Rost in der Holzwerkstatt

l4tschen

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Hallo meine Lieben,

Ich habe meine kleine Holzwerkstatt in unserer Gartenlaube eingerichtet. Allerdings ist diese relativ schlecht isoliert und auch nicht beheizt.

Meine Bohrer, Fräser etc. habe ich an einer French Cleat Wand hängen. Nun musste ich mit Schreck feststellen, dass meine Bohrer und Fräser anfangen, zu rosten, an der Stelle wo sie im Holz sitzen.

Meine Frage ist nun, ob das mit der Zeit auch meine Geräte betreffen wird (TKS, Oberfräse, HKS, Schleifer etc.) und diese beschädigen wird?

Habt ihr das Problem auch? Was tut ihr dagegen?

Viele Grüße,
Tobi
 

IngoS

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Hallo,

bei der Kälte und hoher Luftfeuchtigkeit kommt es zu Schwitzwasser, besonders gern an Metallteilen, die dann rosten. Entweder alles mit Rostschutz behandeln, oder einheizen.

Gruß Ingo
 

brubu

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Hallo
Wenn Du mindestens plus 3, besser plus 5°C im Raum hast einen Entfeuchter hineinstellen. Der sollte eine nicht zu kleine Leistung haben,
da der Wirkungsgrad bei niedriger Lufttemperatur, in der die Luft wenig Feuchte aufnehmen kann, schlecht ist. Besser den Raum dämmen und
schwach heizen. Die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer überwachen, im Idealfall sollte die nicht über 60% steigen.
Gruss brubu
 

Ankece

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Hallo Tobi,

meine Werkstatt in der Garage ist unbeheizt und hatte jetzt im Winter eigentlich immer zwischen 70 und 80% Luftfeuchtigkeit.
Ich habe mir jetzt einen Adsorptionsentfeuchter gekauft. Dieser hat gegenüber einem Entfeuchter mit Kompressor den Vorteil, dass er auch bei Temperaturen bis 1°C die Luft entfeuchtet. Außerdem erwärmt er die Luft um ca. 2 - 3°C.
Die Luftfeuchtigkeit in der Garage liegt jetzt zwischen 55 und 60% und die Temperatur um die 5°C.
 

schrauber-at-work

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Nabend,

Bohrer und Fräser anfangen, zu rosten, an der Stelle wo sie im Holz sitzen.

Leider ist der Raum nur bedingt als Werkstatt geeignet.

Meine Frage ist nun, ob das mit der Zeit auch meine Geräte betreffen wird

Gut tut es den Maschinen auf jeden Fall nicht. Jn Systainern o.ä. gelagert sollte es nicht ganz so schlimm sein.
Insgesamt und Dauerhaft gesehen ist die Umgebung auf jeden Fall "suboptimal".

Meine Werkstatt ist im Keller und hat durchschnittlich 20°C und 30-45% RF.

Sehe ich als "ideal" an da ähnliche Verhältnisse wie im Wohnraum herrschen.

Gruß SAW
 

Macchia

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Werkzeugschränke/Schubläden aus Massivholz statt Keilleistenwand und alles da hinein
was einem wichtig ist.
Die Fräser nicht in eine Holzleiste stecken, die nimmt Feuchtigkeit auf und der Schaft ist ständig feucht.
Ich lasse meine in der originalen Verpackung.
Die Holzkassettte die ich habe, hat Kunststoffbuchsen in den Bohrungen und liegt wiederum in einem
Werkzeugschrank.

Die Maschinen wöchentlich mit Ballistol oder Silbergleit oder irgendwas in dieser Richtung
säubern und pflegen.

