Sägemehl zu Briketts pressen

holz_opa

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Ich habe gut 200 kg Sägemehl in den letzten Jahren gesammelt.
Keine Späne !
Alles aus Hartholz, keine Tischlerplatte, Spanplatte, MDF usw.
Na gut, ein paar Spinnweben sind vielleicht auch dabei .
Zum Wegwerfen ist mir das zu schade, ich habe einen Holzofen.
Habe alle Schreinerein in Mainz und Umgebung angeschrieben, keine hat eine Brikettpresse, alle fahren ihre Späne auf die Kippe.
Eine Brikettpresse zu kaufen lohnt sich nicht wirklich, wenn man bedenkt, dass 10 kg Holzbriketts bei Netto u.ä. gerade mal 2,99 Euro kosten.
bei 200 kg wären das knapp 60 Euronen, die ich sparen könnte.
Kennt jemand einen Betrieb in MZ oder Umgebung, dem ich das Sägemehl bringen könnte und wir machen dann Halbe-halbe ?
Auch das rechnet sich nicht wirklich, aber auf die Kippe fahren möchte ich die 200 kg auch nicht.
Oder hat jemand eine andere Idee ?
Viele Grüße vom holz_opa aus dem Goldenen Mainz
 

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FredT

ww-robinie
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Und mal selbst sowas für den Hausgebrauch bauen un d immer wieder einsetzen, wenn der Anfall vorhanden ist?

Oder vielleicht mal bei Gärtnereien fragen, ob das Zeug für Bodenverbesserung anwendbar ist?
 

carsten

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Hallo

die Idee an sich ist gut wird aber vermutlich an der Ausführung scheitern. Zuerst muss man einen Betrieb finden der ne Brikettierpresse hat. Dann müsste der bereit sein Fremdprodukte anzunehmen; dann kommt hinzu das solche Brikettierpressen mit dem "Spänebunker" der Absaugung gekoppelt sind. Heißt das Material muss erst eingesaugt werden umm dann gepresst zu werden.
Genau dann deine 200 kg gepresst zu bekommen ist recht unrealistsich da dann ja der Spänebunker komplett leer sein müsste. Das habe ich noch in keinem Betrieb erlebt. Man will es ja schließlich warm haben. Einfach dann Briketts in passenedem Umfang mitnehmen ist auch nicht so einfach da mit ziemlicher Sicherheit dann auch "Verunreinigungen" durch Spanplatten und Co dabei sein dürften die man in normalen Holzöfen nicht verbrennen darf. Mit Spanplatten Verbrennungstemperaturen über 1000 °C zu erreichen ist kein Problem, das halten aber nur dafür ausgelegte Öfen aus.
Ich würde mich eher nach einem Abnehmer umsehen der es kostenfrei abnimmt.
Gärtner auch Schrebergärtner, evtl Bauern die es als Einstreu nehmen....
 

Gischpl

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Servus mittanand,

das trifft sich ganz gut...
Ich bin gerade dabei - noch in der Planungsphase - mir eine Brikettpresse zu bauen.
Die ganzen Videos in Youtube habe ich inzwischen durch und in diversen Foren hab ich mir auch alles interessante rausgesaugt.

Dann gibt es einen, der verkauft seine Bauanleitung für eine kleine Brikettpresse im Internet.
Ist nicht ganz schlecht, aber ...ganz ehrlich...das Geld nicht wert.
Als Grundlage verwendet dieser einen kleinen Liegendspalter, also so ca. 4-6 tonnen Pressdruck. Was die kleinen halt so bieten.

Unterm Strich...ein Bekannter von mir hat mir einen Zylinder von einem Bagger besorgt: ca. 40cm ausfahrbar und ca. 90mm Kolbeninnendurchmesser. Wenn ich da mit ca. 200 bar Druck rechne, komme ich auf ca. 12,x Tonnen.
Den Motor mit Aggregat und Tank bekomme ich von einem anderen. Hoffentlich habe ich bis Ende nächster Woche soweit alle Teile zusammen.
Dann werden noch Doppel-T-Träger besorgt und verschiedene Stahlteile und dann gehts ans Schweissen.
Mein Ziel ist es, so zwischen 40-50mm Durchmesser an den Briketts zu produzieren.

