Selbstgebauter Tisch wackelt – was kann ich tun?

hunterst

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Hallo zusammen,
ich habe versucht, mir einen Tisch zusammenzubauen:
Eine 140×70×2,8 cm Spanplatte (Dekor) und B70 cm × H72 cm rechteckige Stahlkufen (https://naturalgoodsberlin.de/collections/kufen/products/moebelkufen_rechteck?variantId=133824184336), die ich ganz außen unter der Platte montiert habe.
Ich habe an jeder Seite 6 Löcher gebohrt, Einschraubmuffen eingesetzt und die Platte mit den Kufen verschraubt.

Leider hat das Ganze nicht so geklappt wie gedacht und der Tisch wackelt bzw. schwingt mit. Ich weiß nun nicht, wie ich weiter vorgehen soll und hoffe, dass mir hier jemand mit Erfahrungen oder hilfreichen Tipps weiterhelfen kann.

Brauche ich eventuell mehr Verschraubungen, um das Ganze stabiler zu machen?
Müsste ich z. B. die Kufen weiter nach innen setzen, um mehr Stabilität zu erreichen?
Ich habe gesehen, es gibt Querstreben zur Stabilisierung bei Massivholzplatten – wären die in meinem Fall (Spanplatte) ebenfalls hilfreich?

Ich habe keine Möglichkeit zu schweißen, und den Tisch an die Wand zu montieren ist nicht möglich.

Oder habe ich einen Fehlkauf gemacht und muss das Ganze als Lehrgeld verbuchen – und vielleicht doch eine neue Platte, ein anderes Gestell oder beides besorgen?

Danke für eure Hilfe!

Bilder:
https://ibb.co/wZbFt1N6
https://ibb.co/GfTBqxZL
 

TischlerTheo

ww-eiche
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Hallo,
mehr Verschrauben können helfen. So richtig stabil wird man so eine Tischkonstruktion nie bekommen. Ein kleiner Winkel an der Wand montiert, in der Mitte unterhalb des Tisches, wirkt Wunder!
Für den normalen Gebrauch würde ich mir keine Sorgen machen.
Grüße Theo
 

WinfriedM

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Ist erstmal normal bei dieser Art von Konstruktion. Liegt an dem sehr langen Hebel: Füße sind vielleicht 70cm lang, aber die Auflagefläche oben ist nur vielleicht 8cm. Wenn der an der Wand stehen bleibt, kannst du ihn, wie schon geschrieben wurde, an der Wand befestigen. Oder du ziehst auf der Seite zur Wand hin eine Diagonale ein, also z.B. ein Flachstahl oder eine Holzlatte von oben links nach unten rechts. Alternativ ein vielleicht 10-15cm beites Brett oben an den Füßen zur Wand hin anschrauben oder auch kleben.
 

raziausdud

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Die von Winfried angesprochenen Diagonalen könnten auch gespannte Stahlseile sein.

Oder Du baust zwischen die Beine - besonders in Längsrichtung - Zargen ein, also „Hochkant-Bretter“ an denen sich die Beine abstützen. Stichwort Lehrgeld: schau Dir klassische Holztische an, dann wirst Du erkennen, wie dort die Zargen zur Abstützung der Beine funktionieren. Und/oder such mal hier nach Beiträgen zum Stichwort „Kufentisch“.

Du könntest mal provisorisch (auch in Längsrichtung, ich denke in dieser Richtung schwingt der Tisch am meisten. Oder?) je einen Klotz dicht an jedes Bein zwingen, der das Schwingen in der einen Richtung blockiert (gestrichelter Pfeil Zeichnung rechts) und schauen, „ob das was bringt“. Wenn ja, wären Stützdreiecke ein Weg zur Verbesserung (Skizze links), optimiert dann noch durch Verschraubung des Beins.

Rainer

IMG_5658.jpeg
 

raziausdud

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P.s.: ich hab mal wieder nicht richtig gelesen oder es dann vergessen … Folgendes ist also falsch, siehe Ingos nachfolgender Beitrag.

(Bezüglich (mehr) Verschrauben: Vorsicht!!! Die Tischplatte wird in Querrichtung anhängig von der Luftfeuchtigkeit schwinden und sich dehnen („arbeiten“). Das muss auch schon die jetzige Verschraubung zulassen. Die Schrauben müssen in Langlöchern sitzen und dürfen nicht fest angezogen sein.)
Soll heissen: das Folgende gilt für MASSIVHOLZ-Platten, ist HIER also nicht von Bedeutung, da es sich hier um eine Spanplatte handelt.


Rainer
 
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IngoS

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Bezüglich (mehr) Verschrauben: Vorsicht!!! Die Tischplatte wird in Querrichtung anhängig von der Luftfeuchtigkeit schwinden und sich dehnen („arbeiten“). Das muss auch schon die jetzige Verschraubung zulassen. Die Schrauben müssen in Langlöchern sitzen und dürfen nicht fest angezogen sein.

Rainer

Hallo,

falsch, ist doch Spanplatte.

Gruß Ingo
 
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IngoS

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Hallo,

dauerhafte sichere Abhilfe, zwei Vierkantrohre 20 x 40mm oben praktisch als Zargen zwischen die Beine schweißen. Macht der Schlosser. Kosten überschaubar.

Gruß Ingo
 

Johannes

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Hallo,
wenn der Tisch als Schreibtisch genutzt werden soll, würde ich auf der Wandseite, unter der Tischplatte ein ca. 20cm hohes (breites) und 1,4m langes Brett ( 19mm Spanplatte mit passendem Dekor) an die beiden Kufen schrauben. Das stabilisiert und an dem Brett können die Kabel sortiert und befestigt werden.

