Hallo Zusammen
Wir sanieren seit ein paar Jahren ein 200 Jahre altes Bauernhaus und haben im Zuge der Bestandsaufnahme beschlossen, alle Fenster entsprechend vorliegender Befunde selber zu bauen.
D.h.: alle Flügelhölzer werden nat. mit Schlitz und Zapfen gearbeitet und die Sprossen werden eingestemmt, bzw. bei Kreuzsprossen entsprechend ausgeklinkt.
Wir haben uns - wie gesagt - 100%ig an die Fenster gehalten, die noch vorhanden waren.
Ich hatte bezogen auf die Werkzeug-Voraussetzung besonders zwei Probleme gesehen :
1. Wie mache ich mir das Flugelholz-Profil (Kitt-Falz und auf der gegenüberliegenden Seite eine 21° Fase) ?
2. Wie bekomme ich einen Schlitz mit zu der 21°Fase passender "Brust"?
beides habe ich für wirklich keines Geld in der Bucht gelöst :
Zuerst haben ich mit einem normale Falzkopf und Schwenkspindel gearbeitet (das fand ich von der Wiederholgenauigkeit nicht so gut)
Dann habe ich einen 21°-Fräser aus der Bucht bekommen - Zusammen mit dem Falzkopf war das schon ganz gut - aber eben immer noch zwei Arbeitsgänge.
Dann habe ich einen Kombifräser für Kittfalz und Fase in einem gefunden - das ist für mich die Lösung.
Auch den Schlitz im Rahmenholz mache ich mit einem gebrauchten Fräser - aus einem 70er Jahre Stehle fenster-Fräs - Satz.
Ich versuche gleich mal ein Bild einzustellen.
Natürlich ist es ein wenige schwierig für uns Amateure, das erste Fenster GUT zu bauen - aber ich meine, man hat eine gute Chance, wenn man es so macht, wie vor hundert Jahren.
Bei uns gehen alle Fenster nat. nach aussen auf. Ich habe an allen wichtigen Stellen darauf geachtet, dass Wasser nicht stehen bleibt, sondern durch leichte Schrägen abläuft.
Nur einmal habe ich mit Dichtungen gearbeitet - dann wurde der Falz einfach 5mm tiefer und seitliche geschlitzt (ca. 3.5mm) , so dass die Dichting eingeschoben werden kann.
Gruß
Martin