Schranktür - Rahmen mit Füllung - Schwundmaße

paul_pb

ww-nussbaum
Registriert
26. August 2018
Beiträge
79
Ort
Paderborn
Hallo Woodworker,

irgenwie kam es bei mir zu einer größeren Diskussion. Hergestellt ist ein Rahmen mit Schlitz und Zapfen. Rundherum ist eine Nute für die Füllung.
Die Füllung wird ca. 40 cm breit sein. Bislang habe ich für eine Füllung immer 2-3 mm Luft an den Seiten gelassen und auch in Längsrichtung etwas Spiel.
Nun hieß es, in der Längsrichtung sollte die Füllung wegen der Steifigkeit exakt passen und am besten in der Mitte auch einen Kleks Leim erhalten.

Was ist denn nach "Praktiker" die richtige Vorgehensweise?
- Rechts und links jeweils in etwa 2-3 mm Luft lassen sowie oben und unten auch etwas oder
- nur rechts und links etwas Luft lassen und oben und unten einpassen mit einem Kleks Leim in der Mitte

Kurze weitere Frage: Wir breit darf eigentlich eine Füllung sein, dass ich sie aus einem breiten Stück fertigen kann.

Vielen Dank im Voraus für eine Klärung

Paul
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.517
Ort
vom Lande
und auch in Längsrichtung etwas Spiel.
Nun hieß es, in der Längsrichtung sollte die Füllung wegen der Steifigkeit exakt passen und ....
Hallo
In Längsrichtung brauchst Du keine Luft geben, mache es so, dass man sie saugend einschieben kann.
und am besten in der Mitte auch einen Kleks Leim erhalten.
Kann man machen, muss man nicht. Normal sollte sie stramm drin sitzen und nicht hin und her wandern.
Kurze weitere Frage: Wir breit darf eigentlich eine Füllung sein, dass ich sie aus einem breiten Stück fertigen kann.
Gute Frage. Ich habe schon Rahmentüren von 1900 zerlegt, da waren die Füllungen und auch der mittlere Querfries aus einem Stück, die Füllungen bis zu 40 cm breit. Anscheinend hatte man früher anderes Holz ( Winterschnitt und luftgetrocknet ) ..... :emoji_slight_smile:
Ansonsten, wenn Du breites gut trockenes Holz mit stehenden Jahren hast, sollten 25 cm breite schon möglich sein, natürlich jeweils nur links oder rechts der Markröhre, die gehört nämlich rausgeschnitten.
LG
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.603
Ort
Ortenberg
Du kannst eine Füllung auf beide Arten einlegen. Ich verwend gerne bisschen Leim um die Füllung mittig zu fixieren. Ganz exakt pass ich die Füllung dabei nicht ein in Längsrichtung, sonst reicht schon ein größerer Krümel und man bekommt vielleicht Probleme beim Verleimen. Das schöne ist auch dass die Füllung dann weniger zum Klappern neigt wenn das Holz schwindet, und man kann den Schwund auf beiden Seiten halt schön ausmitteln.

Im Prinzip kannst du eine Füllung beliebig breit machen, du musst dann halt in den Nuten mehr Raum für Quellen und Schwund lassen. Das kann man sich ganz gut hiermit ausrechnen:
http://www.holzwurm-page.de/holz/ho...e=400&feuchtunterschied=4&Berechnen=Berechnen
Ich glaub da is mein Beispiel jetz gleich schon eingegeben. 400mm breite Füllung aus Eiche kann bei 4% Feuchteunterschied maximal 5,12mm quellen oder schwinden. Also wenn man zum Beispiel beim Möbelbau Holz mit 12% Holzfeuchte verwendet, und es im Winter im Haus auf 8% runtertrocknet dann muss die Füllung auf beiden Seiten mal mindestens 3mm tief eingeschoben sein, sonst wirds knapp, andersrum muss die Füllung auch noch Platz haben, wenn das selbe Möbel in der Garage gelagert wird und es auf 16% hochgeht mit der Holzfeuchte braucht die Füllung die gleichen 5,12mm Platz.
Das sind jetz Maximalschwundwerte und recht hohe Holzfeuchteänderungen als Beispiel.
Grob kann man sich daran orientieren. Gut zu wissen ist auf jeden Fall wie feucht das Holz jetzt ist, und wie weit es wohl runtergehen wird wenn es am Bestimmungsort ist.