Nach langer Suche habe ich festgestellt, dass es verschiedene Praktiken gibt, wie die Maschinen arbeiten:
- einfach mit Kolben in ein Rohr pressen..ohne Verjüngung. Dabei wird die Reibungswärme verwendet.
- einfach mit Kolben in Rohr pressen, mit einstellbarer Verjüngung.
- mit Kolben in Rohr pressen mit wegschwenkbarem Gegendruck
- Kolben, Rohr, aber das ganze mit Heizung.

Ich werde es so probieren, dass ich mir einstellbarer Verjüngung rumexperimentieren kann.
Heizung am Pressrohr möchte ich eigentlich vermeiden...aber Versuch macht kluch...

Gibt es hier im Forum Mitglieder, die da evtl Selbstbauerfahrung haben, oder vielleich sogar professionell Bescheid wissen ?

Wäre Interessant, darüber zu diskutieren.

Ich hoffe jetzt nur, dass ich Deinen Thread nicht übermässig gekapert habe...?!?

Viele Grüße

Oli
 

gleiter

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Hallo, holz_opa!

Mit reinem Sägemehl hast Du ganz schlechte Karten, das wird Dir niemand abnehmen.

Wir verschenken die Scharten aus unserem Bunker (mit wenig Staubanteil) und sind heilfroh, dass wir sie los werden und nicht (teuer) entsorgen müßen. Hauptabnehmer sind übrigens Pferdeställe, die verwenden die Scharten als Einstreu.

Den Staub aus meinem Festo-Sauger verfeuere ich händisch - immer wieder zwei, drei Mehlschaufeln voll ins gut brennende Werkstattfeuer geworfen, und gut ist's. So bringe ich die übers Jahr anfallenden gut 100 Liter Staub auch sinnvoll weg (und die Haare auf dem Handrücken auch, ganz so ungefährlich ist diese Art der Entsorgung auch wieder nicht, Übungssache eben).

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

holz_opa

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Hi Oli,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Bei YouTube bin ich auch schon "durch".
Leider habe ich keinerlei Kenntnisse in Metallverarbeitung, müßte also alle Arbeiten im Lohn ausführen lassen.
Solltest Du zu neuen Erkenntnissen gekommen sein, würde ich mich über eine Info freuen.
Viele Grüße vom holz_opa aus Mainz
 

Frankenholzwurm

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Hallo,

darfs auch ganz pragmatisch sein?
Ich sammel das Jahr über alle Papiertüten vom Bäcker, kippe dann da 2-3 Schaufeln rein, schön dicht stampfen, Tüte zumachen und ab damit in den Ofen.
Allerdings nur zum normalen Heizgut zumischen, nicht nur die Späne.
Ich nehm jedes 4. oder 5. mal nachlegen so ne Tüte mit rein und gut.
 

Antiskill

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Noch pragmatischer: misch das Mehl mit leinöl, somit gibt's keine Verpuffung und es staubt nichts mehr.
Immer nen 10 Liter Eimer halb voll machen und etwa einen Liter kaltgepresstes bio Leinöl dazu geben. Per Hand verrühren, fertig. Man hat dann eine poröse passte die man gut dosieren kann.
 

Gischpl

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Hai mittanand,

mhm, ich hab die Anleitung nicht im E-b.. gekauft, sondern auf einer Homepage mit Shop.
Ich will dem guten Anbieter nichts wegtun, aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir mehr erwartet.
Z.B. die Steuerung ist nicht wirklich in Tiefe beschrieben. Bei den Konstruktionsskizzen fehlen mir Angaben.
Aber was solls...
Tja...mir hätte auch die Presse von Holzprofi recht gut gefallen, aber die kostet 3500 Ökken. Viel zu viel für die gelegentliche Verwendung.
Hergestellt wird die Presse wohl in Prag und da kostet sie "nur" noch 1800.

Na ja, jetzt wird halt selber gebruzzelt....

Gerne können wir über das Prizip diskutieren..

