Schneidbrett in Öl einlegen - wie?

Argentan

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Guten Tag zusammen,

ich möchte ein Eichenholzbrett mit circa 45mm Dicke in Öl einlegen und dort einige Zeit ruhen lassen.

Ersteinmal die Frage: Ist das überhaupt sinnvoll? Ich habe z.B. schon häufig Werkzeugstiele aus Eschenholz in Leinöl eingelegt und nach 1 Woche wieder herausgenommen. Nach der abschließenden Säuberung und Trocknung fühlen sie sich nicht nur toll an, sondern sind auch schmutzabweisend und angenehm in der Hand liegend.

Das Eichenholzbrett soll später als Gemüseschneidbrett benutzt werden.

Wenn es an und für sich sinnvoll ist, welches Öl sollte man benutzen? Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht?

Und *wie* kann man es einlegen? Das Brett ist zu groß, um es in einer Weißblechdose einlegen zu können. Könnte man also einfach eine undurchsichtige Mülltüte mit Öl füllen und das Brett einlegen, und dabei darauf achten, dass das Brett wirklich komplett von Öl eingehüllt wird.

Anschließend verschließt man den Behälter luftdicht und lässt es 1-2 Wochen lang einziehen. Wäre das möglich? Bzw. macht das Öl dem Plastik der Mülltüte zu schaffen?

Vielen Dank im Voraus für eure Ideen
Mit freundlichen Grüßen
 

Komihaxu

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... und dabei darauf achten, dass das Brett wirklich komplett von Öl eingehüllt wird.
Das dürfte garnicht nötig sein, wenn das Behältnis luftdicht ist. Öl reagiert nur, wenn Sauerstoff rankommt.

Du könntest es also auch in eine "Pfütze" legen und einfach täglich wenden. :emoji_grin:

Wenn es an und für sich sinnvoll ist, welches Öl sollte man benutzen? Habt ihr da schon Erfahrungen gemacht?
Du brauchst natürlich ein trocknendes Öl. Da bleibt fast nur Leinöl übrig.
 

Argentan

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Okay, vielen Dank für die Infos.

Dann noch eine Frage: Ich möchte einen Brandstempel aufs Brett machen:

Sollte ich das VOR oder NACH dem Ölen machen?

Und bzgl. der Saftrinne: Ich möchte eine Saftrinne fräsen - das muss selbstverständlich vor dem Ölen passieren, oder?^^

Sorry für die dummen Fragen :emoji_grin:
 

hemmi1953

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Deine beiden letzten Fragen würde ich mit "ja" beantworten.

Was versprichst du dir denn von deiner Ölaktion? Ich sehe da die Gefahr, dass du sehr viel Öl vergeudest und hinter die Oberfläche des Brettes klebrig ist. Warum nicht mit einem guten und lebensmittelechten Öl mehrmals ölen, uns später dann ab und an mal nachölen?

Viel Erfolg beim Bau deines Schneidbrettes wünscht dir

Christof
 

Hainling

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Was versprichst du dir denn von deiner Ölaktion?
Wenn es um ein möglichst tiefes Einziehen geht, dann könntest du Öl und Holz vor dem Auftragen (vorsichtig) erhitzen.

Diese Herangehensweise würde ich persönlich dem mehrwöchigen Tauchbad in der Plastiktüte vorziehen.
 

MarioM

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Ich glaube auch, wenn du das Brett einlegst, wirst du später das Problem belommen, dass immer wieder öl austritt. Und die Oberfläche sehr speckig wirkt.
Ich öle meine schneidbretter immer 3 mal.
Erst schleifen. Dann wässern dann wieder schleifen und danach 3 mal Ölen mit zwischenschliff, bis das Holz nichts mehr aufnimmt.
Somit bleibt die Oberfläche zumindest eine Zeit lang schön glatt. Mal abgesehen von den schneidriefen.
Verwendet habe ich Natural Möbelhartöl.
 

Komihaxu

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Dann noch eine Frage: Ich möchte einen Brandstempel aufs Brett machen:

Sollte ich das VOR oder NACH dem Ölen machen?
Sorry für die dummen Fragen :emoji_grin:
Da würde ich direkt nach dem Brennen mal mit einem ölgetränkten Lappen nachwischen. Könnte sein, dass sich Asche bildet, die man mit dem Öl verschmiert und du zwischendrin nochmal schleifen musst.
 

Argentan

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Ich glaube auch, wenn du das Brett einlegst, wirst du später das Problem belommen, dass immer wieder öl austritt. Und die Oberfläche sehr speckig wirkt.
Ich öle meine schneidbretter immer 3 mal.
Erst schleifen. Dann wässern dann wieder schleifen und danach 3 mal Ölen mit zwischenschliff, bis das Holz nichts mehr aufnimmt.
Somit bleibt die Oberfläche zumindest eine Zeit lang schön glatt. Mal abgesehen von den schneidriefen.
Verwendet habe ich Natural Möbelhartöl.

So habe ich das bisher auch immer bei Brettern gemacht. Ich meine jedoch irgendwo mal gelesen zu haben, dass man Schneidbretter auch in Öl einlegen kann.

