Schäftung (salz)Wasserfest verleimen

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Hallo zusammen,
für ein Seekajak in sogenannter "Skin on Frame" Bauweise muss ich Leisten aus Esche mit Hilfe einer Schäftung verbinden.
Meine Frage ist, welchen Leim/ Kleber /Epoxy ihr empfehlen würdet?
Das ganze wird nicht dauerhaft im Wasser sein, aber sicherlich hin- und wieder nass und wieder trocken werden. (sowohl Süß- als auch Salzwasser)
Da die Leisten anschließend unter (biege)Spannung verbaut werden ist Epoxydharz vermutlich nicht geeignet, da es keine elastische Verbindung ergibt?
Ich hatte mir jetzt Beko Tackcon 45 rausgesucht, weiß aber nicht, ob das stabil genug wird?!
Was kennt Ihr noch für Alternativen?

Vielen Dank für die Hilfe
 

Stick69

ww-esche
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Hi,

mir würde noch Bindan CIN Bootsleim einfallen. Bei der Verarbeitung empfiehlt sich allerdings eine gute Atemschutzmaske. Der ist seewasserfest, kochfest und klebt bei richtiger verarbetung wie Hulle.

so long

Stick
 

WinfriedM

ww-robinie
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Die Klebefuge selbst muss doch nicht elastisch sein bzw. nur in die Richtung, wo die Epoxyschicht deutlich unter 0,5mm ist. In diese Richtung kannst du Epoxy wesentlich mehr verbiegen, als das Holz, bis es bricht. Insofern sollte es wegen Elastizität keine Probleme geben.

Der Vorteil von Epoxy ist, dass die Belastbarkeit wesentlich höher als bei allen elastischen Klebstoffen ist (Mitunter Faktor 10). Gerade bei Leisten mit relativ kleiner Klebefläche und unter Spannung brauchst du schon ordentliche Belastbarkeit.
 

pi@tu

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Wie meinst du das mit der Richtung? Kommt doch auch darauf an, in welche Richtung ich Biege, bzw. in welcher Ebene die Schäftung liegt? Soll ich so schäften, dass das Epoxy durch die Biegung innen auf Zug und aussen auf Druck beansprucht wird, oder so, dass es in der ganzen Ebene auf Scherung beansprucht wird?
Da die größeren von den Leisten einen Querschnitt von 75x21 haben gibt das eine recht große Klebestelle, die dann evtl. zu einer unregelmässigen Durchbiegung führt... von daher wäre mir eine Alternative zu Epoxy lieber, aber nur wenn trotzdem ausreichende Festigkeit gewährt ist.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Schäftung würde ich nach deinem ersten Ansatz machen, also so:

tinyimage / online malen

So sehe ich keine Notwendigkeit für einen Flexkleber. Guck dir mal die Zugfestigkeiten von Flexklebern an, die liegen typisch bei 2-5N/mm², Epoxy schafft 30-80N/mm².
 

pi@tu

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Alles klar, dann mach ich es so wie in der Skizze. Gibt es beim Kauf etwas zu beachten, oder kann ich x-beliebiges Epoxydharz/ kleber verwenden?
 

WinfriedM

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Ein nicht zu dünnflüssiger Epoxy für Verklebungen (Laminierharze sind oft sehr dünnflüssig). Keine schnellhärtenden Typen, die sind nicht dauerhaft. Für kleine Mengen hat sich UHU endfest bewährt, bekommt man in jedem Baumarkt. Für größere Mengen ist ein guter Markenhersteller z.B. Araldite. Recht preisgünstig wäre z.B. r-g.de Epoxydkleber E.

Für höchste Beanspruchung sollte man 1 Stunde bei etwa 50 Grad tempern.

Ich würde auf jeden Fall mal einen Belastungstest machen. Hierfür würde ich dem Harz 1 Woche Zeit bis zur vollständigen Aushärtung geben.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Du würdest mit wesentlich weniger kritischen Verbindungen leben, wenn Du die gesamte Beplankungsfläche aus 2 Lagen verleimen/verkleben würdest, die über einer Formschablone zu spannen wären.
Für wasserfeste Verleimungen arbeite ich gerne mit einem PU-Leim. Bei mir, da ich meist kleinere Klebeflächen habe, mit PUmax von UHU.
Sollen Epoxi-Klebereien elastisch bleiben, variiere ich das Verhältnis Kleber/Härter. Dafür habe ich allerdings keine Daten über die Endfestigkeit. Jedenfalls halten die Verklebungen von Holz oder ALU auf Glas sehr gut, selbst bei winzigen Klebeflächen, wenn etwas mehr Härter als Binder vermischt werden.


Gruß Fritz
 

raziausdud

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Hallo,

ich weiss nicht, ob Du es so machen willst, man sieht auch meist nur eine "einfache" Schäftung. Du könntest "doppelt schräg" (s. Foto) sägen, das vergrößert weiter die Leimfläche.

Viele Grüße
Rainer
 

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WinfriedM

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Bei den meisten Epoxydharzen kann ich nur dringend von abraten, das Mischungsverhältnis zu verändern, die brauchen für die Reaktion ein genaues Verhältnis. Es gibt einige wenige Sorten, die mit einem anderen Härter arbeiten, der variabel ist. Das steht dann aber auch im technischen Merkblatt. So z.B. der oben erwähnte Epoxydkleber E. Im Merkblatt findet man dann auch die zu erwartenden Festigkeiten für entsprechende Härtermengen.

@Fritz: Es kann sein, das du genau so einen untypischen Epoxy hast, bei dem man den Härter variieren kann. Epoxy-Klebstoffe sind typischerweise auch etwas weicher eingestellt, als Laminierharze, damit sie bei Schockbelastung nicht so schnell brechen.

Anwendungsprobleme von Epoxy-Klebern sind immer wieder auf ungenaues abwiegen und schlechtes Mischen zurückzuführen. Sehr ärgerlich, wenn man sich damit aufwändige Bauteile versaut. Ist mir auch schon einige male passiert.
 
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