Einen Sprung nach vorne machst du auch wenn du innen nochmal mit OSB verkleidest.

meine Werkstatt ist küstennah und schlecht / gar nicht isoliert oft bei 90% Luftfeuchtigkeit.

es grüßt ein Leidensgenosse der das mittlerer Weile so halbwegs in den
Griff bekommen hat.
Begeisterung schaut trotzdem noch anders aus :emoji_wink:
 

Hermann82_94

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Hallo,

Also Feuchtigkeit ist der Tod. Bei meiner alten Stichsäge und HKS ist die Aluauflage komplett oxidiert. Ich habe meine Werkstatt (seit ich neue Maschinen habe) mit 3cm Styrodur isoliert und mit OSB verkleidet. Während dem Umbau sind mir Bohrer usw auch angerostet. Jetzt nach dem Umbau habe ich einen elektrischen Heizkörper mit Öl am laufen. Seitdem habe ich ich ca 16°C und Luftfeuchtigkeit von ~45%. An kalten Tagen und wenn ich in der Werkstatt bin wird zusätzlich mit Holz geheizt, das senkt die Luftfeuchtigkeit noch einmal.
Ist nicht ideal mit Strom, aber auf Dauer auf alle Fälle billiger als neues Werkzeug zu kaufen.
In so einem "Verschlag" ist es schwer die Feuchtigkeit im Griff zu haben, ein Luftentfeuchter könnte helfen, aber solange von draußen immer feuchte Luft nachkommt läuft der sich auch zu Tode. Ich würde mal sagen ohne Dämmung wird das schwer. Alternative wäre das Werkzeug nur bei Bedarf in der Werkstatt zu haben, macht aber auch keinen Spaß alles immer weg zu räumen...
 

joh.t.

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Meine Werkstatt ist nicht beheizt.
Alles Werkzeug ist in der OVP.
Handwerkzeug in Systainer und Schrank mit Schubladen. Ich h noch nie Rostprobleme gehabt.
 

Ankece

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Wie viel Wasser zieht der denn täglich so aus dem Raum? Bei welcher Größe? Den muss man dann vermutlich täglich entleeren, oder?

Angegeben ist er mit 10 L in 24 h. Zur Zeit zieht er ca. 5 L Wasser aus der Luft. Er hat einen 3L Tank, man kann aber auch einen Schlauch zur Dauerentwässerung anschließen.
Meine Garage ist ca. 25 qm groß.
Bei erreichen der voreingestellten Feuchte schaltet er automatisch in Stand by.
 

WinfriedM

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Angegeben ist er mit 10 L in 24 h. Zur Zeit zieht er ca. 5 L Wasser aus der Luft.

Das hört sich nach guten Werten an. Man muss da täglich schon ordentlich Wasser aus der Luft holen. Ich sehe es umgedreht, wie viel Wasser unser Befeuchter verbraucht, um die Luftfeuchte 10% höher zu bekommen. Da gehen auch so 4 Liter am Tag durch.

Den Stromverbrauch darf man da auch nicht unterschätzen, da werden vermutlich 1 Euro pro Tag fällig sein.
 

l4tschen

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Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe jetzt als erste Maßnahme mal alle Bohrer von der Wand genommen, und zumindest die Handgeräte aus den Schubladen in ihre Boxen gepackt.

Ich weiß dass mein Setup nicht optimal ist, aber als Städter ist es nicht so einfach etwas besseres zu finden, und daher bin ich schon super froh, mich überhaupt irgendwo einrichten zu können :emoji_slight_smile: Aber es sollte natürlich nicht das ganze Werkzeug darunter leiden.

Ich schaue mir jetzt mal eure weiteren Vorschläge an. Dämmung ist leider sehr schwierig, da ich eine Glasfront habe, die ein paar mm Spalte ringsrum hat..
 

NeuWäller

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Ich habe mir jetzt einen Adsorptionsentfeuchter gekauft. Dieser hat gegenüber einem Entfeuchter mit Kompressor den Vorteil, dass er auch bei Temperaturen bis 1°C die Luft entfeuchtet. Außerdem erwärmt er die Luft um ca. 2 - 3°C.
Die Luftfeuchtigkeit in der Garage liegt jetzt zwischen 55 und 60% und die Temperatur um die 5°C.
Hast du vielleicht mal einen Link zu dem Gerät? Ich denke auch über so etwas nach.

