Rissbuche

elmgi

in Memoriam † 23.03.2025
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Da warst Du wohl zu schnell!

Mit dem rissigen Brennholz, als Tisch etc. verbaut, hättest Du evtl. die ganze Küchentechnik finanzieren können! :emoji_wink:
 

teluke

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Verbrannt ist verbrannt, da hilft nichts mehr.

Aber meine Frau hätte mich auch geschlagen wenn ich den Tisch damit gemacht hätte.
Die Risse wären, zusammen mit nicht entfernbaren Speisenresten, zu einem erstklassigen Biotop für einen kleinen Zoo geworden.
 

Spontan

ww-ahorn
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So unterschiedlich können die Geschmäcker sein... mir gefallen diese modern/rustikalen Möbel ausgesprochen gut!!!
Vor Jahren hat die Firma Hartmann mit ihrer "schroppgehobelten" Eiche neue Wege beschritten, die später oft kopiert wurde und frischen Wind in die Möbelhäuser gebracht hat.
Ich finds gut. Käme ich doch nur an euer "Brennholz"!
Gruß, Andreas
 

elmgi

in Memoriam † 23.03.2025
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Hersteller nennt das allerdings 'Riffbuche (mit 'ff')':

Ich finde diese Auswahl eine bessere Kombination - in Bezug auf die sonstige nüchterne Formgebung der Gegenstände, als würde hier auch noch eine möglichst perfekte Selektion beim Holz getroffen werden.

Upps, das habe ich dann falsch verstanden. Danke für die Korrektur meiner akustischen Fehlwahrnehmung.

Die geschönte Namensgebung ist letztlich aber auch egal, das macht das Ganze keinen Deut besser...
 

Komihaxu

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Ich finde das auch gar nicht so übel - optisch zumindest.
Und immer noch bessere Restholzverwertung, als Bröselholz (Spanplatte).
 

ranx

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moin,

ich würde mir das Holz extra gut bezahlen lassen ... nicht das einer auf die
Idee kommt das da Abfall zu Gold verarbeitet wird.
Und, logisch, mit Certifikat und Lebenslauf.

LG uwe
 

dermike

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moin,

ich würde mir das Holz extra gut bezahlen lassen ... nicht das einer auf die
Idee kommt das da Abfall zu Gold verarbeitet wird.
Und, logisch, mit Certifikat und Lebenslauf.

LG uwe


Fakt ist, dass die Möbel gut aussehen und wenn nötig auch Jahrzehnte halten.
Preislich sicherlich nicht ganz billig, aber günstiger wie eine Einzelanfertigung in einer Zweimann Scheinerei. außerdem kann ich schon vorher sehen was ich bekomme.

Ob die nun nach uralten Holzhandwerker Regeln gefertigt sind oder nicht spielt keine Rolle.

Der Zeitgeschmack ändert sich halt. wir leben ja im Zeitalter der ISO -4.


dermike
 

teluke

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@ Uwe

Das wird auch sicher so sein, wird wohl schon auf begrenzte Verfügbarkeit und solche Details hingewiesen.

Nach Wildeiche nun Riffbuche.

Ich habe gestern Holz aufgetrennt für den Kochfeldschrank. Dabei habe ich auch Herzen und andere Fehler ausgeschnitten und zum Brennholz geworfen.
Tatsächlich ist um Holzfehler herum oft das schönste, dichteste und interessant gemaserte Holz. Halt nur in kleinen, eher unbrauchbaren, Flächen.
 

WinfriedM

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Sieht schon schön aus, finde ich. Aber etwas unpraktisch, diese Risse. Da setzt sich Staub und Schmutz rein und Lappen bleiben dran hängen. Ich mags eher praktisch im Alltag.

Sandgestrahlte Oberflächen - hoffentlich nicht ohne Schutzmaske in Indien, wie bei den Jeanshosen...
 

uli2003

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Die Formulierung 'besser' und 'schlechter' läßt sich bei solchen Dingen nur in Bezug auf den persönlichen Geschmack (bestenfalls auf die Umgebung) verwenden.

