River Table Projekt - Tipps zur Umsetzung

Magix84

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Hallo zusammen!

Toll dass es ein solches Forum hier gibt, da fühlt man sich nicht ganz so hilflos wenn man mal selber was handwerklich ausprobieren möchte :emoji_slight_smile:

Kurz was zu mir: 35 Jahre jung, Ingenieur und (aktuell) Häuslebauer der verzweifelt versucht sein Bankkonto nicht noch weiter zum bersten zu bringen... wer schon mal im Kreis Stuttgart gebaut hat, weiß wovon ich rede haha.

Da ich mich gerne handwerklich betätige, auch nicht gerade zwei linke Hände hab und mich das Thema Holzverarbeitung sowieso immer schon gereizt hat, dachte ich mir, ich baue uns für das neue Zuhause einen Esstisch. So war also die Idee für einen River Table geboren.

Das Projekt reift jetzt schon seit ein paar Monaten in meinem Kopf und am Wochenende konnte ich mir endlich ein paar schöne Eichenbohlen ergattern (s. Bilder --> 4 Bohlen für 2 Tische, da mein Nachbar gerne mitmachen möchte).

Ich bin also für jeden hilfreichen Tipp von den Profis dankbar die mir bei der Verwirklichung des Projekts oder bei der elementaren Fehlervermeidung helfen.

Folgende Eckdaten und Vorgehensweisen zum Projekt sind angedacht (Pro Tisch)

Ziel:
- River Table in den Maßen 210cm x 100cm x 5cm
- Materialkosten ca 1.200€

Umsetzung:
- Zwei Bohlen mit sichtbaren Baumkanten mit eingefärbtem Epoxyd Harz zusammengefügt.
- Tischbeine entweder beim Schlosser maßgefertigt oder im Internet gekauft (TBD)
- Tischlerwerkzeuge inkl. Einweisung stehen in offener Werkstatt in der Nähe zur Verfügung
- Feinarbeiten erfolgen in der heimischen Garage

Folgende grobe Schussfolge für die reine Holzverarbeitung haben wir festgelegt:
1. Waldkante entfernen
2. Ästelungen auf grobe Einheitsbreite "stutzen"
3. Bohlen auf gleiche Länge sägen
4. Bohlen in gleichmäßige Bretter auftrennen
5. Bretter erneut verleimen
6. Bohlen in Grobhobelmaschine auf ca 5-6cm Plan hobeln lassen
7. Risse und Löcher mit schwarz gefärbtem Epoxyd verschließen
8. Gießform für den Tisch bauen und Bohlen fixieren
9. Epoxyd nach Gebrauchsanweisung vorbereiten und verarbeiten
10. Baumkante mir klarem Epoxyd einstreichen und Poren verschließen
11. Epoxyd in mehreren Schichten in den River Bereich eingießen
12. Tisch aus Form lösen und schleifen, schleifen, schleifen ...
13. Das Prachtstück aufpolieren

So, insbesondere bei den Punkten 10 + 11 benötige ich vielleicht noch etwas mehr Detailwissen der Experten. Z.B. habe ich keine Ahnung mit welcher Körnung ich den Schleifvorgang beginne und mit welcher ich idealerweise aufhöre!? Mit was poliere ich das ganze Teil dann ganz zum Schluss auf Hochglanz, mit einer Holzpolitur oder mit einer Holzlasur oder doch besser mit einem Öl/Wachs?

Sämtliche Tipps/Hinweise sind herzlich willkommen!! :emoji_slight_smile:

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße

Chris
 

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conny_g

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Hast Dir schon YouTube Videos zu River Tables angeschaut?
Ist ein sehr populäres Projekt, da müsste es Dutzende Videos in verschiedener Qualität geben.
Es gibt auch Drechselprojekte mit Epoxy, das ist genau dieselbe Aufgabenstellung die Oberfläche endzubehandeln.
 

