Schellack-Sperrfinish

Dusi

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Ich habe dem letzt einmal Schellack Sperrfinish zur einfachen Oberflächenbehandlung von Schrankinnenteilen benutzt. Mir hat das prinzipiell auch gut gefallen, allerdings habe ich bemerkt, dass eine Dose mit fast 32 Euro (ich habe die von Natural Farben benutzt) auch ziemlich teuer ist.

Meine Frage ist, kann ich solch ein Sperrfinish nicht auch ganz einfach selber herstellen in dem ich Schellack entweder selber auflöse in Spiritus oder bereits aufgelöste Schellackpolitur noch weiter verdünne. Bei feine Werkzeuge gibt es die Zutaten dazu hier (Schellack und Hilfmittel fr die Schellackpolitur).

Kann mir jemand ein Hinweis geben, welche Mengenverhältnisse ich nehmen muss, damit ich eine Art Sperrfinisch erreichen kann?

Danke
Dusi
 

WinfriedM

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Kannst du problemlos selber aus Schellack-Blättchen und Spiritus herstellen. Beim Spiritus aber aufpassen, es gibt zahlreiche Produkte, die riechen sehr unangenehm.

In der Regel nimmt man ein eher dickes Gemisch, fertige Schellackpolitur würde man also eher eindicken. Ich hab hier eine Mischung 1:2 rumstehen, die funktioniert ganz gut (100g Schellack, 200g Alkohol). Schellack-Politur geht so in Richtung 1:4.
 

Friederich

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Beim Spiritus sollte man einen nehmen mit 94%. Selten wird nämlich auch 92er angeboten.
Zum Ansetzen möglichst eine Flasche mit großem Verschluss. Meinem Eindruck nach verkleben kleine Verschlüsse (wie z.B vonSprudelflasche) eher. Dann hat man Mühe mit dem Öffnen.
 

elmgi

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Hallo Dusi,

wenn Du auf eine Eigenmischung nicht unbedingt Wert legst, kannst Du für Deinen Zweck fertige Schellackgrundierung (Sanding Sealer) einsetzen (ich verwende diese ebenfalls seit mehr als 20 Jahren im Innenbereich von Möbeln).
Wie so vieles ist auch dieses Produkt in den letzten Jahren erheblich teurer geworden, aber man kann (noch) einen Liter für weniger als 20 € beziehen (Borma).
 

Friederich

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Eigentlich spricht nichts gegen das Selbstansetzen. Es ist wesentlich billiger, und ganz einfach durchzuführen.
Die Schelllackflocken sind von so hoher Reinheit, daß man nicht mal filtern muß.
 

elmgi

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WinfriedM Eigenansatz bekommt man ab etwa 8 Euro pro Liter hin. Lohnt sich also. Ach ja schrieb:
Ich habe gerade einmal nachgeschaut. Bei meiner letzten (größeren) Bestellung habe ich (vor gut 10 Jahren) für einen Liter Schellackgrundierung rund 9 € (inkl. Mwst.) bezahlt.
Bei den heutigen Preisen würde ich wohl auch zum Selbstansatz neigen!
 

woodhans123

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hallo,

infolge der seltsamen Bestandteile in den Angeboten muss ich mir wohl Schellack anmischen. Ich verstehe nur die Verhältnisse nicht.

Ich möchte eigentlich nur einen riechenden Schrank innen neutral versiegeln, eine Art Sperrgrund.

- Also wird für Basislösung 1:3 (Schell.:Ethanol) empfohlen, sodann diese Basismischung für Porenverschluss, Grundierung, etc. 1:6 (Basis : Isoprop) .

- Für Polier 1:3 (Schell.:Ethanol), sodann diese Basismischung für Polieren 1:3 (Basis : Isoprop) .


Das ist seltsam, ich würde es anders herum machen, warum fetter mischen n u r für Politur ?

(Und welche Shops für Schellack gibt es?)


