Service- und Reparatur früher

Clemens J.

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Ok,

Ich habe hier eine Firma, die Maschinen verkauft und Repariert, da kommen die Handwerker aus 40 km her um Maschinen reparieren zu lassen. Die wickeln auch große Motoren.
War 1990 meine Elu-Oberfräse bleibt stehen, oberes Motorlager fest, das d arüberliegende Elektronikteil für die Drehzahlregelung war auch hin. Am Montag hingebracht, Aussage des Chefs, Lager haben wir da, Elektronikteil müssen wir bestellen. Am nächsten Tag kommt der Anruf, Maschine läuft und kann abgeholt werden. Wie das? Lager getauscht E-Teil aus Neugerät ausgebaut und bei meinem ein gebaut.
viele meiner Maschinen sind über 30 Jahre alt und haben teilweise neue Lager bekommen, neu Antriebsriemen, Kohlebürsten usw. Eine solche Fa. ist echt ein Segen. Die reparieren meine Maschinen ich deren Bienenkästen oder was sonst an hölzernem repariert werden muss.

Gruß Clemens
 

marcus_n

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Das lenkt zwar ein wenig vom Thema ab. Aber es gab bis vor fünf, sechs Jahren einen kleinen Malerladen umme Ecke in der Altstadt. Sehr klein. Aber er führte traditionellen Malerbedarf. Farben, Lacke, Öle, Werkzeuge. Bekannte Marken. Sehr bodenständig.
Ein alter Herr, der jahrzehntelange Erfahrung hatte, selbst gelernter Maler und Lackierer.
Der hat mein Interesse an Holzoberflächen damals geweckt. 30 Jahre her. Ich kam da eher zufällig vorbei. Ab und zu. Hie und da. Mal was gekauft, und dann wieder nur gestöbert und geguckt. Ein kleines Schwätzchen.
Dieser alte Herr hat mir soviele Geschichten erzählt. Ich hab da soviel über Techniken und Materialien gelernt. Im Baumarkt oder im Internet gibt es das heutzutage nicht mehr. Und das fehlt mir.
Der alte Mann hat zugesperrt. Über 80. Das darf man dann auch mal. Und jetzt gibt es hier nur noch Bauhaus und Obi. Angestellte, die wollen, aber nicht können. Alle Welt kauft Internet Alter. Weil billig.
Service und Reparatur lohnt sich in D nicht mehr. Die Stundenlöhne sind zu hoch. Es gibt hier eine Werkstatt, die repariert und richtet Elektrogeräte von früher. Ich kenn den Typen noch von vor 30 Jahren als Gast an der Theke. Der ist mittlerweile auch schon knapp an der Rente.
HiFi, Kassettenrekorder, Videorekorder, Brotschneidemaschinen, Ventilatoren und son Zeug. Finanziell zahlt jeder Kunde gnadenlos drauf. Die Wartezeiten sind enorm. Aber der Bedarf ist da.
Ja es gab früher kleine Werkstätten, da konnte man hingehen und sagen: Mach mir meinen Toaster wieder ganz. Später gab es diese Selbsthilfegruppen in den Hinterzimmern von Gasthöfen. Aber das hat sich auch nicht durchgesetzt. Es zählt nur noch die Wegwerfmentalität.
Habe die Ehre.
 

Batucada

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Service und Reparatur lohnt sich in D nicht mehr. Die Stundenlöhne sind zu hoch.
Widerspruch. Das Thema ist zwar etwas komplexer, aber der Stundenlohn wandert ja nicht im vollen Umfang in die Tasche desjenigen, der ihn im wahrsten Sinne des Wortes verdient hat. Der Staat bedient sich unersättlich. Von dem so reduzierten Stundenlohn darf der Stundenlöhner auch noch die Mehrwertsteuer berappen. Wenn man will, kann man es sich leicht ausrechnen, dass beim Kauf von einem Hühnerei gut 90..95% in die Staatskasse gespült werden. Die Staatsquote lag mal wesentlich niedriger.