Gruß
Robert
 

de_max89

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Ich habe in meiner Garage auch permanent ca. 85% RF. Wenn ich den Holzofen anheize geht die Luftfeuchte auf ca. 65% zurück.
Sobald der Ofen aus ist, geht's aber wieder rapide bergauf.
Ich hatte zusätzlich einmal das Problem, dass der Taupunkt unterschritten wurde und alle Maschinen Nass waren, mit der Folge dass sich überall Rost bildete :emoji_frowning2:
Ich versuche eben anhand der Taupunktberechnung das richte Lüftungsverhalten zu bestimmen
 

brubu

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Entfeuchten, heizen oder beides, anders kriegt man die Luftfeuchtigkeit nicht in den Griff. Da haben wir langjährige Erfahrung, allerdings nur mit
kondensierenden Entfeuchtern mit Abtaufunktion. Diese Geräte sind heute meist sehr schlechter Qualität wenn sie im Dauerbetrieb sind, kosten
allerdings auch nur noch einen Drittel gegenüber früheren guten Geräten. Trotzdem hätte ich lieber gute Geräte.
Mit Adsorbtionstrocknern kenne ich mich nicht aus.
Gruss brubu
 

WinfriedM

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Faustregel fürs Lüften in ungeheizten Räumen (zB Keller): Nur Lüften, wenn Außentemperatur unter der Raumtemperatur liegt.

Und das könnte nochmal ordentlich was bringen, wenn man ein paar Stunden in der Werkstatt war und geheizt hat, dann zum Abschluss sehr gut durchlüften. So transportiert man in 15 Minuten ein paar Liter Wasser nach draußen.
 

brubu

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Es braucht schon sehr viel Luftumwälzung. Ein Kubikmeter Luft nimmt bei 20°C theoretisch bei Sättigung nur etwa 17.3 Gramm Wasser auf.
Gruss brubu
 

Helibob

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Hi,
über den Winter lagere ich einiges im Haus.
Bei dem einen oder anderen Systainer mit teueren Inhalt, habe ich mir vorsorglich jeweils so ein wiederverwendbaren Trockenbeutel (Autobereich, so was in der Art hier) mit hineingelegt.

Kurzzeitiges Einheizen ist meist schlechter, da die Maschinen länger kalt bleiben und so erst recht die Luftfeuchtigkeit kondensiert.
Witterungsbedingt oder durch Sonneneinstrahlung hat man diese relativ schnell wechselnde Temperaturen auch in einer unisolierten Hütte.
Eine solche Kondensation würde ich auch bei den Bohrern vermuten, welche sich dann unten am Holz sammelt, sich dort hält und den Schaft hier (schneller) korrodieren lässt.

@Ankece:
Auf deiner verlinkten Website wird die Verwendung von Trockenmittel angepriesen, muss diese regelmäßig getauscht werden?

Gruß Matze
 

MK81

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Finde ich auch interessant, aber hauptsächlich für den Waschraum. Hat jemand mal den tatsächlichen Stromverbrauch über längere Zeit gemessen? Die Geräte werden ja bei den Rezessionen hoch gelobt, aber niemand scheint den Verbrauch zu interessieren, Hauptsache das Gerät ist billig. :emoji_thinking:

Auch wenn das Ding nur 20% der Zeit mit angebener Leistung läuft kommt man auf schnell auf 300 Euro Stromkosten im Jahr. Aber vielleicht ist das in der Realität doch nicht so...
 

Helibob

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Hi,
zumindest benötigt man für eine trockenere Luft weniger Energie um diese zu Erwärmen, bzw. wenn man die Luft trocknet steigt die Temperatur umgekehrt etwas an.
Gruß Matze
 

Ankece

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Hat jemand mal den tatsächlichen Stromverbrauch über längere Zeit gemessen?

Da ich das Gerät erst seit Mitte Januar habe, kann ICH zur Langzeiterfahrung noch nichts sagen. Ich habe allerdings einen Stromverbrauchsmesser zwischengeschaltet und liege in 3 Wochen, bei den jetzigen Bedingungen, bei 105 kW. Allerdings musste die Garage zu Beginn erst mal gründlich entfeuchtet werden. Seit dieser Woche schaltet das Gerät häufiger in den Standby und läuft fast nur noch auf niedriger Gebläsestufe (entspricht ca. 370 W).
Weiteres werde ich dann im Frühling sehen. Der Vorteil für mich ist halt auch, dass das Gerät zusätzlich die Luft etwas aufheizt und ich dadurch bei den Stromkosten für die Heizung etwas spare.

Das Arbeiten bei niedriger Luftfeuchte ist auf jeden Fall angenehmer.
 
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