:emoji_slight_smile:
 

Komihaxu

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Mach dir keinen Kopf, Schellack ist total einfach.

Mach dir erst mal ne recht fette Basismischung. Dass die zu fett ist, merkst du einfach daran, dass sich der Schellack am Boden absetzt und nicht komplett auflöst.

Zum Streichen kippst du dir von der Basismischung so viel in ein Glas, wie du brauchst. Da schüttest du dann nochmal die gleiche Menge Alkohol drauf und schon hast du stark verdünnt.

Tipp: Im Zweifel machst du deine Mischung lieber zu dünn als zu fett.
Warum? Ist sie zu dünn, brauchst du nur einfach nochmal drüberstreichen.

Ist sie aber zu fett, hast du zwei Probleme:
1. Der Pinsel klebt, es lässt sich schlecht streichen.
2. Die Neigung zu "Laufnasen" oder "Flecken" nimmt stark zu.

Wenn du merkst, dass deine Mischungsverhältnise nicht stimmen, kannst du ja jederzeit wieder Alkohol (wenn zu fett) oder Basismischung (wenn zu dünn) draufkippen.

Wenn du das zum ersten Mal machst, probier es an einem Testbrett einfach mal aus. Zuerst mit einer extrem fetten, dann mit einer extrem dünnen Mischung.
 

WinfriedM

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Wobei ich zum sperren schon eine eher fette Mischung nehmen würde. Aber wie @Komihaxu schon schreibt, alles total unproblematisch, da kann man nicht viel falsch machen.

Shop: Ich kaufe gerne bei kremer-pigmente.de.
 

woodhans123

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welaloba

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Hallo, der Preis für das Bondex Zeugs (Verd. Ethanolbasis) ist ja ganz groß der Lacher. 32 euro für einen Liter mit vielleicht 4 - 6 % Wassergehalt. Nein danke. Dann kaufen wir doch Ethylalkohol wasserfrei bei Kremer oder "Deffner und Johann" . Für Bioethanol bei Obi gibts wohl gar keine Datails. Ist dann eher fürn Garten, evtl. sogar ein Gel.
Gruß Werner
 
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Komihaxu

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Wenn du schnell Alkohol brauchst, dann nimm ein Gefäß mit in die Apotheke und lass dir dort welchen Abfüllen.
Bei meiner Apotheke ist das sogar günstiger, als diese 1L "Bioethanol" Gebinde in den typischen Baumärkten.
Isoprop oder Ethanol dürfte egal sein.
 

Friederich

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Der Bio-Alkohol von Obi hat 96%, von daher sollte das passen. Habs damit aber noch nie probiert. Mit Brennspiritus von DM oder Rossmann hingegen hab ich es schon häufiger angesetzt, kein Problem.

Leider steht bei DM nicht der Alkohol-Gehalt drauf:
https://www.dm.de/denkmit-brennspiritus-p4010355335616.html
Schlechtes Zeichen, wenn nichts drauf steht. Kann sein, dass der nur 80% hat.

Was man heute häufig als "Bio-Ethanol" für Ethanol-Öfen zu kaufen kriegt, dürfte nichts anderes als Brennspiritus sein. Nur mit besonders geruchsarmen Addtiven, und in noch höherer Konzentration als früher die guten Brennspiritusse (94,6%).
Isopropanol welcher sehr häufig für Schelllack genutzt wird, und oft völlig wasserfrei ist, hat den Nachteil des etwas höheren Siedepunktes und somit (?) geringeren Dampfdruckes. Der dürfte somit entsprechend langsamer verdunsten.
Hab mir gerade 20 Liter Bio-Ethanol 96,6% für 1,60 Euro gekauft. Dürfte eigentlich ideal sein und konkurrenzlos billig.
Ein Wasseranteil im Ethanol von bis zu 5% SENKT übrigens seltsamerweiser den Siedepunkt.
 
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