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Gelöscht Mitglied 91199

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Hinter Abbundhalle wo ich früher gearbeitet habe, stand unte einer Planer ein großer stählerner Windenbock mit Seiltrommel.
Damit wurde kurz nach dem Krieg von dem Sägewerk / Zimmerei das Holz einer zerbombten Kirche auf die Mauerkronen hochgezogen, 2 Leute an den Kurbeln. Das gesamte Material wurde mit einem Pferdefuhrwerk zur Baustelle transportiert. Davon gibt es noch alte S/W Fotos in der Firma.



Bestand aufgemessen (ohne Laser!), Abbundzeichnungen am Reissbrett gezeichnet, auf dem Schnürboden aufgetragen, für die Verbindungen tlw. Holzschablonen angefertigt, angerissen, manuell ausgearbeitet, gezeichnet, verladen.
Knochenarbeit ...
Und ja, es hat gepasst, ich war schon in mehreren Dachtühlen aus der Zeit drin.
Wenn man das sieht, ist man ganz klein mit Hut ...
Jip, schon beeindruckend. Vieles hat auch mit Übung zu tun, wenn ich so komplizierte Sachen hab, dann schau ich tatsächlich schon Mal unten, ob das passt bevor ich es hoch schleppe. Vermute ehrlich gesagt, dass denen auch genug schief gegangen ist. Aber schon richtig sehr beeindruckend.
Für die meisten alten Zimmerer so bis ca 1970-80 sind wir auch nur noch Monteure glaube ich.
Ich glaube tatsächlich, dass es einen nicht sehr geringen Teil an Kollegen gibt, die keinen rechnerischen abbund mehr können und zeichnerisch vermutlich wenn überhaupt 1:1
 

tomkaes

ww-robinie
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Vermute ehrlich gesagt, dass denen auch genug schief gegangen ist.
...
Für die meisten alten Zimmerer so bis ca 1970-80 sind wir auch nur noch Monteure glaube ich.

Ich weiss, das es gepasst hat; kein Kettensägenabbund auf dem Dach, keine Blechformteile etc.
Wie soll denn ein Auszubildender neben einer Hundegger im Akkord das heute noch lernen?

Wir hatten damals viele Leute für den Neubaubereich, die fast nur montiert haben.
(Das was aus der Abbundanlage kam)
Daneben gab es 2 (1 Zimmerergeselle + 1 Bauschreiner) die fast nur Renovierung und Denkmalpflege gemacht haben,
(z.B. Fachwerkgiebel auf dem Schnürboden 1:1 nach historischer Vorlage nachgezimmert)
und bei Bedarf ein paar Kollegen zum Bauteil / Materialantransport mit auf die Baustelle genommen haben.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ja, in den meisten Fällen passt es ja auch :emoji_slight_smile: finde dass das die schönste Arbeit ist...


Daneben gab es 2 (1 Zimmerergeselle + 1 Bauschreiner) die fast nur Renovierung und Denkmalpflege gemacht haben,
(z.B. Fachwerkgiebel auf dem Schnürboden 1:1 nach historischer Vorlage nachgezimmert

Die abbundanlagen sind natürlich Fluch und Segen zugleich. Machen das ganze natürlich irre schnell aber nehmen uns auch die tollste Arbeit weg
 

Pringles87

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Er schreibt nach Kommentaren dazu, dass das Video da mit 4-facher Geschwindigkeit läuft und der Abschnitt "ganz normal hinten runter gefallen ist".
 

Hondo6566

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Tatsächlich. Schaut man das Video mit 0,25 facher Geschwindigkeit an, sieht man wie es tatsächlich einfach runter fällt.
Das Auge sieht halt was ihm das Gehirn suggeriert.
OK, da hab ich vorschnell geurteilt.
 

SpeedyBK

ww-kirsche
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Kann auch nur logisches Denken sein, ist ja recht offensichtlich wo ein drehendes Sägeblatt irgendwelches Zeugs hinschleudert. Wobei logisches Denken würde es auch nahe legen den Spaltkeil eingebaut zu haben.

Im Übrigen, selber Youtuber:

Gleiche Aktion und mit Gleich- und Gegenlauf hat er es auch nicht so.

