Retro Zimmertüren / Kassettentüren bauen

conny_g

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Hallo zusammen!

Wir renovieren bald eine Etage in einen Jugendstilhaus von 1890 und ich überlege, ob ich die Türen selber baue.
Vom Stil her sowas:
https://www.deinetuer.de/formelle-41-weisslack-innentuer-lebo.html

Grad Videos zu italienischen Fräsersetsndazu gefunden, wie sie auch hier im Thread am Ende genannt werden:
https://www.woodworker.de/forum/threads/alte-zimmertür-mit-kassetten-selbst-nachbauen.98700/

Das Video:
https://youtu.be/EaPA4vBZPgk

Diese Fräsersets kosten ca. 300 Euro und sind wohl für kräftige unterbaufähige Oberfräsen wie die Triton TR001 gedacht (2400W).
https://www.paginutensili.com/it/content/set-di-3-frese-porte

Im Prinzip trau ich mir das alles zu, braucht man halt Geduld, Zeit und Muße dazu. Das muss ich mir überlegen, ob ich ein paar Wochen an ein paar Türen bauen mag :emoji_slight_smile:

Detailfrage:
wie mach ich das mit den Kassetten, wenn die ganze Tür weiß lackiert sein soll und in Massivholz gemacht ist - dann macht es keinen Sinn nach dem Zusammenbau zu lackieren, sonst würde ja sofort die Fuge der Kassette reissen wie bei den alten nachlackierten Türen.
Ich müsste also die lackierte Kassette einbauen.
Rahmen vor dem Verleimen lackieren oder nachher?

Oder das Ganze in MDF, weil es nicht arbeitet…? :emoji_slight_smile:

Viele Grüße,
Conny
 

conny_g

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Aaaah. Ich kann analog Glasleisten die Füllung auch mit Füllungsleisten einsetzen.
Dann müsste ich natürlich bei dem verlinkten Fräserset die Nut für die Füllung auf einer Seite auffräsen und dafür Füllungsleisten anfertigen.
 

IngoS

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Aaaah. Ich kann analog Glasleisten die Füllung auch mit Füllungsleisten einsetzen.
Dann müsste ich natürlich bei dem verlinkten Fräserset die Nut für die Füllung auf einer Seite auffräsen und dafür Füllungsleisten anfertigen.

Hallo,

ich habe allerhand Zimmertüren mit Füllung gebaut. In Ermangelung entsprechender Fräser habe ich die Rahmen glattkantig gemacht und die Füllungen beidseitig mit Leisten eingesetzt.
IMG_20210708_093958.jpg
Das war problemlos und die Türen sind inzwischen über 30 Jahre in Gebrauch.

Gruß Ingo
 

yoghurt

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Hallo,
Füllungen vor dem Zusammnbau lackieren, Rahmen danach.

MDF arbeitet und zwar nicht wenig.
 

uli2003

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In Ermangelung entsprechender Fräser habe ich die Rahmen glattkantig gemacht und die Füllungen beidseitig mit Leisten eingesetzt.
Als Alternative kann man die Profile auch auf Gehrung scheiden und am Rahmenholz absetzen. So mache ich gerade ein paar Eichentüren für ein denkmalgeschütztes Projekt.
Ich mag die Profile der fertigen Sätze mit Konterprofilfräser nicht. Diese müssen prinzipbedingt zur Füllung hin immer abfallend sein, sonst kann man kein Konterprofil fräsen. Vertiefungen sind nicht möglich, wenn man kein Loch sehen möchte.
 

Rasputin

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Guten Morgen,
wir haben solche Türen, wenn sie deckend lackiert wurden, aus STAB/MDF Deck (es gibt fertig verleimte Zimmertürfriese) gebaut.
Die Füllungen (MDF) wurden 2-3x gefüllert (natürlich immer mit Zwischenschliff), dann mit den nicht Oberfläche-behandelten Friesen zu einem Türblatt verleimt.
Nach der Verleimung wurde alles nochmal 2 x gefüllert und dann, nach dem fälzen, Schlosskasten stemmen, anschlagen, etc..., min. 2 x lackiert.

Die Oberfläche hat meist mehr Arbeitszeit in Anspruch genommen, als die Herstellung der Tür.

Viel Spaß und Erfolg!