Magix84

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Ich habe so ziemlich alles bei YouTube was es so zu dem Thema gibt angeschaut und das ist eine Menge :emoji_grin:

Allerdings habe ich z.B. nirgends den Tipp gesehen die Bohlen aufzutrennen und dann wieder zu verleimen um die Spannung aus dem Holz zu nehmen, den Hinweis habe ich so über einen Schreiner bekommen.

Solche Tipps sind einfach Gold wert und genau solche Hinweise nehme ich hier gerne jederzeit weiter an :emoji_slight_smile:
 

Holzrad09

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Allerdings habe ich z.B. nirgends den Tipp gesehen die Bohlen aufzutrennen und dann wieder zu verleimen um die Spannung aus dem Holz zu nehmen
Um so öfter Ich mir sowas anschaue, um so mehr gefallen mir diese Tischplatten. :emoji_slight_smile:
Vielleicht findest Du in Ihrem Kanal noch einige Tipps, sie hat ne Menge Videos zu dem Thema, ist alles englisch untertitelt.
LG
 
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Fang doch mit kleinen dekorativen Teilen aus Holz und Epoxy an. Ein wichtiges Thema ist die Blasenbildung bei epoxy. Rühre im ersten Arbeitsgang nur Ganzleinen epoxy an und versiegele damit die Waldkanten. Beim gießen bilden sich sonst kleine Blasen die man auch mit dem Fön schlecht wegbekommt.
 

dascello

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4 wird 6a:
Zuerst auftrennen, fügen, dann verleimen. Dann erst durch die Hobelmaschine oder die Breitbandmaschine.
Für die Endpolitur benutzt mein sohn „Yorkshire Grit“ für richtig geile Oberflächen bei Kulis und Füllern.
Übrigens würde ich gern mal Bilder von River Tables sehen, die schon ein paar Jahre alt sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht auseinander reißt.

Meint

Michael
 

Magix84

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@wirklich_rainer_zufall: Wir werden erstmal ein kleines Teil probeweise verarbeiten, d.h. insbesondere den Formbau (vor allem das Entformen) und das Vergießen testen. Der Hinweis mit der Blasenbildung ist auch wichtig, wird oben in der Schussfolge direkt aktualisierst, vielen Dank!

@dascello: Ja stimmt, das macht wohl mehr Sinn ... die aufgetrennten Holzbretter dann sinnvollerweise zusätzlich mit Holzdübeln fixieren, richtig? Danke für den Tipp mit der Endpolitur, das schau ich mir mal genauer an :emoji_slight_smile:
 
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conny_g

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Zusätzliche Holzdübel braucht es nicht. Wenn die Bretter gut gefügt sind hält der Leim besser als das Holz.
 
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Zusätzliche Holzdübel braucht es nicht. Wenn die Bretter gut gefügt sind hält der Leim besser als das Holz.

Ok, also gut verleimen und über Nacht ordentlich verzurren reicht, danke dir :emoji_thumbsup:

Naja bei einem riesigen Tisch von 2x1m die Lamellen einfach so zu verleimen ist nicht so einfach. Dübel oder Lamellos helfen sehr gut das es keine Differenzen in der Höhe beim verleimen gibt. Gerade wenn noch Waldkante an einer Seite ist ist es schwierig ordentlich Druck aufzubauen ohne das die Lamellen scheren. Ich würde auch Zwingen statt Gurte nehmen.
 

dascello

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Hat er denn eine "Grobhobelmaschine" mit 50 oder 60cm Breite? Dann wäre es ja kein Problem.
Ich geh davon aus, dass er eine „Grobhobelmaschine“ hat.
Ich musste ja auch grinsen bei dem Ausdruck.
Aber ich bin ja schon froh, dass er lamelliert. Wie oft haben wir uns bei anderen die finger wund getippt, die das unbedingt am Stück lassen wollten.
 