Batucada
 

Alceste

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Später gab es diese Selbsthilfegruppen in den Hinterzimmern von Gasthöfen. Aber das hat sich auch nicht durchgesetzt

Also in FFM gibts das durchaus noch, nennt sich repaircafé. Ich kann nur leider nicht wirklich berichten, dass die da zwangsläufig auch Ahnung haben - ich bin da mal vor 4 Jahren mit zwei Kaputten Bildschirmen angetanzt und wusste, dass da ein elektronisches Bauteil ausgetauscht werden muss (das hatte ich im Internet erfahren). Der Typ meinte alles quatsch und hat da erstmal WD-40 draufgesprüht, das würde für eine bessere Leitfähigkeit sorgen. Hat natürlich nix gebracht ^^. Als ich mich dann notgedrungen mit der Materie auseinandergesetzt habe, konnte ich mit einem Billiglötkolben aus dem Baumarkt den Fehler dann selbst reparieren (für ich glaub 2 Euro an Materialkosten, waren ein paar Elkos die getauscht werden mussten, nicht meine beste Lötarbeit, aber die Monitore laufen noch heute ^^). Trotzdem: Bei diesem Repaircafé waren recht viele Leute, denen auch scheinbar geholfen wurde.
 

Bastelheiko

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Widerspruch. Das Thema ist zwar etwas komplexer, aber der Stundenlohn wandert ja nicht im vollen Umfang in die Tasche desjenigen, der ihn im wahrsten Sinne des Wortes verdient hat. Der Staat bedient sich unersättlich. Von dem so reduzierten Stundenlohn darf der Stundenlöhner auch noch die Mehrwertsteuer berappen. Wenn man will, kann man es sich leicht ausrechnen, dass beim Kauf von einem Hühnerei gut 90..95% in die Staatskasse gespült werden. Die Staatsquote lag mal wesentlich niedriger.

Batucada


Naja, sehr gut bin ich ja nicht im Rechnen.
Komme einfach nicht auf den richtigen Rechenweg, wie der Staat bei einem Hühnerei 90 % des Kaufpreises in die Staatskasse abführt.
Letztendlich hat man für so ein Spassforum auch nur Zeit, weil man nicht täglich 16-stündig um das finanzielle Überleben kämpfen muss wie in anderen Ländern, wo Steuerzahlen als widernatürlich gilt.
Und jeder hat die Möglichkeit dorthin auszuwandern, wo man keine Steuern zahlen braucht, da man sein Geld dort auf andere Art und Weise abführen muss.
Ein Kollege meiner Freundin kommt aus Venezuela und hat sich Deutschland genau deshalb ausgesucht, weil man hier selbst als Geringverdiener Rechte hat und sie durchsetzen kann. Das wiederum ist nur mit Steuergeldern möglich.
Nur mal OT-mäßig nebenbei bemerkt.

VG
 

Bastelheiko

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Ein Kollege von mir hat lange Zeit in der Schweiz gearbeitet und das bestätigt, er meinte aber auch das dort einfach eine andere Grundeinstellung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht, laut seiner Aussage hat fast jeder eine Jahreskarte, das wird rege genutzt... und je mehr Nutzer desto höher ist dann auch der Druck, ich bin sowieso dafür das die Bekleidung eines höheren politischen Amtes an die Bedingung geknüpft ist sämtliche Reisen und Arbeitswege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen...


Der Außenminister würde sich dann sozusagen mit Bus und Bahn zu einer Tagung bemühen müssen.
Darf der dann seine Leibwächter mitnehmen oder muss er sich in der U-Bahn von jedem Penner bepöbeln lassen?
Besser die Pensionen beschnippeln.

Außerdem bin ich dafür, dass jeder Bundesbürger einen € auf mein Konto überweist.

Keine Ahnung, ob ich der einzige bin der nicht in einer Servicwüste lebt.
Ich kenne einige Reparateure, die für genug geldlichen Anreiz jeden Rotor wickeln. Jede Maschine reparieren.
Und zwar pronto, wenn es genug Geld dafür gibt und noch lieber, wenn ich keine Rechnung brauche.
Es sei denn, ein bestimmte Elektronikteil muss bestellt werden.

VG
 

Martin45

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Wenn man will, kann man es sich leicht ausrechnen, dass beim Kauf von einem Hühnerei gut 90..95% in die Staatskasse gespült werden.
Das ist vermutlich ein eher schlechtes Beispiel, weil a) die MwSt. auf Lebensmittel nur bei 7% liegt und die Bauern hierzulande massiv vom Staat/EU subventioniert sind. Wahrscheinlich ist es eher so, dass wir statt den 25ct für das Ei 50 Cent über Subventionen zahlen.

