SawStop

Daniboy

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Hallo, bei Rückschlag hilft die hier diskutierte Vorrichtung gar nichts.
Verletzungen durch Rückschlag dürften an der Kreissäge aber deutlich häufiger sein als Schnittverletzungen.

Gruß Christian

Dafür gibts bei SawStop Rückschlagsicherungen.

Dass Verletzungen durch Rückschlag häufiger sind, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Ich habe letzte Woche erst wieder einen Tischler gesehen, dem an der linken Hand die Zeigefingerspitze fehlte. Seine Formatkreissäge im Laden hatte übrigens keinen Spaltkeil montiert, und keine Abdeckhaube.
 

Holz-Christian

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Ich habe letzte Woche erst wieder einen Tischler gesehen, dem an der linken Hand die Zeigefingerspitze fehlte. Seine Formatkreissäge im Laden hatte übrigens keinen Spaltkeil montiert, und keine Abdeckhaube.

Dem ist dann auch nicht zu helfen.
Für solche Leute gibts dann als letzten Rettungsanker eine Sägeblattsprengvorrichtung.:emoji_wink:
 

T_N_T

ww-ahorn
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1. Gibt es in diesem Forum eigentlich eine Rubrik (o.ä.) für den sicheren Umgang mit Werkzeugen/Maschinen?

Ein angepinnter Thread wäre sicher eine gute Sache (Vermutlich müsste den irgendeiner regelmäßig pflegen - was dann leider mit mehr oder weniger Aufwand verbunden ist).

2. Interessant fand ich den Hinweis auf die US-amerikanische Rechtsprechung von Pedder (Post #37), wobei der aktuelle Stand der Debatte/Rechtsprechung mir leider nicht bekannt ist.

Im Übrigen finde ich es ziemlich erstaunlich, wenn - zumeist bar jeder Kenntnis des US-amerikanischen Rechts bzw. der Details der Rechtsprechung - die dortige Rechtsprechung bzw. Urteile, die als besonders krass empfunden werden, ins Lächerliche oder Absurde gezogen werden oder wenn hieraus allgemeine Aussagen über das US-amerikanische Rechtssystem abgeleitet werden.

Ohne genauere Kenntnis der Details und Hintergründe der zuvor erwähnten Rechtsprechung sollte man sich vielleicht von dem Gedanken leiten lassen, dass "die Amis" was Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung anbelangt keine Idioten sind und dass es selbst für die Entscheidungen, die auf "Bild-Zeitungs-Niveau" auf den deutschen Stammtischen zerissen werden, gute Gründe gibt.
 

Holzfummler

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Moin,

rungholt hat ein wahres Wort gesprochen.

Ob Profi oder Hobbywerker, jeder kann für sich entscheiden, wie er mit seiner Gesundheit und Lebensqualität umgehen will, wenn nur er und wirklich nur er selbst davon betroffen ist (also keine Familie, keine Mitarbeiter, Freunde etc...)

In der AS gibt es leider die meiste Sicherheit durch Systemtechnik und die geringste durch den Bediener. Wer von euch Profis hat einen Führerschein und noch keinen Bumms gemacht, trotz Ausbildung und Erfahrung?

Das geringste Risiko besteht dann, wenn die 3 Faktoren: Technik, Organisation und Person zusammenwirken.

Es ist schon ein Unterschied zwischen Finger ein bisschen und ganz ab.

Klar kostet Sicherheitstechnik Geld, aber was ist dir deine Lebensqualität wert?

Der Gurt wurde eingeführt, weil die Insassen durch die Scheibe ausgestiegen sind und dabei ihr Augenlicht verloren haben.

Ich finde die Entwicklung Sawstop auch spannend und wäre froh, wenn es schon auf den Markt wäre. Vor Jahren hatte ich einen Bericht gesehen, wo eine in einen Tisch verbaute Kettensäge einen Schnellstop hatte, wo die Wurst auch nur geritzt wurde. Kam aber nie auf den Markt.

