Risse in altehrwürdigen Holztüren spachteln

Pachuma

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Moin zusammen,

ich habe in einem alten Haus, fast schon ein Bauernhaus, Kassettentüren (siehe Fotos) zu lackieren, welche ganzflächige Risse aufweisen.

Generell besser ich Holztüren Risse oder Beschädigungen mit normalem Malerschnellspachtel aus.

Jetzt überlege ich allerdings, ob ich hierfür besser einen 2-K- oder 1-K-Spachtel verwende, da die Risse ziemlich lang sind bzw. über die gesamte Tür laufen.

Evtl. reicht sogar der einfache Molto Holz-Reparaturspachtel.

Meine Überlegung geht dahin, dass die Spachtelmasse die Eigenschaften "Hart" sowie "Elastisch" beinhalten sollte, da die Risse nicht sofort wieder aufgehen.

VG
Robert
 

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IngoS

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Hallo,

ich schätze, dass die Füllungen durch die Farbe am Rahmen festgeklebt sind und dadurch die Füllungen gerissen sind.
Mit Spachteln wirst du das nicht dauerhaft reparieren können.
Du solltest die Füllungen ausbauen, neu verleimen und wieder ordentlich einbauen.
Sind keine Leisten verarbeitet, sondern die Füllungen in Nut gelegt, dann musst du an einer Seite das Holz wegfräsen und nachher dort Leisten einsetzen.
Macht zwar Arbeit, aber du hast eine vernünftige, dauerhafte Lösung.

Gruß

Ingo
 
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raziausdud

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Hallo Robert,

auf dem Foto5 scheint es so, als wenn man dort die aneinander stoßenden Bahnen/Bretter der Füllung erkennt, eventuell bewusst mit einer kleinen Fase versehen. Ich find das sehr schön, das ist damit unverkennbar eine altehrwürdige Holztür.

Wenn ich das also richtig sehe: hättest Du nicht die Möglichkeit (und den Willen) dieses Gestaltungsprinzip auch auf die Risse anzuwenden. Also nicht unsichtbar, sondern sichtbar ausbessern, das alte Konstruktionsprinzip nicht verstecken, sondern betonen, heisst (neben den bereits gegebenen Tipps): mit der Oberfräse kleine V-Nuten anbringen. Das geht natürlich nur, wenn die Risse wirklich gerade entlang solcher Stoßkanten verlaufen.

Rainer
 

Pachuma

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Ja da sage ich erst Mal Danke für eure Hilfe und eure Ideen!

Ich habe heute die Risse mit einem Spachtel versucht zu erweitern, was aber nicht sonderlich fruchtete.

Als dann habe ich einen Schraubendreher genommen und habe die Risse nachgezogen.

Nun, da hatte wohl schon jemand vorher kräftig mit Spachtel gearbeitet, denn darunter war auch alles hohl und bröselig. Teilweise kann ich nun bis auf die andere Seite hindurchschauen.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich weiter verfahren werde, aber für eine schnelle, wenn auch nur temporäre Lösung, werde ich wohl einen 2-K-Füllspachtel verwenden.

VG
Robert
 

WinfriedM

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Temporäre Lösung? Willst du es in ein paar Monaten nochmal neu machen? Oder was meinst du damit?

Auch ein 2 K-Spachtel kann hier nur wenig Zugspannung aufnehmen, die durch Quellen und Schwinden auftreten. Da müsste man schon Glasfasermatte drüberlegen und mit Epoxy oder Polyester laminieren. Danach schleifen und mit Feinspachtel glätten.
 

Pachuma

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Sorry, wenn ich mich hier falsch ausgedrückt haben sollte. It`s late in the evening....

Ich überlege tatsächlich, in die Risse eine Glasfasermatte einzuarbeiten. Ähnlich wie bei Karosseriearbeiten.

Bin mir aber noch nicht ganz schlüssig über das Wie und Womit.

Ich werde morgen ein Foto von den Türen einstellen, wo man die besagten, jetzt erweiterten, Risse sehen kann.

Das sind schon richtige "Krater".
 

Pachuma

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So, bin gerade in der Werkstatt und grübele so vor mich hin...

Eine Tür fällt schon mal aus dem Programm, dafür ist ein andere hinzugekommen.

Aufgrund der massiven Bauweise der Türen - u.a. ist auch die Füllung der kleineren Tür massiv (24 mm) - und der komplett durchgehende Risse bei der anderen Tür, überlege ich, ob ich hier nicht PUR-Spachtel zum Einsatz bringe.

Die kleinere Tür hat im übrigen auch ein erheblich höheres Gewicht als die großen Türen.

Ich habe noch mal die Fotos mit den erweiterten Rissen eingestellt.

