Runde Sparren seitlich aufdoppeln / verstärken

morris

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Hallo zusammen.

wir möchten einen alten Dachstuhl verstärken.
Vorab - es handelt sich nicht um ein Wohngebäude, sondern um eine Scheune mit einem alten Dach.

Anbei ein Foto vom Dach mit den Maßen für einen ersten Eindruck.

Ich würde das Dach gerne verstärken und hatte an eine seitliche Aufdopplung der Sparren gedacht.
Meine Idee war es, in das bestehende Dach ,ein- oder beidseitig Bohlen aufzuschrauben (bspw. 4x16cm) und mit Keilen zu unterfüttern.

Was würdet ihr vorschlagen?
Das Abdecken und neu Eindecken des Daches würde ich gerne vermeiden, da es einige Anschlussthemen gibt, die sehr aufwändig (->teuer) werden würden.

Gemeinsam mit einem Dachdecker habe ich bereits schon mal einen Dachstuhl von innen verstärkt. Dabei wurden jedoch rechteckige Sparren seitlich verstärkt und keine Rundhölzer.
Ich hatte bereits mit zwei Dachdeckern gesprochen, die mir auch zum Verstärken des Bestands geraten haben. Jedoch war "seitlich aufdoppeln + Keile + Leim + Verschrauben / Gewindestangen" immer das Ergebnis.

Vll gibt es noch einen anderen / besseren / sinnvolleren Weg?
Haltet ihr Dimensionen 4x16 für sinnvoll?

Grüße!
 

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IngoS

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Das Abdecken und neu Eindecken des Daches würde ich gerne vermeiden, da es einige Anschlussthemen gibt, die sehr aufwändig (->teuer) werden würden.
Hallo,

was ist denn der Grund für die gewünschte Aufdoppelung, Wurmfraß?

Wenn die Sparren recht schwach ausgelegt sind hängen sie üblicher Weise auch immer durch. Da nur Bretter seitlich anzunageln, verbessert die Lage der Dachziegel und damit die Dichtheit nicht. Besser und nachhaltiger ist es auf jeden Fall, Ziegel und Dachlatten abzunehmen die Aufdoppelung so vorzunehmen, dass die Dachfläche wieder in sich plan ist. Wäre bei dem Dach mit den trocken eingehängten Ziegeln auch nicht so schlimm. Im Nachhinein wirst du froh sein, das ordentlich gemacht zu haben.

Gruß

Ingo
 

morris

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Holzwurm ist keiner drin, habe ich vom Dachdecker prüfen lassen. Der hat einige Proben genommen und diese untersucht.
Sägespäne etc liegen auch keine rum.

Das Dach hängt aktuell (zumindest optisch) nicht durch. Es soll aber PV drauf und bevor das passiert, würde ich gerne das vorhandene Dach derart verstärken, dass die zusätzliche Last auch keine Probleme macht.

Den Dachstuhl grundsätzlich zu erneuern, halte ich auch für die beste Variante. Ich würde es jedoch gerne mit dem vorhandenen Dachstuhl machen und den Aufwand gering halten.
 

wirdelprumpft

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die Frage ist - was wenn die Aufdopplung nicht hält bzw. das Dach undicht wird nachdem die PV installiert ist ?
Da würde ich doch lieber gleich das Dach bzw. Dachhälfte wo PV ist neu machen dann ist für die nächsten Jahrzehnte ruhe
 

morris

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Mir ist klar, dass das deutlich besser wäre.
Mich würde interessieren, wie eine Verstärkung praktisch aussehen könnte.
 

odul

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Hallo zusammen.

wir möchten einen alten Dachstuhl verstärken.
Vorab - es handelt sich nicht um ein Wohngebäude, sondern um eine Scheune mit einem alten Dach.

Anbei ein Foto vom Dach mit den Maßen für einen ersten Eindruck.

Ich würde das Dach gerne verstärken und hatte an eine seitliche Aufdopplung der Sparren gedacht.
Meine Idee war es, in das bestehende Dach ,ein- oder beidseitig Bohlen aufzuschrauben (bspw. 4x16cm) und mit Keilen zu unterfüttern.

Was würdet ihr vorschlagen?
Das Abdecken und neu Eindecken des Daches würde ich gerne vermeiden, da es einige Anschlussthemen gibt, die sehr aufwändig (->teuer) werden würden.

Gemeinsam mit einem Dachdecker habe ich bereits schon mal einen Dachstuhl von innen verstärkt. Dabei wurden jedoch rechteckige Sparren seitlich verstärkt und keine Rundhölzer.
Ich hatte bereits mit zwei Dachdeckern gesprochen, die mir auch zum Verstärken des Bestands geraten haben. Jedoch war "seitlich aufdoppeln + Keile + Leim + Verschrauben / Gewindestangen" immer das Ergebnis.

Vll gibt es noch einen anderen / besseren / sinnvolleren Weg?
Haltet ihr Dimensionen 4x16 für sinnvoll?