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Hmm, wer eine 1000kg schwere Hobelmaschine mit 60er Breite hat (oder darauf Zugriff hat), stellt nicht so eine Frage hätte ich jetzt gedacht. Daher lieber die einzelnen 10cm Lamellen hobeln, (Flach-)dübel einfräsen und dann verleimen. Zwingen dann nicht nur in der Breite sondern auch von oben und unten anbringen. Der Tisch im Bild ist aber viel kleiner, hat aber auch Waldkanten außen. Ohne die Querstreben wäre es rund geworden.
 

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Wrchto

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Hmm, wer eine 1000kg schwere Hobelmaschine mit 60er Breite hat (oder darauf Zugriff hat), stellt nicht so eine Frage hätte ich jetzt gedacht. Daher lieber die einzelnen 10cm Lamellen hobeln, (Flach-)dübel einfräsen und dann verleimen. Zwingen dann nicht nur in der Breite sondern auch von oben und unten anbringen. Der Tisch im Bild ist aber viel kleiner, hat aber auch Waldkanten außen. Ohne die Querstreben wäre es rund geworden.

Nur aus Interesse, hat das einen Hintergrund, warum Du PU bei der Tischplatte verwendet hast?
 
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Nur aus Interesse, hat das einen Hintergrund, warum Du PU bei der Tischplatte verwendet hast?
Nein hatte es nicht, es hätte auch Weißleim D3 getan. Ein anderer Bastler im Makerspace hatte den gerade in der Hand und da habe ich den Kleiberit das erste Mal ausprobiert. Im nachhinein bin ich aber ganz glücklich das ich hier PU probiert habe. Die Lamellen hatten am Ende ein wenig Hobelschlag und der Leim hat das gut überbrückt. Hab ich dann zwar am Ende abgesägt, aber gut zu wissen. Ich möchte ja meine 3m lange Küchenarbeitsplatte selbst herstellen und verleimen und da werde ich definitiv wieder PU Leim nutzen.
 

IngoS

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Ich möchte ja meine 3m lange Küchenarbeitsplatte selbst herstellen und verleimen und da werde ich definitiv wieder PU Leim nutzen.

Hallo,

dann mach es so wie ich, nur vordere und hintere Lamelle durchlaufen lassen und dazwischen gleich die Ausschnitte frei lassen. Spart Holz, Kräfte und Arbeit.
Meine Arbeitsplatte war 3,2m lang mit zwei Ausschnitten.

Gruß

Ingo
 
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dann mach es so wie ich, nur vordere und hintere Lamelle durchlaufen lassen und dazwischen gleich die Ausschnitte frei lassen. Spart Holz, Kräfte und Arbeit.
Meine Arbeitsplatte war 3,2m lang mit zwei Ausschnitten.

Das habe ich mir auch schon gedacht. Ich würde ein wenig Abfallholz mit durch den Dickenhobel geben und als Abstandshalter in den Ausschnitt Herd/Spüle klemmen. Damit könnte man bestimmt eine Bohle Nussbaum sparen.

@Magix84 Sorry das wir hier deinen Thread vollquatschen.
 

Magix84

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Hallo zusammen,

@wirklich_rainer_zufall: Alles gut, bin ja froh dass das Thema hier lebt

Zum Thema "Grobhobelmaschine": ich kenne den Fachbegriff für die Maschine nicht aber ich ihr habt ja verstanden was ich meine, damit habe ich ja mein Ziel erreicht :emoji_slight_smile: Es ist tatsächlich dieser Trümmer an Gerät gemeint, bei dem ich ca 50 -60cm breite Bohlen durchjagen und auf eine Einheitsbreite hobeln lassen kann.

Ich selbst besitze eine solche Maschine nicht, habe aber in meiner Nähe eine offene Werkstatt mit Holzbearbeitungsbereich wo eben eine
Hobelmaschine, gegen eine kleine Gebühr und nach Einweisung, zur Verfügung steht.

Bei richtiger Verklemmung mit ausreichenden Zwingen wären die Dübel ja dann erstmal obsolet.
 

