Schlitz und Zapfen - Wie Schlitz so tief fräsen

Fatso Katz

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Hallo,

ich bau zur Zeit an einem Esstisch aus Eiche (ähnlich dem hier http://www.stimberlake.com/maple_extensiontable.jpg)

Die Verbindung zwischen Tischbein und Zargen mache ich mit Schlitz und Zapfen, zusätzlich mit Dübel gesichert (ich kenne nur die engl. Bezeichnung Drawbored Tenon, also das Dübelloch im Zapfen minimal versetzt, sodass der Dübel ordentlich die Zarge in den Schlitz zieht)

Weil ich mit Handwerkzeug viel zu wenig Übung habe möchte ich die Schlitze mit der Oberfräse machen. Bei einem Beinquerschnitt von 6 x 6 cm und einem Abstand von 1 cm vom Schlitz zum Rand bleibt eine Schlitztiefe von 5 cm übrig.

Bei der Probefräsung fiel heute auf, dass ich maximal 2,2 cm tief komme. Neulich gabs bei Holzwerken TV ein Video über Fräserverlängerung, aber dass davon abgeraten wird habe ich schon zu oft gelesen als dass ich es anwenden wollen würde.

Jetzt aber die Frage wie ich 5 cm tief komme?

Ich habe schon versucht einfach dann mit Ständerbohrmaschine weiter vorzubohren und den Rand mit Stechbeitel zu säubern, aber das ist mir ein bisschen zu riskant, dass die Verbindung nicht sauber wird und dann alles wackelt.

Mein Vater hat eben vorgeschlagen mit dem Fein Multimastier und der Einsatzsäge die Resttiefe zu sägen. Werde ich morgen früh mal testen, aber all zu viel verspreche ich mir davon nicht.

Hat noch jemand Tipps für mich?

viele Grüße
Fatso
 

Fiamingu

ww-robinie
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Deine Ständerbohrmaschine ist doch eigentlich
eine Langlochbohreinrichtung. Bohre deine Löcher
und übe dich mit dem Stemmeisen. Früher ging
das mit Lochbeiteln. Ich benutze immer noch
einen Satz aus meiner Lehrzeit.
 

ickeooch

ww-ulme
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Hallo Fatso,

es gibt auch längere Fräser, zumindest bei 12 mm bzw. 1/2" Schaft.
Damit sind die 50 mm kein Problem.
Kommt halt darauf an, welche Oberfräse / Fräserschaft du benutzt und wie breit dein Schlitz werden soll.
 

Fiamingu

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Wenn das die Schlitze in den Tischbeinen werden
sollen ist das eh die Aufgabe einer Langloch, Stän-
derbohrmaschine oder Handarbeit. Wie möchtest
du die Frästiefe bei der Dimension der Beine sicher
handhaben? Wenn du schon mal mit einer Domino
geliebäugelt hast währe das die gelegenheit. Aber
für 8 Dominos. :emoji_grin:
 

ranx

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moin,

mit etwas Glück bekommt man auch mal eine einfache LLB für 50 Euro ...
Ein Langlochbohrerschaft hat üblicherweise 13 oder 16 oder 20 mm im Durchmesser.
Die Drehzahl sollte bei einer Schlitzbreite von 12 mm mit knapp 3000 U/min sein.
Das sollte eine Tischbohrmaschine hin bekommen... das Problem könnte aber die Spindel der Bohrmaschine sein.
Die sollte mindestens eine MK2 Aufnahme haben dann könnte man sich mehr Gedanken zu dieser Vorgehensweise machen!

Gruß, Uwe
 

rorob

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Ich wag mich mal aus der Deckung:

Das hab ich schon öfter so gelöst:

Werkstück aus 3 Teilen verleimt, beim Schlitz sind die beiden äußeren Teile um die Zapfenlänge länger als das mittlere Teil, beim Zapfen entsprechend das innere Teil kürzer.

Vor allem bei keilgezinktem Holz fällt das nicht auf.

Ich geh jetzt ins Bett, morgen ganz früh gehts in die Berge, zur Quelle der Salzach, das will ich mir durch eure Proteste nicht vermiesen lassen.:emoji_grin:

Gruß
Robert
 

tract

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Die sollte mindestens eine MK2 Aufnahme haben dann könnte man sich mehr Gedanken zu dieser Vorgehensweise machen!

wenn ich Dich richtig verstehe willst Du damit fräsen?

Falls ja, dann davon die Finger lassen. Die üblichen MK-Kegel an Bohrmaschinen sind nicht gegen Herausfallen gesichert (wie bei Fräsmaschinen mit einer zus. Spindel).
Durch die Vibrationen kann sich die Verbindung lösen und dann rutscht in voller Drehzahl das Werkzeug in das Werkstück.


wie ickeooch geschrieben hat, es gibt lange Fräser - z.B. mal bei ebay.co.uk mit extra long router bit suchen (kurz geschaut: 12.7 x 63mm gäbe es, aber eben nur mit 1/2"-Schaft)

Ansonsten mit einem guten (Forstner)Bohrer eine Reihe Bohrungen bohren, dann die Stege dazwischen wegbohren und danach etwas Handarbeit.
Wie gut das in Eiche klappt weiß ich nicht, bei weicheren Hölzern recht gut.
Vielleicht mal bei einem Reststück ausprobieren.
 

ranx

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wenn ich Dich richtig verstehe willst Du damit fräsen?

