Schreibtisch ist vermutlich Mahagoni

Sheriff

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Und der Abrieb auf dem weißen Lappen/Papier war überhauptnicht braun? Das spräche dann gegen Schelllack. Andrerseits würde es mich wundern, wenn sonstiger (Kunstharz)lack durch Alkohol klebrig würde, sich also anlösen ließe.
Ganz leicht verfaerbt, aber durchaus sichtbar. Jetzt, nachdem ich die Frischhaltefolie abgemacht hab, bleibt die Stelle milchig, obwohls schon lange getrocknet ist
 

Sheriff

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Zu beachten ist auch, dass viele Jahre alter Schelllack schwerer zu lösen ist. Meinem Eindruck nach zumindest.
so kommt es mir auch vor, obwohl ich damit keine Erfahrung habe. Ich glaube aber nicht, dass sich vor mir irgendjemand die Muehe gemacht hat, den Tisch mal zu saeubern oder neu zu lackieren
 

marcus_n

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Friedrich, du hast schon recht. Ich bin aber ein bisserl beim Nitrolack, weil Spirituslack bei Wasser und Alkohol empfindlich ist. Da müsste man Flecken auf der alten Oberfläche sehen. Und wie du schon sagtest, wenn das Schellack ist, dann ist das Harz stark ausgehärtet. Aber dann färbt das auch nicht mehr soo ab. Ein paar Fotos in der Nahaufnahme wären schon hilfreich.
Ich hab vor ein paar Jahren mal an einem Sperrmüllmöbel einen Reinigungsversuch mit einem Heissdampfreiniger gemacht. Das war Nitrolackiert. Das Zeug ging schon runter, aber es war eine sehr klebrige Angelegenheit. Jedenfalls war dort am Anfang die Oberfläche auch milchig weiss. Das entsteht, wenn der Lack angelöst ist, aber eben noch nicht ab.
Aber vielleicht kann einer der Restauratoren hier noch bessere Tipps geben.
Gruß Marcus
 

Sheriff

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Hier ein paar Bilder. Ich hab mein Bestes versucht, mit einer alten Kamera, da im Büro kein Handy erlaubt ist. Das erste Bild (zum Farbvergleich habe ich ein Blatt Papier daneben gelegt) ist abgeschliffen und Nitroverdünnung, das Zweite Origial unbehandelt inkl. Kratzer von Vorbesitzern, 3. und 4. zeigt die Seite, kurz abgeschliffen und mit Wasser nass gemacht. Die Stelle, die ich mit Alkohol und Folie probiert hab, habe ich nicht fotografiert, sie ist einfach weiß geblieben
 

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marcus_n

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Wenn Du da nur nicht schon so viel geschliffen hättest. Na ja, jetzt ist es geschehen. Wenn ich von Bild zwei ausgehe, würde ich den bestehenden Lack drauf lassen und auffrischen. Sollte es ein Nitro Lack sein, dann einfach mit Sprühlack ansatzlos und passendem Glanzgrad ein paar Mal dünn drüberhuschen und fertig. Die geschliffenen Bereiche müsstest du halt etwas intensiver lackieren. Natürlich sieht man das.
Alternativ machst Du Dir wirklich die Arbeit, dann muss alles runter und Oberfläche neu aufgebaut werden. Diese charmanten kleinen Abdrücke und Macken lässt Du einfach. Ich klinke mich dann aus. Kann nicht mehr zum Thema beitragen. Gruß Marcus.
P.S. Und ich denke das ist Nussbaumfurnier. Aber auch da gibt es kompetentere Menschen hier.
 

