Runddübel vs. Domino vs. Lamello

Graf_Dracula

ww-birke
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Bisher würde ich mich zu den 1-Regal-pro-Jahr-Hobbybastlern zählen, wobei tatsächlich bisher nur 1 Schrank für Leitz-Ordner, 2 sehr einfache Schreibtische und andere kleineren Sachen in den letzten paar Jahren entstanden sind. Handwerklich unbegabt bin ich sicher nicht, hab ne handwerkliche Ausbildung (allerdings Metallbearbeitung) und im Freundeskreis hab ich den Beinamen "Bastlwastl", nur mangels geeigneter Räumlichkeiten wurde mein Basteldrang stark eingeschränkt, meine Frau hat - warum auch immer - was degegen, wenn ich mit ner HKS etc. im Wohnzimmer was machen will :emoji_wink:

In ein paar Wochen nach unserem anstehenden Umzug dann endlich mit kleiner Hobbywerkstatt will ich aber u.a. nen Massiv-Eßtisch, TV-Wand, Bad-Waschbeckenunterschrank, Flurregal und später dann so pö a pö eine neue Küche bauen. Weitere Ideen sind da auch schon im Hinterstübchen z.B. fürs Kinderzimmer. Spätestens für die Küche, wo ich für die Korpusse wahrscheinlich Spanplatten nehmen werde, wären wohl Lamellos ganz sinnvoll wenn ich das bisher recht verstanden habe, zumal die ursprünglich auch genau dafür entwickelt wurden.

Da ich bisher nur mit Runddübeln und diesen Dübelfix-Spitzen gearbeitet habe, selber aber festgestellt habe, dass dies u.U. recht ungenau und recht schwierig genau zu verarbeiten sind, bin ich am überlegen, ob ich mir eben ein "genaueres" Elektrowerkzeug zulegen sollte. Im Moment tendiere ich durch viele Beiträge hier im Forum zu ner Dewalt-DW682K ... allerdings kostet das Schätzchen ja auch ein bisschen und ich will hinterher nicht feststellen müssen, dass ich mit ner Dominofräse besser dran gewesen wäre, oder dass ein preisgünstiger Meisterdübler im Grunde auch gereicht hätte. Es muss halt irgendwie die Ballance zwischen Aufwand, Genauigkeit und Kosten stimmen.

Klar, die letztendliche Entscheidung, ob diese 3 Komponenten für mich zusammenpassen muss ich selber treffen, aber mich würden hier mal Erfahrungswerte von Leuten interessieren, die ähnliche Überlegungen angestellt haben/mussten ... was Ihr Euch angeschafft habt und ob ihr's bereut habt oder nicht ... und vor allem WARUM?
 

Xestobium

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Ich habe nie mit Lamellos gearbeitet habe aber mit der Dominofräse binnen kürzester Zeit alles mögliche gebaut. Mir gefällt dass auch ohne Leim beim zusammenstecken zur Kontrolle der Passgenauigkeit das Werkstück eigentlich schon stabil und fest ist.
Ich sehe es so dass der Domino die Stabilität eines Dübels hat aber aber mit Langlöchern ähnlich flexibel ist wie ein Lamello.
Kaum hat man so ein Gerät findet man plötzlich Projekte die so gelöst werden können oder andere treten an einen heran und hätten gerne was gemacht. Ich bereue die Mehrkosten der Anschaffung nicht.
 

Bansky

ww-birke
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Hatte vor einem Jahr auch überlegt. Als Zimmerer tendierte ich eher zum DuoDübler von Mafell, noch tagelangem hin und her, Testberichten usw. hab ich mich für die Domino entschieden. Gleich als Set (alle Anschläge) und dem Domino-Systainer. Habe mir die beiliegende DVD angeschaut und im Internet alle möglichen Anleitungen gelesen.

Mittlerweile brauche ich die Domino fast jeden zweiten Tag und möchte sie nicht mehr missen. Genauigkeit, Handling, alles perfekt. Absaugung sehr gut, verschiedene Größen der Dübel für mehr oder weniger beanspruchte Verbindungen.

Der einzige Minuspunkt sind die Dübel selbst, nicht dass sie teurer sind als Runddübel oder Lamellos, das Problem ist, dass wenn sie ausgehen, muss man bestellen, oder zu einem Festool-Händler fahren. Beim Baumarkt um die Ecke wird man nicht fündig. Aber das Problem hab ich mittlerweile im Griff, da ich genügend auf Lager habe und den Systainer vor jedem "Ausseneinsatz" befülle.