Ist es denn unpraktisch, es so zu machen? Bei Werkzeugstielen funktioniert es doch auch. Falls ich mich irre, klärt mich ruhig auf, denn ich finde die Quelle nicht mehr und habe das vorher bei Brettern auch noch nie gemacht.
 

Ernstl

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NBgl.
Hier werden die Hirnholzschneidbretter für 5 bis 6 Stunden in Öl getaucht und nach deren Durchtrocknen mich einen 4:1 Gemisch Öl/Bienenwachs abschließend behandelt.

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=zqgbbziBkvo]Making a 3D end grain cutting board #3 - YouTube[/ame]

Lg

Ernstl
 

WinfriedM

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Die Frage ist wirklich, was man damit erreichen will und ob das irgendeinen praktischen Nutzen hat. Ich hab da eher meine Zweifel. Bretter werden doch auf der Oberfläche belastet, was soll ein Öl positives bewirken, was 1mm unter der Oberfläche im Holz ist? Ein wenig Eindringvermögen macht Sinn, weil man ja mit dem Messer die Oberfläche durchdringt. Aber nicht millimeterweise.
 

welaloba

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Hallo alle,
ich würde
1. Schneidebretter nicht aus Eiche machen. Ahorn ist da besser geeignet.
2. Statt ölen würde ich regelmäßig spülen. Das macht mehr Sinn.
Wenn Öl, dann hin und wieder Walnussöl, aber gaaaanz dünn.
Wie bei Gusseisentöpfen.
Gruß Werner

o.T. Ich übe jetzt auch mal das mit dem Zeilenumbruch...
 

Argentan

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Mein altes Schneidbrett ist auch aus Eiche -
ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum dieses Holz schlecht sein soll,
solange man nicht Eisenpulver drüber streut Oo


2. Statt ölen würde ich regelmäßig spülen. Das macht mehr Sinn.

Wenn man ein Brett ölt, darf man es dann nicht mehr mit klarem Wasser spülen?
 

holzbock52

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Was spricht gegen Eiche?

Eiche ist ein grobporiges Holz, d.h. es sind verhältnismäßig große "Löcher " und Vertiefungen im Holz. In diese kann ich prima Marmelade Butter Fett usw. hineinwischen, das kann dann in aller Ruhe vor sich hingammeln.....
Bei Ahorn ist das ganz anders , das hat sehr kleine Poren.
 

lmitter

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Eiche ist zwar sehr hart sehr aber auch grobporig und nimmt dadurch feine Verschmutzungen stark auf. Angeblich besser: kernbuche, Akazie, Bambus. Mache selber gerade ein Schneidebrett und war deshalb gestern im Reformhaus: die haben mir ein Lebensmittelverträgliches hartöl (Auro) empfohlen. Mind. 3 Durchgänge mit zwischenschliff.

LG Lukas
 

Konze

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Ich habe mit den Ölen von Kreidezeit und Biofa sehr gute Erfahrungen gemacht. Vor allem Das Biofa-Arbeitsplattenöl ist top.

Aber: Wird ein Schneidbrett regelmäßig tatsächlich zum Schneiden benutzt, nützt natürlich das beste Öl nichts. Deshalb würde ich hier einfach auf Nummer billig setzen und das Brett regelmäßig mit reinem Leinölfirnis ohne Trockenstoffe und Härter ölen (gibts auch z.B. von Kreidezeit).

Wenn man es im Wasserbad auf ca. 50 Grad erhitzt, dringt es tatsächlich besser ein. So mache ich es regelmäßig mit meinen Küchenbrettern. Das klappt wunderbar.
 

Argentan

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In diese kann ich prima Marmelade Butter Fett usw. hineinwischen, das kann dann in aller Ruhe vor sich hingammeln.....
Bei Ahorn ist das ganz anders , das hat sehr kleine Poren.

Egalisiert Öl nicht die Oberfläche und schließt zum großen Teil die Poren beim Trocknungsprozess? Außerdem soll das ja ein Gemüseschneidbrett werden - ich will ja keinen Schweinebraten auf dem Brett schneiden und lass es dann erstmal 3 Tage lang schimmeln.

Eiche ist zwar sehr hart sehr aber auch grobporig und nimmt dadurch feine Verschmutzungen stark auf. Angeblich besser: kernbuche, Akazie, Bambus.

Mit Bambus habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht - Bambus ist recht weich und bei sehr häufiger / täglicher Benutzung schaut das Brett irgendwann aus wie ein frisch gepflügter Acker. Bei mir hats circa 5 Jahre gedauert, dann war das Brett nicht mehr zu gebrauchen.

Eiche hingegen habe ich ein Brett von meinen Großeltern, das ist mindestens 40 Jahre alt - wahrscheinlich sogar deutlich älter - und immer noch im Top Zustand. Und wenn man mit der Nase nah an das Brett herangeht und daran riecht, bemerkt man auch keinen Fremdgeruch.
 

WoodenCarpenter

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Der Typ von mtmwood (dem YT-Video in dem Post von Ernstl) nimmt hier aber kein Pflanzliches Öl sondern lebensmittelechtes Mineralöl und Bienenwachs. Dieses Öl gibt es z. B. für Druckluftwerkzeuge bzw. pneumatisch betriebene Maschinen im Lebensmittelbereich.
 
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