Sheriff

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Wenn Du da nur nicht schon so viel geschliffen hättest. Na ja, jetzt ist es geschehen. Wenn ich von Bild zwei ausgehe, würde ich den bestehenden Lack drauf lassen und auffrischen. Sollte es ein Nitro Lack sein, dann einfach mit Sprühlack ansatzlos und passendem Glanzgrad ein paar Mal dünn drüberhuschen und fertig. Die geschliffenen Bereiche müsstest du halt etwas intensiver lackieren. Natürlich sieht man das.
Alternativ machst Du Dir wirklich die Arbeit, dann muss alles runter und Oberfläche neu aufgebaut werden. Diese charmanten kleinen Abdrücke und Macken lässt Du einfach. Ich klinke mich dann aus. Kann nicht mehr zum Thema beitragen. Gruß Marcus.
P.S. Und ich denke das ist Nussbaumfurnier. Aber auch da gibt es kompetentere Menschen hier.
Danke, du warst mir eine grosse Hilfe! Welches Holz es schlussendlich ist kann mir egal sein, es soll ja nur etwas heller werden, denn in einem kleinen Büro zwei solcher dunkler, zerkratzter Stücke ist nicht wirklich eine schöne Arbeitsumgebung.
PS: schleifen schien mir die schnellste Lösung zu sein - ich bin halt ne ungeduldige Frau
 

welaloba

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Langer Rede kurzer Sinn: viel rumprobiert, viel Gespräch, unnötig geschliffen. Wieso hat ihr keiner erzählt, dass dieses Furnier nicht heller wird, ausser man streicht es deckend?
Wegduck
Werner
 

Sheriff

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Langer Rede kurzer Sinn: viel rumprobiert, viel Gespräch, unnötig geschliffen. Wieso hat ihr keiner erzählt, dass dieses Furnier nicht heller wird, ausser man streicht es deckend?
Wegduck
Werner
Stimmt schon, aber ich hab ja gemerkt, dass es nicht heller wird und von daher weißes Wachs versucht und erst die Rosafärbung hat mich auf die Idee gebracht, mal Leute mit Ahnung zu fragen, welches Holz und wie krieg ich das hin. Jetzt weiß ich immerhin, dass Schleifen keine gute Idee war.
 

Keilzink

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... nach den neuen Bildern: Mathis hat natürlich recht. Das Gelbe dürfte dann ein total vergilbter Schellack sein. Vielleicht auch ein krepierter Nitrolack, aber das glaube ich eher nicht.

Das Vorgehen bei der Restaurierung einer solchen Oberfläche aus meiner Sicht: Mit hochprozentigem Isopropyl abwaschen, dazu Stahlwolle 0000 verwenden (muß man idR bestellen, gibts so nicht im Baumarkt. 000 ist ungeeignet). Mit der Stahlwolle vorsichtig die oberste Schicht des Schellacks abnehmen, bis das Holz wieder in seiner "normalen" Tönung steht. Nach dem Waschen bleiben Schlieren auf der Oberfläche zurück, die verschinden aber, wenn die neuen Schichten aufgetragen werden. In dem Zustand werden Fehlstellen ausgebessert und restauriert, bei Farbauftrag mit wenig Schellack-Spray fixiert. Dann werden die neuen Schellack-Schichten aufpoliert, wobei ich dann nur wenig Polieröl verwende, damit die neuen Schichten nicht zu glänzend wirken und mehr an eine alte, gutgepflegte Oberfläche erinnern. Bei diesem Vorgehen muß man keine Porenfüllung durchführen (außer an Stellen, wo neues Furnier eingesetzt wurde), weil in der Regel die alte Porenfüllung nicht abgetragen wird.

Das wäre das Vorgehen, wenn man so ein Möbel fachgerecht restaurieren will. Wenn man dem Möbel eine andere Oberflächenwirkung verpassen möchte, läuft das nicht mehr unter Restaurieren (Wiederherstelllen des Urzustandes) sondern unter - das spare ich mir jetzt. Dann ist alles erlaubt, aber nur, wenn ich nicht zuschauen muß.

Ehrlich, das ganze erinnert mich an: "Habe letze Woche das Restaurieren als Hobby für mich entdeckt. Jetzt soll ein Sekretär von 1820 restauriert werden. Wie gehe ich vor? (Bandschleifer vorhanden)" Hört sich vielleicht übertrieben an, ist aber aus Zitaten zusammengesetzt, die man hier im Forum durchaus finden kann.
Schönen Tag!
Andreas
 

Sheriff

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... nach den neuen Bildern: Mathis hat natürlich recht. Das Gelbe dürfte dann ein total vergilbter Schellack sein. Vielleicht auch ein krepierter Nitrolack, aber das glaube ich eher nicht.