Ob die Vorgehensweise mit dem PUR-Spachtel letztendlich die Spannung reduziert resp. die Rissbildung eliminiert wird, werde ich dann erst erfahren, wenn alles so bleibt wie es ist - oder auch nicht.

VG

Robert
 

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conny_g

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Du versuchst hier gegen die Natur von Holz zu arbeiten.
Holz quillt und schrumpft über die Jahreszeiten mit der Luftfeuchtigkeit und das auf eine Breite von 1m um 1-2cm.
Das tut es auch nach 100 Jahre noch und auch, wenn Du es mit Spachtel, Lack oder was auch immer zuschmierst.
Wenn die Spachtel in der Mitte mit Glasfaser gut genug halten sollte, dann wird es Dir an anderer Stelle aufreissen.

Das ist übrigens auch der Grund für die Konstruktion von Türen und Schranktüren in der Kassettenbauweise: dem Holz den Raum zum Arbeiten zu geben. Die eingesetzte Füllung ist nicht fest verbunden und hat in ihrer Nut überall 10mm Spielraum. Und der Rahmen drumherum arbeitet wenig in der Breite der Bretter, weil die Bretter nur 10-12cm breit sind. Und in der Länge, in Faserrichtung arbeitet Holz nur <1%.

Wenn man nun später eine Tür neu lackiert, dann ignoriert man das alles meistens und schmiert die Fuge zu und entweder bricht der Lack in dieser Nut wieder auf oder, falls das gut genug hält, reisst die Füllung.

Deshalb war die Empfehlung von oben die beste: die Füllung entfernen, indem man sie ausfräst, beide Teile einzeln lackieren und nach dem Trocknen die Füllung mit einer Leiste wieder einsetzen. Dann hat die Füllung wieder ihr Spiel und es reisst nichts.
 

Friederich

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Ich würds entweder so lassen wie es ist, oder richtig machen.
Wie Ingo sagte: Die Füllung rausnehmen und zusammenleimen.

Wird die Füllung wirklich nicht mit Leisten gehalten? Dann wärs nämlich ganz einfach. Es sei denn, irgedein Amateur hätte die Leisten fest angeleimt ...
 

Pachuma

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Ja, ihr habt vollkommen recht.

Das Holz hygroskopisch ist, erkläre ich auch meinen Kunden bei Toleranzen etc.

Holz ist nun mal ein Naturwerkstoff und unterliegt derer Eigenheiten.

Die gleiche Thematik kenne ich auch von Tischplatten und deren Befestigung resp. Stabilisierung.

Jedoch dürfen die Türen auch nach der Bearbeitung noch, oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder, Rissspuren aufweisen.

Evtl. habe ich den Titel im Thema nicht entsprechend formuliert oder konkretisiert.

Es können, dürfen, sollen auch nicht alle Macken und Löcher tipptopp korrigiert werden. Die Türen sind alt und haben einen entsprechende "Charme". Und dieser soll erhalten bleiben.

Zu guter Letzt werde ich die Türen auch mit dem Pinsel streichen und nicht mit der Rolle. Damit diese ihren "altehrwürdigen" Charme auch behalten.

Dank an alle für die guten Ratschläge.

Und sorry für die ungenaue Fragestellung.

Robert
 

Friederich

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Na ja, Risse in der Füllung deuten darauf hin, dass die Füllung gesperrt wurde. Das wäre ein grober handwerklicher Fehler und hat nichts zu tun mit Charme des Alters .
Jedenfalls, wie gesagt, lieber garnichts machen als dran herumzuspachteln.
 

Pachuma

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Ja, du hast recht.

Und der schiefe Turm von Pisa wurde nach 13-jähriger Sanierungsphase um 44 cm aufgerichtet. Steht aber immer noch nicht gerade.
 

Pachuma

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Fertigstellung Mitte August 2019
 

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elmgi

in Memoriam † 23.03.2025
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Metropolregion Rhein-Neckar
Hallo Robert,

die Türen sehen im Moment ja wieder richtig gut aus. Alle Achtung. :emoji_thumbsup:

Würdest Du, sagen wir einmal, in ca. 2 Jahren wieder einmal Bilder derselben Türen einstellen? :emoji_wink:
(Natürlich ohne evtl. vorherige "Aufhübschungen")
 

Pachuma

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Vielen Dank für die Blumen!

Ich erwarte da noch, dank der langjährigen Kundenbindung, sporadisch Aufträge in dieser Gegend.

Wenn ich dann in diesem Zeitraum da sein sollte und auch daran denke, dann werde ich gerne Fotos machen und diese hier einstellen.

Gemacht wurde es mit Janssen 2K-PE-Spachtel (Füll und Fein), sowie Sikkens SC Rubbol Vorlack und Rubbol Azura Decklack.

VG Robert
 
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