu geeignet, um Holzfasern rauszureissen. Ist aber - wie geschrieben- nicht passiert.
Na ja....solange das Ganze Gebilde letzten Endes hält, habe ich alles erreicht.
Der durchgebrochene Balken hängt nun mit 6St M16 Gewindestangen an der Wand. Dadurch, dass ich die Löcher schon vor dem Bruch gebohrt habe und die Gewindestangen mit Fischer Chemiedübel gesetzt habe, war die Position gegeben. Also nach dem Bruch zusammen gesteckt, so auf die Gewindestangen gesetzt und festgeschraubt. Somit ist die Stabilität denke ich gegeben und gut is...

Vielen Dank und Grüße
Oli
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai mittanand,

jetzt fällt mir noch ein Punkt ein...Holzfeuchte.
Laut Kleiberit darf für den Aussenbereich das Holz eine Feucht bis 14% haben. Mein Holz für die Leimbinder hatte so ca 13-14%. Ich habe keine Ahnung, wie genau mein KWB-Messgerät misst?!?
Auf der anderen Seite dann aber wieder das Problem, dass es ja unterschiedliche Projekte waren. Das Buchenholz für die Tischplatte hatte Schreinerqualität vom Großhändler.
Nur bin ich mir bei der Tischplatte eher sicher, dass ich das zu wenig lange im Keller gelagert habe, um anzugleichen?!?
Wie lange lasst Ihr Holz angleichen - in der Werkstatt - bevor Ihr mit aushobeln und anschliessendem Verleimen beginnt?

Dankeschön und Grüße
Oli
 

Boshu

Gäste
Das kommt ganz auf Deine Kellerfeuchte an.Es nützt ja nix, wenn das trockene Holz im feuchten Keller wieder prozentual zunimmt und nach der bearbeitung im Wohnraum wieder trocknet.
Was aushobeln angeht: ich schneide die Riegel grob vor, lasse dann noch mal nachtrocknen nach Bedarf und hobel dann aus.
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai Boshu,

klaro, das spielt natürlich gewaltig rein.
Da ich dann doch ein paar - für mich - hochwertige Maschinen in der Werkstatt habe, wurde vor ein paar Jahren ein Luftentfeuchter angeschafft. Dieser steht auf 50% Luftfeuchte. Alles andere würde meine Stromkosten explodieren lassen..:--))
Zumindest konnte ich damit rostende Maschinentische weitgehend verhindern. So mein EIndruck.

Aber generell gilt: nach dem Aushobeln sofort verleimen bzw. weiterverarbeiten.
Oder anders gesagt. Wenn ich einen Tisch bauen möchte, dann wird immer nur das ausgehobelt, das auch als nächstes verarbeitet wird, richtig?

Dankeschön und Grüße
Oli
 

Boshu

Gäste
es wird das gehobelt, was die richtige endfeuchte hat..so mach ich das..aber ganz ehrlich:nur für privat. Es gibt verleimte platten von Anbietern, die nix anderesmachen, da tu ich mir das Risiko nicht mehr an für einen Kunden. Ich glaube aber, hier sind einige im Forum, die das besser wissen als ich, weil sie das täglich machen.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
Wir haben noch keine bessere Feuchtfestigkeit beim 303 mit Härter feststellen können.
D3 ist schon sehr feuchtebeständig. Wir Tischler sind in der Regel nicht im D4-Bereich unterwegs, als dass wir den Unterschied feststellen würden.
D4 ist durch den HDI-Zusatz schon erheblich besser vernetzt. Nur die Isocyanate sind halt sehr reaktionsfreudig und halten in der Mischung nicht allzu lange. Man kann dann nochmals nachmischen, vermutlich auch zweimal - aber durch die Streckung des Leims und die aus den Cyanaten gebildeten Produkte wird er nicht besser.

Ich bin bei den Fehlverleimungen immer noch beim Überschreiten der offenen Zeit bzw. einer dadurch auch verhungerten Leimfuge als Ursache.
Zumal der gehärtete Leim cyanatbedingt besser kriecht und weiter ins Holz wandert, was der Schichtdicke des Leimfilms eher entgegenwirkt.
 

Gischpl

ww-esche
Registriert
24. Dezember 2010
Beiträge
423
Ort
Thalkirchdorf
Hai Ihrs,

Uli: ja, so langsam bleibt nur noch die offene Zeit übrig als Übeltäter....

Magmog: na ja halt eine FKS mit Fräse, dann eine Abrichthobelmaschine und Bandsäge. Dann kommen die ganzen Festool Maschinen. Sind auch so 15 Stück. Halt alles, was ich so gut wie möglich gg Rost schützen möchte. Und obwohl ich die Maschinentische regelmäßig Öle, hab ich Doch hin und wieder Rostansätze. EIn eindeutiges Zeichen, dass ich mehr arbeiten sollte in der Werkstatt..:--))
Die Stationärmaschinen (alle Felder) sind für einen Handwerker vermutlich nicht für den Dauereinsatz geeigent, aber für mich haben die einfach einen hohen Wert. Darum behandele ich die Werkzeuge auch entsprechend.

Dankeschön und Grüße
Oli
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.056
Ort
am hessischen Main, 63500
Moin,

die Leimpartikel sind zu groß als dass sie nennenswert ins Holz wandern könnten.

Grundsätzlich: Weißleim bleibt auch mit Härter ein Thermoplast und hygroskopisch.
Das bedeutet in der Praxis, dass diese Verleimungen bei 80° nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Festigkeit haben.
Besonders bei deckend lackierten Oberflächen markieren sich wg. der Hygroskopizität die Fugen, bei naturfarbigen Oberflächen lassen sich die Fugen fühlen.
Als Thermoplast bleibt Weißleim leicht "fließfähig", besonders bei dickem Leimauftrag können Fugen in Folge versagen.

Pu-Leim ist bekanntlich ein 2K-Leim der vollständig vernetzt, also ein Thermodur bildet. Ergo keine Hygroskopizität und kaum Festigkeitsverluste durch höhere Temperaturen.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.567
Alter
57
Ort
Wadersloh
die Leimpartikel sind zu groß als dass sie nennenswert ins Holz wandern könnten.
Du kennst dich mit Cyanaten aus? Natürlich saugt sich das Holz nicht voll wie ein Schwamm :emoji_slight_smile:

Polyurethane können Thermoplaste, Elastomere oder auch Duromere (Duroplaste, Thermodure, wie auch immer) sein.
 

Christian81

ww-robinie
Registriert
11. Oktober 2007
Beiträge
1.376
Ort
Rheinland
Ich würde sagen es liegt an den Felder Maschinen..... wer die in der Werkstatt hat dem kann nichts gelingen.....

sorry fürs OT.
Aber komme gerade von dem anderen Thread hier her.....

Um was konkretes beizusteuern, nehme für alles was im Aussenbereich bestehen muss nur PU-Leim. Habe glaube ich noch nie mit D4 Weissleim gearbeitet. PU ist zwar echt ein Sauzeug, aber funktioniert super.
 
Oben Unten