Sideboard Wildeiche Massivholz?

Wildeiche

ww-pappel
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Hallo! Ich hätte da mal eine Frage an die Profis: Wir möchten uns ein Sideboard in Wildeiche massiv für unseren Wohn-/Essbereich vom Schreiner anfertigen lassen. Jetzt hat er uns aber von Massivholz abgeraten, da es sich zu stark verziehen würde. Wir sollen lieber Echtholzfurnier nehmen. :emoji_thinking: Was meint ihr dazu?
 

Ed-o-mat

ww-esche
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Meine komplette Küche ist aus massiv Eiche mit massiven Buchenkorpussen... Es geht schon.... Wird sicher etwas arbeiten, das Holz, aber ein fähiger Schreiner sollte das schon hinbekommen.
 

Leibhaftiger

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Hängt halt ein bisserl von der gewünschten Optik/Konstruktion ab. Habt Ihr ihm ein Bild gezeigt, was Ihr Euch vorstellt? Je nach Design kann es schon sinnvoller sein, das ganze mit Plattenware zu machen. Gehen tut fast alles mit Massivholz, aber manchmal halt mit entsprechendem Aufwand (den bei einer Auftragsarbeit ja irgendjemand bezahlen muss).
 

weissbuche

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Wie schon gesagt, man kann sowas natürlich massiv bauen. Früher waren alle Möbel aus massiven Holz. Man muß sich an die Tischlerregeln halten und fachgerecht bauen. Trockenes Holz muß sein und eine Konstruktion, die zu Massiv paßt. Die beiden Sidebords habe ich im Frühjahr gebaut. Außer Rückwand und Schubkastenboden alles massiv. Gezinkter Korpus, die Mittelseiten mit Lamello, Holz auf 8-10% getrocknet. Die Türen mit selbst gemachter 3- Schichtplatte. Wäre mit Platte wahrscheinlich schneller gegangen, wollte ich aber nicht. Ist dann irgendwann alles eine Frage des Geldes und der Einstellung. Massiven Möbeln kann man nicht alles zumuten, auf die muß man sich einlassen und nicht gleich Panik schieben, wenn im Sommer bei einigen Tagen Gewitterluft, der Schubkasten mit etwas mehr Kraft eingeschoben werden muß.
Meint Eckard
 

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ChrisOL

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Bei einem Sideboard kann man das verziehen durch das Kastenmöbel doch gut abfangen. Klar ist das mehr Aufwand und muss bezahlt werden, nur ist das keine Ausrede.

das bekomme ich ja sogar im Hobby hin :emoji_grin:
Da sollte man doch noch etwas an Stolz und Tischler Ehre appellieren dürfen.
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PrimaNoctis

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Ich habe schon so Geschichten gehört, dass man auch nach der 2. Reklamation lieber (fertig furnierte) Platte nimmt statt Massivholz, denn letzteres hätte man selbst verleimen gemusst und dafür war im Alltag keine Zeit, obwohl es die bessere Lösung gewesen wäre. War in einem Betrieb mit Schwerpunkt Spanplatte. Das ist auch überhaupt nicht schlimm, dass verschiedene Betriebe verschiedene Ausrichtungen haben, klingt aber als sei das nicht der typische Möbelschreiner.
Ach und meist ist auch an Massivholz weniger verdient. Massivholzmöbel sind sehr zeitintensiv und aufwendig, auch das, was hier der Chris @ChrisOL mal "eben so" zeigt. Hast du zufällig die Stunden mitgeschrieben? :emoji_stuck_out_tongue:
Da sind die Böden zwischen den Schubkästen eingegratet und den Korpus hast du sicher händisch gezinkt. Das kann man schon bestellen, wird aber alles nur nicht billig. Dann gehen schnell Wunsch und Geldbeutel auseinander. Als Kunde hat man oft keine Vorstellung, wie viele Stunden man in eine saubere Zinkung versenkt im Gegensatz zu Dübeln und wie viel Aufwand von der Bohle (inkl. Aussuchen beim Händler) bis zum fertigen Möbel drinsteckt. Auch Furnier kann viel Arbeit sein, hängt halt von der Konstruktion ab. Die Auftragsbücher sind aber halt meist voll... :emoji_wink:
 

ChrisOL

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@wirklich_rainer_zufall schon klar, das muss im Detail nicht so aufwändig sein. Aber ein Meisterbetrieb sollte das doch grundsätzlich hinbekommen können.
entweder ist man ehrlich und sagt Massivholzarbeiten sind nicht der Schwerpunkt. Oder man skizziert grob einen Preis zu dem Wunsch und schaut ob das dann noch von Interesse ist.
Aber Verzug abzuführen klingt für mich nicht ehrlich.
 
