Risse im Furnier

Lumi71

ww-pappel
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hallo

ich habe vor einiger zeit lautsprecher gebaut und die auch selbst furniert.
nachdem, bisher alles gut geklappt hat ist nun leider doch was schiefgegangen

habe am wochenende eine der boxen vom keller in den heizungsraum gestellt.
als ich dann am nächsten tag nochmal nachgeschaut habe und noch ein paar kleine ausbesserungen vornehemen wolte habe ich gesehen, dass das furnier an den seiten viele kleinere risse bekommen hat.
kann mir es nur so erklären, dass es am temperaturunterschied lag.
im keller raum, die nacht war ziemlich kalt, waren es vielleicht so 10-12 grad weniger als im heizungsraum.
allerdings wundert es mich, weil das furnieren nun schon wirklich lang her ist, und ich die ls auch schon vorher ein paar mal zwischen den beiden räumen hin-und her transportiert hatte ohne das was passiert wäre.
ausserdem ist die oberfläche schon seit einiger zeit ein paar mal mit hwö behandelt...

die andere box die schon länger im heizungsraum stand ist ok.


naja, wie auch immer jetzt muss ich schauen wie ich das wieder hinkriegen kann.


ich habe vor die risse mit wachskkitt auszubessern.
habe schon ein paar versuche gemacht, und ich denke vom farbton her bekomme ich es ganz gut hin.
allerdings sind die risse dann doch im gegenlicht noch zu sehen, und vor allen dingen zu fühlen, weil die kanten der risse etwas "erhaben" sind.
deshalb muss ich da wohl auch noch ein bisschen nachschleifen.
an macnchen kanten der risse scheint sich das furnier nun auch minimal gelöst zu haben aber nur so ca. 1mm breit (enlang des risses)

jetzt also noch ein paar fragen wie ich am besten vorgehe...

1. soll ich die kanten der risse versuchen zu verkleben oder ist die gefahr damit mehr zu versauen zu groß?
ist wie geschrieben nur minimal gelöst.

2. wenn ja womit? pattex - habe ja mit pattex furniert, oder sekundenkleber?

3. leicht nachschleifen und damit auch nochmal mit hwö drüber gehen werde ich sowieso müssen. wegen der kanten der risse.
deshalb die frage- erst schleifen und dann die risse mit wachskitt füllen, oder wachskitt und danach schleifen?

bedenken: wenn ich zuerst mit kitt arbeite, kann es sein, dass ich mir den kitt wieder aus den rissen rausschleife, und dass der scheifstaub auf dem wachs haftet.
wenn ich zuerst schleife kann es passieren, dass das furnier um die risse herum sich durch das kitt auch verfärbt?
(habe das furnier 3x mit hwö behandelt)

letzte frage:

die erneute oberflächenbehandlung wollte ich gerne nach dem ausfüllen mit wachskitt machen. dann sind die risse durch das hwö noch etwas geschützt. spricht irgendwas dagegen?
oder kann ich das hwö auf das wachskitt auftragen?

danke für eure hilfe!!
 

Lumi71

ww-pappel
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hier noch mal zur veranschaulichung zwei bilder.

die risse schon vom hwö befreit.
 

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Mille1404

ww-esche
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Hallo,

ich würde die Oberfläche zunächst Plan schleifen. Danach die Risse mit Wachs auffüllen und dann erneut leicht schleifen.

Wenn du einen Weichwachs verwendest, dann sollte der Schleifstaub nicht übermäßig im Wachs hängen bleiben. Das was drin bleibt würde ich auch drin lassen, da es den Farbton des gewachsten Risses dem Holz ähneln wird.

Das funktioniert natürlich nur dann wenn du zuvor das gesamte Hartwachsöl entfernt hast.
Damit es nicht zu sehr schmiert würde ich vor dem Schleifem das Hartwachsöl mit einem Orangenschalenöl anlösen.

Viel Erfolg!
 

Keilzink

ww-robinie
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... sowas hat man bei Restaurierungen häufig - aber die Techniken, die man da anwenden kann, funktionieren nicht, wenn mit einem modernen Kleber wie Pattex geklebt wurde.

Ich würde folgendes machen: Die Risse sind vermutlich entstanden, weil der Untergrund des Furniers Feuchtigkeit aufgenommen hat und gequollen ist. Wenn du die Box jetzt wieder in den Heizraum stellst, müsste das etwas zurückgehen und nach ein paar Tagen dürfte das schon mal nicht mehr ganz so schlimm aussehen. Die Wachsschicht würde ich dann mit einer Ziehklinge abnehmen, lösen mit O-Öl wäre eine Option - aber ich verwende keine HW-Öle, sondern trage beides getrennt auf, also weiss ich das nicht. Die nach oben gezogenen Kanten der Risse werden bei der Behandlung mit der Ziehklinge ebenfalls geglättet, dann noch nachschleifen - eventuell nur mit Vlies. Danach mit dem Wachs die Ritzen füllen, nochmal leicht mit Klinge und Vlies drüber und neu ölen. Wenn du keine Erfahrung mit der Ziehklinge hast, kannst du auch nur mit schleifen arbeiten - aber immer dran denken, wie dünn das Furnier ist.

Viel Erfolg:
Andreas
 

Lumi71

ww-pappel
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Danke für eure Antworten.
Das hilft mir schon mal weiter.

Trotzdem nochmal ein paar konkrete Fragen:

Die Kanten der Risse die sich leicht vom Untergrund gelöst haben also nicht wieder vesuchen anzukleben?

HWÖ auf das Weichwachs gibt also keine Probleme?

Die Kanten der Risse sind nur minimal "erhaben" . Ist es nicht auch möglich, dass ich erstmal einen vorsichtigen Schliff mit 240er Papier mache, und dann schaue ob das shon reicht und die Kanten zu ebnen?
So müsste ich nicht das komplette HWÖ wieder runternehmen, da das dann ja quasi wie ein Zwischenschliff wäre.

Gruß
Stefan
 

Keilzink

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... da kann ich nicht helfen - ich habe keine Erfahrungen mit HartWACHSöl, nur mit Hartöl und anschliessendem wachsen.

Was ich vermute: Der Wachsanteil wird dir das Schleifpapier sehr schnell zumachen, deshalb der Tip mit der Klinge. Aber vielleicht meldet sich hier noch einer, der mehr Erfahrung damit hat.

Die Wachstangen von Clou, die ich verwende, machen aber keine Probleme, wenn ich sie auf Untergrund verwende, der noch leicht Restwachs aufweist.

Mit dem Wiederanleimen ist das so eine Sache: Womit? Beide Oberflächen sind mit Pattex zu, normale Holzleime, die unbedenklich wären, können da nicht mehr kuppeln. Natürlich kann man mit anderem Zeug ran - aber das ist gefährlich, wegen möglicher Reaktionen auf das Holz. Hinterher hast du die Risskanten niedergeleimt und dafür ein paar "schöne" Flecken im Holz?

Andreas
 
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