Keinesfalls. Auch bei Schreinern gibt es anerkannte Regeln. Mindestens eine davon besagt, dass das gezeigte Holz minderwertig und für den Möbelbau ungeeignet, also schlecht ist.

Sicherlich ist es dekorativ einsetzbar, wenn es entsprechend verwendet wird. (Aufgedoppelt auf Holzwerkstoffplatten, im Rahmen etc..)

Grüße
Uli
 

Variatio

ww-kirsche
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Ach was - Schreiner sind nur zu faul, mit den Schwierigkeiten von Holzfehlstellen umzugehen und diese als zudem höchst dekoratives Designelement einzusetzen. Da kommen dann eben nur langweilige geleckte Holzoberflächen raus, aus absolut perfektem gerade gewachsenen Holz, aus dem man selbst mit zwei linken Händen und nem Taschenmesser ein perfektes Sideboard basteln könnte.
:cool:

Nee im Ernst. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, und mir persönlich gefallen Gegenstände, wo man noch sieht, "woher das kommt". Nämlich von einem lebenden Baumstamm aus dem Wald, mit ein paar seiner Auswüchsen und Fehlstellen.

Wenn diese dann an einzelnen Stellen dekorativ platziert sind, kann das unheimlich schön und harmonisch sein. Zudem auch ein Alleinstellungsmerkmal - es wird kein identisches Objekt geben. Durchaus ein schöner Gedanke bei all den identischen geklonten Ikea-Einrichtungen.

Dann gibt es natürlich auch bei vielen "Trends" das "zu viel". Vor allem, wenn ein neues Möbelstück über die Maße (und zudem noch handwerklich schlecht") auf "alt" und "vintage" getrimmt ist. Oder aber quasi nur aus Fehlstellen besteht. Das geht dann gar nicht, und ist auch wie schon weiter oben angemerkt unpraktisch (Staub, ...).
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Was da heutzutage "in" ist, wandert bei mir direkt in den Ofen und das wird auch so bleiben

Ich finde auch, dass da aus Shice Geld gemacht wird, und das alles nur, weil die gelangweilten Kunden glatte Oberflächen satt haben und nund von Marketingfuzzis was wirklich minderwertiges als das Nonplusultra verkauft bekommen.

Ich denke nur an die ganzen "Möbel" aus Paletten und deren Resten, die als Sondermüll in den von Zeitgeist durchdrungenen Hipsterwohnräumen eine kurze Zeit lang stehen werden.

Aber ich tröste mich damit, dass nach ein paar Jahren der ganze Schrott im Ofen bzw. auf der Müllhalde gelandet sein wird und dann ganz glatte, perfekte Möbeloberflächen mit schöner Maserung und Anspruch auf tischlerisches Können angesagt sein werden. In weiteren 10 Jahren ist dann wieder die Schrottwelle angesagt, sowas läuft zyklisch und kommt immer wieder.

Auch ich hatte als Student Regale aus Ziegelsteinen und ollen Brettern in der Bude wacklig aufgetürmt, bis ich den stillen Reiz handwerklich gut gebauter und mit Pyramidenmahagoni furnierter und schellackpolierter Biedermeiermöbel für mich entdeckt habe.

Seitdem verweigere ich mich dem Konsum irgendwelcher Spanplattenklamotten, nur eine Ikeaküche und Billys sind die praktischen Ausnahmen von der Regel, und das wird wohl auch so bleiben.
 

tract

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Keinesfalls. Auch bei Schreinern gibt es anerkannte Regeln. Mindestens eine davon besagt, dass das gezeigte Holz minderwertig und für den Möbelbau ungeeignet, also schlecht ist.

und genau das ist eine Definitionssache: was ist für den 'Möbelbau' ungeeignet?
Möbel stellt man oft nach funktionalen Gesichtspunkten her, und/oder aber eben auch nach ästhetischen
Man kann dafür eben keinen perfekt aus 1a-Leimholz gefertigten Klotz nehmen, weil dann - wie soll ich es mal nennen, die 'Aussage' eine andere wäre.
Auch wird man mit perfekt ausgesuchtem Material nie einen solchen Schattenwurf erzielen

Wie das vom Aufwandsvergleich aussieht, kann ich schlecht beurteilen.
Ich wäre aber vorsichtig damit, vorschnell zu urteilen. Denn wenn man Material mit 'Fehlstellen' verwenden möchte, ist das oft auch mit Aufwand verbunden, weil man ja nicht zu viel oder zu wenig davon möchte - und auch nicht an der Kante oder Ecke. So gesehen kann 'perfektes' Material sogar einfacher zu handhaben sein, weil 'nur' alles was nicht gefällt, weg muß.