Sehr nettes, wenn auch nicht billiges Gerät
 

OlliT

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Hallo Bansky,

mal eine Frage zur Domino: Wie präzise gelingen stumpfe, bündige L Verbindungen im Gestellbau nach Anriss? Wird das absolut bündig?

Zur Frage: Ich nutze seit Jahren im Plattenbau die Lamello C2 und im Gestellbau den Mafell Duodübler. Für Dübellehren fehlen mir Freizeit und Geduld. :emoji_wink:

Viele Grüße

Olli
 

checkalot

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... nur mangels geeigneter Räumlichkeiten wurde mein Basteldrang stark eingeschränkt, meine Frau hat - warum auch immer - was degegen, wenn ich mit ner HKS etc. im Wohnzimmer was machen will :emoji_wink:

Ach ja, immer die Frauen, das sind auch die bösen Geschöpfe, die die Motorräder zum Basteln nicht im Wohnzimmer haben wollen, dabei ists doch im Winter echt kalt in Garage und Bastelkeller :emoji_grin: :emoji_grin: :emoji_grin:

Klar, die letztendliche Entscheidung, ob diese 3 Komponenten für mich zusammenpassen muss ich selber treffen, aber mich würden hier mal Erfahrungswerte von Leuten interessieren, die ähnliche Überlegungen angestellt haben/mussten ... was Ihr Euch angeschafft habt und ob ihr's bereut habt oder nicht ... und vor allem WARUM?

Ich habe mich (v.a. aus Kostengründen) für die genannte Dewalt Flachdübelfräse entschieden. Vorher habe ich auch mit Dübelspitzen rumgemacht, das gelang mit mal schlecht und mal ganz schlecht, d.h. ich fands immer Murks... Zum Verbinden von Platten (zB um einen Korpus zu bauen) finde ich das Lamello-System super.

Für die Domino spricht aber auch noch, dass es hier noch weitere Anwendungsmöglichkeiten gibt, ein Freund hat z.B. seine Terrasse mit den "Domino-Klammern" gebaut und war ganz glücklich. Du kannst dir ja mal anschauen, ob du für so was möglicherweise auch Verwendung hättest, das würde den hohen Preis wieder etwas relativieren.
 

narrhallamarsch

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ich habe eine domino und werde sie auch nicht mehr hergeben, das system passt, es ist extrem präzise, wenn man sich eingearbeitet hat. die absaugung ist ein traum und seit es die sipo dübel gibt, sind auch dinge, die der witterung ausgesetzt sind, kein thema mehr.

wenn es nur darum geht einmal im jahr ein regal zu bauen oder nur korpusse, ist eine lamello mit sicherheit kein fehlkauf, wenn, dann aber eine dewalt, ferm und andere billigteile verursachen nur frust. der nachteil bei den lamellos ist halt die seitliche verschiebbarkeit.

macht sinn, wenn ich nachkorrigieren will, stört, wenn ich es nicht benötige und dass du nur relativ breite teile miteinander verbinden kannst. sobald es filigraner werden soll, ist die domino, neben dem duo-dübler von maffel klar die bessere maschine.
 

mbach

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realitäten....

Ich habe eine blaue bosch für lamellos... nutze die gern und ausgiebig aber habe das ding geerbt und könnte jetzt nicht sagen was man als maschinenbauer da versauen könnte. eine billige wäre wahrscheinlich auch ok, da nicht in gewerblicher nutzung.

Ich muss weder oft etwas wechseln, noch gibt es viel einzustellen, oder viel was kaputt geht.... fräsen, lamello rein, hält, hat 90° und ich kann etwas recht und ich kann noch etwas hin und her schieben.
das schieben macht die sache extrem flexibel und schnell. ich zeichne zwar an aber mit etwas wagemut ginge es wohl auch freihand und trotzdem passt es ziemlich sicher.


Die Festool domino-fräse ist jetzt auch keine uranzentrifuge und da finde ich den Preis einfach abwegig. In forschung und entwicklung musste da zumindest nicht investiert werden, wahrscheinlich aber in den patentanwalt.

die dübel selbst sind cool aber da muss man beruflichdübeln, dass sich das lohnt oder geld ist einfach kein thema... heute die domino fräse, morgen golf mit den jungs auf hawaii ;o)

Ich lebe mit den holzkeks bis das patent fällt und es das ding für 300 gibt ;o)

Marc
 

Georg L.