Martin
 

wasmachen

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Hallo Conny,
wenn das Angebot noch aktuell ist, würde ich mir das nicht antun
und die Türen dort bestellen. Wenn es natürlich sondermasse sind
sieht das vom Preis sicherlich anders aus.

Die technischen Details gelesen?
So ne Kantenausführung in 'Lackfolie' hat was, sehr wertig :emoji_ghost:

Das einzigste, was mich bei der Grundidee mit selberbauen stören würde wäre die Sache mit der Oberfräse...
 

Holzrad09

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Grad Videos zu italienischen Fräsersetsndazu gefunden, wie sie auch hier im Thread am Ende genannt werden:
https://www.woodworker.de/forum/threads/alte-zimmertür-mit-kassetten-selbst-nachbauen.98700/
In dem von Dir verlinkten Thread gibt es einen Beitrag von mir https://www.woodworker.de/forum/thr...kassetten-selbst-nachbauen.98700/#post-512726 da brauchst Du gar keinen Fräsersatz.
Du müsstest lediglich ein paar Profilleisten anfertigen oder zukaufen.
Die Türen schauen dann optisch denen wie in #7 von @uli2003 ähnlich.
LG
 

conny_g

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In dem von Dir verlinkten Thread gibt es einen Beitrag von mir https://www.woodworker.de/forum/threads/alte-zimmertür-mit-kassetten-selbst-nachbauen.98700/#post-512726 da brauchst Du gar keinen Fräsersatz.
Du müsstest lediglich ein paar Profilleisten anfertigen oder zukaufen.

Ja, genial, das ist sehr pragmatisch, da bräuchte man nur Nuten fräsen.

Das mit den Füllungsleisten scheint mir der pragmatischste Ansatz zu sein, gerade, wenn ich die Tür weiß lackiert will. Und bin dann nicht auf die Kontour des Fräsersets angewiesen.
Und die kann ich schon auch selber Fräsen, brauch ich nicht kaufen.
Brauch aber dann trotzdem ein paar Profilfräser, wenn auch nicht das o.g. Set.

Welches Holz würdet ihr für eine weiß lackierte Tür und Türrahmen verwenden?
Preis wäre zweitrangig, soll dann so gut werden, wie es werden kann :emoji_slight_smile:

Wie würde ich das mit dem Rahmen anfangen… erst die Türöffnung messen, daraus den Rahmen festlegen, den Rahmen bauen und dann in den die Tür einpassen?
 

conny_g

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Hallo Conny,
wenn das Angebot noch aktuell ist, würde ich mir das nicht antun
und die Türen dort bestellen. Wenn es natürlich sondermasse sind
sieht das vom Preis sicherlich anders aus.

Ja, Sondermaße. Alles Altbau, der in 120 Jahren überall anders umgebaut wurde.
Lieber die Türen an die Gegebenheiten bzw Wünsche anpassen und Spaß beim Türenbau haben :emoji_slight_smile:
 

conny_g

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Als Alternative kann man die Profile auch auf Gehrung scheiden und am Rahmenholz absetzen. So mache ich gerade ein paar Eichentüren für ein denkmalgeschütztes Projekt.
Ich mag die Profile der fertigen Sätze mit Konterprofilfräser nicht. Diese müssen prinzipbedingt zur Füllung hin immer abfallend sein, sonst kann man kein Konterprofil fräsen. Vertiefungen sind nicht möglich, wenn man kein Loch sehen möchte.

Das ist genau der Ansatz von Holzrad, oder?
 

DZaech

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Welches Holz würdet ihr für eine weiß lackierte Tür und Türrahmen verwenden?
Preis wäre zweitrangig, soll dann so gut werden, wie es werden kann :emoji_slight_smile:

Wie würde ich das mit dem Rahmen anfangen… erst die Türöffnung messen, daraus den Rahmen festlegen, den Rahmen bauen und dann in den die Tür einpassen?

Holzart:
Ideal ist Tulpenholz, das lässt sich sehr gut profilieren, hat keine Poren, ergibt mit wenig Füller und Farbe sehr gute Lack-Ergebnisse. Es ist sehr gut bearbeitbar und trotzdem nicht allzu weich. Zudem gibts das als Parallelbretter.