Falls ja, dann davon die Finger lassen. Die üblichen MK-Kegel an Bohrmaschinen sind nicht gegen Herausfallen gesichert (wie bei Fräsmaschinen mit einer zus. Spindel).
Durch die Vibrationen kann sich die Verbindung lösen und dann rutscht in voller Drehzahl das Werkzeug in das Werkstück.

Wie oft ist dir das schon passiert ?

Gruß, Uwe
 

Fiamingu

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Nee Robert, das geht wenn es für mich
im Hobbybereich ist. Die Methode ist ja
nicht schlecht wenn es keine nachher
gedrechselten Füsse werden sollen. Bei
der Variante des TE sollte das aus dem
Vollen Holz geschehen wobei die Füsse
eine Eckverbindung bilden und somit von
beiden Seiten ein Schlitz ausgearbeitet
wird. Daher fällt deine Variante leider
raus. :emoji_wink:
 

tract

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Wie oft ist dir das schon passiert ?

trotzdem ich geschrieben habe das man so nicht arbeitet, habe ich sowas auch schon gemacht - und trotz heftigst geklemmten Kegel, hat sich dieser gelöst.
Das ist einfach eine riskante Sache, daher unterlässt man das lieber.
Bei niedrigen Drehzahlen ist das noch nicht sooo schlimm, aber wenn sich Werkzeug+Futter+Kegel mit hoher Maschinendrehzahl lösen, kann der Spaß schnell zuende sein - in jedem Fall aber ist das Werkstück hinüber.
 

Fiamingu

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Und bloss keine Handschuhe bei so
was anziehen. Ich habe mal vergessen,
hudel hudel, die dünnen Handschuhe
beim bohren an der kleinen Standbohr-
maschine auszuziehen, und zum Glück
wars die Kleine, sonst hätte ich jetzt
mindestens einen Finger weniger.
 

ranx

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Oft genug, wenn ich einseitigen Druck
wie es beim Langlochfräsen geschieht
auf meinen "Bohrer" ausgeübt habe.
Daher drücke ich vor in Betriebnahme
mein Bohrfutter in den Kegel. Mangels
Langloch bohre ich meine Langlöcher
auch mit der Ständerbohrmaschine.:emoji_wink:

Und, du lebst immer noch bei deinem gefährlichem unterfangen? :emoji_slight_smile:
Du solltest deine Werkzeugaufnahme mal überholen! :rolleyes:

Es ist aber nicht klar ob der "Fragesteller" eine Standbohrmaschine mit entsprechender Leistung besitzt.
Ich würde diese Möglichkeit ganz weit hinten ansiedeln ... Handarbeit ist viel sicherer!

Gruß, Uwe

PS: Mit MK-Kegelreibahlen kann man die Spindelaufnahme bis zu einem bestimmten Grad wieder auf Vordermann bringen,
die Werkzeugkegel erneuert man am einfachsten!
 

Fatso Katz

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Mit "Ständerbohrmaschine" hab ich wohl etwas zu schnell formuliert. Es ist eine Tischbohrmaschine. Und ein 73 cm langes Tischbein am Rand aufzulegen ist nicht so angenehm, hab ich ja schon am Testbein probiert.

Die Idee von Robert klingt funktionell. Würde ich aber nicht machen wollen (das empfände ich irgendwie als beschummeln) und sowieso zu spät, weil die Beine längst verleimt sind.

Ich werde es morgen wohl trotzdem nochmal mit dem Bohren und nachbessern versuchen. Ich hab das heute mit einem 10 mm (bei einem 16 mm Schlitz) gemacht. Das Nachstechen hat dann einen etwas unsauberen Schlitz ergeben. Kann aber auch gut daran liegen, dass es Weichholz ist. Vielleicht wirds bei der Eiche wesentlich sauberer.

Wahrscheinlich ist es auch viel klüger mit einem 16 mm Forstnerbohrer zu bohren als mit einem kleineren Durchmesser oder? So könnte ich den Bohrer immer mittig im Schlitz platzieren und müsste dann nur noch das bisschen Überstände abstechen.

Mit der Fein werd ichs trotzdem mal versuchen, aber ich male mir das schon aus, dass ich damit nicht glücklich werde.

Vielen Dank für die Antworten schon mal!
 

ranx

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hallo Fatso,

bei 16 mm Zapfen und 16 mm Löchern musst du aber Perfekt in einer Reihe Bohren!