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Die Festool domino-fräse ist jetzt auch keine uranzentrifuge und da finde ich den Preis einfach abwegig.
Naja ein Duo-Dübler oder ne original-Lamello sind, wenn überhaupt, auch nicht soviel billiger. Insbesondere der Duo-Dübler hat mit Sicherheit weniger Entwicklungsaufwand erfordert als beim Duo-Dübler. Und bei Lamello haben sich die Entwicklungskosten bestimmt schon längst amortisiert

Ich lebe mit den holzkeks bis das patent fällt und es das ding für 300 gibt ;o)
Das Patent ist schon lange abgelaufen und Lamello bietet seine Maschinen trotzdem nicht billiger an. Außerdem kommen Lamellos sehr schnell an ihre Grenze, wen die zu verbindenden Teile schmäler wie vielleicht 6 cm sind, z. B. im Rahmenbau. Und wenn ich dann rechne eine Lammello C20 plus den Duo-Dübler für den Rahmenbau, dafür kann ich mir locker zwei Dominos kaufen.
 

narrhallamarsch

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schon wieder eine befremdliche diskussion über verschiedene hersteller.....

es hilft unserem dracula wahrscheinlich nur, wenn er beide geräte mal in die hand nimmt und damit rumprobiert. das ist tausendmal besser, als jegliches gestreite, was denn nun besser ist.

und der preis ist zweitrangig, wenn ich das teil haben will, dann gebe ich eben die 900 euro aus oder die 600.- oder die 400.-.

jedes system hat vor- und nachteile, das ist so und die eierlegende präzisionswollmilchsau wurde noch nicht erfunden..:emoji_grin:
 

Bansky

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das denke ich auch, mir wäre es auch lieber auf alle 3 Systeme zurückgreifen zu können. Werde vielleicht nächstes Jahr den DuoDübler nochmals genau unter die Lupe nehmen....

Im Moment reicht mit etwas Geschick die Domino.

Die Dewalt, die auch als Schattenfugenfräse benutzt werden kann wäre auch mal nen genauen Blick wert...
 

robert hickman

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Bei der Diskussion sollte aber auch erwähnt werden, dass der Duodübler neben Dübelverbindungen auch für die Herstellung von Exzenterverbindungen und für Lochreihen verwendet werden kann. Das klappt weder mit dem Domino noch mit einer Lamello.

Gruß
Robert
 

heiko-rech

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Hallo,

alle drei Systeme haben ihre Stärken und Schwächen. Je nach Anwendung und Konstruktion macht mal dies, mal jenes Sinn. Im Traditionellen Möbelbau gibt es daher auch eine Vielzahl von Holzverbindungen, die der Tischler je nach Anforderung und Gestaltung eingesetzt hat. Wer glaubt, er könne mit einer Maschine alle auftretenden Verbindungsprobleme im Möbelbau lösen ist auf dem Holzweg. Die Anschaffung einer solchen Maschine führt viel eher sogar dazu, dass man sich selbst beschränkt. Schließlich hat man eine 800 Euro teure Maschine nicht gekauft, um sie nur einmal im Jahr zu benutzen. Also wird dann alles nur noch gedübelt,mit Dominos oder Lamellos verbunden.

Die universellste Maschine ist immer noch die Oberfräse. Mit ihr kann ich dübel, Dominos einfräsen und bedingt auch Lamellos.

Unser Graf will, so wie ich ihn verstanden habe die Lamello für Küchenunterschränke nutzen. Das braucht man nicht. Die Verbindungen bei diesen Küchenschränken müssen nicht unsichtbar sein. Hier würde ich einfach nur verschrauben. Bei den anderen genannten Projekten kommt es halt drauf an, wie die Konstruktion sein soll.

Also ich würde, ohne konkrete Vorstellungen, wie die späteren Möbel konstruiert sein sollen noch keine der drei Maschinen kaufen.

Meine Empfehlung; Wenn noch nicht vorhanden, lieber eine gute Oberfräse und ein wenig Zubehör kaufen. Wenn du damit an die Grenzen kommst, oder merkst, dass du immer wieder die gleichen Verbindungen umständlich mit der OF machst, erst dann würde ich den Kauf einer Verbindungsfräse in Erwägung ziehen.