Vorgehen:
Rahmenlichtmass und Bandseite festlegen, allenfalls noch das max. Rahmenaussenmass, je nach Bausituation rundherum. Dann den Rahmenquerschnitt und den Türquerschnitt aufzeichnen (am besten ein 1:1 Schnitt auf einem MDF Streifen wenn du das erste Mal Türen baust). Dann alles entsprechend den geplanten Massen anfertigen. „Einpassen“ sollte man an einer Türe nichts müssen (zumindest vor dem Einbau). Du zeichnest es auf, legst die Masse fest und an diese hälst du dich dann auch.
Natürlich kannst du auch zuerst den Rahmen machen und danach dementsprechend die Türe, das ist aber nicht besonders effizient und keine gute Vorgehensweise. Beim Türenbau sollte man die im Voraus festgelegten Masse einhalten. Dann kann man Rahmen und Blatt parallel fertigen bzw. vorbereiten.
 

conny_g

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Das macht Sinn. Kann ja alles nach dem Maß des Rahmens planen und einhalten.
Und die Abweichungen, die ich dann noch im Kopf gehabt hätte die dürfen dann nicht mehr vorkommen bzw muss ich bauseits ausräumen.
Also dass der Rahmen nicht 100% rechtwinklig ist oder die Ebene des Rahmens nicht vollständig flach.
Das ist nämlich jetzt bei den alten Türen teilweise so.
D.h. diese dürfen nicht vorkommen, der Rest ist dann planbar.

Ich würde sowas nur mindestens mit meiner oder @Holz-Christian s Ausstattung Angehen.
Sonst macht das keinen Spaß.

My 2 Pfennige

Das geht schon, hab eine Bosch GTS und einen schönen alten grünen EB Hobel, eine EB Bandsäge und derlei Dinge.
Alles Einstiegsgeräte und braucht halt etwas Geduld und Tricks.
Habe die Limitationen schon beim Bau einer 2m x 60cm Eichenplatte bemerkt, brauchte einige Durchgänge bis ich die Führung der Leisten auf dem Hobel raus hatte fürs Abrichten. Aber ging am Ende, die Leimfugen sind super geworden. Ein Pro hätte in Zeit aber wohl 10 Platten gebaut….
Will ja keine größere Produktion starten und bringe Geduld mit.
Es ist noch nicht an der Zeit auf einen neuen Level von Maschinen aufzurüsten :emoji_grin:
 

Holzrad09

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Ich würde sowas nur mindestens mit meiner oder @Holz-Christian s Ausstattung Angehen.
Sonst macht das keinen Spaß.

My 2 Pfennige
Was is'n des für ne schwachsinnige Aussage ?
Kennst Du die Ausstattung des TE ?
Ich würde sowas nur mit meiner Firmenausstattung machen, ohne Vierseiter macht das Hobeln doch gar keinen Spass !
Die paar Türchen könnte Ich aber auch gleich daheim machen !
 

conny_g

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Ideal ist Tulpenholz, das lässt sich sehr gut profilieren, hat keine Poren, ergibt mit wenig Füller und Farbe sehr gute Lack-Ergebnisse. Es ist sehr gut bearbeitbar und trotzdem nicht allzu weich. Zudem gibts das als Parallelbretter.

Ich hätte jetzt intuitiv unter härteren Hölzern geschaut, Pappel (nach Recherche ist Tulpenholz Pappel) ist doch eigentlich schon ziemlich weich?
Ob es Eiche sein muss, weiss ich jetzt auch nicht, wenn es lackiert wird. Tropenholz sowieso nicht.
Auf der anderen Seite ist man bei Alternativen doch auch gleich wieder bei weicheren Hölzern.
Früher (TM) wurden diese Türen aus Nadelholz gemacht, oder?
 

Holzrad09

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vom Lande
Ok. Warum Fichte und warum Kiefer,
Ist ne regionale Geschichte, zu meiner Zeit in Berlin, als wir hin und wieder mal ne GEHAG Zimmertür erneuert haben, war und wurde das Kiefer. Früher wohl märkische Kiefer.
Im süddeutschen und österreichischem Raum wirst Du eher auf Fichte / Tanne treffen, Schweiz wahrscheinlich auch.
Ausnahmen gibt es aber im Süden wie im Norden.
LG
 
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