Aber grundsätzlich hast du recht, dass der Staat auch von allem seinen Anteil will. Ich finde aber wir dafür ziemlich viel zurück . Polizei, Straßen, Krankenkasse, Rente (hoffentlich ausreichend), Feuerwehr, Schulen, Kindergärten, Knast, Gerichte usw.
Seh es mal mit der anderen Seite der "Schattenwirtschaft". Die Aktionäre/Fonds usw. bekommen auch ihren Anteil (du merkst garnicht, wieviel das ist), tun dafür aber nullkommanix. Wenn sie was tun, dann Geld zur Verfügung stellen, was auch problemlos der Staat übernehmen könnte (und ja teils auch tut). Aber das ist eine andere Diskussion.

Das traurige ist doch im übrigen an den staatlichen Aufgaben und damit Kosten viel eher, das der Staat heute in soviel mehr Bereichen gezwungen ist mit öffentlichen Angeboten "einzugreifen".
Kinderbetreuuung 8-16Uhr. Macht der Staat, früher die Hausfrau. Hier kann man sicher noch diskutieren, was besser ist.
Aber Jugendhilfe, Sozialarbeiter, Psychologen, Eingliederungshilfe, Quartiersmanagement in den Städten usw. usw. Gab es doch früher alles nicht, weil nicht nötig. Die Liste könnte man unendlich fortsetzen.
Und wieso gibt es das?
Weil die Leute nichtmehr in der Lage sind ihre Kinder zu erziehen, wie man sich in einer Gemeinschaft zu verhalten hat. Inzwischen sind diese Kinder schon längst erwachsen. Eine Gesellschaft funktioniert doch nur wenn alle "mitspielen". Sich in die Gemeinschaft einzufügen, sich in der Gemeinschaft zu engagieren, an die Gemeinschaft zu denken (z.B. bei ihren Konsumentscheidungen Amazon/Aldi vs. Laden um die Ecke), sich an (auch oft ungeschriebene) Regeln halten usw.
Wir kommen aber vom Thema ab!
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Bald sind wir bei den Illuminaten aber vielleicht hatten die ja auch eine servicekette
 

inselino

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Auch wenn es Off-Topic ist, als Bahn Vielfahrer (zumindest in Vor-Corona-Zeit) würde ich empfehlen, die Diskussion zur Deutschen Bahn mal ins passende Forum z.B. den ice-treff zu verlagern. Die Diskussion rund um Detusche Bahn und Schweizer Bahn findet man dort vermutlich ählich häufig wie hier die Anfragen zur ersten Kreissäge. Ein kleiner Einblick: Die Schweiz trennt meines Wissens Güter und personenverkehrt was einen großen Unterschied macht, ebenso ist der Fahrplan anders aufgebaut, was in in Deutschland jetzt auch gehändert werden soll Stichwort hier ist "Deutschland-Takt".
 

Batucada

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Wir kommen aber vom Thema ab!
So ist es und deshalb will ich das auch nicht ausweiten. Mich hat nur dieser stereotype Aufschrei "Die Stundenlöhne sind zu hoch." gestört. Und dennoch stimmt meine Rechnung - jedoch ich will die Debatte nicht ausweiten, deshalb werde ich den Rechenweg auch weiterhin schuldig bleiben.

kleine LKW gab es auch damals schon, die sind keine Erfindung des Sprinter-Zeitalters.
Das System dahinter wurde damals als Rollfuhr bezeichnet. Der Begriff findet heute noch in der Logistik Verwendung. Man konnte aber die Rollfuhr ausschließen, was manchmal auch nötig war, denn wenn es mal sehr eilig war und die Sendung selbst abholen. Hatte man den Ausschluss vergessen, so konnte die Rollfuhr den Empfänger oft auch erst am Ende des Tages erreichen, dann war der Vorteil einer Expressgutsendung wieder dahin :emoji_rage:

Batucada
 

ChristophW

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Der Außenminister würde sich dann sozusagen mit Bus und Bahn zu einer Tagung bemühen müssen.
Warum muss das eine Mühe sein?
Darf der dann seine Leibwächter mitnehmen oder muss er sich in der U-Bahn von jedem Penner bepöbeln lassen?
Weder ein Außenminister noch sonst wer 'darf' sich bepöbeln lassen, das ist doch wohl hoffentlich unstrittig das das in jeder Situation unangemessen und unabhängig vom Beruf und Status unangemessen ist.

Wenn ich als regelmäßiger Nutzer (> 13 Jahre kein Auto, nur Fahrrad, Bus Bahn) dann mir von Politikern die gerade eine beliebte Penderstrecke dicht machen wollen großmütig anhören darf mit längerer Fahrzeit durch Busse(!) und umsteigen auf einer Autobahnhaltestelle sei doch alles nicht so wild, dann kann einem da schon so eine Idee kommen. Oder wie ich irgendwo mal gelesen habe:
Dürfen Bahnmittarbeiter eigentlich mit der Bahn zur Arbeit fahren oder müssen die pünklich anfangen zu arbeiten?


