Schneidbrett ölen - welches (Speise)öl?

questor

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Hallo,

Meinen Schneidbrettern sieht man an, dass sie so langsam mal etwas Öl Verträgen könnten.
Was nimmt man denn da am besten, was im Kontakt mit Lebensmitteln unbedenklich ist?
Speiseöl? Welches?
Und wie tragt ihr es auf? Einfach mit einem Lappen/Tuch? Pinsel?

Vielen Dank!
 

OmnimodoFacturus

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Ich hab neulich mal Leinöl (normales, kein Firnis) genommen und das war eher untauglich. Jetzt hab ich mir im Baumarkt Arbeitsplatten-Hartöl zum testen gekauft. Das ist Lebensmittelecht und wasserabweisend. Mal sehen, ob das besser ist.
 

marcus_n

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Ich hab hier ein Schneidebrett, das ist nachweislich mehr als 80 Jahre alt, ich hab das seit wenigstens 40 Jahren und das wurde noch nie geölt. Dann hab ich noch zwei weitere Schneidebretter seit etwa zwanzig Jahren, die wurden immer wieder mal geölt. Mal mit Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, was gerade so da war. Die geölten Bretter ziehen Hausstaub magisch an. Das ist eher ein Schmutzfang als hygienisch. Die Bretter normal mit Spülmittel und Wasser reinigen und trocknen lassen. Bei Bedarf kann man auch gerne mal mit dem Schleifklotz drüber. Ansonsten ist das ein Schneidebrett und kein Museumsstück. Aber wenn du das unbedingt ölen willst - Walnussöl. Finde ich aber ganz schön teuer.
 

Johannes

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Mal mit Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, was gerade so da war. Die geölten Bretter ziehen Hausstaub magisch an. Das ist eher ein Schmutzfang als hygienisch.
Hallo Marcus,
das ist kein Wunder. Olivenöl und Rapsöl sind Öle die nicht unter Sauerstoffeinfluss härten. Da sollte man schon drauf achten.
Mein Walnußöl hat übrigens 1,59€/ 0,5l gekostet.
Allerdings muß ich auch bestätigen, das ein ungeöltes Schneidbrett aus Ahorn, bei meiner Mutter sein 1953 ohne Probleme seinen Dienst tut.

Es grüßt Johannes
 

marcus_n

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Ja Little John, ich weiss das mit den Ölen, ich hab das eine Weile zum Testen benutzt. Ich wollte ja auch mal wissen, was richtig und gut ist. Bei drei Euro für den Liter Walnussöl würde ich mir aber schon Gedanken machen, was da drin is. Das ist normalerweise eines der teuersten Speiseöle. Da müssen viele kleine Walnüsse über den Jordan springen. Die EU lässt mittlerweile gewisse Prozentsätze an Fremdölen zu. Zum Essen würde ich das nicht mehr hernehmen.
Mir persönlich ist eben aufgefallen, dass ein ungeöltes Schneidebrett, das normal gereinigt wird, seine "Selbstreinigungskräfte" behält. Risse in Schneidebrettern können übrigens durch ölen nicht verhindert werden.
Besten Gruß Marcus
 

Friederich

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Ich würde es auch roh lassen. Lebensdauer fast ewig, wenn man es nur trocken und luftig aufbewahrt.
 

questor

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Habe bei Kaufland auch erschwingliches Walnussöl gefunden, werde mit einem Brett als Versuch starten.
Danke Euch!
 

PurplePony

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Speiseöle werden nach einer Zeit ranzig.
Das es als Beschichtung für Lebensmittelnahe Hölzer genutzt werden kann ist ein Irrglaube.
Ich empfehle weißes Paraffinöl
Es ist inert und wird nicht ranzig.
Du bekommst es in der Apotheke.
Vorsicht: es gibt verschiedene Liquiditäten und Reinheitsstufen.
Der Apotheker sagt dir welches das bessere ist.
 

yoghurt

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Hallo,
ich nehme billiges Sonnenblumenöl oder Rapsöl. Natürlich wird es theoretisch ranzig, praktisch werden die Bretter so oft abgewischt, das es kein Problem gibt.
 