Das Vorgehen bei der Restaurierung einer solchen Oberfläche aus meiner Sicht: Mit hochprozentigem Isopropyl abwaschen, dazu Stahlwolle 0000 verwenden (muß man idR bestellen, gibts so nicht im Baumarkt. 000 ist ungeeignet). Mit der Stahlwolle vorsichtig die oberste Schicht des Schellacks abnehmen, bis das Holz wieder in seiner "normalen" Tönung steht. Nach dem Waschen bleiben Schlieren auf der Oberfläche zurück, die verschinden aber, wenn die neuen Schichten aufgetragen werden. In dem Zustand werden Fehlstellen ausgebessert und restauriert, bei Farbauftrag mit wenig Schellack-Spray fixiert. Dann werden die neuen Schellack-Schichten aufpoliert, wobei ich dann nur wenig Polieröl verwende, damit die neuen Schichten nicht zu glänzend wirken und mehr an eine alte, gutgepflegte Oberfläche erinnern. Bei diesem Vorgehen muß man keine Porenfüllung durchführen (außer an Stellen, wo neues Furnier eingesetzt wurde), weil in der Regel die alte Porenfüllung nicht abgetragen wird.

Das wäre das Vorgehen, wenn man so ein Möbel fachgerecht restaurieren will. Wenn man dem Möbel eine andere Oberflächenwirkung verpassen möchte, läuft das nicht mehr unter Restaurieren (Wiederherstelllen des Urzustandes) sondern unter - das spare ich mir jetzt. Dann ist alles erlaubt, aber nur, wenn ich nicht zuschauen muß.

Ehrlich, das ganze erinnert mich an: "Habe letze Woche das Restaurieren als Hobby für mich entdeckt. Jetzt soll ein Sekretär von 1820 restauriert werden. Wie gehe ich vor? (Bandschleifer vorhanden)" Hört sich vielleicht übertrieben an, ist aber aus Zitaten zusammengesetzt, die man hier im Forum durchaus finden kann.
Schönen Tag!
Andreas
ich würde nie Anspruch erheben, ein Restaurator zu sein, auch nicht hobbymäßig. Für mich reicht es, wenn ich den Tisch weiter benutzen kann. Und da gleich 2 dieser Stücke in einem kleinen "Werkstattbüro" mitten im Wald stehen, will ich bei meinem einfach nur mal versuchen, ihn in einen ansehlichen Zustand zu bringen. Denn so wie er jetzt ist, erschlägt mich das Dunkle fast, zumal ich die Wände jetzt in helleren Farben streichen lassen hab und es sieht einfach nur alt und verschrammt aus. Er soll weiterhin gute Dienste tun, aber pfleglich geht von uns keiner mit um, es ist nur ein "Arbeitsgerät" und noch nicht mal mein Eigentum.
Also bin ich wirklich mit dem Schleifer vorsichtig drangegangen, danke an alle die mich eindringlich gewarnt hatten! solange, bis das Holz an einer kleinen Stelle sichtbar wurde. Ihr hattet recht, mit dem Schellack.
Was da noch alles drübergeschmiert wurde, wird ein Rätsel bleiben, jedenfalls bestimmt 10 Schichten Schellack zu Anfang, dann anderer Lack, und Politur oder ähnliches war auch dabei. Hatte selbst mit Schleifer ewig gedauert, bis das runter war. Nun sah ich allerdings auch, dass ein roter Filzstiftfleck komplett durchgedrungen war, auch hatte jemand mal 2 Schrauben tief in die Tischplatte geschraubt und die Löcher mit irgendwas aufgefüllt. Jedenfalls dachte ich mir, jetzt auch egal, und hab die letzte Schichten mit der Hand weggeschmirgelt 8 (240er Körnung).
Die Platte ist viel heller geworden jetzt, sie ist massiv.
Welches Holz weiss ich immer noch nicht, es könnten auch 2 sein. Ringsum ein anderes als in der Mitte.
die Seitenteile hab ich noch nicht angefasst, das scheint nämlich Furnier zu sein und da muss ich erst probieren.
Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich das Ganze wieder versiegele und denke mal, dass Schellack am Besten ist.
Wie gesagt, es ist ein Gebrauchsgegenstand, da bleiben weitere Kratzer und Schrammen nicht aus. Ab und zu geht auch die Putzfrau mal mit aggressiven Mitteln dran und bisher hat ers immer gut überstanden. Lack wäre also das beste.
So, jetzt wird keiner mehr antworten, wegen dem Schleifer:emoji_grin:
Es wäre nett, wenn mir jemand einen Lack empfehlen könnte.
Da ich das alles aus eigener Tasche bezahlen muss, wäre was günstiges willkommen. Bestelle ich den Lack über die Firma, dauert es ca 3-6 Monate bis es da ist und so lange möchte ich nicht ohne Schreibtisch sein.
 