Außerdem bin ich dafür, dass jeder Bundesbürger einen € auf mein Konto überweist.
Wieso nicht, nennt sich Crowd-Funding und wenn du gut rüberbringen kannst wie du damit das Leben der Leute besser machst, ich bin dabei!

Keine Ahnung, ob ich der einzige bin der nicht in einer Servicwüste lebt.
Weiß ich auch nicht, es ist aber oft Luft nach oben und nur weil man selbst nicht betroffen ist sollte das doch kein Grund sein nicht etwas zu Ändern wo es nötig erscheint.
 

damadi

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Gestern Abend kam eine Doku über Peru, deren Schulbildung und Kinder, die dafür 1,5 Stunden mit abenteuerlichem Gefährt (die nannten das auch Zug) durch die Pampa müssen... unsere Sorgen hätten die bestimmt auch gerne :emoji_wink:

p.s. auch Pendler und seit >13 Jahren ohne Auto und nur mit Fahrrad und Bahn unterwegs :emoji_slight_smile:
 
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falco

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Ich bin auch Pendler und jährlich etwa 35tkm mit dem Auto unterwegs.
In Anbetracht des Threadtitels dachte ich irgendwie das gehört hierhin.
 

FredT

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Yepp, und wenn man sich dann mal die Zumutbarkeitsregel für den Arbeitsweg durch die Agentur für Arbeit anschaut, wird das noch seltsamer...
Und ja, ich hatte als Transfer-Fahrer An- bzw. Abreisezeiten mit ÖPNV von bis zu 8 Stunden quer durch die Republik... unbezahlt
 

seschmi

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Es stimmt übrigens nicht, dass heute nichts mehr repariert wird, jedenfalls nicht bei „richtigen“ Geräten.

Meine Duss ist mir mal von der Pergola gefallen, mit einen längeren Bohrer drin, danach hat sie geeiert.

Maschine in den Schwarzwald geschickt (mit der Post, nicht der Bahn), fünf Tage später repariert zurück gekriegt, mit Rechnung über 37 Euro (und einem handgeschriebenen Anhänger mit meinem Namen). Das geht bei Festool, Mafell und Co sicher auch, vielleicht aber nicht für 37 Euro.

Bei einer 10 Jahre alten „Kingcraft“-Kappsäge dagegen habe ich mal die Telefonnummer angerufen, die im Handbuch angegeben war. Ich war total überrascht, dass da überhaupt jemand dran war. Der war auch freundlich, aber konnte nicht helfen - innerhalb der Garantiezeit werden die Geräte komplett getauscht, dafür wird ein Teil der Produktion zurückgestellt. Wenn die Garantie vorbei ist, ist Schluss. Ersatzteile gibt es nicht. Zum Glück konnte ein Verwandter das Teil auf der Drehbank nachproduzieren.
 

Konzertheld

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Bisschen spät, aber interessantes Thema. Als junger Mensch finde ich die Vorstellung ziemlich beeindruckend, dass meine Hobelmaschine, ... mit der Bahn durch die Gegend gefahren wird. Wie weit sind solche Maschinen damals (bleiben wir mal bei den 80ern) gefahren? Wieviele Werkstätten gab es, die sowas repariert haben? Mein Eindruck bei dem ganzen Thema ist, dass zwar zumindest die größeren Städte alle noch mindestens einen Laden haben, der Elektroreparaturen macht, aber mehr als mal ein Radio oder ein neues Display fürs Telefon kriegen die nicht unbedingt hin (und vermutlich hätten sie auch keine Kundschaft, die was schwierigeres bezahlen würde). Alleine schon der Begriff "Fachhändler" ist ja ein Fremdwort geworden, ist mir letztens bei meinem Sägeblatt-schleifen-Thema aufgefallen.

Später gab es diese Selbsthilfegruppen in den Hinterzimmern von Gasthöfen.

Die wiederum sind gerade in meiner Generation ein mega Trend. Ich hoffe sehr darauf, dass das weiter wächst, auch gefördert wird und vielleicht kann man damit dann wenigstens so Dinge wie Lagerwechsel usw. wieder öfter machen - denn das kriegt doch der oder die ein oder andere noch hin, und es lassen sich mehr Geräte retten, als man denkt, gerade wo man jetzt dank 3D-Druck auch Plastikteile fertigen kann.
 