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entweder ist man ehrlich und sagt Massivholzarbeiten sind nicht der Schwerpunkt. Oder man skizziert grob einen Preis zu dem Wunsch und schaut ob das dann noch von Interesse ist.
Aber Verzug abzuführen klingt für mich nicht ehrlich.
Genau meine Meinung. Die einen machen ein Abwehrangebot und die anderen schieben eine Ausrede vor. Egal wie, er weiß das er nicht den richtigen Tischler gefunden hat. Auch eine Erkenntnis.
 

NOFX

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Ohne die Vorstellung von @Wildeiche zu kennen, wie das gute Stück aussehen soll, finde ich schwierig zu sagen, dass es eine Ausrede ist. Aus den drei Zeilen kann ich nur "Sideboard in Wildeiche" entnehmen.

Z.B. Türen mit Faserverlauf quer, durchgehende Maserung über die gesamte Breite, keine Rahmen und Füllungen wären so Stichpunkte, wo ich weniger von "mangelnder Berufsehre" (ich weiß, das hat keiner so geschrieben und soll auch keinen angreifen) als von pragmatischer Herangehensweise als Laie ausgehen würde.
 

brubu

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Hallo
Das Möbel im Link hat Fronten aus Leimholzplatten. Soweit gut, man sieht es an den schmalen gleich breiten Lamellen. Eiche ist nicht so heikel aber
sie muss sehr gut getrocknet sein. Da liegt das Problem wenn der Schreiner nicht selber trocknen kann. Vom Handel kommt das kammergetrocknete
Holz leider oft zu feucht weil die Trocknung teuer ist und das trockene Holz nicht in klimatisierten Räumen gelagert wird.

Anders herum ausgedrückt, Massivholz richtig gut getrocknet machen wir auch und haben keine Probleme damit. Das kostet aber entsprechend und
der Kunde muss bereit sein dies zu bezahlen. Für den Preis im Link wird es nicht annähernd möglich sein.
Gruss brubu

Nachtrag: Vergesst endlich die immer wieder erwähnten Gratleisten, das ist Technik von früher als man es nicht besser konnte und wusste.
Zu feuchtes Holz arbeitet so oder so und murkst irgendwo herum, das kann auch eine Gratleiste nicht (ganz) verhindern. Schwund in der Breite macht sich auch sonst negativ bemerkbar, es geht nicht nur ums Verzeihen.
 

dascello

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Das Problem ist ein ästhetisches. Richtig ist: Früher gab es nur Massivmöbel. Die waren im Design über Jahrtausende so entwickelt, dass sich das Arbeiten des Holzes nicht negativ auf Formhaltung, Funktion, Aussehen und Stabilität auswirkte. Ein Stichwort wäre hier "Rahmen und Füllung".

Dann kam furniertes Vollholz ins Spiel mit eigenen Regeln, dann erst Holzplattenwerkstoff furniert (mit Macht in den Sechzigern).
Letzterer hat den Vorteil, dass er fast nicht arbeitet. Jetzt erst waren größere, gerade und ungegliederte Flächen in Holzoptik möglich, und das hatte Einfluss auf das Möbeldesign und die damit verundene Ästhetik. Von den Erstellungskosten und -möglichkeiten reden wir hier mal nicht.

Und jetzt möchten viele zwar Vollholz haben, unter anderem, weil das in den Augen Vieler "wertiger" ist, aber dabei nicht auf das Holzwerkstoffplattendesign verzichten. Hier wird es nun schwierig weil das nun mal nicht materialgerecht sein kann.
Es gibt Tricks, die funktionieren (aber leider auch nicht immer zuverlässig), leider aber auch viel Stümperhaftes.
 

