Schiefer bearbeiten

Friesenbengel

ww-esche
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Kurze,knackige Frage.
Wer von Euch hat schon mal Schiefer in das für ihn passende Format geschnitten?
Was muss ich dabei beachten? Geht das Überhaupt?
Ausgangslage bei mir sind 5mm -7 mm dicke Schieferplatten, die etwas kleiner werden sollen. Format 300x600 mm.
 

Keilzink

ww-robinie
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Das ist nicht einfach zu beantworten, weil es soviele unterschiedliche Arten gibt, die sich auch in der Härte und der Neigung zum Splittern unterscheiden.
Erfahrung (geringe) habe ich nur mit einer Sorte: dem sog "Monson-Schiefer" (kommt aus den USA, Ostküste). Das ist ein weicher, grau-schwarzer Sediment-Schiefer, der dort mit Kreissägen geschnitten wird, die, wenn ich das richtig gesehen habe, wesentlich langsamer laufen als Holz-KS. Ich habe die Platten damals fertig zugeschnitten bekommen und habe lediglich ein paar Löcher gebohrt und die Kanten gebrochen. Das Bohren ging am besten mit ganz normalen HSS-Bohrern für Metall, man darf halt nur wenig Druck geben. Die Kanten habe ich mit Schleifpapier gebrochen - war auch kein Problem. Die Flächen habe ich gar nicht bearbeitet. Der Monson-Schiefer ist recht weich und neigt wenig zum Splittern. Es gibt hierzulande halt auch härteren Schiefer, wie er im Osten lange zum Häusser decken verwendet wurde. Der ist sicher schwieriger zu bearbeiten ...
Was interessant war: Auf den Friedhöfen dieser Gegend gab es viele uralte Grabsteine aus diesem Material. Die Inschriften waren immer wesentlich besser erhalten, als auf den Granit-Steinen daneben, die nur halb so alt waren - trotz des grossen Unterschieds in der Härte. Eigentlich erstaunlich: den Schiefer konnte man fast mit dem Fingernagel ritzen, wie Weichholz ...

Viel Erfolg:
Andreas
 

glooblooz

ww-robinie
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Hallo,

ich habe vor kurzem einen Dachdecker getroffen, der ca. 5mm starke Schieferplatten mit so einem Werkzeug recht präzise bearbeitet hat. Das war echt beeindruckend, wie er aus einer Platte in 20 Sekunden ein Herz herausgeschlagen hat und wie scharf die Kanten auf der Oberseite waren. Die Rückseite "bröselt" freilich ein bisschen...

Gruß
Achim
 

chris_maa

ww-robinie
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Ja, Schieferhammer und Schieferbrücke heißen die beiden, so weit ich weiß. Am besten mit dem Material zum einem Dachdecker gehen, der viel mit Schiefer arbeitet. Die Jungs haben das echt auf dem kasten.
 

JeGr

ww-buche
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Hallo,

ich habe mir diese Schere zugelegt:

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=3iOXmMYF3So]00920000 Freund Ergo Cut - YouTube[/ame]

sie funktioniert hervoragend, gerade für ungeübte. Ich habe damit das Dach meines Erkers gemacht. Damit braucht man auch keine Löcher für die Nägel bohren.

Mit Haubrücke und Hammer habe ich zum großen Teil nur Müll produziert, wenn man da nicht geübt ist, wird es doch schnell frustierend, gerade wenn es exakt werden muss.

Selbst Rundungen gehen mit dieser Schere. Gibt diverse Anbieter, einfach mal schauen, beim Dachdeckereinkauf haben sie die meist, einfach mal in die Hand nehmen und vergleichen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Friesenbengel
wenn du gerade Schnittkanten brauchst geht das auch mit der Handkreissäge und Schiene. Bei der
alten Holzer passt sogar die Wellenbohrung. Da die HKS eigentlich zu langsam für einen Trennjäger
dreht, passt das für Schiefer genau. Die Sauerei ist aber die Gleiche, leider,Harald.
 

holz2006

ww-eiche
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hallo,
ich habe erst letztens sowas gemacht für ein paar kleine Schiefertafeln wie sie früher mit in die Schule genommen wurden. Bin bei einem Kumpel auf eine wassergekühlte Steinsäge gegangen
ging echt super. Manchmal hat auch einer so eine elektrische Fliesenschneidmaschine das geht genauso gut.

Bleib am Holz,
Axel
 
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