Retro Zimmertüren / Kassettentüren bauen

conny_g

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Was is'n des für ne schwachsinnige Aussage ?
Kennst Du die Ausstattung des TE ?
Ich würde sowas nur mit meiner Firmenausstattung machen, ohne Vierseiter macht das Hobeln doch gar keinen Spass !
Die paar Türchen könnte Ich aber auch gleich daheim machen !

Ich kenne diese Haltung von Pros nur zu gut. Gibt's in jedem Forum, dass Amateuren entweder etwas nicht zugetraut wird oder Profis sagen das sei ohne Ausstattung nicht machbar oder zu fummelig.
Ist aber total krass, was Amateure tlw. mit Geduld und Nachdenken hinbekommen, wenn sie es unbedingt wollen.
Und den Preis sind sie halt bereit zu zahlen, Profis würden das halt so nicht machen wollen.

Erinnere mich grad an einen Elektronik-Thread wo mal ein Anfänger die GPU seiner Grafikkarte tauschen wollte und die erfahreneren haben ihn niedergemacht, das sei eine Schnappsidee und man bräuchte da sonst was an Ausstattung, Wissen und Erfahrung dazu.
Das hat den Anfänger so angeheizt, dass er tagelang recherchiert, getestet und geübt hat und tatsächlich nach ein paar Wochen in der heimischen Küche ein Auslöten und Wiedereinlöten eines BGA-Chips durchgeführt hat und die Karte ging nachher wieder.
(BGA: Ball Gate Array, Verlötung mit Lötzinnkügelchen auf die der Chips gelegt wird und dann über Erhitzung = Reflow löten die Kügelchen geschmolzen).
Profis hätten halt da nicht die Geduld und Muße dazu und nicht die Bereitschaft, dass es vielleicht doch schief geht - all das interessiert aber einen Hobbyisten nicht. :emoji_slight_smile:
 

conny_g

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Ist ne regionale Geschichte, zu meiner Zeit in Berlin, als wir hin und wieder mal ne GEHAG Zimmertür erneuert haben, war und wurde das Kiefer. Früher wohl märkische Kiefer.
Im süddeutschen und österreichischem Raum wirst Du eher auf Fichte / Tanne treffen, Schweiz wahrscheinlich auch.
Ausnahmen gibt es aber im Süden wie im Norden.
LG

Also wäre technisch völlig egal, welches?
 

DZaech

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Ich würde weder Fichte noch Kiefer nehmen, da der Lackieraufwand mitunter sehr hoch ist. Dazu kommen die bei Fichte / Kiefer oft notwendigen Astflicke, Harzgallenflicke und sonstigen Spachtelstellen, diese zeichnen sich nach einigen Jahren IMMER ab. Das ist ggü. Kunden nicht vertretbar, deshalb das Tulpenholz. Astfreie, schöne schlichte Fichte hätte ich auch genug, allerdings ist mir das dann definitiv zu schade zum lackieren. Für den Eigenbedarf muss jeder selbst wissen was er möchte, ich für meinen Teil bin von Weichhölzern zum lackieren weggekommen. Und Buche, Ahorn etc. ist mir „zu schwer“ bzw. gibt einen zu hohen Schleifaufwand.

Tulpenholz ist halt mittlerweile das erprobte Standardholz für alle möglichen lackierten Schreinerarbeiten. Wenig Verzug, obwohl Pappelart ist es hart (wesentlich härter als Fichte), aber trotzdem leicht. Günstig zudem auch (etwas teurer als Fichte, dafür wenig Verschnitt -> astfreie Parallelbretter).
 