Es grüßt Johannes
 

magmog

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Guuden,

Laschen direkt neben den Beinen über die Quereisen legen und gut mit der Platte verschrauben.
Die Torsion der Quereisen muss soweit möglich unterbunden werden.
Gute möglichst dicke Spanplattenschrauben reichen, häufig besser als Schrauben mit Gewindemuffen!
 

Friederich

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Brauche ich eventuell mehr Verschraubungen, um das Ganze stabiler zu machen?
Kommt zunächstmal drauf an,
ob der Tisch schwingt weil die Verschraubung sich lockert,
oder weil die Kufen in sich elastisch nachgeben.
Das musst du erstmal selbst überprüfen.

Müsste ich z. B. die Kufen weiter nach innen setzen, um mehr Stabilität zu erreichen?
Das ändert Nichts.

Oder habe ich einen Fehlkauf gemacht
Danach siehts aus. Dein geschildertes Problem ist fast normal bei Kufentischen. Das Forum ist voll davon.
 

LTE

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Gruissan
Mein Vorschlag wäre:
Besorge beim freundliche Holzhändler deiner Wahl 3 Bretter 1x Tischlänge 2x Tischbreite ca16- 20 mm dick
Langes Brett mittig an Enden (evtl weil an der Wand stehend) wie weit du den Schnitt versetzt bleibt dir überlassen.
der Einschnitt sollte etwas kürzer als die Kufen-breite sein dann kannst du das Brett zwischen 1/3 und 2/3 der Tischhöhe
waagerecht einklemmen.
die beiden kürzeren Bretter behandelst du ähnlich- Lege diese etwas schräg /halbe Brettbreite bis an die Kufe die andere Hälfte bis zum Ende des geklemmten Brettes und der vorderen Kufen-strebe - Damit ergibt sich eine U - Form die als Verstärkung nutzt.
dies sollte deine Schwingungsprobleme weitgehend lösen.
Messe bitte ab alle Winkel der Kufen diese sollten 90 Grad sein . wenn nicht könntest du versuchen mit 2 dreieckigen Brettchen die du hinten
(Wandseite) senkrecht rechts und links auf den kurzen Brettern festschraubst
Sollte eigentlich mit einer Stichsäge alles innerhalb von 15 min zu machen sein.
Hört sich komplizierter an als es ist. Eigentlich hast du damit eine Möglichkeit geschaffen eine Zwischenplatte einzulegen.
Wenn du auch noch eine Fräse besitzt kannst du ja mit einer Überlattung hinten an der Wandseite arbeiten - ob du auch dort schrauben oder Dübeln magst sei dir überlassen - ich würde die Funktion erst durch klemmen herstellen und testen.
 

Daniboy

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-
...Die Torsion der Quereisen muss soweit möglich unterbunden werden....

Ich glaube auch, dass die oberen waagrechten Eisen, weil sie etwas dünner sind, auf Torstion beansprucht werden, und das auch ein Grund ist warum es schwingt.

Diese Sache kann man aber verhindern indem man noch zusätzlich zu den 6 Schrauben welche macht, die näher an der Tischkante liegen (achtung natürlich auch nicht zu nah) damit der Torsionshebel kürzer wird. (Vor dem Anschrauben mal mit Zwinge simulieren ob es was bringt)
 

LTE

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Gruissan
Ich glaube auch, dass die oberen waagrechten Eisen, weil sie etwas dünner sind, auf Torstion beansprucht werden, und das auch ein Grund ist warum es schwingt.

Diese Sache kann man aber verhindern indem man noch zusätzlich zu den 6 Schrauben welche macht, die näher an der Tischkante liegen (achtung natürlich auch nicht zu nah) damit der Torsionshebel kürzer wird. (Vor dem Anschrauben mal mit Zwinge simulieren ob es was bringt)
Ja aber in beide Richtungen - mir scheint die senkrechten Streben werden sich biegen während die Horizontalen alles durch die Befestigung an der Platte ( Verschraubungen ) weitergeben damit schwingt auch die Platte in sich. und die Kufen haben keine Eckversteifungen innen
Eigentlich sollte man Produktdesignern mal sagen das sie entweder in den Ecken zur Winkelhaftigkeit Streben im 45 Grad oder Dreiecke nutzen sollten) oder gleich die Senkrechten aus Dreieckigen Rohren fertigen (lassen )sollten.
(ein dreibeiniger Hocker kippelt nicht). Ich wollte aber auch das Bohren in die Kufen vermeiden
 

Friederich

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Ich glaube auch, dass die oberen waagrechten Eisen, weil sie etwas dünner sind, auf Torstion beansprucht werden
Denke ich eigentlich nicht...
Wenn die fest mit der Tischplatte verschraubt sind, wie es natürlich sein muss, dürften sie nicht tordieren.
 

magmog

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...... breiter und dickere Flacheisen die auch noch rechts und links über die Beine überstehen
plus Langlöcher in diesem Bereich. Noch besser wären einfach nur Platten mit ein paar cm Überstand.
Da wäre gleich noch Schluss mit dem Sperren der Hölzer.

Leider haben die Metaller häufig keine Ahnung von Holz und deren Kunden denken
bei der Bestellung auch nicht richtig nach.

Die einzelnen Metallbeine mit wesentlich dünneren Metallplatten zur Befestigung
lassen Tische witziger Weise häufig weit weniger wackeln als die "Schwerlastkufen"!

Beispiel:
https://element-system.com/tischbeine-und-moebelfuesse/moebelfuesse-und-tischbeine-rund.html
 
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