Lorenzo

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Ich würde, wenn ich ein superschönes Brett in der Küche haben möchte, unterscheiden zwischen einem Servierbrett, und nem Schneidbrett. Das Schneidbrett bleibt roh, das Servierbrett kann man dann fein schleifen oder hobeln und ölen. Mein Schneidbrett is 20 Jahre alt, ich habe einmal frisch gehobelt, hauptsächlich weil mir in einer WG in der ich da wohnte, jemand auf die eine Seite ne Bialetti Espressokanne frisch vom Gasherd draufgestellt hat, und die andere Seite Kontakt zu ner heißen Herdplatte hatte (andere WG) Da hatte ich dann keine Seite mehr, die nicht verkokelt gerochen hat. Inzwischen ist es wieder mein Schneidbrett, mit gleichmäßigen Bearbeitungsspuren auf beiden Seiten. So mag ich das :emoji_slight_smile:
 
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Diesel1982

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das mit der Behandlung von Schneidebrettern betrifft mich auch. Wir bieten auch welche zum Verkauf an und da ist es halt einfach was anderes ein geöltes oder ein rohes Schneidebrett zu verkaufen. Geölt sieht halt erstmal toller aus. Wie sich das entwickelt und wie der „Kunde“ damit umgeht bleibt ja ihm überlassen.
wir benutzen Leinöl Natur und nehmen die längere trocknungszeit dann halt in Kauf. Aber es wird bei uns ja eh ins Lager produziert...
Ich bin so frei und platziere jetzt nen link zu unserer Seite. Ich weiß ja, dass hier jeder das alles selbst produzieren kann. Daher sehe ich es nicht als Werbung.
Www.das-gelbe-Haus.net

Gruß Matze
 

Johannes

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Hallo,
wenn man Lebensmittelöle zur Oberflächenbehandlung verwendet, sollte man darauf achten, das es sich um ein Öl handelt, welches unter Licht und Sauerstoffzufuhr aushärtet. Also zum Beispiel Walnuss oder Leinöl.

Es grüßt Johannes
 

Flyer01

ww-esche
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Speiseöle werden nach einer Zeit ranzig.
Das es als Beschichtung für Lebensmittelnahe Hölzer genutzt werden kann ist ein Irrglaube.
Ich empfehle weißes Paraffinöl
Theorie und Praxis... Ich nutze und öle mein Hirnholzbrett seit vielen Jahren. Drauf kommt ein Öl, welches gerade in den Salat soll. Alles kein Problem. Das Brett steht noch top da und erfreut jeden Tag des Koches Herz.
Und ein Abfallprodukt aus der Petrochemie kommt bei mir an die alte Pfaff Nähmaschine, aber sicher nicht aufs Hackbrett. Egal wie "rein"...
 

questor

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Danke Euch - ich werde denke ich mal mit Wallnussöl einen Versuch machen.
Wie lange muss man da zum aushärten rechnen?
 

marcus_n

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Bei reinem Speiseleinöl musst du mit Wochen bis Monaten rechnen. Bei Wallnussöl würde ich von einer ähnlichen Zeit ausgehen. Leinölfirniss trocknet deutlich schneller, ist aber für Lebensmitteloberflächen so naja.
 

