Seekiefer- Platten

chris_maa

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Hallo zusammen,


von einem Architekten wurden bei uns kleinformatigere Wandverkleidungen in Seekiefer- Sperrholz angefragt. Da schrillen bei uns sämtliche Alarm- Glocken :emoji_dizzy_face:

Bei einem vergangenen Projekt haben wir uns vom Auftraggeber nötigen lassen, Garderobenmöbel aus Seekiefer- Sperrholz anzufertigen. Wir haben seinerzeit noch das bessere der verfügbaren Materialien, nämlich Sperrholz aus franz. Seekiefer Güteklasse Deckfurnier I/II gewählt und hatten dennoch nur Ärger. Die Platten sind teils so verzogen, dass diese mit den üblichen Maschinen kaum zu verarbeiten sind (fielen von der stehenden Plattensäge, hatten auf der FKS nur sporadisch Kontakt zum Vorritzer, konnten aufgrund der Durchbgiegung nicht auf der Breitband geschliffen werden, ließen sich auf der CNC kaum oder gar nicht spannen, etc...) und allgemein hatte das Ganze auch optisch (Risse, Löcher und Flicken im Deckfurnier, Löcher in den Kanten, Farbunterschiede, etc.) in unseren Augen mit Möbelbau nur am Rande zu tun. :emoji_poop:

Da man ja aus Fehlern lernt und sich gerne verbessert, suchen wir jetzt nach einem besseren Material. Leider blieb die bisherige Suche erfolglos. Unser Holzhändler (ein recht großer und gut sortierter) hat nur das bereits verwendete Material und kann keine Alternativen anbieten.

Hat einer von euch eine Idee? Ich denke da an etwas Richtung Multiplex mit Seekiefer- Deckfurnier oder Plattenwerkstoff (TiPla, Span, Mdf) mit Seekiefer- Funier...


Vielen Dank schon mal und viele Grüße, Christian
 

Komihaxu

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Frag doch erst mal nach, warum er die Seekiefer-Platten haben will.
Soll es einfach nur billig sein oder will er bewusst eine "schäbige" Optik erreichen?
 

carsten

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Hallo

auch schon verarbeitet. Mit Verzogen eigentlich weniger Probleme, Eher mit zu vielen Fehlstellen ( zumindest bei "Designermöbel". Aber auch die einfache Variante für Kistenbau hat keine Bearbeitungsschwierigkeiten gemacht.
 

Holzrad09

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Habt Ihr etwa diese welligen, gespachtelten, ausgeflickten und aus grob geschälten mit ausgerissenen Fasern versehenen Verpackungsseekieferplatten genommen ? :emoji_astonished: https://www.holzcenter-shop.de/medi...8d27136e95/h/o/holzland_nadelsperrholz_01.jpg Das taugt doch allerhöchstens als Schalungsplatte oder für Werkstattmöbel.
Hat einer von euch eine Idee?
Schau Dir mal die Furnierplatten, falls in der Nähe, bei der ZEG an. https://www.zeg-holz.de/Platten/Fur...-Seekiefer-BFU-100-oxid-3.html#tab_attributes
LG
 

holztill

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So viel schlimmer als Multiplex sind die nun wirklich nicht. Und die Seekieferplatten können optisch schon mal nen recht netten Akzent setzen.
Alternative nicht bekannt. Aber bei Wandverkleidungen sollte das doch gehen!?
 

predatorklein

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Moin

Seekieferplatten sind teilweise momentan wirklich von recht übler Qualität .

Multiplexplatten aber auch , teilweise spielt der Preis auch kaum eine Rolle , auch für richtiges Geld kommt viel Schrott .

Würde auch bei der ZEG anrufen , wenn die keine Alternative bieten können , wird´s schwierig .

Gruß
 

SteffenH

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"Seekiefer" Platten, hier im Schalungshandel werden die als "Elliotti Pine" verkauft, sind der letzte Rotz. Krumm und schief, schlecht oder gar nicht geflickte Löcher, und stinken. Vor ungefähr 20 Jahren habe ich mal mitbekommen, wie ein Objekt mit Bauplatten ausgestattet wurde, teilweise auch Möbelbau. Da hat der Architekt einen Container Douglas Fir Sperrholz aus Kanada importiert, das dort als Bausperrholz verwendet wurde. Das war traumhaft schöne Qualität für eine Bauplatte.
 

predatorklein

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Moin

Vor ungefähr 20 Jahren habe ich mal mitbekommen, wie ein Objekt mit Bauplatten ausgestattet wurde, teilweise auch Möbelbau.

Hab ich erst in den letzten 5 Jahren hie und da mal gesehen .
So wie Möbel aus Palettenholz .
Oder aus OSB .

" Hip " muß es sein ( angesagt , schick , trendy ) .

Ich hab für eine Veranstaltung vor 18 Monaten in Köln einen Stand aus alten Sportgeräten aufgebaut .

