Schreibtischschrank für Homeoffice und Nähhobby

denz

ww-fichte
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Guten Morgen,

aufgrund des vermehrten Homeoffice und dem größer werdendem Hobby (Nähen) meiner Frau wollen/müssen wir unser Arbeitszimmer aufrüsten/umgestaten.

Dazu haben wir uns einen "Schreibtischschrank" überlegt. Hierzu mal eine erste Skizze:

Schreibtischschrank 1 beshriftet.png

Schreibtischschrank 2.png

Schreibtischschrank 3.png

Rechts soll also ein großer Schrank entstehen in dem zum Einen Ordner einsortiert und zum Anderen Stoffe verstaut werden sollen. Eingezeichnet ist es noch nicht, aber für die Stoffe soll es dann Schubladen/Auszüge geben und insgesamt soll es kein offenes Regal werden sondern es sollen mehrere größere Türen verbaut werden.
Angrenzend daran der Tischbereich B. Dort sollen die 2 Nähmaschinen Platz finden und der Unterschrank soll auch Auszüge bekommen für Nähmaterial und gleichzeitig soll er als Tischbein dienen. Links davon der Homeoffice-Platz (A). Dieser soll elektrisch höhenverstellbar sein. Links davon noch ein Schrank mit Türen, allerdings gibt es hier seit dem Erstellen der Zeichnung schon eine Änderung. Der Schrank wird nur halb so hoch. (In die Wandecke kommt dafür noch eine Art Regal. Also nur so dreieckige Regalböden direkt an die Wand ohne Seitenwände.) Schwierig wird die Umsetzung der elektrischen Höhenverstellung. Also diese relativ unauffällig zu integrieren, sodass alles wie aus einem Guss aussieht.
Weitere Details werden noch dazu kommen wie bspw. beim Regal rechts zur Tür hin soll die Seitenwand nur halb so weit in den Raum hinein stehen und der Regalboden entsprechend abgerundet werden. Dann muss ich jeweils bei A und B an der Unterseite der Tischplatte noch Steckdosen anbringen und es gibt noch eine Schwierigkeit bzgl. des Fensterbrettes, weil das natürlich ein paar Zentimeter in den Raum ragt und der Tisch ja eigentlich direkt an der Wand stehen soll. Auf der höhenverstellbaren Seite muss also der Bereich in irgendeiner Art und Weise ausgeklinkt werden, da ja der Tisch dort sonst beim Hochfahren hängen bleiben würde.

Ist die Idee soweit verständlich?

Zuallererst möchte ich nun die Holzart festlegen.
Ich würde am Liebsten Vollholz nehmen weil ich mir einbilde das ich das einfacher bearbeiten kann als zum Beispiel eine harte Multiplexplatte.
Meine Frau möchte zudem gerne die Optik Eiche Sonoma haben. Wie macht man das am Besten? Kriegt man das durch einen Anstrich hin, oder lackiert man das?
Dann muss ich die Stärken der einzelnen Böden, Tischplatte und Seitenteile bestimmen, damit ich mit den richtigen Maßen zeichnen kann und mir dann Gedanken über die Integration der Höhenverstellung machen.

Ich bin mir bewusst das es sicherlich ein anspruchsvolles Projekt ist, aber ich habe keine 2 linken Hände und ich stelle es mir auch schwierig vor das einen Tischler machen zu lassen, da hier doch sehr viel angepasst werden muss und sicherlich während der Arbeit noch zig Änderungen usw. entstehen. Abgesehen davon hätte der Tischler sicher erst 2023 Zeit dafür und würde einen Kleinwagen dafür verlangen.

