Schrankbau

Linkstatsch

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Hallo liebe Woodies.

Also jetzt habe ich schon sehr viel zum Schrank gelesen.
Ich habe auch schon wahnsinnig viele Einzelaktionen kommentiert gesehen. Aber wo zum Kuckuck bekomme ich eine Bauanleitung her, kostenlos versteht sich.

Da ich bereits einen alten Kleiderschrank (3-türig) aufgearbeitet habe, würde ich jetzt gern mit einem Nadelholz (Kiefer oder Fichte was es gerad im Baumarkt gibt) einen Schrank bauen. Der sollte ca. 1500 bis 1800 mm breit sein (nur Regale keine Kleiderstangen) 2 Schübe pro Regalspalte (Socken etc.), ich hatte an eine Höhe von nicht mehr als 1800 mm gedacht (der alte Schrank ist relativ flach). Und ich wollte entweder Lamellentüren oder ein Äquivalent verwenden mit Scharnieren (keine Möbelbänder).

So, könnt ihr mir helfen?
Ich habe eine großen Fundus an Holzbohrern und Sägen und "hast du nicht gesehn" und bin auch nicht unbegabt (habe schon mal eine Bank gebaut - Stolz).

Danke Woodies :emoji_slight_smile:
 

yoghurt

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hallo Linkstatsch,
na das sind immer die tollen fragen, wie du sie da stellst! noch viel pauschaler gehts wohl nicht!?!
nun denn:
wenn du lamellentüren kaufen willst, dann richten sich die sonstigen maße nach den türen (fronten). was meinst du mit scharnieren? kauf dir einen topfbohrer mit 35mm durchmesser und nimm vernünftige topfbänder! die gekröpften für das anschlagen an den mittelseiten und die geraden für die außenseiten. rechne mit 3mm fugen zwischen den blenden und außen an den außenseiten dementsprechend 1,5 - 2mm. da die schrankseiten durchgehen ergibt sich daraus das maß für länge von ober und unterboden. die mittelseiten stellst du zwischen ober- und unterboden daher ergibt sich: länge der mittelseiten ist gleich länge der außenseiten minus 2x materialstärke von ober- und unterboden.
die abstände von mittelseiten und außenseiten ergeben die maße deiner fachböden - logisch oder?? dieses innenmaß, die lichte weite erbibt auch das außenmaß deiner schubkästen: lichte breite minus beschlag (zb 25mm für die einfachen hettich-auszüge) ergibt das außenmaß deiner schubkästen. dei schubkastenblenden sollten so hoch sein, dass dein fugenbild stimmt (also in dem von mir vorgeschlagenen fall 3mm) und so breit sein, wie deine türen (fugenbild!!). die blenden kannst du dann einfach von hinten durch die schubkastenvorderstücke anschrauben.
an der rückseite solltest du eine winklig geschnittene rückwand entweder einfälzen oder stumpf aufnageln, da kannst du von 3mm hdf aufwärts alles nehmen. kannst du nicht einfälzen, dann mach die rückwand vielleicht umlaufend etwas kleiner als den schrank, dann sieht man die kante der rückwand nicht, wenn der schrank an der wand steht. die rückwand ist wichtig, denn sie hält den schrank im winkel.

alle klarheiten beseitigt?

vielleicht erbarmt sich außer mir noch jemand. da die fragen hier anscheinen öfter auftaucht, könnte man so eine art pauschale "heimwerkerschrankbauanleitung" zusammenstellen, mit ein paar zeichnungen und hinweisen wie das ganze mit einfachen mittel und baumarktzuschnitt zu bewerkstelligen ist...

gruß

heiko
 

yoghurt

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und für die korpusverbindungen: dübel, lamellos oder schau mal unter diesem thema: schraubbare Holzverbindung (möbelbau)
 

Linkstatsch

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Guten Morgen,

Na dass kann ich mir schon alles ziehmlich gut vorstellen. Das heißt ich sollte jetzt erstmal die ganzen verflixten Maße einholen.
Das sollte nicht so schwer sein.

Bei den Verbindungen hatte ich auch an verleimte Dübel und an Holzschrauben, gedacht. Wegen der Optik hatte ich eigentlich vor gehabt die Verschraubung von Seitenteilen und Unterboden und Deckel von unten bzw. von oben durchzuführen. Wollte eigentlich auch meinen Hausdrechsler mit ein paar Füßen beauftragen.

Aber irgendwie lese ich immer, das die Seitenteile an den Unterboden und Deckel geschraubt wird. Ist das jetzt zwingend oder EGAL???

Naja schönen Arbeitstag erstmal.
Und danke für die 1. Antwort.

Linkstatsch
 

Linkstatsch

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Ach ja,

Topfscharnier, tolle Idee, aber sind den die Lamellentüren stark genug, ich hatte die eher etwas schmal in Erinnerung.?
 

yoghurt

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Guten Morgen Linkstatsch,

- Die Lamellentüren haben 18 - 19 mm -handelsüblicherweise- für die Topfbänder brauchst Du nur Bohrungen mit 14mm Tiefe. Das langt also!

- Du kannst natürlich auch Ober- und Unterboden durchgehen lassen, dann kannst du von oben und unten schrauben. EGAL ist es insofern nicht, als dass TISCHLER es so nicht machen. Einfacher ist es allemal, auch weil Du weniger verschiedene Maße hast - du kannst dann eben an den Seiten die Hirnenden von Ober- und Unterboden sehen.

- Was die Korpusverbindungen angeht: Wenn Du eh schraubst, brauchst Du eigentlich keine Dübel mehr, außer als "Zielhilfe" beim schrauben. Die lichten Maße zur positionierung der Mittelseiten ergeb sich aus den Fachböden, die kannst Du daher als "Schablone" beim schrauben nehmen. Hast Du eine dritte und vierte Hand die Dir zur Hand gehen können?

Soweit erstmal

Gruß

Heiko
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
am hilfreichsten dürfte hier eine detaillierte Zeichnung mit allen Bauteilen und allen Maßen sein.
Bei den Lamellentüren war vermutlich die Friesbreite gemeint, welche tatsächlich etwas knapp sein dürfte.
Wenn man die Ober und Unterböden bewusst etwas größer macht kann das ganze auch ganz reizvoll aussehen.
Man könnte auch die Seitenteile aufdoppeln, dann sieht man gar nichts mehr, kostet allerdings ein deutliches mehr im Materialeinsatz.
 

cerasus

ww-pappel
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Hi,
bei alten Möbeln laufen unten und oben Zierleisten um den Korpus. Dahinter wurde oft die Schwalbenschwanzerbindung versteckt. Ist auch ne Möglichkeit das Hirnholz zu verstecken, wenn die Seiten von unten und oben geschraubt werden. Und passt dann auch Stilmäßig vielleicht zu deinem anderen Schrank.....:emoji_wink:
Ich habe solche Lamellentüren als Schiebetüren an einen Schrank angebracht. Mal so als Anregung....

Gruß
 
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