Gruß, Uwe
 

Fiamingu

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Bau dir mal einen Anschlag für dein Tischbein
Diesen fixierst du unter deinem Bohrer sodass
er die Mitte deines Bohrlochs trifft. Mittels einer
Zwinge kannst du dein Tischbein am Anschlag
fixieren und beim weiterschieben für das neben-
liegende Loch bleibst du parallel. Hoffentlich
habe ich mich verständlich gemacht. :emoji_grin:
 

tract

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Mit "Ständerbohrmaschine" hab ich wohl etwas zu schnell formuliert. Es ist eine Tischbohrmaschine. Und ein 73 cm langes Tischbein am Rand aufzulegen ist nicht so angenehm, hab ich ja schon am Testbein probiert.


Holzplatte aufspannen, darauf einen Anschlag schrauben (einfache Holzleiste mit Spax), auf die Platte von unten an geeigneter Stelle ein oder zwei Einschlagmuttern, Gewindestangen von oben in die Muttern, kleine Bretter mit Bohrung über die Gewindestangen und Muttern drauf.
Schon hast Du eine große Fläche mit Anschlag und Spannpratzen.

Das ganze passend ausrichten und dann wie hier im Video:


[ame]http://www.youtube.com/watch?v=W4HbLCGRphc[/ame]


Gibt für Bohrmaschinen auch Werkzeuge die eckige Bohrungen machen,
siehe
[ame]http://www.youtube.com/watch?v=hxyWfze3qzQ[/ame]
 

Fatso Katz

ww-birnbaum
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@ ranx:
aber ein 16 mm Forstnerbohrer hat ja hinter den Schneiden noch einen Viertelkreis Material übrig. Das sollte mir doch genug "Führung" geben, dass ich immer mittig bohre oder?

Ich werde die Tischbohrmaschine morgen auch mal mit einer größeren Platte und Anschlag versehen. Das kleine Bohrtischchen das daran ist ist halt auf der Unterseite hässlich verstrebt, also unschön zum festschrauben/spannen. Aber ich werds schon hinbekommen.

Und bevors an die richtigen Tischbeine geht wird ausgiebig getestet. Falls das mit dem 16 mm Forstner nix wird nehm ich einen kleineren und so oder so einen Anschlag.

Vielen Dank für eure Hilfe
 

Bernd das Brett

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Hallo Fatso,

falls du nach dem Versuch mit dem Forstnerbohrer lieber doch bei deinem ursprünglichen Vorhaben mit der Oberfräse bleiben möchtest, gibt auch preiswertere längere Fräser mit 8mm Schaft.
Ich habe beispielsweise diesen von ENT.

Der Fräser hat einen 12er Durchmesser und eine Nutzlänge von 50mm. Dahinter nochmals 10mm Luft bis zur Mindesteinspannmarkierung. Mit knapp unter 30€ sehr preiswert.

Ich habe damit die Zapfenlöcher für meinen Holzunterstand aus Lärche erstellt. Mit der Festool OF1010 waren, trotz der Verwendung einer 12mm starker Schablone, knapp 50mm Frästiefe möglich. Die Löcher wurden sauber und auch das Eintauchen war trotz der fehlenden Grundschneide kein Problem. Erfahrungen mit Hartholz habe ich noch nicht gemacht.

Falls dir die Grundschneide wichtig ist, musst du noch mal knapp 20€ drauflegen und nimmst dann den hier. Aber 50€ sind m.E. für einen solchen Fräser immer noch sehr günstig.

Oder du nimmst gleich den hier mit 63mm Nutzlänge, wenn es der Fräshub deiner Fräse zulässt.

(Der Ordnung halber: Die Fräser sind sicherlich auch bei anderen Händlern erhältlich.)

Viel Erfolg
Bernd
 

Keilzink

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Frage: ... ich hab da ein Problem: Ich muss mehrere 30 mm durchmessende runde Löcher in ein Brett von 30 mm Dicke einbringen. Jetzt hab ich mir so einen runden Stechbeitel zugelegt und das damit versucht ... das ist aber doch recht schwierig und mühsam, das sauber hinzubekommen ...

Antwort: Du Vollpfosten! Wo ham se denn dich laufen lassen? Da nimmt man eine Bohrmaschine und einen Forstnerbohrer!

Was ich damit sagen will: Hier wird darüber diskutiert, wie man aus einer Holzmücke einen Stahlelefanten macht. Für ein paar Schlitze oder Zapfen braucht man eine gute Handsäge und zwei, drei gute Stechbeitel. Und wenn man das nicht drauf hat, dann übt man so lange, bis man es draufhat. Da hat man dann auch was davon: Mann kann es dann, für alle Zeiten. Und braucht keinen Maschinenpark plus teure Spezialwerkzeuge.

Also ehrlich ... :emoji_slight_smile:

Schönes WE!
 

ministry

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sowohl Ständerbohrmaschine mit anschlag als auch komplett händisch hergestellte Zapfenlöcher erreichen bei mir als Anfänger ausreichende Qualität, um nicht über Fräsen oder sonstiges nachdenken zu müssen.

Übe doch einfach noch ein wenig, dann wird das schon
 

ministry

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ist das ein Selbstgespräch? Denke, du hast auf Korsika mehr Melamin gebildet als ich am Rhein :emoji_grin:
 
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