Johannes86

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Ich selbst besitze eine solche Maschine nicht, habe aber in meiner Nähe eine offene Werkstatt mit Holzbearbeitungsbereich wo eben eine
Hobelmaschine, gegen eine kleine Gebühr und nach Einweisung, zur Verfügung steht.

Welche offene Werkstatt (deiner Ortsangabe nach im Großraum Stuttgart) nutzt du? Ein Hobel mit 60 cm Breite ist schon eine ziemliche Ansage.
 

Magix84

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Welche offene Werkstatt (deiner Ortsangabe nach im Großraum Stuttgart) nutzt du? Ein Hobel mit 60 cm Breite ist schon eine ziemliche Ansage.

In Stuttgart Feuerbach gibt es die offene Werkstatt "Hobbyhimmel", die haben eine Hobelmaschine. Die Bilder aus der Werkstatt sind schon mal vielversprechend was die Breite angeht, allerdings fehlt mir noch die finale Bestätigung direkt aus der Werkstatt. Spätestens am Sonntag weiß ich jedenfalls Bescheid denn dann schau ich mir das Teil mal vor Ort an.

Alternativ gibt es noch eine offene Werkstatt mit Hobelmachine in Tübingen die angefragt werden kann.

Sollten alle Stricke reißen muss ich die Schreinereien im Umkreis abklappern und auf Auftrag hobeln lassen.
 

Frank73

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Andys Werkstatt auf YT, macht jetzt ein Tutorial zu diesem Thema mit einem Hersteller von Epoxy.

Allerdings dauert das das noch bis alle Folgen rauskommen, geplant sind glaube ich, 2 pro Woche.
Vielleicht ja interessant für Dich.
 

Johannes86

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Alternativ gibt es noch eine offene Werkstatt mit Hobelmachine in Tübingen die angefragt werden kann.
Die Werkstatt in Tübingen nutze ich auch. Der Hobel dort ist die übliche Elektra Beckum HC 260, also mit 26 cm Hobelbreite.

Im Hobbyhimmel war ich noch nie, da es zu weit weg ist. Den Bildern nach zu urteilen würde ich aber da auch nicht auf eine viel größere Hobelbreite tippen. Wenn die Bildbenennung https://hobbyhimmel.de/wordpress/wp...mbiformatkreissäge_Felder_CF731-1024x683.jpg korrekt ist, haben sie wohl eine Kombimaschine mit 31 cm Hobelbreite. Solltest du etwas anderes in Erfahrung bringen oder eine sonstige Möglichkeit finden, so breite Bretter zu hobeln, würde es mich sehr interessieren.
 

Magix84

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Die Werkstatt in Tübingen nutze ich auch. Der Hobel dort ist die übliche Elektra Beckum HC 260, also mit 26 cm Hobelbreite.

Im Hobbyhimmel war ich noch nie, da es zu weit weg ist. Den Bildern nach zu urteilen würde ich aber da auch nicht auf eine viel größere Hobelbreite tippen. Wenn die Bildbenennung https://hobbyhimmel.de/wordpress/wp-content/uploads/2015/08/Kombiformatkreissäge_Felder_CF731-1024x683.jpg korrekt ist, haben sie wohl eine Kombimaschine mit 31 cm Hobelbreite. Solltest du etwas anderes in Erfahrung bringen oder eine sonstige Möglichkeit finden, so breite Bretter zu hobeln, würde es mich sehr interessieren.

Das sind schon mal wichtige Infos, damit ist Tübingen für mich wohl raus ...

Ich werde heute Abend im Hobbyhimmel anrufen und direkt die Spezifikation der Hobelmaschine abfragen und hier kurz berichten, wäre schade wenn es so doch nicht funktionieren würde.

Als Anfänger möchte ich eigentlich ungern von dem Plan abrücken die Bretter nach der Verleimung als Ganzes durch einen entsprechend breiten Hobel zu schicken. Dann bleibt ja theoretisch nur noch der mühsame Weg eine entsprechend ausgerüstete Schreinerei in der Umgebung ausfindig zu machen.
 
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