Grüße Oli
 

Holzrad09

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Hallo nochmal
Bei dem Liegendspalter hätte Ich folgende Theorie, bei allen recherchierten Geräten befand sich der Druckzylinder auf der Radseite, das Spaltbeil war immer fest verschweißt !
In meinem Fall käme somit ein Zweitgerät evtl mit Defekt aus zweiter Hand in die nähere Auswahl. Die Druck/ Schiebeplatte müsste demontiert werden und das Spaltbeil auf entsprechender Höhe abgeschnitten und durch ein Rohr ersetzt werden in dem man den Schieber einfahren lässt.
Der Trichter sowie die Auswurföffnung sollte sich während des Pressvorganges verriegeln lassen :rolleyes:
https://www.leitermann.de/out/pictu...839_scheppach-holzspalter-liegend-ox-t800.jpg
mfg
 

Gischpl

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Hai Holzrad,

jep, so ungefähr läuft der hase.
Den Trichter brauchst nicht verriegeln, da der sich bewegende Kolben immer eine gewisse Menge abholt und dadurch slber verriegelt.
Am Auswurfrohr ist es auch nicht unbedingt notwendig.
Bei den kleinen HolzspalterBrikettierern rechnen die Hersteller damit, dass beim Pressvorgang so viel Reibung entsteht, dass dies nicht notwendig ist. Zudem ensteht noch soviel Wärme dabei, dass das Lignin aktiviert wird und somit die Briketts zusammenkleben.
Irgendwie sind mir dann die Modelle lieber, die im Auslaufrohr beidesitig längs eingeschlitzt sind und durch eine Schraube einstellbar verjüngbar sind.
Die Modelle mit dem Verschliessbaren Auslauf ( macht dann bei jedem Pressvorgang auf, um den frischen Brikett auszuwerfen ) sind dann eher in der Industrie zu finden. Aber diese Teile arbeiten auch mit anderen Drücken.....ich glaube, da kann ich mit meinen geplanten 12 Tonnen nicht hinschmecken.

Viele Grüße

Oli
 

Holzrad09

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Gut, den Trichter müsste man nicht unbedingt verriegeln, man presst dann eben in 2 Etappen evtl mit einer Markierung am Schieber, die erste Etappe zum verpressen der Späne, die zweite zum auswerfen des Briketts, nur ohne eine Verriegelung der Rohröffnung werden doch nur die losen Späne herausgeschoben :rolleyes:
 

Holz-Fritze

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Wenn Du einen Garten hast ab zwischen die Büsche, das gibt gute Erde. Meine Hobelspäne und Sägespäne wandern immer in den Garten, die Regenwürmer sind ganz heiß drauf und Du sparst dir teuren Dünger. Ebenso die Asche aus dem Ofen.
 

Gischpl

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Hai Holzrad,

nö, anscheinend nicht..
Soweit ich das verstehe, wird das Sägemehl/Späne verdichtet. Dadurch wollen die SPäne auch seitlich weg, wodurch vermutlich extreme Reibung entsteht.
Ich meine, dass die System ohne Auswurfrohr-Absperrung auskommen auch zum Starten kurz verschlossen werden müssen. Wenn dann er erste Brikett rauskommt, ist das Rohr entsprechend verschlossesn und somit haben wir den Widerstand, der zum Pressen notwendig ist.

Wie gesagt...ich bin noch in der Planungsphase ( da mein Material noch nicht zu Hause ist). Daher sind dies alles nur Annahmen.

Aber mein Kollege hat mir erzählt, das einer seiner Freunde wohl auch eine Presse gebaut habe. Diese werde ich mir die nächsten Tage mal anschauen....

Viele Grüße

Oli
 

Holzrad09

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Hallo nochmal
Hhmm ist soweit einleuchtend, man verschließt die Rohröffnung beim Start und presst dann quasi in einer Endlosschleife :emoji_slight_smile:
Nur sitzt der Pressling auch straff genug in dem kurzen Rohr um den nachfolgenden Drücken auch standzuhalten, das kann man nur probieren.
Die Auswurföffnung könnte man beidseitig hochkant schlitzen und einen entsprechend starken Stahlschieber einstecken, die verbleibenden Stege am Rohr notfalls verstärken/ aufschweißen dass sie nicht abreißen.
mfg
 

Gischpl

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Hai Holzrad,

das wäre eine Idee, mit dem Stahlschieber den Startvorang zu initiieren.

Nur weiss ich nicht, wie die Schlitze sich auf die Stabilität bemerkbar machen ?!?
Ich würde die Rohre längs schlitzen und dann mit einer Schelle den Auslassdurchmesser variieren.
Somit könnte man beim Aufstarten den Auslass maximal verjüngen. Sobald die Maschine dann Temperatur erreicht hat, kann die Verjüngung immer mehr gelöst werden.

Nur ne Überlegung ....

Grüße

Oli
 
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