Diesel1982

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Ich öle die Brettchen, lasse sie ca. 30 min trocknen und reibe dann nach. So bleiben sie nen Tag auf Dreieckleisten liegen. Danach kommen sie ins Haus in den Heizraum. Dort auch nochmal locker ne Woche. Am Anfang werden die Fingerabdrücke nochmal feucht weil das Öl durch die Wärme wieder etwas rauskommt. Ist nach der Woche aber vorbei. Das Packpapier zieht aber trotzdem noch leicht Öl. Denk so ein paar Wochen bis es richtig durch ist... aber grifffest ca. ne Woche. Gruß Matze
 

Johannes

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Hallo zusammen,
die Trockenzeit hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Bei http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelen#A015
ist nachzulesen:
"Die Grundlagen des Verfahrens

Ein Öl wird auf das Holz aufgetragen. Es zieht tief in die Holzporen ein. Überschüssiges Öl auf der Oberfläche wird vollständig entfernt. Es entsteht also keine Schicht auf dem Holz.


Öl, was flüssig bleiben würde, ist eher ungünstig. Es zieht Staub und Dreck an. Die Oberfläche wäre schnell unansehnlich. Durch Wasser könnte so ein Öl auch relativ schnell ausgewaschen werden.


Stattdessen verwendet man Öle, die aushärten bzw. trocknen. Das Gebräuchlichste ist herkömmliches Leinöl, wie man es auch als Lebensmittel nutzt. Trägt man es auf Holz auf, härtet es nach 2-10 Wochen aus. Es reagiert mit Luftsauerstoff und Licht (Oxydation, Polymerisation). Die Konsistenz von ausgehärtetem Öl ist zähelastisch.


Es gibt nicht viele Öle, die so aushärten und deshalb nutzbar sind. Hauptsächlich sind es noch Walnussöl, Mohnöl, Safloröl und das Tungöl (auch chin. Holzöl oder nur Holzöl genannt). Durch chemische Veränderung lassen sich heutzutage auch andere Öle nutzen."

Um zu testen, ob ein Öl härtet, kann man einen Tropfen auf ein Glas(teller) auf die Fensterbank stellen. Das sollte innerhalb einer Woche zeigen ob es aushärtet oder nicht. Wichtig ist, das zum aushärten Licht und Sauerstoff nötig sind.

Es grüßt Johannes
 

Elender Kruzefix

ww-eiche
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Nehme auch Leinöl für meine Eichenbrettl.
Braucht halt ein paar Tage, ist dafür sehr viel schöner anzusehen und meiner Meinung nach auch besser zu reinigen.

Grüße
 

RufusR

Gäste
Ich werfe hier mal die Holzbutter der Firma Renuwell in die Runde.
Ich weiß zwar nicht, was genau da drin ist, zumindest wird es als Lebensmittelecht und lexplizit auch für Küchenutensilien beworben.

Ich würde es auch so halten, das die Bretter für den Verkauf einmal damit eingelassen werden, einfach damit man nicht jeden Fettfleck sofort sieht. Das Holz braucht es natürlich nicht und Zuhause lass ich die Brettchen auch unbehandelt. Für den Kunden sieht's halt einfach schöner aus.
 

Johannes

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Ich werfe hier mal die Holzbutter der Firma Renuwell in die Runde.
Ich weiß zwar nicht, was genau da drin ist, zumindest wird es als Lebensmittelecht und lexplizit auch für Küchenutensilien beworben.
Hallo,
kann man machen, ich nehme aber lieber ein Öl, wo ich weiß was drin ist oder nichts drin ist.

Es grüßt Johannes
 

pixelflicker

ww-robinie
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Mitten in Bayern
Ich verwende für Bretter in der Küche, egal ob Schneidebretter oder Servierbretter oder ähnliches immer Walnussöl. Da meine Mutter das gerne verwendet ist es bei uns immer vorrätig und ich habe auch positive Erfahrungen damit gemacht. Wenn ich damit öle ist es bereits nach einem Tag oberflächlich trocken und kann angefasst werden. Wie lange das tatsächliche durchtrocknen dauert, kann ich nicht sagen, könnte aber schon ein paar Wochen sein. Die optik profitiert auf jeden Fall davon, ob es wirklich was bringt was die Haltbarkeit und das Reinigen angeht, kann ich aber auch nicht wirklich sagen.
 
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