Übrigens, wenn es der Markt fordert (über BG oder Kunden), dann können auch die großen Hersteller schnell Lösungen ohne Qualität- oder Effizienzeinbußen liefern.

Gruß
Thomas
 

uli2003

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jeder kann für sich entscheiden, wie er mit seiner Gesundheit und Lebensqualität umgehen will, wenn nur er und wirklich nur er selbst davon betroffen ist

Das steht im Gegensatz zum amerikanischen Urteil, welches Pedder verlinkt hat.

Der Gurt wurde eingeführt, weil die Insassen durch die Scheibe ausgestiegen sind und dabei ihr Augenlicht verloren haben.

Und warum muss der Fahrer für das Nichtanlegen des Gurtes Strafe zahlen? :emoji_slight_smile:
Hab ich noch nie verstanden.

zumeist bar jeder Kenntnis des US-amerikanischen Rechts bzw. der Details der Rechtsprechung - die dortige Rechtsprechung bzw. Urteile, die als besonders krass empfunden werden, ins Lächerliche oder Absurde gezogen werden

Die Urteile sind oft schlichtweg absurd und widersprechen jeder Verhältnismäßigkeit.
Wird mit dieser Zirkusfigur an der Spitze bestimmt noch besser..

Grüße
Uli
 

T_N_T

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Das steht im Gegensatz zum amerikanischen Urteil, welches Pedder verlinkt hat.

Das ist so nicht zutreffend. Denn in dem Urteil ging es nicht um persönliche Freiheit, sondern um Mangelfreiheit nach dem Recht des Staates Massachusetts. RYOBI hat den Prozess im Wesentlichen deshalb verloren, weil es RYOBI nicht gelungen ist, die Jury davon zu überzeugen, dass es beachtliche bzw. nachvollziehbare Gründe dafür gab, vom Einbau der SawStop-Technologie oder vergleichbarer Sicherheistmechanismen, die die Verletzung verhindert hätten, abzusehen. RYOBI konnte die Jury insbesondere nicht davon überzeugen, dass die Technologie zu teuer, unpraktikabel o.ä. war.

Das erinnert ein wenig an die Diskussion in diesem Thread.

Die Urteile sind oft schlichtweg absurd und widersprechen jeder Verhältnismäßigkeit.

Es würde zu weit führen, dass jetzt hier auszudiskutieren. Ausreißer gibt es natürlich überall, aber häufig sind die prominentesten Beispiele nachvollziehbar (z.B. die McDonald's-Strafe für die heiße Tasse Kaffee), vorausgesetzt man befürwortet das Institut des sog. Strafschadensersatzes (punitive damages).

Was die Effektivität der Rechtsdurchsetzung anbelangt, ist mir jedenfalls keine Rechtsordnung bekannt, die der US-amerikanischen das Wasser reichen kann, siehe z.B. den Umgang mit dem VW-Abgasskandal in Deutschland und im Vergleich dazu in den USA.
 

uli2003

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Ich habe gesagt oft, nicht immer.
Es kann ja nicht sein, dass das (bewusste) Fehlen von effektiven und bewährten Sicherheitsmechanismen, die den Unfall (höchstwahrscheinlich) verhindert hätten,
einfach unbeachtet bleibt, bzw. ignoriert wird.
Sicherlich gibt es in den Staaten viele (für unser Denken) sinnige Urteile, die so normal
sind dass sie uns gar nicht erreichen.

Hier würde sich mancher für solche Schadensummen vorsätzlich den Finger absägen.

Grüße
Uli
 

yoghurt

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Hallo,
zwei Anmerkungen:
Zumindest gesetzlich krankenversicherte Privatleute sägen sich ihre Finger immer auf Kosten der Solidargemeinschaft ab. Von den Folgen einer eventuellen dauerhaften Behinderung ganz zu schweigen.

Störrische Mitfahrer weise ich gerne auf die Gurtpflicht hin. Mir ist ja egal, wenn sie im Falle eines Falles durch die Windschutzscheibe fliegen, aber wenn ich die nicht angegurteten Mitfahrer vorher noch ins Kreuz kriege werde ich übellaunig!
 