Und den komplett frei laufenden Fräser (10:23) hätte man auch nicht unbedingt zeigen müssen, auch wenn die Slowmo schon nice aussieht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Daniel977

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Bei solchen Videos wird mir immer so richtig bewußt, welche Kräfte wir versuchen zu beherrschen. Auf das wir nie den Respekt verlieren und uns nicht zu Blödsinn hinreißen lassen!

Daniel
 

Wrchto

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Gleichlauf - Gegenlauf...ich finde, dass die ganzen kleinen Kantenfräsen diese Probleme noch verstärken. Die sind so schwach, dass man sie noch festhalten kann, obwohl man im Gleichlauf fräst. Das sieht man in vielen Videos, wo das kleine Fräschen einfach niedergehalten wird. Diese Youtuber denken daher über die Fräsrichtung gar nicht nach. Und dann nehmen sie eine große Oberfräse zur Hand, und
 

Daniel977

ww-kiefer
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Der arbeitet nur mit einem zerspanenden Elektrowerkzeug. Ich habe den Eindruck er weiß schon instinktiv warum. Von ner Schutzhaube hält er offensichtlich nix. Einmal gestolpert und die Hand ist mit ner hübschen Nut versehen. Der einzige Schnitt, wo der Schiebeklotz wirklich Sinn gemacht hätte wurde freihändig geschnitten :emoji_scream:
Die meisten Schnitte hätte ICH mit Haube und Schiebestock gemacht, besser noch an meiner Bandsäge.

Mal was andres: Weiß einer von Euch, mit welcher Verbindung man abgetrennte Gliedmaßen wieder dran bekommt? Zinken oder Zapfen?

Daniel
 

Gelöscht stwe

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Ein weiterer Unfall eines US-Woodworkers:

Im Video erklärt er ab 2:20 wie es passiert ist. Er hat wohl eine schmale Leiste abgerichtet und ist dabei mit dem Daumen in die Messerwelle gekommen, weil er durch ein Gespräch abgelenkt war. Im Video ist der Schwingschutz deaktiviert, in einem Kommentar unten drunter schreibt er aber, das der Schwingschutz während dem Unfall benutzt wurde. Er hätte aber dem Schwingschutz mit seinem Daumen zur Seite geschoben??!
 

heiko-rech

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Hallo,
ich hatte Probeweise mal einen solchen Schwingschutz montiert. Es hat schon seinen Grund, dass sie bei neuen Maschinen nicht mehr zulässig sind. Eine Schutzbrücke ist bei richtiger Anwendung sicherer. Für schmale Leisten ist ein Zusatzanschlag sinnvoll. Leider kennen den scheinbar nicht viele Leute.
Gruß
Heiko
 

seschmi

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Mal was andres: Weiß einer von Euch, mit welcher Verbindung man abgetrennte Gliedmaßen wieder dran bekommt? Zinken oder Zapfen?
Bei den Knochen geht das mehr in Richtung Ingenieur-mäßigen Holzbau. Also Metallverbinder, mit Stahlplatten, Schrauben und Nägeln. Überraschend sind oft die Kräfte, die da abgefangen werden müssen. So ein Marknagel ist daumendick aus hochlegierten Stahl, trotzdem hat man gelegentlich Materialbrüche. Auf den Webseiten der Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese kann man sich das Material mal anschauen.

Die Weichteile wieder zu verbinden ist schwieriger: Grade an der Hand ist das extrem fummelig, weil man alle Gefäße, Nerven, Sehnen usw einzeln wieder zusammennähen muss, wenn es überhaupt noch geht.
 

FredT

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Macht keine Sch..., die Handchirurgen wappnen sich schon wieder für die Silvesteraspiranten... Unser BG-Krankenhaus wir da wieder gut ausgelastet sein... (OMG)
 

Mitglied 30872

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Landesweite Verbote gibt es m.W. nicht. Die Entscheidung treffen die Bürgermeister/ Gemeindevorstände für ihren Zuständigkeitsbereich. In Dresden nun für das Gesamtgebiet der Stadt grundsätzlich verboten, in Leipzig für einige Staftbereiche.
 
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