Wenn die Maserung im Vollholz vorhanden ist, ist das ein wertvolles Stück Holz. Wenn nicht (also aufgemalt oder furniert) nicht. Mein Arbeitsweise ürde sich völlig ändern.
Genaus andersrum ist es richtig:
eine solche Konstruktion mit massiver Platte und Seiten ist so ziemlich die primitivste Konstruktion, und deutet auf irgendeinen unbedarften Provinztischler hin, der einfach keine Ahnung von richtiger Konstruktion hatte (siehe Kardinalfehler Längs- auf Querholz geleimt) und entweder kein Furnier sägen konnte oder einfach nicht genug Sägefurnier hatte.
Die Fronten der Schübe sind ja furniert, da gibts ein schönes Furnierbild, und deswegen auch keine Risse.
Eine furnierte Deckplatte wäre aufwendiger herzustellen gewesen, hätte aber den großen Vorteil gehabt, ein symmetrisches Furnierbild zu ergeben, hochwertigere Möbel waren eigentlich immer so gebaut. Auch hätte automatisch ein Furnier die Blindholzkonstruktion darunter gesperrt, so dass solche Risse wohl gar nicht erst entstanden wären.
Hallo,
ihr werdet es nicht glauben: Das ist mir einige Male gelungen: Sperrende "Querhölzer" entfernt und die gerissene Platte oder Seitenfläche mit Zwingen neu verleimt - ja, mit Fischleim. Eine Trockenprobe zeigt, ob und wo es überhaupt Späne braucht.
Gruß Werner
Genau das habe ich auch schon öfter geschafft, nachdem aller Murks und alte Reparaturversuche entfernt waren, ließen sich Platten wieder zusammenleimen und so Risse schließen.
Wenn man dann eben die Konstruktion so ändert, dass nichts mehr sperrt, kann so ein Möbel dann auch unbeschadet weiterleben.
Mein Fazit: alle Klötzchen, Späne, Kitte und die ach so beliebten Schwalbenschwänze im Blindholz sind Murks bei der Beseitigung von Schwundrissen.