T_N_T

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Der Kerl hat 4 Finger verloren und musste allein USD 400.000 Heilkosten bezahlen. Ein 35%iges Mitverschulden wurde auf seiner Seite gesehen, deswegen wird es wahrscheinlich auch einen Abzug bei der Höhe des Schadensersatzes gegeben haben.

Da man auch in den USA erst nach mehreren Jahren Prozessierei sicher weiß, ob "die Millionen fließen", von denen dann zudem regelmäßig die Anwälte 30-50% kassieren, wird die Motivation selbst in den USA nicht so groß sein, sich kurzerhand von 40% seiner Finger zu entledigen.

Man kann natürlich das RYOBI-Urteil wie auch jedes andere Urteil heftig kritisieren, man sollte sich dann aber zuerst mit den Details und Hintergründen befassen.

Wenn ich etwas unverhältnismäßig finde, dann eher die Tatsache, dass jemand, der sich 4 Finger in Deutschland aufgrund der Schuld eines anderen absäbelt, wahrscheinlich mit einem Schmerzensgeld iHv €50.000 - 100.000 nach Hause geschickt wird.
 

Daniboy

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Im folgenden Video spricht der Youtuber Jimmy Diresta
wie er sich vor einigen Jahren den kleinen Finger durchgeschnitten hat und sich zeitgleich an der anderen Hand eine arterielle Wunde zuzog.

https://youtu.be/UKWIZM9aI5Y?t=1500

Er sagt, viele Freunde von ihm kauften sich darauf hin eine SawStop.

Er selber arbeitet weiterhin ohne, und offenbar auch ohne Keil und Haube,
dreht aber Videos über Kreissägensicherheit.

Ich konnte jedenfalls davon lernen.
 

michaelhild

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Mittlerweile hat der Diresta ja auch eine SawStop.
Allerdings was er da erzählt, ist schon grenzwertig. Ich verfolge seinen Kanal ja schon Jahre und das ihm noch nicht mehr passiert ist, wundert mich etwas. Wie er manches gemacht hat, da läufts mir kalt den Rücken runter.
 

uli2003

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Der Kerl hat 4 Finger verloren und musste allein USD 400.000 Heilkosten bezahlen.

..was ja schon der erste große Unterschied zu D ist.
ER hat den Mist verbockt, nicht der Hersteller. Und zwar aus dem Grund, dass alle nötigen Sicherheitsvorrichtungen, die den Unfall verhindert hätten, dabei waren - aber nicht eingesetzt wurden.
Da kann man schon nicht mehr von Fahrlässigkeit, sondern eher von Vorsatz reden.
Wäre ein sicheres Arbeiten nicht mit Bordmitteln möglich gewesen, dann würde ich das Urteil sogar verstehen.

Wenn ich etwas unverhältnismäßig finde, dann eher die Tatsache, dass jemand, der sich 4 Finger in Deutschland aufgrund der Schuld eines anderen absäbelt, wahrscheinlich mit einem Schmerzensgeld iHv €50.000 - 100.000 nach Hause geschickt wird.

Dazu kommen dann aber lebenslange Renten etc.. Es bleibt in solchen Fällen nicht beim Schmerzensgeld. Warum werden heute Versicherungen wohl mit unbegrenzten Schadenssummen angeboten und abgeschlossen?

Da man auch in den USA erst nach mehreren Jahren Prozessierei sicher weiß, ob "die Millionen fließen", von denen dann zudem regelmäßig die Anwälte 30-50% kassieren, wird die Motivation selbst in den USA nicht so groß sein, sich kurzerhand von 40% seiner Finger zu entledigen.

Man kann natürlich das RYOBI-Urteil wie auch jedes andere Urteil heftig kritisieren, man sollte sich dann aber zuerst mit den Details und Hintergründen befassen.

Das so ein Prozess jahrelang dauert, ist auch in D der Fall. Mit ungewissem Ausgang.
Was die Summen dennoch nicht unverhältnismäßig machen darf.

Grüße
Uli
 
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