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Friederich

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Ihr hattet recht, mit dem Schellack.
In dem Fall hätte man ihn nur mit Alkohol entfernen können/sollen; ohne Schleifen.

Und FALLS wieder Schelllack drauf soll: Beachten, dass der halt nicht sehr widerstandsfähig ist.
Und eine eher helle Farbtönung wählen. Am sinnvollsten wohl "Lemon"; keinesfalls etwas Richtung "Rubin" (so ziemlich die dunkelste Tönung.
Gebleicht/bleached ist zwar am allerhellsten, ist mir aber nicht geheuer, da chemisch behandelt.
 
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Sheriff

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Danke, das hilft mir bei der Wahl des Schellacks sehr. Nachdunkeln wird das Holz ja mit der Zeit von alleine.
Widerstandsfähiger als Öl oder Wachs wird es hoffentlich werden und wenn es neue Kratzer gibt, weiss ich ja mittlerweile, wie ich die neue Lackschichten entfernen oder reparieren kann.
Das Ganze ist halt viel Arbeit, übernächste Woche kann ich erst weitermachen, da versuche ich mal ohne Schleifen die Seiten sauber zu kriegen


Die Holzsorte hab ich Dir doch schon genannt.
Mathis: ich wollte dich nicht anzweifeln, aber ich dachte, meine Bilder sind nicht so gut, dass man genug erkennen kann.
Und eine eher helle Farbtönung wählen. Am sinnvollsten wohl "Lemon"; keinesfalls etwas Richtung "Rubin" (so ziemlich die dunkelste Tönung.
Gebleicht/bleached ist zwar am allerhellsten, ist mir aber nicht geheuer, da chemisch behandelt.
Ich hätte vermutlich wirklich zu gebleicht gegriffen, da hell, aber wenn du sagst, dass da Chemie drin ist, lass ichs bleiben. Immerhin esse ich auch an diesem Tisch
 

Friederich

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da versuche ich mal ohne Schleifen die Seiten sauber zu kriegen
Wichtig ist es, den Alkohol lange einwirken zu lassen.

wenn es neue Kratzer gibt, weiss ich ja mittlerweile, wie ich die neue Lackschichten entfernen oder reparieren kann.
Das ist dann wirklich sehr gut möglich, und auch beliebig oft.
Wenn man das Polieren erstmal beherrscht.

wenn du sagst, dass da Chemie drin ist,
Ob im gebleichten Schelllack noch Chemie DRIN ist, weiß ich nicht. Ich vermute nur stark, dass durch den chemischen Bleichprozess die Eigenschaften des Schelllacks ungünstig verändert werden.
Bei ohnehin dunklem Holz wird man wohl keinen Unterschied zu "Lemon" bemerken.
 
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dascello

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Nur ein Tipp noch: Schellack ist zwar wünderschön und auch meine Lieblingsbeschichtung. Aber es ist nicht „grifffest“ und man kann es auch nicht feucht reinigen. Bei dem was dir vorschwebt fällt mir Osmo Hartwachsöl ein oder die Kombination aus Clou Schnellschliffgrund gefolgt von Clou Ballenmattierung. Beide Verfahren sind zudem viel einfacher beherrschbar als der Auftrag einer Schelllackpolitur.
My five cents....

Michael
 
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