NicoQ

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Moin Moin,
als Sichtschutz haben wir uns letztes Jahr im Juli den im Anhang zusehenden Lärchenzaun gekauft. Seit wenigen Monaten bilden sich hier schwarze Linien auf den Rhombusleisten. Der Hersteller sagt, da das Holz nicht behandelt ist, kann es zu diesen Verfärbungen kommen. Dies sei normal. Für mich sind diese Verfärbungen allerdings zu krass.
Könntet ihr bitte einschätzen, ob diese Verfärbungen normal sind und ob es Aussicht auf Erfolg bei gerichtlichen Vorgehen gibt?

Vielen Dank!
 

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Lösung
In meinen Augen nichts Aussergewöhnliches. Dürfte noch etwas Rest vom Splint sein. Bei der Farbveränderung durch Vergilbung bleibt er bei Lärche gelbbeige. Bei Vergrauung durch Bewitterung nimmt er mehr Feuchte auf und wird dunkler als das restliche Holz.
LG Gerhard

derdad

Moderator
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In meinen Augen nichts Aussergewöhnliches. Dürfte noch etwas Rest vom Splint sein. Bei der Farbveränderung durch Vergilbung bleibt er bei Lärche gelbbeige. Bei Vergrauung durch Bewitterung nimmt er mehr Feuchte auf und wird dunkler als das restliche Holz.
LG Gerhard
 

NicoQ

ww-pappel
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Hallo Gerhard,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Bist du denn der Meinung, dass es bei einem Zaun in einer hohen Preisklasse vorkommen darf Splintholz zu verbauen? Alle anderen Gegenstände aus Lärche bei mir (Hochbeet, Carport, Balkonbodenbelag) weisen diese linienförmige Verfärbungen nicht auf.
 

seschmi

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Gerhard hat recht, das ist der natürliche Gang der Dinge. Das vergraut jetzt zunehmend, vermutlich gleicht sich das auch wieder an.

Der Splint ist auch anfällig für Bläuepilze, die solche Verfärbungen machen.

Es gibt Sortierklassen für Holz, da können die Experten sicher mehr dazu sagen. Ein gewisser Splintanteil ist aber normal, und hier erscheint der mir nicht hoch. Wurde splintfreies Holz explizit vereinbart?

Kann man die Latten einzeln abschrauben? Dann würde ich einfach die beiden stärker verfärbten nach unten setzen, wo man sie weniger sieht, und fertig.

Ansonsten gar nichts machen, das verändert sich sowieso noch. Ist halt Holz und kein Plastik.
 

raziausdud

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„Ist halt Holz“ finde ich grundsätzlich und in vielen Fällen zu einfach. Als Auftragnehmer (ich bin „hilzmässig“ keiner, sehe das also aus der Rolle des Kunden. Ich hatte aber u.a. auch eine kaufmännische Ausbildung) sollte man schon ein Gespür dafür haben, was ein Kunde ohne Vorkenntnisse weiß oder wahrscheinlich nicht weiß. Das sollte man - auch ungefragt - bei einem Verkaufsgespräch ansprechen. Hier zB durch Vorführen von Fotos, Mustern oder Referenzen.

Natürlich wissen wir hier nicht, wie das Verkaufsgespräch abgelaufen ist und was vereinbart wurde.

Auch mich würden solche Ausreißer stören. Ich würde allerdings als letztes an Gerichte denken. Als erstes ist immer ein freundliches Gespräch angesagt, in dem man einfach mal sein Anliegen schildert. Ein ordentlicher Betrieb ist immer auch an guter Mundpropaganda interessiert, und meiner Erfahrung nach durchaus kulant.

Es kommt immer auch ein wenig darauf an, wie man selbst auftritt. Barrikaden erzeugen Barrikaden.

Wenn man aber wirklich mal „den falschen“ erwischt hat, oder falsche Voraussetzungen hatte, muss man sich aber auch diesen Fehler selbst eingestehen. Diese Erkenntnis kann dann meiner Erfahrung nach gut in einem „Treffen in der Mitte“ münden. Eventuell den Lieferanten dezent auf seinen hinweisen in der Art „Das hätten Sie mir sagen müssen …“

Rainer
 
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Martin45

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Wenn das mal alles seine Endfarbe grau erreicht hat, dann fällt das nicht mehr stark auf.
Das der Zaun nicht das leuchtend-orange-gelbliche von frischem Holz behält, sollte bei einem Naturprodukt klar sein.
Gericht wird nix werden.
 