Der Schreiner der das anbietet greift die Teile meist für lau ab , wenn sie aus Schulen und Sporthallen entsorgt werden .
Dann werden die umgebaut , auf den Barren kommt eine Platte , fertig ist der große Stehtisch .
Metallteile werden geschliffen und neu lackiert , oft aber bleiben sie auch original .
Der " Kasten " wird 2 m hoch , oben 2 einfache MPX Türen rein , unten einfache Schubladen .
Fertig ist der Barschrank .

Für eine Veranstaltung ( großer Messestand ) sind einige Taler fällig .

Ich fand die Teile ehrlich gesagt nur grottig , die Kundschaft war begeistert .
Waren aber auch alle " megahip " :emoji_slight_smile:

Für 2017 hatte der Schreiner 10 Events , für 2018 waren schon 25 gebucht :emoji_ghost:

Gruß

PS : unsere ersten Wandverkleidungen für Firmen aus OSB haben wir schon wieder entsorgt .
Nicht mehr " hip " :emoji_thumbsdown:
 

chris_maa

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Hallo zusammen und danke für die Rückmeldungen!

@Komihaxu Die Frage ist bereits geklärt, es wird unabhängig von der wirtschaftlichen Betrachtungsweise die Variante in Seekiefer gewünscht, um eine "rohe und ursprüngliche" Optik umzusetzen.

@Holzrad09 Siehe mein erster Post, wir haben seinerzeit schon die besseren Platten in Deckfurnierklasse I/II (aus deinem zweiten Linken) verarbeitet und waren damit für den Einsatz im Möbelbau nicht zufrieden.

@holztill Grundsätzlich geht das schon. Es handelt sich jedoch um etwa hüfthohe Trennwände, bei denen wir immer mal wieder (stumpf, nicht auf Gehrung) um die Ecke müssen und hier und da muss auch mal ein Deckel oben drauf, es sind also ein paar Verbindungen dabei. Und genau da sehe ich bei dem verzogenen Sch... das Problem.


Wenn man bei Google mal "Seekiefer Möbel" eingibt, findet man diverse schöne Möbel, bei denen Seekiefer in optisch ansprechender Art verarbeitet wurde. Ich frage mich, wie die Kollegen das gemacht haben. :emoji_thinking: 10 Platten benötigt, 30 Platten bestellt und dann so lange geschnitten, bis was brauchbares dabei war???

Ich befürchte hier irgendwie, dass ich wohl mangels Alternative die Variante in Seekiefer- Sperrholz franz. I/II mit diversen Hinweisen hinsichtlich der Qualität anbieten werden muss... :emoji_cry:


Viele Grüß, Christian
 

Küstenharry

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Frag mal beim Direktimporteur nach.
ich habe auch schon gute Seekieferplatten Platten bei uns im Lager gesehen.
hier mal der link des Produktkatalogs bei mir von der Arbeit. Seite 32
 

Andreas W.

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Hallo Christian,

wenn es Dir um die Ebenheit der Platten geht, rate ich Dir zu "Furnierschichtholz". Einfach mal eine Suchmaschine betätigen.

Das Material bleibt sehr eben (zumindest, solange es nicht einseitig naß wird). Ist jedoch teurer als "Seekiefer-Platten", aber eben kein Ex-und-Hopp-Artikel für Schalung oder Verpackung. Habe das Material bisher nur aus Fichtenholz und mit sehr guter Oberfläche verarbeitet. Ob es also auch Platten aus Kiefer gibt, weiß ich nicht, sicher aber gibt es auch rustikalere Qualitäten.
Sehr gute Oberfläche heißt: relativ viele Äste, aber die sind relativ klein und auch kaum ausgespachtelt. Wenige, aber wenn dann gut gemachte Flickstellen, gleich dicke Furnierschichten und auch fast keine Löcher durch Furnierfehlstellen in der der Platte "drinnen", die am Sägeschnitt sichtbar würden. Im Vergleich z.B. zu preiswerten Schalungsplatten. Die Oberflächen sind sauber geschält und vorgeschliffen.
Ich würde mit dem Händler über den angedachten Verwendungszweck sprechen und explizit nachfragen, ob das Material für selbigen und auch für innen geeignet ist, auch wegen der Verleimung und deren "Ausgasung".

Mit "Seekieferplatten" bzw. anderen Schalungsplatten habe ich öfters zu tun. Das "preiswerteste" Material kommt laut Etikettierung aus Brasilien (Nadelholz, laut Angabe die bereits erwähnte "Elliotis Pine"), Pappel-Schalungsplatten mit Filmbeschichtung aus China.
Die Qualität des Materials ist so beschaffen, wie es auch deren Preis ist. Auf den ganzen Hüben (ich glaube bei 20/21mm Stärke sind es immer 42 Stück) steht relativ deutlich "for exterieur use only" (oder so ähnlich). Vermutlich hängt das mit den Ausdünstungen der Verleimung zusammen.
Das Material taugt für den Zweck, für den es angedacht ist. Es ist ein Einmal-Artikel und riecht nicht gerade nach Emissionsklasse 1. Das ist jedoch nur ein persönlicher Eindruck, kann das nicht belegen.