Grüße!

Was du machen willst, ist halt nicht Standard. Zu was man da auch immer rät, das kann falsch oder auch richtig sein. Am Ende wirst du selbst entscheiden müssen.

Wozu Leim, Keile und Gewindestangen?

Ob 4x16 ein gutes Maß wäre, weiß ich nicht. An jedem Sparren li. und re. gäbe das 8x16. Das hört sich besser an. Aber ob man das so betrachten kann?! Welche Spannweiten hast du für die Sparren? Die Gesamtbreite ich nicht angegeben. Wie gut kommt man dran? Gibt es eine Zwischendecke?

Mir fällt auf, dass keine Firstpfette da ist.

Wenn ich da was machen würde, würde ich wahrscheinlich die Aufdoppelungen an den Pfetten ausklinken und dort auflegen. Dann mit den Rundsparren vernageln. Ende.

Letzten fällt das ja unter "Angstmaßnahme". Man könnte es auch drauf ankommen lassen und die PV-Anlage einfach drauf machen. Entweder es hält oder nicht. Wenn du jetzt sowas halbes machst, gilt das gleiche: Entweder es hält oder nicht.

Vielleicht findest du in einem PV-Forum welche, die schon in ähnlichen Situationen waren und kannst auf deren ihren Erfahrungen aufbauen.

Last, but not least: Was schätzt du, wieviel Zeit da drauf geht und was es kostet?
 

morris

ww-pappel
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Wenn ich da was machen würde, würde ich wahrscheinlich die Aufdoppelungen an den Pfetten ausklinken und dort auflegen. Dann mit den Rundsparren vernageln. Ende.
Beim Lesen deines Beitrags ist mit die Idee gekommen, einfach neue Sparren zu nehmen und diese neben die vorhandenen zu legen... ist vermutlich einfacher. Also quasi ein Dachstuhl im Dachstuhl.

Welche Spannweiten hast du für die Sparren?
Sparrenabstand ist 105cm (mitte-mitte)
Dachneigung ca 45°

Wie gut kommt man dran? Gibt es eine Zwischendecke?
Das Dach ist das, was man auf dem Foto sieht. Darunter ist die besagte Holzbalkendecke mit 20cm Rundholzbalken.
Der Dachüberhang ist auch relativ kurz.
Man kommt also von innen sehr gut an alles dran. Außen ein paar Pfannen raus zu nehmen, um bspw einen Balken einzusetzen, ist auch kein Problem.

Ich möchte ungerne das gesamte Dach abdecken und alles in einem Rutsch durchziehen.
Die Sparren seitlich verstärken könnte ich nach-und-nach machen.


EDIT:
Eine andere Frage.. um was für einen Dachtyp handelt es sich hier eigentlich? Ist das ein Pfettendach mit Kehlbalken?
 
Zuletzt bearbeitet:

Fichtenelch

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Das ist ein Pfettendach.
Ich persönlich hätte neben jeden Sparren eine Bohle gelegt und diese dann miteinander verschraubt.
Bei Bohlen musst du natürlich eine Kerve schneiden.
Ist aber alles machbar.
 

tiepel

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Hi,
odul hat ja schon geschrieben, dass es keine Firstpfette gibt.
Wenn es aber wirklich ein Pfettendach (ohne Firstpfette eben) ist/ wäre (kann es ja dann eigentlich nicht sein), behaupte ich, dass das Verstärken der Sparren nicht ausreicht. Dann sind die Pfetten mit 14/14 wohl unterdimensioniert.
Wie so oft bei diesen Themen muss man sich das vor Ort ansehen und auf Statiker/ Zimmermann verweisen...
Hier gibt es ja ein paar Zimmerleute. Spontan fällt mir @keks010982 ein. Vielleicht meldet er sich ja.
Gruß Reimund
 

Fichtenelch

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Warum braucht ein Pfettendach eine Firstpfette?
Siehst du auf dem Bild die Mittelpfette?
Sowas ist das was zum Beispiel ein Kehlbalkendach nicht hat.

Beim Pfettendach ist es nicht ungewöhnlich das man eine Fuss- und eine Mittelpfette hat und oben ein Firstgelenk.

Bei der 14x14cm starken Mittelpfette wäre der Abstand der Auflager interessant.
Da es sich wie bereits beschrieben um eine Scheune handelt muss man damit rechnen das die Querschnitte nicht ganz so üppig sind, dafür wollte man nun mal nicht viel Geld investieren.
Man kann so einen Dachstuhl aber in jedem Fall für eine PV Anlage fit machen.
 

tiepel

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Hi,
Siehst du auf dem Bild die Mittelpfette?
Du hast doch selber geschrieben, dass es ein Pfettendach ist.
In etwa der Mitte der Sparren liegen diese auf einem waagerechten Balken (gekennzeichnet im Foto mit "14*14cm") auf.
Das ist beim Pfettendach für mich die Mittelpfette.
Jetzt am Tablet kann ich Dein Avatar erkennen. Du bist Zimmermann, richtig? Hatte ich eben nicht auf dem Schirm, sorry.
Wenn wir wegen Begrifflichkeiten aneinander vorbeireden, klär mich bitte auf.

