Sehr schmale Ellipse fräsen

Elektron_2

ww-pappel
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Hallo zusammen.

Ich möchte eine sehr schmale Ellipse fräsen. ca. 80 cm lang und nur 30 cm breit. Im Netz gibt es viele Anleitungen wie man eine Vorrichtung baut, mit der man Ellipsen fräsen kann. Ich habe nun ausgerechnet wie groß der Kreuzschlitten sein müsste, um eine solche Ellipse fräsen zu können. Der Verschiebeweg in der Platte müsste ca. 630 mm sein. Das ist breiter als die Elipse am Ende sein soll.

Das funktioniert also nicht.

Kennt jemand eine andere Möglichkeit ausser von Hand einen Schablone herzustellen und mit dem Bündigfräser die Platte nachzufräsen?

Vielen Dank für Eure Ideen.

Gruß Elektron
 

ChrisOL

ww-robinie
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Es gibt von Guido Henn ein Video zur Herstellung von einem Fräszirkel für Elipsen. Das ist gut und detailliert beschrieben.

https://youtu.be/wexxJEQoS-U?si=2p26h8p00WWZD2W5

Das Ding habe ich mir nachgebaut und hier verwendet.
https://www.woodworker.de/forum/threads/couchtisch.117473/

Du willst den Schritt anscheinend überspringen.

Das wird schwierig, entweder hast du eine fertige Platte die du mit der Oberfräse abfahren kannst, dann wäre es leicht.

Wenn nicht, müsstest du auf Papier deine gewünschte Ellipse zeichnen, nach der Methode von @Seanathair
Das Papier klebst du auf dünnes Material wie MDF auf. Sägst das grob vor und schleifst die Kanten bis auf die angezeichnete Ellipse bei. Dann hast du eine Schablone.
 

Elektron_2

ww-pappel
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Danke für die Antworten.
Das mit dem "Zirkel" funktioniert aus dem beschriebenen Grund nicht. Die dafür notwendige Kreuzplatte ist breiter als die Ellipse sein soll. Die Oberfräse kollidiert mit der Kreuzplatte.
Die Methode mit der Gärtnerkonstruktion ist die ungenaue, aufwändiger Variante, die ich als die Schablonenvariante erwähnt hatte.

Kennt jemand noch eine andere Möglichkeit? Vielleicht unter Verwendung des Frästisches mit einer Vorrichtung?
 

inselino

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Wäre ja die Frage ob die Gärtnervariante sich nicht so gut bauen lässt, dass man das damit präzise hinbekommt.
Im ersten Moment hätte ich gedacht es scheitert daran, dass du das Seil nicht vernünftig um die Fräse bekommt. Ich denke wenn du die Schnur einfach irgendwie an der Fräse festmachst schaffst du keinen gleichmäßigen Abstand zwischen dem Befestigungspunkt (z.B. ein Teil an der Fräse) und dem Fräsermittelpunkt.
Das Problem lässt sich lösen, wenn die Fräsergrundplatte rund ist und der Fräser im Zentrum. Dann könnte man die Schnur einfach komplett drumrum legen und es ist wie ein sehr dicker Stift, solange der Fräser im Mittelpunkt ist, kein Problem.
Da die Fräsgrundplatten nicht immer rund sind könnte man sich ggf. ein Teil 3D drucken.
Ich vermute aber es wird dennoch darauf hinauslaufen, eine Schablone zu machen wo dann auch die "Nägel" etc. drin sind, die ggf nachzubearbeiten und dann zu kopieren.
 

ChrisOL

ww-robinie
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Für einen gleichmäßigen Abstand nimmt man eine kopierhülse. Bsp 30mm. Dann ein dünnes Stück Restholz, darein ein ein 30mm Loch in das die Kopierhülse passt. Dann legt man das Band zwischen Bett und Fräse. Die Hülse garantiert den gleichen Abstand.

Das ist aber wackelig, du musst das Band immer auf Spannung halten und jeder kleine Wackler macht es zunichte.
 

Elektron_2

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Das Mit der Schnur um die Grundplatte ist eine gute Idee. Mit einfach nur festbinden am Gestell funktioniert nur ungenau, da der Fräser ja einen Abstand zum Befestigungspunkt hat und sich somit um diesen bewegen kann und damit ein ungleichmäßiger Abstand zu den Brennpunkten der Ellipse entstehen kann.

Wenn die Schnur um die Grundplatte herum läuft und dort befestigt ist, müsste nur die Länge der Schnur angepasst werden damit der Fräser in richtigen Abstand läuft. Mal "trocken mit einem Stift ausprobieren.

Danke für den Tipp!
 

inselino

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Auf Wikipedia gibt es eine gute Methode zur Berechnung der beiden Brennpunkte, in die du die Nägel schlagen musst. Wenn ich das richtig gerechnet habe sind es 37,1 cm vom Mittelpunkt auf der Langen Achse.
 

Elektron_2

ww-pappel
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Hallo Zusammen.

Ich hab die letzten Tage experimentiert und gewerkelt. Das Ergebnis ist gut geworden. Der Weg dort hin war der ganz konventionelle.
  • Ich hab mit der Gärtnermethode die Ellipse auf eine 3mm MDF-Platte gezeichnet, mit der Dekupiersäge möglichst genau aber immer ausserhalb der Linie ausgesägt und mit der Hand und einem Schleifklotz die Kontur bis zur Linie geschliffen.
  • Beim ersten Stück habe ich mit dieser Schablone die Kontur auf das Werkstück übertragen und, wieder mit 2 bis 3 mm Zulage, mit der Dekupiersäge ausgesägt.
  • Auf diesen Rohling habe ich dann die Schablone mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt und mit einem Bündigfräser das Werkstück auf das endgültige Maß gefräst.
  • Beim zweiten Stück hab ich die Schablone sofort auf das Werkstück geklebt und direkt entlang der Schablone, mit 2 bis 3 mm Abstand, ausgesägt und dann bündig gefräst.
Warum hab ich den konventionellen Weg gewählt?
  • Wie zu Anfangs schon geschrieben ist die Methode mit dem "Kreutz-Ellipsen-Zirkel" nicht möglich gewesen, da die Kreuzplatte breiter hätte sein müssen wie das Werkstück sein sollte.
  • Eine teilbare Kreuzplatte hätte sehr exakte Verbinder gebraucht um die Teilstücke für ein gutes Ergebnis exakt aneinander fügen zu können. Da war mir der Aufwand zu groß.
  • Die Gärtnermethode direkt mit der Fräse hätte auch nicht funktionier, da bei meinen Maßen der Durchmesser der Fräsergrundplatte größer war als der Abstand der Nägel zum Werkstückrand in der langen Ellipsenachse.
Vielen Dank für Eure Tips. Alle waren hilfreich um am Ende zu einem guten Ergebnis zu kommen.

Gruß
Elektron
 
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