Vor dem Kauf der Maschine kaufst du dir am besten noch das Oberfräsenbuch von Guido Henn. Dann kannst du dir ansehen, was du mit der Oberfräse alles machen kannst, welches Zubehör du selbst bauen kannst und welches du besser kaufst.

Gruß

Heiko
 

Graf_Dracula

ww-birke
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Hallo,
Vor dem Kauf der Maschine kaufst du dir am besten noch das Oberfräsenbuch von Guido Henn. Dann kannst du dir ansehen, was du mit der Oberfräse alles machen kannst, welches Zubehör du selbst bauen kannst und welches du besser kaufst.

Hatte mir vor ein paar Jahren mal ne grüne Bosch Oberfräse geholt ... weiß grad gar ned mal mehr, was das überhaupt für eine ist, nochmal nachguggen ... das Buch werd ich mir auf jeden Fall mal im Hugendubel anguggen gehen und wenns mir gefällt, nehm ichs mit ... hatte mir ja ehh schon paar mal überlegt das zu kaufen.

Aber Recht hast du ... für die Korpusse der Küche reichts eigentlich an den ehh nicht sichtbaren Stellen aus, wenn die normal verschraubt werden ... soll ehh ne Einbauküche werden, die im Idealfall "nie" wieder zerlegt werden muss. Zuerst mal versuch ich's also mit Schrauben, Weißleim, der Oberfräse und ggfls. noch dem Meisterdübler und ner Dübellehre für meine anderen Bauprojekte ... und wenns mich dann beim Bau doch irgendwann mal total ankotzt, kann ich mir immer noch ein entsprechendes Maschienchen zulegen ... ist im Moment zwar schlecht für die deutsche Wirtschaft, aber besser für meinen Geldbeutel :emoji_slight_smile: ... von daher Danke Heiko für die Empfehlung.

PS: ne Bosch Oberfräse POF 600 ACE: Amazon.de: Baumarkt isses ... nicht die neueste, aber ich werd damit erst mal mein bestes versuchen.
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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die pof 600 hatte ich auch, hat mir fast 9 jahre lang gute dienste geleistet und danach in der bucht noch 50 euro gebracht, die ich dann in die festool of 1010 investiert habe..:emoji_grin:

da hat bosch die grünen sachen auch noch in deutschland produziert und war qualitativ auf einem wesentlich höheren niveau..
 

Mario83

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Guten Abend,

also ich gehöre auch wie viele andere hier zu den Leuten, die nicht aus dem Holzberuf kommen sondern lediglich aus einem technischen Beruf.

Ich habe mit Sticksäge und Kreissäge angefangen und vor kurzem habe ich mir endlich die Festool OF 1400 gekauft und wie Heiko schon geschrieben hat, man schränkt sich mehr und mehr ein. Mit den erwähnten Maschinen muss ich selbst an vielen Stellen improvisieren und das ist auch gut so, denn so lernt man selbst sehr viel über das Thema Holz.

Den Buchkauf "Die Oberfräse von Guido Henn" kann ich nur empfehlen, klasse Buch, hat mir sehr viele Infos vor dem Kauf gegeben und jetzt baue ich sehr viele Hilfsmittel direkt aus dem Buch.

Zur Domino kann ich nur sagen, das ich eher zu einer Lamello tendiere, denn die Domino ist zu teuer und Lamellos gibt es selbst im Billigpreissegment sehr gute Maschinen. Kurze Überlegung: Die OF nutze ich regelmäßig, aber die Lamello oder Domino nutzt man als Privatmann/-frau einfach zu selten.

Schönen Abend also noch
Mario
 

chrisil

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Also ich hatte früher mal ne Würth Flachdübelfräse.... war recht zufrieden damit. Da ich aber die letzten Jahre nix mit Holz gemacht hab und sie im Weg rumstand, hatte ich sie irgendwann verkauft. Da jetzt wieder mehr Zeit und auch Platz ist, bastel ich wieder und stand vor der gleichen Frage. Die Domino is schon ein schickes Teil, aber für mich als Privatmann einfach zu teuer, deshalb wieder nach ner Lamello umgeschaut und ich hatte Glück eine kaum genutzte gebrauchte original Lamello zu kriegen. Lamello bietet ja inzwischen viel mehr als die einfachen Holzdübel (Clamex-S; E20; K20 und die Scharniere) und von daher war das für mich die richtige Wahl
 
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