Das Argument von Winfried ist sicher vorhanden (Staubfänger), aber je nach Vorlieben dürfte man in das Wohnzimmer dann auch keine lebenden Pflanzen, Bücher, Vasen, Schalen, usw. stellen. Gefliest und Gulli in der Mitte wäre so gesehen eine praktische Lösung :emoji_wink:
 

uli2003

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und genau das ist eine Definitionssache: was ist für den 'Möbelbau' ungeeignet?

Das lässt sich relativ leicht beantworten - Holz, welches durch unsauberen, oder Fehlwuchs stark zum Verwerfen neigt.
Die oben genannte 'Riffbuche' (wahrscheinlich hatte der an das Möbelhaus verkaufende Hersteller einen Sprachfehler..) gehört definitiv dazu.
Was nicht gegen eine optische Verwendung spricht, wenn es entsprechend am Verzug gehindert wird (s.o.).

Es ist und bleibt aber ein kurzer Trend, was ja heute zu Zeiten von Fertigparkett und Co nicht ungewöhnlich ist, und kann sogar durchaus gut aussehen (wenn nicht übertrieben wird).

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Keinesfalls. Auch bei Schreinern gibt es anerkannte Regeln. Mindestens eine davon besagt, dass das gezeigte Holz minderwertig und für den Möbelbau ungeeignet, also schlecht ist.

Uli, ich glaube da kollidiert moderner Lebensstil mit alten Werten. Die Regeln der Schreiner orientierten sich lange Zeit vor allem daran, optimal mit dem Werkstoff Holz umzugehen. Also das Beste da herauszuholen. Daraus sind auch die Regeln erwachsen. Die Regeln spiegeln also die Werte wieder, die man hatte.

Heute gibts aber ganz andere Werte. Langlebigkeit spielt z.B. kaum noch eine Rolle. Modeerscheinungen sind viel wichtiger geworden und außergewöhnliches. Ebenso der Wunsch hin zu Natürlichkeit, auch wenn es nur Schein ist.

Rissiges Holz z.B. macht den Eindruck, näher an der Natur zu sein, sich die Natur ins Haus zu holen. Das sind heute die Werte. Die konkrete Spielart wechselt dann in kurzen Abständen. Was heutige rissige Oberflächen, wird morgen schon wieder was anderes sein.

Ein Holz als "minderwertig" zu definiert, kannst du nur machen, wenn du bestimmte Kriterien festlegst, woran du das fest machst. Und diese Kriterien sind nichts weiter, als Vorstellungen von Menschen, die bestimmte Werte haben und von einem bestimmten Denken geprägt wurden.

Die heutige Zeit zeigt, dass das auch nur eine Vorstellung von vielen ist. Sie hat eben nur Gültigkeit im selbst gesteckten Werterahmen.

Es gab übrigens auch schon viele Firmen, die haben den Wandel der Zeit nicht aufgegriffen und sind Pleite gegangen. Kodak z.B. hat es nicht geschafft, in die Digitalfotografie schnell genug einzusteigen. Und so ist dieser Weltkonzern ganz schnell den Bach runter gegangen. Unserer Automobilindustrie könnte ein ähnliches Schicksal ereilen, weil sie sich den neuen Technologien nicht öffnen.
 

ranx

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moin,

ich empfinde diese Designs eher als Rebellion gegen den Bürgerlichen Geschmack.
Ob das Paletten, Riss oder Bruchbuchen sind.