Beim Pfettendach ist es nicht ungewöhnlich das man eine Fuss- und eine Mittelpfette hat und oben ein Firstgelenk.
OK,
dann nehmen die Balken, auf denen die Bretter liegen und im Foto mit "ca. D 11cm" gekennzeichnet sind, Zugkräfte auf.
Ja sieht so aus (wenn ich das Foto genau ansehen), dass die mit den Sparren verbunden sein können. Mit den Pfetten sowie.

Aber trotzdem nehmen dann doch die Mittelpfetten den größten Teil der Last auf.
Es sei denn, in Höhe der Fußpfetten können auch Zugkräfte zwischen den Sparren/ Fußpfetten aufgenommen werden.
Aber dann ist es doch kein Pfettendach.

Gruß Reimund
 

Fichtenelch

ww-robinie
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Hi,


Du bist Zimmermann, richtig? Hatte ich eben nicht auf dem Schirm, sorry.

Null Problemo :emoji_sunglasses:

Wenn wir wegen Begrifflichkeiten aneinander vorbeireden, klär mich bitte auf.

Da Bilder immer mehr als tausend Worte sagen, siehe Anhang.

Ich gehe davon aus das es sich um einen zweifach stehenden Pfettendachstuhl handelt.
Und dort hat man keine Fristpfette.

Was mich jetzt noch wie gesagt interessieren würde wären die Auflager der Mittelpfette.
Vielleicht kann der TE dazu noch etwas sagen oder noch ein Bild machen.
Denn wenn ich meine Sparren verstärke ist das natürlich gut, aber wenn meine Traghölzer (hier die Mittelpfetten) relativ schwach im Querschnitt sind brauche ich entweder mehr Auflager, oder größere Querschnitte.
Sonst nützen mir die stärksten Sparren nichts.
Bei einer PV Anlage sehe ich da aber gar nicht mal so die Probleme.
Solange kein Bieberschwanz in Krondeckung aufs Dach kommt sollte man da mit mäßigen Aufwand den Dachstuhl für die PV Anlage fit bekommen.

MFG Peter
 

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artibi

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Bin gerade dabei ähnliches zu machen - ich hab‘s aber vom Statiker rechnen lassen. Bei mir die die Sparrenabstände 70cm und die Balken insgesamt etwas geößer dimensioniert. Ergebnis vom Statiker::
- Firstpfette verstärken mit 20x8 links und rechts drunter, alle 50cm Querbalken einlegen mit min 10x10
- Mittelpfettt aufdoppeln (von unten) mit 20x12 und Kopfbänder 20x10 sowie Auflager für Kopfbänder
- Querbalken verstärken mit 18x8 links und rechts angeschraubt

Insgesamt ca. 1300€ KVH und dasselbe nochmal für Schrauben und ca. ne Woche Arbeitszeit.
Ich würfe den Gang zum Statiker empfehlen, alternativ Zimmermann der sich mit sowas auskennt.
 

Mitglied 24010 keks

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Ich sehe bei den Sparren eigentlich das kleinste Problem. Die DN ist ja recht steil... Die könnten sogar mit PV noch gut hinhauen. Ich sehe eher das Problem in den Pfetten. Die wären aber auch am einfachsten zu verstärken.
Wenn du heute morgen noch eine Skizze mit den relevanten Maßen einstellst, (also DN, Sparrenlänge, Spartenabstand und Wohnort) dann Tipp ich das für Sparren und Mittelfette mal schnell in den Computer. Wenn's easy passt, alles gut - sonst gehst halt den Weg zum Statiker.
Edit: Wenn du heute morgen nichts mehr schickst oder postest, muss das von meiner Seite auf nächstes Jahr vertagt werden.
Gruß Daniel
 

Fichtenelch

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Ich sehe bei den Sparren eigentlich das kleinste Problem. Die DN ist ja recht steil... Die könnten sogar mit PV noch gut hinhauen. Ich sehe eher das Problem in den Pfetten. Die wären aber auch am einfachsten zu verstärken.
Wenn du heute morgen noch eine Skizze mit den relevanten Maßen einstellst, (also DN, Sparrenlänge, Spartenabstand und Wohnort) dann Tipp ich das für Sparren und Mittelfette mal schnell in den Computer. Wenn's easy passt, alles gut - sonst gehst halt den Weg zum Statiker.
Edit: Wenn du heute morgen nichts mehr schickst oder postest, muss das von meiner Seite auf nächstes Jahr vertagt werden.
Gruß Daniel


Ja dem kann ich mich nur anschließen.
Das wichtigste wäre wie gesagt ein genaues Bild zu den Mittelpfetten.
 
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