Holzjäger

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Hallo Nico,

du schreibst, dass du den Zaun letztes Jahr im Juli gekauft hast. Zu der Zeit haben sich die Händler schon die Köpfe eingeschlagen beim Thema SibLä, weil es nichts mehr aus Russland gibt. Die Preise sind entsprechend gestiegen und zeitgleich die Qualität gefallen. Das ist ein Phänomen in der Holzbranche, Preis hoch, Qualität runter. Deshalb wurde dir auch SibLä mit Splint angedreht - vermutlich weils auch einfach nichts anderes gab.

Gruß Simon
 

seschmi

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https://www.profiholz.com/profiholz-fink/Dokumente/20150923_VEH-Güterichtlinien_SCREEN.PDF

Hier mal typische Sortierkriterien für Lärche. Auch bei Klasse A wäre noch deutlich mehr Splint zulässig. Was hier gezeigt wird, ist schon hohe Qualität

Oft besteht eine falsche Erwartungshaltung an Holz im Außenbereich. Anders als bei Möbeln im Innenraum kommt es da zu Veränderungen, die sich auch nicht genau steuern oder vorhersagen lassen. Die falsche Erwartung führt dann zu Enttäuschungen. Man sollte sich immer vorher anschauen, wie Holz im Außenbereich nach vielen Jahren aussieht.

Traurig ist, dass das auch oft zur Unterstützung von Raubbau und anderen Problemen führt, weil Menschen meinen, Holz aus anderen Regionen der Welt würde sich bei Bewitterung weniger verändern.

Wie gesagt: Die zwei dunklen Latten gegen welche am Rand tauschen.
 

pedder

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Die falsche Erwartung führt dann zu Enttäuschungen. Man sollte sich immer vorher anschauen, wie Holz im Außenbereich nach vielen Jahren aussieht.

Traurig ist, dass das auch oft zur Unterstützung von Raubbau und anderen Problemen führt, weil Menschen meinen, Holz aus anderen Regionen der Welt würde sich bei Bewitterung weniger verändern.
Ja, ich habe das auch in der Familie erlebt: Holzverkleidung am Haus: große Verzweiflung nach 2 Jahren: "Das wird ja schäbbig. Wir wollten doch den Holzton."
 

SteffenH

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Der Discounter Penny hat vor ein paar Jahren seine Märkte teilweise mit sib. Lärche verkleiden lassen, zumindest hier in der Gegend. Ganz frisch sah das spektakulär aus. Es fing dann natürlich an zu verwittern, und war zwischendurch teilweise recht schäbig. Nach einigen Jahren und gleichmäßiger Vergrauung und auch einigen schwarzen Stellen, sieht es jetzt wieder ganz gut aus, nur halt rustikal statt edel.
 

jankees

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Oft besteht eine falsche Erwartungshaltung an Holz im Außenbereich.
Das ist wirklich ein weitverbreitetes, großes Problem...meiner Erfahrung nach kommt`s dazu v. a., weil die Händler oft eine recht flexible Einstellung zur Wahrheit haben...

Penny macht das absolut richtig und hat sich bewusst für diesen Weg entschieden, auch gegenwärtig werden neue Märkte in der Holzlamellenoptik gebaut. Gehört da jetzt zur CI. Hebt sich vom Blech-/Plastik/-Putz-Look der Mitbewerber m. M. n. auf wohltuende Weise ab. Und man kann getrost davon ausgehen, dass Penny sich nicht für so etwas entscheidet und nach 5 Jahren feststellt, dass alles sch...aussieht und man das SO nie gewollt hätte.

Einen eleganten Weg, dem Thema wenigsten einigermaßen Herr zu werden, besteht in der Anwendung einer Vergrauungslasur. Ich bin zwar absolut von der natürlich-Vergrauen-lassen-Fraktion, halte das aber für einen guten Kompromiss.
 
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seschmi

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Soviel ich am Bild sehe sind die Latten durchbohrt und auf die Metallrohre aufgeschoben. Austausch wird da schwierig sein.
LG Gerhard

Dann einfach den Winter abwarten. Das gleicht sich ja über die Zeit farblich sowieso an.

Ich finde es draußen immer sinnvoll, so zu arbeiten, dass man einzelne Bretter auszutauschen kann. Ein Brett ist immer das schlechteste, oder wird als erstes faul.

Das kam ja erst in dem anderen Thread zu der Holzterrasse, wo sich ein einzelnes Brett hochgewölbt hatte.
 
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