Der Erfahrungsstand des Holz-Handwerks ist schon einige hundert Jahre alt, und stammt noch
größten Teils aus einer Zeit wo es keine Kunststoffe gab.
Heutzutage wo sich alle Formen und Strukturen einfach herstellen und reproduzieren
lassen fällt man dann nur durch besonderes "Design" oder seltene Rohstoffe auf.

Was soll man von Menschen erwarten die Ihre Lebensmittel nicht mehr kennen oder
vor dem Verzehr nur im Kaufhaus gesehen haben. Die Lebensmittel nach der Menge
an Prüfstempeln oder Bio-Zertifikaten auswählen?

Mechanik wird einmal der Luxus in der Zukunft sein und innerhalb von 50 Jahren
braucht es auch keine Tischler mehr.
Wenn Bäume* erst auf die Liste der bedrohten Arten stehen ist es zu spät und die
meisten Tischler haben schon zu gemacht oder wissen nicht mehr wie sie mit dem
Zeug umgehen müssen...

LG uwe



* daraus wird Holz hergestellt :emoji_slight_smile:
 

uli2003

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Uli, ich glaube da kollidiert moderner Lebensstil mit alten Werten. Die Regeln der Schreiner orientierten sich lange Zeit vor allem daran, optimal mit dem Werkstoff Holz umzugehen. Also das Beste da herauszuholen. Daraus sind auch die Regeln erwachsen. Die Regeln spiegeln also die Werte wieder, die man hatte.

Nein, das denke ich nicht, aber so meine ich das auch nicht.

Ich sagte schon - als Designelement ist das völlig in Ordnung. Finde ich, wo nicht übertrieben wird, auch ganz nett und der Zeit 'geschuldet' - wie es hier immer so schön heißt.
Du kannst ja mal aus dem Holz eine Haustür fertigen. Oder Fenster. Mal sehen wie schnell du erkennst, dass es minderwertig ist :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

tirogast_2018

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Nein, das denke ich nicht, aber so meine ich das auch nicht.

Ich sagte schon - als Designelement ist das völlig in Ordnung. Finde ich, wo nicht übertrieben wird, auch ganz nett und der Zeit 'geschuldet' - wie es hier immer so schön heißt.
Du kannst ja mal aus dem Holz eine Haustür fertigen. Oder Fenster. Mal sehen wie schnell du erkennst, dass es minderwertig ist :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli

Und ich stelle jetzt provokant die These in den Raum dass es kein schlechtes Holz gibt, nur schlechte Tischler:emoji_slight_smile:
 

Mitglied 59145

Gäste
Da ich ja doch recht viel in diesem Bereich mache gebe ich hier auch mal meinen Senf dazu....

Es geht oft um Nachhaltigkeit, das finde ich auch gut. Was nicht Nachhaltig ist, ist z.B das Herstellen von Fensterkanteln aus aufgesägten Eichenbalken. Absoluter Irsinn was das für eine Materialschlacht war..... Aber es wurde offen kommuniziert und der Kunde wollte das so. Innen recht grosszügig mit Fehlern, aussen hätte ich die nicht von Neuholz unterscheiden können. War halt eine sehr saubere Sortierung, in meinen Augen sinnlos das aus Altholz herzustellen.

Ich mag es als Objekte, das ging mir aber mit Holz schon immer so. Ich mochte noch nie grosse Schrankwände oder riesige Massivholzküchen. Ob das nun feinste Hölzer aus Furnier waren oder massive Stücke. Wenn grosse Flächen fand ich Furnierabwicklungen manchmal recht ansprechend.... Also nie so ganz wild und gross.

Aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden:emoji_wink:.

Als Tischler sehe ich meine Aufgabe darin, dem Kunden das zu liefern was ihn zufrieden stellt. am besten in einer Form das alle damit leben können, also ich alles bezahlen kann und kein schlechtes Gewissen habe.

Gruss
Ben
 

uli2003

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@tioleradler
Möglich. Manche kommen auch mit starkem Drehwuchs klar. Oder haben verdammt tolerante Kunden :emoji_grin:

Meinethalben können alle diesen Murks verarbeiten, jeder Fehlschlag kann jedoch teuer werden.
 
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