Ich wünsche euch einen schönen 4. Advent!
 

fragnix

ww-robinie
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Ich wüsste nicht, wie Du hierzulande Sonoma erstellen kannst. Schaut doch schon mal nach etwas, was es hier auch gibt. Eventuell Eiche dänisch geweisst?
 

dascello

ww-robinie
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Zuerst mal die Regale/Schränke. Das kannst du so machen, selbst ohne versteifende Rückwand, wenn du die an der Wand verdübelst.
Unten ist ja bestimmt eine Fußleiste. Die muss entweder weg oder du machst unten eine Sockel mit Ausklinkungen.
Bei Vollholz läuft die Maserung der Stollen vertikal, die der Böden quer. Dann passt das auch mit Schwinden und Schwellen. Auch Schüsseln sollte hier nicht das Problem sein.
Über Schranktüren aus Vollholz findest du hier viel, zieh Dich aber warm an beim Lesen.
Die Platte ist sehr lang und liegt derzeit nur auf dem Schränkchen, soll aber höhenfahrbar sein. Das musst du erläutern.
Und: Das sind eine Menge Vollholzplatten, am Ende Eiche. Das wird teuer!

Meint

Michael
 

KalterBach

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Rechts soll also ein großer Schrank entstehen in dem zum Einen Ordner einsortiert und zum Anderen Stoffe verstaut werden sollen. Eingezeichnet ist es noch nicht, aber für die Stoffe soll es dann Schubladen/Auszüge geben und insgesamt soll es kein offenes Regal werden sondern es sollen mehrere größere Türen verbaut werden.

Für die Türen würde ich furnierte Platte nehmen. Wir haben einen Kleiderschrank aus Buche mit selbst hergestellten Lamellen. Einmal darfst Du raten, ob beide Türen gerade geblieben sind. Wenn Du aus optischen Gründen (Staubschutz) Türen vorsiehst, würde ich keine Schubladen dahinter verbauen. Das macht richtig Arbeit und bringt nichts. Stoff in Kisten und gut ist.

Schwierig wird die Umsetzung der elektrischen Höhenverstellung.

Nimm ein sauber verarbeitetes Schreibtischgestell.
Also diese relativ unauffällig zu integrieren, sodass alles wie aus einem Guss aussieht.

Das wird sehr schwer. Auf der Seite des trennenden Korpus noch vorstellbar, aber am linken Regalschrank? Die Frage ist noch, wozu?

Dann muss ich jeweils bei A und B an der Unterseite der Tischplatte noch Steckdosen anbringen

Dafür gibt es schraubbare Steckdosenleisten. Auf eine/zwei entsprechende Kabeldurchführungen in den Tischplatten achten, denn sonst musst das Kabel um die Kante führen. Wenn Du keine Kabeldurchführung machen willst, muss der Abstand von der Wand so groß sein, dass der Stecker durch passt.

es gibt noch eine Schwierigkeit bzgl. des Fensterbrettes, weil das natürlich ein paar Zentimeter in den Raum ragt und der Tisch ja eigentlich direkt an der Wand stehen soll.

Das ist für den Höhenverstellbaren Tisch natürlich zu berücksichtigen, für den festen Tisch kein Problem. Entweder stehen beide Tische von der Wand, oder einer an der Wand und der höhenverstellbare weg. Du könntest aber auch eine Leiste machen, die so breit ist, wie die Fensterbank vorsteht. Dort die Kabeldurchführungen, usw. Die bleibt halt fest wenn Du den Stehschreibtisch verfährst.

Dann muss ich die Stärken der einzelnen Böden, Tischplatte und Seitenteile bestimmen, damit ich mit den richtigen Maßen zeichnen kann und mir dann Gedanken über die Integration der Höhenverstellung machen.

Lass mal Deine Gedanken kreisen und schau Dich mal im www bei den üblichen Verdächtigen um. Eine gute Inspiration vor allem für die Maße sind kaufbare Regalwände und Systeme. Meist sind die Fächergrößen auf Bücher und Ordner abgestimmt. Dann passen am Ende auch diese Dinge rein.

Unsere Wohnzimmer-Wand hat 28er Platten, die im Arbeitszimmer ist dünner (MPX). Bei 2,45 Meter Höhe passt sie genau unter die Decke und ist weder festgedübelt, noch hat sie eine Rückwand, bzw. anderweitige Aussteifung. Ebenso ist sie unten für die Fußbodenleiste ausgeklinkt. Aber, wir haben auch schmale Fußbodenleisten.

Ich bin mir bewusst das es sicherlich ein anspruchsvolles Projekt ist, aber ich habe keine 2 linken Hände und ich stelle es mir auch schwierig vor das einen Tischler machen zu lassen, da hier doch sehr viel angepasst werden muss und sicherlich während der Arbeit noch zig Änderungen usw. entstehen.