SebastianThiel

ww-ulme
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Aus was für Gründen der Schreiner das angefragte ablehnt ist doch total egal.
Das kann diverse Ursachen haben: Auftragslage, Personal,.... vielleicht auch einfach kein Bock auf solch ein Projekt und einen privat Kunden. Ja, die sind manchmal anstrengend :emoji_grin:
Das manche Leute hier sofort schreien, das wäre ein Unding, ist lächerlich.
Ich würde nicht versuchen diesen dann zu überreden es doch zu machen. Das ganze steht doch dann unter einem schlechten Stern.
Lehnt eine KFZ Werkstatt einen Auftrag ab, will man dort dann sein Auto trotzdem reparieren lassen und versucht es weiter ? Weil die müssen es doch können ? Ne, macht man auch nicht.
 

welaloba

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was bedeutet eigentlich "Wildeiche"? Klingt irgendwie nach Möbelmarkterfindung oder aber Brennholz...
und seit wann brauchen Türen Gratleisten????
 

ChrisOL

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Aus was für Gründen der Schreiner das angefragte ablehnt ist doch total egal.
Da habe ich persönlich eine andere Erwartung im Umgang miteinander.
wenn mir jemand klar sagt das man keine Zeit hat. Oder das man mit solchen Möbel wenig zu tun hat. Dann ist doch offen und ehrlich.
Ausreden oder Abwehrangebote mag ich hingegen nicht.
 

derdad

Moderator
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Da habe ich persönlich eine andere Erwartung im Umgang miteinander.
wenn mir jemand klar sagt das man keine Zeit hat. Oder das man mit solchen Möbel wenig zu tun hat. Dann ist doch offen und ehrlich.
Ausreden oder Abwehrangebote mag ich hingegen nicht.
Wir haben alle (ausser dem Threadersteller) die Antwort vom Tischler nicht gehört. Und lt dem Eingangspost hat der Tischler dem Kunden einfach seine Bedenken kundgetan. Find ich gut und ehrlich und keine Ausrede. Auch wenn solche Möbel wie im Link zu tausenden angeboten werden, heißt es noch lange nicht, dass sie jeder Tischler machen will. Der Tischler hat dann anscheinend die für sein Verständnis beste Lösung vorgeschlagen. Das war keine Ausrede, kein Abwehrangebot, das war seine ehrliche Meinung (wahrscheinlich).
Wenn zu mir eine Kundschaft kommt und eine Einflechtung, die er irgendwo gesehen hat, haben möchte, die ich aber als problematisch sehe sage ich das auch dem Kunden und mache ihm einen Gegenvorschlag. Er/sie kann dann ganz frei entscheiden. Jedenfalls lasse ich mich auf keine Sachen ein, die ICH mit Bauchweh machen würde. Wenn es ein Mitbewerber macht, kein Problem. Und das heißt aber auch nicht, dass der Mitbewerber oder ich schlecht arbeiten, Ausreden haben, oder etwas abwehren. Das ist einfach unsere persönliche Sicht der Dinge, die wir als Selbständige sogar verpflichtet sind den Kundschaften mitzuteilen.
LG Gerhard
 

Ed-o-mat

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Die Frage ist doch eigentlich schon beantwortet...

Ja, man kann das Sideboard massiv bauen, wenn man bereit ist, den Preis dafür zu bezahlen. Und der Schreiner will das vermutlich nicht machen, aus welchem Grund auch immer.

Bleibt also die Entscheidung: Sideboard aus Massivholz und ein anderer Schreiner. Oder gleicher Schreiner und Furnier.
 

Leibhaftiger

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Wenn ich die Beschreibung in dem Link richtig gelesen habe, ist das Möbel dort doch aus Massivholz. Oberseite und Türen sogar durchgehende Lamellen. Das ganze für 1300 Euro.
Wieso wollt Ihr das vom Schreiner machen lassen? Für 1300 Euro bekommt Ihr garantiert kein Massivholzsideboard, das wird wahrscheinlich schon mit Plattenmaterial knapp (die Kalkulation betreffend). Wenn Ihr natürlich ein Einzelstück möchtet, besondere Maße o.ä., ist der Schreiner die richtige Adresse. Wird dann wahrscheinlich aber teurer.
 
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