FredT

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Das sind dann die heutigen Makerspaces; allerdings sind die eben auch oft auf Vereinsbasis aufgebaut, mit Monatsbeitag oder Wochennutungsgebühr...
 

Mike2020

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Das immer weniger repariert wird liegt meiner Meinung daran das die Sachen neu relativ günstig sind und viele Leute heutzutage auch immer die neuesten Produkte haben wollen. Es lohnt sich einfach nicht als Reparaturbetrieb Geräte zu reparieren die nur ein paar hundert Euro kosten. Da stehen die Reparaturkosten in keinem Verhältnis zum Neupreis.
Dazu müssten man schon in großen Stückzahlen reparieren. Daran haben aber die Hersteller kein Interesse. Die können nur günstig produzieren wenn sie viel verkaufen und das geht nicht wenn die Geräte lange halten oder günstig repariert werden können.
Guten Service kann es nur geben wenn man dafür gut zahlt. So ist das nun mal in unserer Welt.

Mike
 

marcus_n

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@seschmi: Das ist aber schon noch ein wenig ein Unterschied. Früher hatte jeder Fachhändler praktisch eine Werkstatt im Hinterhof. Das gibt es heute nicht mehr, oder sehr selten. Das stirbt aus. Hersteller in D bieten noch Reparaturservice. Aber das ist auch nicht mehr bei allen so. Und vor Allem sind die Liefergarantien bei den Ersatzteilen meist auf ein paar wenige Jahre beschränkt. So wie bei Duss, Fein, Bosch oder Festool gewohnt, ist nicht die Regel.

Und batacuda: Natürlich liegt das an den hohen Löhnen. Ich mag jetzt hier nicht politisieren. In Deutschland ist das Lohnnieveau sehr hoch, und die Lohnnebenkosten auch. (Die hohen Steuern garantieren im Übrigen im Moment die Kostenerstattungen der Hochwasserhilfe und der Coronapandemie, ein Glück für alle Betroffenen, dass wir alle soviele Steuern zahlen).

Deswegen wird hier nichts mehr produziert, weil das keiner mehr zahlen könnte.
Produktion erfolgt in Asien: ganz ganz niedrige Löhne. Und hier in Deutschland reparieren lassen rentiert sich oft nicht. Das Tauschteil kostet oft eine Handvoll Euro, die Arbeitszeit ein Vielfaches, da ist es günstiger ein neues Gerät zu kaufen.

Warum ist der Internethandel so mächtig geworden? Kein kleiner Fachhandel kann es sich heutzutage leisten soviel Ware seines Sortimentes komplett auf Lager zu halten, inklusive Reparaturwerkstatt, Ersatzteile und Personal. Das geht nicht mehr. Und das ist übrigens schon seit über 30 Jahren so.

Mittlerweile haben die Internetshops ganz wenig Ware auf Lager und schicken die Internetbestellungen direkt an den Hersteller, resp. Großhändler weiter. Das tote Kapital auf Lager kann sich keiner leisten.

Die Lieferwege über die Bahn von früher sind heute nicht mehr möglich weil sich das komplette Liefersystem geändert hat. Wir hatten ja mal eine Industrie in D. Also waren die Lieferwege im Innland angeordnet. Die gibt es heute nicht mehr. Die Masse der Ware wird angeliefert aus Asien und USA auf dem Seeweg oder Luftfracht. Danach zu einem Großteil über die Straße. Mal sehen wie die neue Seidenstraße aus China das alles verändern wird.

Die Güterzüge an die ich mich noch aus den 70ern erinnere gibt es heute nicht mehr. Das waren Züge mit gut 130 Waggons am Stück. Seit über zehn Jahren gibt es im Übrigen eine europäische Vereinbahrung den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlegen und das von Italien bis in die Niederlande. Alle beteiligten Länder bis auf Deutschland haben hier ihre Verpflichtungen erfüllt. Soweit ich weiss gibt es auf den Autobahnen in der Schweiz bspw. keinen Schwerlastverkehr mehr.

Fazit: Deutschland ist seit geraumer Zeit kein Produktionsland mehr. Es wird noch montiert, aber die Kernarbeit in Asien und anderen Ländern Europas ausgeführt. Aus diesem Grund gibt es auch keine Reparatur mehr. Und wie schon vorher angemerkt: jedes Gerät das repariert wird, ist eines das nicht neu gekauft wird. Das nennt man dann Wegwerfgesellschaft. Wir sind ein Land das verbraucht und nicht schafft.
 