Also, wenn das der Tischler nicht kann, dann macht es der Schreiner. Im Normalfall bespricht man das Projekt mit dem Kunden, dann gibt es eine Änderungsrunde und dann wird ausgeführt. Wenn der Auftraggeber unterwegs noch Flöhe im Gehirn bekommt und zig Änderungswünsche hat, dann wird es teuer. Ist aber auch logisch.

Abgesehen davon hätte der Tischler sicher erst 2023 Zeit dafür und würde einen Kleinwagen dafür verlangen.

Das bekommst Du gesagt, wenn Du mal Tischlereien in der Nähe anfragst. Da in solchen Regelsystemen schnell mal Quadratmeter Material drinstecken, musst natürlich ein paar Euro in die Hand nehmen. Alleine schon für das Material. Hier macht sich der Unterschied zwischen Vollholz und furnierten Platte schnell bemerkbar.

Wie bist Du denn maschinentechnisch in Deiner Hobby-Werkstatt ausgestattet?
 

Gelöscht stwe

Gäste
Noch zur Materialwahl: Multiplex kann man (mit Maschinen) genau so einfach verarbeiten wie Vollholz. Klar, manche Arbeitsschritte sind anders, aber im Grunde kommt man mit jeder Kreissäge auch durch Multiplex. Vollholz ist natürlich wertiger, aber auch teuer und man muss, wie oben angedeutet, auf materialgerechte Verarbeitung achten.

Wenn deine Frau "Eiche Sonoma" will, dann bist du ja materialtechnisch schon auf Spanplatte festgelegt. Spanplatte mit Dekor halte ich aber für die Verarbeitung in der Hobbywerkstatt für Recht anspruchsvoll. Gerade hinsichtlich Ausrissen an der Kante, Umleimern (ABS oder Melaminkante?)

Ich würde deshalb Tischlerplatte mit Eiche Furnier in den Raum werfen: Besteht aus Massivholz (Kern Fichte, Deckfurnier Eiche), du hast eine schöne Eichenoptik, Kantenumleimer kannst du selbst aus Eiche Schnittholz herstellen.

Ansonsten schließe ich mich Sebastian an: Wie ist deine Ausstattung? Hast du ein Budget geplant, dass du einhalten willst?
 

werists

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Dazu haben wir uns einen "Schreibtischschrank" überlegt. Hierzu mal eine erste Skizze:
Abseits der Umsetzung eine Anmerkung:
Nach der Skizze zu urteilen steht dann der Monitor vorm Fenster, je nach Himmelsrichtung kann das enorm blenden, Hab ich hier momentan auch so, würde ich nie wieder so machen. Satt schöner Aussicht sehe ich nur den zugezogenen Rollo.
 

denz

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Frohes Neues euch allen.
Ihr habt mich überzeugt. Ich lass es.
Wir haben nun für die rechte Seite online einen fertigen Schrank bestellt. Für den linken Tisch haben wir jetzt den Flexispot EQ5 bestellt.
Dafür benötigen wir jetzt noch eine Tischplatte und für den rechten Schreibtisch kaufen wir jetzt noch einen Anstellcontainer (auf Rollen). Der soll links positioniert werden und sozusagen als linkes Tischbein dienen und rechts liegt die Tischplatte dann im Regal des Schrankes auf. Das sollte fast auf den mm hinkommen mit den Höhen.
Die Frage ist jetzt noch welche Tischplatte. Die Tiefe soll 80 cm sein das steht fest. Die Breite soll bei beiden 170 cm sein (nutzbar, durch das aufliegen im Regal muss die rechte Seite 30cm länger sein). Erst dachte ich an eine Arbeitsplatte die man bei Obi bekommt. Die haben allerdings nur eine Tiefe von 60 cm. Im Netz findet man aber auch Angebote mit Zuschnitt. Da es ja in der Optik Eiche Sonoma sein soll finde ich bisher nur Spanplatte mit Dekorholz. Eigentlich wollte ich ja Massivholz nehmen, damit ich die Ecke vom Fensterbrett aussparen kann. Aber vielleicht kann ich das auch mit denen absprechen. Wichtiger ist die Frage ob das überhaupt Sinn macht. bzw. in welcher Stärke. Die Arbeitsplatten gibt es ja in 19mm, 25, 28, oder auch 38 mm Dicke. Ich würde jetzt zu 25mm tendieren. Oder "biegt" sich das durch auf die Länge?