Zwar nicht das genaue Thema, aber dennoch ein verwandtes Thema - vom Informationsdienst Holz gibt es eine Publikation "Außenbekleidungen mit Holzwerkstoffplatten". Nicht mehr ganz aktuell, was Normung und Abkürzungen betrifft (ist ca. 2001 herausgegeben worden), trotzdem interessant und lehrreich. Jede Suchmaschine findet es bei Eingabe.

Gruß, Andreas
 

Eder Franz

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In Den USA, wo ganze Häuser aus solchen Platten gebaut werden, wird man vermutlich eine Qualität bekommen, die für den Innenbereich geeignet ist (Ausdünstungen). Das Stichwort dort ist:

"Construction Grade Plywood"

Damit sollte es dann auch möglich sein, Möbel im Innenbereich zu gestalten. Anders kann ich mir die ganzen Erfolgsmeldungen auf Pinterest nicht erklären:

https://www.pinterest.de/explore/sperrholzküche/

Die Holzwerkstoffe, die man bei uns bekommt, sehen zwas ähnlich aus sind von der Qualität aber vermutlich nicht vergleichbar. Das ist Holz offenbar nur für Transportkisten oder Bauzäune gedacht und geeignet.

Genau dort würde ich nun ansetzen und nicht nach "Seekiefer", sondern nach ... in Bauholzqualität, oder ... für den Holzbau suchen

https://www.qwant.com/?q=construction grade plywood&t=images

Haltet mich auf dem Laufenden. Ich mag das Zeug auch. :emoji_wink:
 

Gelöscht stwe

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Hallo,

das wird jetzt ein bisschen offtopic..
Die Fronten die man da bei Pinterest unter "Sperrholzküche" sieht, sehen ja schon ganz okay aus. Da sind halt auch null Astlöcher drin.
Bei uns am Forschungscampus der TU München in Garching wurde vor ein paar Wochen die neue Mensa eröffnet. Von innen ein wirklich schöner, moderner Bau (offen, hell, dennoch nicht zu laut). Die Außenfassade ist aber - so sieht es zumindest für mich aus - "billiges" Sperrholz mit tausend Astlöchern. Anscheinend auch unbehandelt, sodass man schon nach kurzer Zeit deutliche Farbunterschiede zwischen den einzelnen Paneelen sieht.

Vllt. dient das folgende Bild ja als "Abschreckung" für den Architekten :emoji_rolling_eyes: 1820-1024.jpg

edit: Erst jetzt gesehen, dass der Originalpost von Dezember 2018 ist. Uuups!
 

Klem Low Scott

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In Den USA, wo ganze Häuser aus solchen Platten gebaut werden, wird man vermutlich eine Qualität bekommen, die für den Innenbereich geeignet ist (Ausdünstungen). Das Stichwort dort ist:

"Construction Grade Plywood"

Damit sollte es dann auch möglich sein, Möbel im Innenbereich zu gestalten. Anders kann ich mir die ganzen Erfolgsmeldungen auf Pinterest nicht erklären:

https://www.pinterest.de/explore/sperrholzküche/

Die Holzwerkstoffe, die man bei uns bekommt, sehen zwas ähnlich aus sind von der Qualität aber vermutlich nicht vergleichbar. Das ist Holz offenbar nur für Transportkisten oder Bauzäune gedacht und geeignet.

Genau dort würde ich nun ansetzen und nicht nach "Seekiefer", sondern nach ... in Bauholzqualität, oder ... für den Holzbau suchen

https://www.qwant.com/?q=construction grade plywood&t=images

Haltet mich auf dem Laufenden. Ich mag das Zeug auch. :emoji_wink:

Danke für den super tipp
 

Eder Franz

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Danke für den super tipp

Seekiefer Sperrholz bzw Plywood sieht vielleicht auf den ersten Blick identisch aus, aber die Beschaffenheit scheint ganz unterschiedlich zu sein. Ich glaube, dass es hier erhebliche Materialunterschide gibt. Das eine Sperrholz ist von der Beschaffenheit grad so für den Überseekiefercontainer :emoji_grin: geeignet, während ein anderes Sperrholz optisch und geruchsmäßig eine Güte hat, die auch für den Holz- und Innenausbau geeignet ist.

Bitte lass uns wissen, was Du hierzulande finden konntest.
 

chris_maa

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edit: Erst jetzt gesehen, dass der Originalpost von Dezember 2018 ist. Uuups!

Macht doch nichts, ist doch irgendwie immer noch aktuell!
Ich bin seinerzeit nicht in die Verlegenheit gekommen, das in D verfügbare Material verarbeiten zu müssen. Als uns der Bauvertrag des Auftraggebers (ein Onlinegigant, der auf den Handeln mit Schuhen spezialisiert ist) vorgelegt wurde, konnte man nur noch lachen und wir konnten uns die Frage an den AG nicht verkneifen, ob dieser Vertrag jemals von jemandem unterschrieben wurde, der ihn vorher auch gelesen hat...

Somit durfte ich die Suche nach geeigneten Seekieferplatten einstellen, vermute aber, dass das nicht die letzte Anfrage zu diesem Material war. Bin dementsprechend für weitere Materialvorschläge dankbar, der Bezug scheint in D ja echt ein Problem zu sein...

Viele Grüße, Christian
 
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