Holzrad09

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Also wäre technisch völlig egal, welches?
Fichte ist etwas splitterfreudiger, teils auch astiger ( da wachsen die Äste auch unten ) und beim bearbeiten der rechten Holzseite können sich ganze Schieferbahnen ablösen, besonders wenn es stehende Jahrringe sind.
Kiefer ist da viel gutmütiger, setzt aber schnell das Schleifpapier zu. Beim späteren auftragen von Acryllack musst Du unbedingt mit Isogrund absperren, da die Äste sonst gelb durchschlagen.
LG
 

carsten

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Hallo

yellow Poplar wäre auch für mich erste Wahl. Bzw MDF. Warum: Ideal zum deckend Lackieren. OK den Rest hat der Kollege aus der Schweiz gerade gepostet.
Und wenn man heute den Aufwand betriebt dann auch mit perfekter Oberfläche und nicht gepinselt alá Maler Klecksel.
 

teluke

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Für den Preis bekommst Du auch Eiche und das ist doch eine andere Hausnummer.
 

DZaech

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Hallo David
Was kostet das Holz bei Euch ?
Hier habe Ich den Preis mit 1750 Eu Netto ! gefunden. Das wäre dann 3 x so teuer.
Ich habe im November letzten Jahres etwa 700 Eu Brutto für nord. Fichte bezahlt, Kiefer hätte ähnlich gelegen.
LG

Also vor dem grossen Preisaufschlag war Tulpe in Grossmengen grad noch knapp im dreistelligen Bereich. Jetzt ist es einiges teurer, aber immer noch unter dem Preis den du gefunden hast. Aber gute, feinjährige Fichte ist auch nicht mehr so günstig wie sie mal war. Für 700 brutto gibts grad noch knapp lufttrockenes Konstruktionsholz. Mit dem Preisniveau wird man sich wohl abfinden müssen. Ich bin eigentlich kein Fan von Holzimporten, aber das Tulpen oder Yellow Poplar ist einfach das ideale Holz. Ich würde behaupten durch die Parallelware spart man rund 20% Verschnitt ein. Zusätzlich kommt noch hinzu dass das US-Holz immer sauber versiegelt ist an den Enden und bereits vorgekappt ist, also volle Ausnutzung der Brettlänge. Absplitterungen und Risse gibts auch sehr selten, zum Profilieren ist das Holz sehr gut geeignet, minimaler Schleifaufwand.

Ich vearbeite ansonsten für den Sichtbereich viel Fichte (und das sehr gerne), sowohl im Türen- als auch Möbelbau. Und da ist schon ein echter Unterschied was Ausschuss (Absplitterungen, versteckte Risse, Ausrisse) und Verschnitt angeht. Und deckend lackiert ist grundsätzlich schon sehr aufwändig, da möchte ich mich nicht noch mit dem Holz rumärgern. Das soll dann homogen, fehlerfrei und ohne grossen Aufwand zu verarbeiten sein. Das lackieren macht so schon genug Aufwand. Meine Meinung :emoji_wink:

Und solche Fichte ist meiner Meinung nach zu schade zum lackieren:
image.jpg
 

conny_g

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Die Türe hab ich erstmal soweit verstanden und durchdacht.
Jetzt erforsche ich wie ich die Zarge bauen würde.

Soll ja auch eine Zarge im Jugendstil werden.
Und da beschäftigt mit v.a. der Einbau.
Generell hab ich ja ein U - linke Seite, oben, rechte Seite.
Und jedes Teil des U ist in seinem Profil auch wieder ein U, mit sagen wir rund 20cm für die Innenseite und ca. 10cm für die Zierblenden.

Bei fertigen Türrahmen würde ich ja ein L des Profils zusammenbauen, im Rahmen verkeilen, einschäumen und dann auf der anderen Seite die Zierblendenaufstecken,
Das funktioniert nicht ganz so wenn ich das alles selber baue.
Den Teil mit dem L könnte ich natürlich genau so machen und den Rahmen dann einpassen.
Die Frage ist dann, wie ich die Blende auf der anderen Seite montiere.
Würde ich die zB mit Domino-Verbindung vorbereiten und dann am Ende so verbinden / verleimen?
Würde ich das nach der Lackierung der Einzelteile machen oder würde ich die Zarge einbauen und erst nach dieser letzten Verleimung lackieren?
 
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