Schleifklotz für das Fasen von Kanten

Johnny Pojer

ww-ahorn
Registriert
15. September 2019
Beiträge
109
Ort
Land
Hallo,

es gibt Hobel, um Kanten zu fasen. Es gibt Fräser, um Kanten zu fasen. Aber gibt es auch Schleifklötze, um Kanten wiederholbar in einem definierten Winkel und einer definierten Tiefe zu fasen? Finden konnte ich jedenfalls nichts zu so einem Schleifklotz. Hat u.U. schon jemand so etwas im Selbstbau umgesetzt?

Schöne Grüße!
 

Markus1204

ww-eiche
Registriert
13. September 2017
Beiträge
330
Alter
27
Hallo,
ich vermute mal beim Schleifen ist es 1. mehr Arbeit und 2. ist das Schleifpapier eine große Störvariable.

Wie kommst du drauf, das es sowas geben sollte? Siehst du da einen Mehrwert zum Fräsen/Hobeln?

Beste Grüße
Markus
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.542
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

es gab mal Schleifklötze die waren wie eine Konturschablone aufgebaut, so dass man sie eben Profilen durch auflegen angleichen konnte. Lag bei einem meiner Arbeitsgeber im Regal hat aber nie jdm genommen: Wenn es so genau sein muss wird gefräst und nur leicht nachgeschliffen. Ansonsten ist es beim Schreiner Teil der Lehre, wenn auch nicht im offiziellen Rahmenlehrplan, genau recht wiederholgenau zu schleifen. Mit etwas Übung ist das eigentlich kein Problem. Die einen kommen mit einem sehr harten Schleifklotz besser zurecht, andere mit einem weichen Schleifschwamm und auch bzgl Größe ( Länge, Breite, Dicke) kann man variieren. Da muss jeder SEINEN Schleifklotz finden.
 

Johnny Pojer

ww-ahorn
Registriert
15. September 2019
Beiträge
109
Ort
Land
Siehst du da einen Mehrwert zum Fräsen/Hobeln?

Mehrwert zum Fräser: schneller bei kleinen Mengen
Mehrwert zum Hobel: keine Gefahr von Ausrissen bei schwierigen Faserverläufen

Ich tue mir als Laie leider noch immer sehr schwer Kanten wiederholgenau zu fasen. Da hilft dann wohl tatsächlich nur üben.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.272
Ort
Südniedersachsen
Ich frage mich gerade, wie ich händisch das "Wiederholgenau" machen würde. Man müsste je eine 45-Grad abgeschrägte Leisten auf beide Seiten der Kanten fixieren. Am besten gleich paarweise zusammengefasst. Und solange schleifen oder hobeln, bis man an die Leisten kommt. Oder ein Konstrukt, ähnlich dem Kantenhobel mit einer 90-Grad-Führung, für Schleifpapier selber bauen. Also wie oben zwei 45-Grad-Leisten., am Ende je ein überstehendes Querholz, so dass der Schleifklotz genau dazwischen passt, eventuell noch mit 1-2 Schrauben fixiert.

Ob sich händisch (gegenüber Maschinenarbeit) lohnt, hängt ja immer von der zu beareitenden Menge ab. Andere Vorteile wurden ja auch schon genannt.

Ich (auch Laie) finde es für die meisten meiner Arbeiten ausreichend, die Anzahl der Hobelstriche, meist mit einem kleinen Einhandhobel ohne weitere Führung, zu zählen. Wenn es dann per Ansicht gefällt ist es ok. Man sieht doch recht gut, wenn die Fase überall gleich breit ist, somit sollte es auch für andere ok sein. Den 45-Grad-Winkel wird ja (auch) kaum jemand nachmessen ...

Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:

Martin Graf

ww-eiche
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
375
Ort
30km östlich von München
Hallo!
Das Problem bei einem Schleifklotz mit Anschlag ist aber, dass das Papier nur auf einer schmalen Linie genutzt wird und dort relativ schnell abgenutzt sein wird. Besser mMn ist der Verzicht auf die Führung und etwas Übung. Das klappt dann schon.

Ich selbst bevorzuge auch einen Einhandhobel. Bei schwierigem Faserverlauf muss man die Spanabnahme feiner einstellen oder mal die Richtung ändern. Um den Winkel besser zu halten, kann man den Hobel auch etwas quer zu Hobelrichtung halten.

Wer gerne mit Maschinen arbeitet, der sollte zur Oberfräse greifen - ggf die Fräse in einen kleinen "Frästisch" montieren (Dazu reicht ein einfaches Brett mit Bohrung für den Fräser, an dem die OF montiert wird. Das Ganze dann in die Vorderzange gespannt.) Dafür reicht eine ganz einfache, billige gebrauchte OF aus.
Aber auch mit der OF kann mal etwas ausreißen - Maschinen sind keine Gewähr für fehlerfreies Arbeiten.

Gruß Martin
 

Martin Graf

ww-eiche
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
375
Ort
30km östlich von München
Hallo Johnny,
wenn Du mit Holz arbeiten möchtest, dann solltest Du Dir mMn ein paar handwerklichee Fähigkeiten aneignen - das geht nur durch üben, aber es geht. Es wird nicht lange dauern, und Du wirst zufrieden sein.
Ein handwerklich hergestelles Möbel besitzt mMn nach auch eine besondere Ausstrahlung und hebt sich deutlich von rein mit Maschinen hergestellten ab. Es sind gerade die kleinen Abweichungen und kaum sichtbaren Unperfektheiten, die den Charakter ausmachen.
Trau Dir was zu und übe etwas, anstatt für jedes vermeintliche Problem eine Vorrichtung zu suchen.
Gruß
Martin
 

Mike2020

ww-ahorn
Registriert
2. Februar 2020
Beiträge
106
Ort
Köln
Ich habe einen einfachen stationären oszilierenden Bandschleifer, bei dem kann man den Auflagetisch im Winkel abkippen. Mit dem habe ich schon öfters Fasen angeschliffen.
Mike
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.272
Ort
Südniedersachsen
Das Problem bei einem Schleifklotz mit Anschlag ist aber, dass das Papier nur auf einer schmalen Linie genutzt wird und dort relativ schnell abgenutzt sein wird.
Dann ist meine Idee in #6 in der Hinsicht gar nicht übel: wenn man den Schleifklotz zwischen zwei Anschlägen mit den 45-Grad-Leisten einklemmt, könnte man den Klotz immer mal wieder etwas verschieben. Verstellbar bekäme man das auch hin, dazu die Konstruktion aus #7 abwandeln.

Aber ich bin auch eher der Meinung, dass man eine solche Vorrichtung in der Regel nicht braucht. Wenn dann mal nicht In-Der-Regel ist, weiß man ja nun, was zu tun ist ... :emoji_slight_smile:

Rainer
 
Oben Unten