Batucada

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Das tote Kapital auf Lager kann sich keiner leisten.
In den längst vergangenen Zeiten der Hochzinspolitik mag das noch gegolten haben. Aber heute? zu Zeiten der Negativzinsen?

Mit Just in Time wurde die Lagerhaltung auf die Straße verlagert und hat sich so dem kapitalintensiven Einfluss entledigt. Mit all den negativen Folgen fürs Gemeinwohl.

Woanders werden solche Sätze wie
Der alleinige Fokus auf Einkommensteuer und Sozialbeiträge führt in die Irre.
oder
Der Wohlfahrtsstaat ist das Vermögen der kleinen Leute.
geprägt, kann im Internet bei seriösen Quellen nachgelesen werden. Solche Sätze können natürlich aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen betrachtet werden.

Wenn ich die Beiträge in diesen Faden lese, verspüre ich manchmal noch Hoffnung. Aber die stirbt bekanntlich zuletzt.

Batucada

PS. Und ja, ich hab mir meine Festool Quadrill DR 18/4 reparieren lassen. Und das zu einem akzeptablen Preis, ich würde die Maschine jederzeit wieder reparieren lassen. Es lohnt sich allemal.
 
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marcus_n

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batucada: bitte schieb deine persönlichen Frust nicht auf die anderen.
Just in Time gilt für den unternehmerischen Mittelstand und die Grossen. Nimm einen kleinen Händler. Fachhändler in einer Stadt, seit Jahrzehnten etabliert. Familienbetrieb. Kunden die seit Generationen dort einkaufen. Ein Maurer der seinen Betrieb aufgeben würde, wenn es den Laden nicht mehr gäbe. Sowas gibts, ist aber nicht mehr normal. So ein Geschäft, hier umme Ecke, hat, keine Ahnung, 20 - 30 Angestellte. Der Laden hier ist Kult. Aber der hat nie was auf Lager. Never. Der hat nur Sonderangebote auf Palette. Warum? Der weiss ganz genau, wenn der beim Hersteller bestellt, dann hat der auf die Schnelle mal eine Mio. rumliegen. Und das kostet. Für Just in Time hat der aber zu wenig Umschlag. Da kommen ja immer nur die Maurer, und kleine Ein-Mann Firmen und kaufen einen Akkuschrauber. Das lohnt nicht mal hundert Maschinen zu bestellen.
Im Netz ok. Im Laden nicht.
Wir sind kein Wohlfahrtsstaat. Es geht uns sehr gut. Sehr sehr gut. Es gibt hier auch Leute, die nicht so gut drauf sind. Und dann guckst du bitte mal auf die Länder, denen es grad richtig schlecht geht. Und guck mal z.B. nach Indonesien, oder Indien, Nord-Korea, oder Türkei. Die Länder beliefern Europa und D mit Textilien. KiK, C&A, und so weiter. Da verrecken die Leute grad im wahrsten Sinne des Wortes am Fliessband, damit sich jeder hier sein Unterhöschen leisten kann.
Wir sind ein wohlhabender Staat, ja, auch hier geht es nicht jedem gut. Aber wir sind kein Staat voller Opfer die nur leidend am Boden kriechen. Hier sind viele Handwerker im Forum unterwegs. Die verdienen ihr Geld hart. Natürlich mit Gewinn. Aber die wenigsten denken dran, dass es zehn Jahre später mal Probleme mit den Gelenken und dem Herzen gibt. Dafür zahlen wir Steuern, damit wir später noch abgesichert sind.
Ich nehm dich gern bei der Hand und zeigt dir Länder, gleich um die Ecke in denen es zu geht wie im Mittelalter. Da zahlt der Staat nicht mal die Plombe für das Loch im Zahn.
Und das sagt dir ein ehemaliger Reisejournalist, der alle Höhen und Tiefen des Lebens erlitten hat.
 

Batucada

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Und das sagt dir ein ehemaliger Reisejournalist, der alle Höhen und Tiefen des Lebens erlitten hat.
ah ja, wie bekommst du es hin, dass deine Sichtweise von allen anderen geteilt wird? Meine Sichtweise scheint dir nicht zu passen, es ist aber deine Ansicht, dass ich deiner Vermutung zufolge aus Frust etwas kompensieren muss? Nee, lass mal, so wird das nix. Ich bin hier raus. das ist meine letzte Anwort.
 
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