Gruß
 

denz

ww-fichte
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Abseits der Umsetzung eine Anmerkung:
Nach der Skizze zu urteilen steht dann der Monitor vorm Fenster, je nach Himmelsrichtung kann das enorm blenden, Hab ich hier momentan auch so, würde ich nie wieder so machen. Satt schöner Aussicht sehe ich nur den zugezogenen Rollo.
Das ist ein guter Hinweis. Das geht bei uns allerdings. da steht ja aktuell schon ein alter Schreibtisch aus Studienzeiten.
 

fragnix

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Da Eiche Sonoma kein heimisches Holz ist, wirst Du nicht ohne weiteres und nicht für überschaubares Geld Massivholz finden. Vielleicht Furnier, aber auch nicht zum Rabattpreis. Spanplatte mit Dekorholz scheint also eine deiner besten Optionen zu sein, oder halt nicht Eiche Sonoma.

Wenn Du die Tische nach wie vor selbst fertigen willst: Kannst Du nicht aussen reguläre Beine anbringen, und das Regal aussen vor lassen? Wäre eventuell besser nutzbar. Ein Bein sollte den Zugriff auf das Regal ja nicht komplett verhindern.

Die Tischplatte würde ich mit einer Zarge stützen. Dann ist die Dicke nicht mehr ganz so wichtig, auch wenn 19 mm weiterhin arg wenig ist. Mit Zarge wird es sich kaum noch biegen, und die Zarge stabilisiert die Beine aussen ganz hervorragend. Zum Beispiel bei @IngoS findest Du dazu Anleitungen.

Damit noch etwas Eigenbau übrig bleibt, also zwei Tische mit Zarge (oder ein langer Tisch mit Zarge und Regalunterbau in der Mitte). Klingt das gut für Dich?
 

denz

ww-fichte
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Lange vor mir hergeschoben muss der Tisch nun endlich fertig werden. Schrank/Regal auf der rechten Seite steht schon. Der Unterschrank steht auch bereit und auch das höhenverstellbare Tischgestell ist da.

Ich habe mich jetzt dazu entschieden eine Spanplatte in 38mm zu nehmen. Also eine typische Küchenarbeitsplatte.
Die beiden Tischplatten sehen wie folgt aus:
1644489322652.png

A kommt in das Regal geschoben und liegt auf der anderen Seite auf dem Unterschrank auf.
B kommt auf das Tischgestell und hat eine Ausklinkung aufgrund des Fensterbretts.

Die Tischler vor Ort wollen leider 500€ aufwärts haben.
Jetzt habe ich noch 2 Möglichkeiten: 1) online bestellen (expresszuschnitt.de). Da kostet aber der Versand schon 70€.
oder 2) bei Obi vor Ort bestellen nimmt sich vom Materialpreis nicht viel, aber der Versand entfällt bzw. kann ich selbst machen.

Bei beiden müsste ich die Ausklinkung selbst machen. Ich denke das geht mit einer Handkreissäge und einer mit Schraubzwingen befestigten 2m Wasserwage als Schiene ganz gut.
Bei 1) müsste ich dann noch die Ausklinkung hinten mit einem Umleimer schick machen.
Bei 2) müsste ich alles bis auf die Vorderkante mit dem Umleimer versehen.

Dieser Umleimer ist auf der Rückseite mit Kleber versehen und wird mit einem Haushalts-Bügeleisen einfach aufgebügelt. Hat da jemand Erfahrung? Geht das so einfach? Sieht das gut aus? Hält das 10 Jahre?
Vorteil bei 1) ist aus meiner Sicht, dass der Umleimer nur da ist wo man es eh kaum sieht weil da ja auch noch ein Monitor steht. Alle anderen Kanten sind da dann professionell gemacht.

Was meint ihr?
 
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