Gute Frage. Ich habe schon Rahmentüren von 1900 zerlegt, da waren die Füllungen und auch der mittlere Querfries aus einem Stück, die Füllungen bis zu 40 cm breit. Anscheinend hatte man früher anderes Holz ( Winterschnitt und luftgetrocknet ) ..... :emoji_slight_smile:
Ansonsten, wenn Du breites gut trockenes Holz mit stehenden Jahren hast, sollten 25 cm breite schon möglich sein, natürlich jeweils nur links oder rechts der Markröhre, die gehört nämlich rausgeschnitten.
LG
Das versteh ich nicht ganz. Was meinst du jetz genau mit den 40 und was mit den 25cm?
Ne Füllung kann doch breiter sein als 40cm. Und mit den 25cm meinst du dann Friesbreite?
 
Zuletzt bearbeitet:

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.745
Ort
Oldenburg
Ich gehe pauschal von ca 1% Breitenänderung aus.


Das Beispiel von @Lorenzo zeigt das es passt 5,12mm vs 400mm = 1,3%.

Man muss nur einschätzen wie feucht das Holz ist. Gefühlt würde ich da auch 2-3 mm links und rechts Luft lassen.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.517
Ort
vom Lande
Das versteh ich nicht ganz. Was meinst du jetz genau mit den 40 und was mit den 25cm?
Ne Füllung kann doch breiter sein als 40cm. Und mit den 25cm meinst du dann Friesbreite?
Ja, Ich hatte den Eingangsthread nicht richtig gelesen, bin davon ausgegangen, wie breit man eine Füllung aus einem Stück ( Brett ) machen kann.
Bspl. Ich habe ein 50 cm breites Brett, mein Dickenhobel kann 63 cm, kann Ich daraus eine Füllung machen ?
Wir breit darf eigentlich eine Füllung sein, dass ich sie aus einem breiten Stück fertigen kann.
Bei selber verleimten oder gekauftem Leimholz kann sie natürlich breiter sein.
LG
 

paul_pb

ww-nussbaum
Registriert
26. August 2018
Beiträge
79
Ort
Paderborn
Vielen Dank für Eure Hinweise bzgl. des Schwindens. Die helfen.

Vom Holz her, habe ich die stehenden Jahresringe für die Friese genutzt. Die Füllungen wollte ich eher aus der Seitenware erstellen.
Von der Optik her würde ich die gerne möglichst breit lassen. Nach dem Besäumen dürften 20 - 25 cm übrig bleiben. Dann könnte ich die Füllungen bei einer Breite von 40 cm aus zwei Lamellen herstellen. In der Mitte jeder Lamelle sind die ahresringe natürlich eher liegend. Kann ich das bei einer Dicke von 16 mm so machen oder sollte ich eher 3-4 Lamelln nehmen?

Grüße Paul
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.463
Nun hieß es, in der Längsrichtung sollte die Füllung wegen der Steifigkeit exakt passen
Das ist weder nötig noch sinnvoll. Sie müsste dann nämlich absolut exakt die richtige Länge haben. Das ist natürlich grundsätzlich nicht praktikabel. Da eine zu große Länge einen exakten Zusammenbau der Rahmenteile verunmöglicht, eine geringere dagegen problemlos ist, strebt man sinnvollerweise eine Länge knapp unterhalb der ganz exakt passenden Länge an.

Die Füllung in Nuten einzubauen, ist aber sowieso nicht sinnvoll. Besser: Nachträglich in eine Falz einlegen und mit angenagelten/angeschraubten Leisten befestigen. Dann kann man bei Bedarf jederzeit die Füllung entnehmen, reparieren oder austauschen.
 

Mitglied 30872

Gäste
...Dann könnte ich die Füllungen bei einer Breite von 40 cm aus zwei Lamellen herstellen. In der Mitte jeder Lamelle sind die ahresringe natürlich eher liegend. Kann ich das bei einer Dicke von 16 mm so machen oder sollte ich eher 3-4 Lamelln nehmen?...
Ich würde drei Lamellen nutzen, eine breite in der Mitte, zwei schmale an den Seiten. Wenn bei der Mittellamelle die Fladerung gut in der Mitte liegt, fügst Du rechts und links je eine schmale Lamelle mit eher stehenden Jahrringen an. Insgesamt sieht es dann so aus, als sei die Füllung tatsächlich aus einem Stück.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.143
Ort
Wien/österreich
Ja, Ich hatte den Eingangsthread nicht richtig gelesen, bin davon ausgegangen, wie breit man eine Füllung aus einem Stück ( Brett ) machen kann.
Bspl. Ich habe ein 50 cm breites Brett, mein Dickenhobel kann 63 cm, kann Ich daraus eine Füllung machen ?

Bei selber verleimten oder gekauftem Leimholz kann sie natürlich breiter sein.
LG
Ob die Füllung jetzt aus einem Stück besteht, oder sie verleimt ist, ist egal. Die Breitenänderungen bleiben immer gleich. Vorausgesetzt natürlich gleicher Jahresringverlauf.
LG Gerhard
 
Oben Unten